Donnerstag, September 21, 2023
StartStartupADDACT hier können Fans mitentscheiden wo ihr Lieblingsact auftritt

ADDACT hier können Fans mitentscheiden wo ihr Lieblingsact auftritt

Auf ADDACT können Fans Künstler in ihre Stadt holen

Wie ist die Idee zu ADDACT entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Hilko Aikens/ ADDACT : Die Idee kam mir tatsächlich in meinem Badezimmer beim Zähneputzen. Ein Freund schickte mir einmal einem Link zu einer Seite, auf der man sich eine Kinovorstellung in seine Stadt wünschen konnte. Ich fand die Idee der unmittelbaren Mitgestaltung auf der einen und der auf diese Weise möglichen Nachfrageorientierung auf der anderen Seite spannend. Aber eben auch ausbaufähig. Weitergesponnen auf den Konzertmarkt konnte ich schnell Dirk dazu überreden, weiter an dem Konzept zu feilen. Wir kannten uns schon seit vielen Jahren aus einem gemeinsamen Praktikum bei Warner Music.Mit unserem CFO Carsten habe ich in Oldenburg und Växjö, Schweden, zusammen studiert. Nach einigen Jahren in der Beratung ist er zu ADDACT gestoßen. Der Rest des Teams kam über unser gemeinsames Netzwerk nach und nach zu ADDACT.

Von der Idee bis zur Gründung was waren die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Hilko Aikens/ ADDACT : Zu Beginn , als es noch kein Produkt und keine Beweise dafür gab, dass das Konzept aufgeht, standen natürlich auch wir vor der Frage: woher bekomme ich Geld!?
Aber wir halten Deutschland für die Pre-Seed Phase eines Startups mittlerweile für ein relativ dankbares Land, da es hier ein recht breites Angebot an öffentlichen Förderungen gibt. Auch wenn sicher gewisse bürokratische Hürde genommen werden müssen, haben uns Programme wie das Exist-Gründerstipendium oder auch Gründerwettbewerbe wie IKT Innovativ oder Music Works der Hamburger Kreativgesellschaft am Anfang ungemein geholfen.

Wer ist die Zielgruppe von ADDACT?
Hilko Aikens/ ADDACT : Fans, Musiker, Booking Agenturen, Konzertveranstalter.

Von wem werden die Kampagnen gestartet? Werden die Acts von Besuchern vorgeschlagen?
Hilko Aikens/ ADDACT : Die Kampagnen werden aktuell von den Künstlern oder den sie vertretenden Booking-Agenturen oder Managements gestartet. Aktuell kuratieren wir diese Künstler selbst und arbeiten eng mit den Kampagnen-Initatoren zusammen. Dies ist natürlich nicht endlos skalierbar und dient anfangs der Schaffung einer Identität und Persönlichkeit der Marke ADDACT. Mittelfristig wird unsere Plattform allen Künstlern und Tourneeveranstaltern zur Verfügung stehen. Und auch die Fans, die aktuell zwar ihre Wünsche äußern können, werden langfristig sicher noch mehr Einfluss gewinnen.

Wie können die Fans die Kampagne unterstützen, so dass das Konzert stattfindet?
Hilko Aikens/ ADDACT : Wenn man sich heute Facebook-Seiten von Künstlern anschaut, wird schnell deutlich, dass Fans bereits heute mitbestimmen wollen: Sie posten ständig Sätze wie „Komm doch mal nach Mainz.“, „Warum spielt du nicht in Dittmarschen“. Aber natürlich ist dies keine verlässliche Basis für eine komplexe und finanziell risikoreiche Tourneeplanung.
Auf ADDACT dagegen können Fans tatsächlich ihre Künstler in ihre Stadt holen. Dazu können sie sich ein Ticket für ein Konzert in ihrer Stadt sichern. Wenn genügend andere Fans dies ebenfalls tun, wird das Konzert geplant. Erst dann wird das Geld vom Fan abgebucht und das Ticket ausgestellt. Finden sich nicht genügend Interessenten, passiert nichts: kein Konzert , kein Ticket und natürlich keine Abbuchung.

Wie kommt das Konzept bei den Veranstaltern und Managern an?
Hilko Aikens/ ADDACT : In den meisten Branchen gibt Personen, die gewillt sind, neue Wege zu gehen und welche, die an vorhandenen Handlungsmustern festhalten wollen. Anders ist es erwartungsgemäß auch in der Musikwirtschaft nicht. Bisherige Kunden aber sind sehr glücklich mit den Ergebnissen und für die kommenden Wochen haben sich spannende neue Künstler an uns gewandt.

Wieviele Konzerte kamen schon über ADDACT zustanden?
Hilko Aikens/ ADDACT : Wir stehen noch ganz am Anfang und bisher läuft erst die Kampagne Nummer 3. Unsere ersten beiden Kampagnen haben dazu geführt, dass im Herbst sieben Konzerte gespielt werden, die es ohne ADDACT nicht gegeben hätte. Allein aus dem Grund, als dass das Risiko in diese Städte zu gehen, ohne ADDACT zu groß gewesen wäre.

ADDACT wo geht der Weg hin, wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Hilko Aikens/ ADDACT : Wir werden immer weiter Ideen entwickeln und umsetzen, die es Musikern ermöglichen, mehr Konzerte zu spielen, und den Fans den Einfluss geben, den sie verdienen. Immer mit dem Ziel, eine Software zu entwickeln, die die Nutzer lieben, und die auch nach Jahren Überraschungen parat hält.
Das ist der Bereich, den wir gestalten können. Alles andere können und wollen wir heute nicht planen.

Zum Schluß: Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Hilko Aikens/ ADDACT : Es ist essentiell, in der frühen Phase zu experimentieren. Was das vor allem beinhaltet: Fehler machen! Nur dadurch ist es möglich, wirklich zu lernen und Kurse zu korrigieren. Es gibt schließlich keine für alle gültige Blaupause, ein bisher völlig neues Geschäftsmodell aufzubauen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Hilko Aikens für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Sabine Elsaesser
Sabine Elsaesser
Sabine Elsässer ist seit 2008 Leitende Redakteurin des UNITEDNETWORKER. Seit Anfang der 1990ern bis zum Jahre 2007 hat Sie mit Ihrem Mann Markus Elsässer für verschieden Direct Selling Unternehmen große Internationale Vertriebsorganisationen aufgebaut. Seit einigen Jahren schlägt Ihr Herz für die Startup und Crowdfunding Szene, die Sie nicht nur durch die Magazine sondern auch als Investor und Mentor unterstützt.

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