ajoofa art joins organic fashion
Stellen Sie sich und Ihr Startup Unternehmen ajoofa doch kurz unseren Lesern vor
ajoofa: ajoofa ist ein Akronym und steht für „art joins organic fashion“. Bei uns geht es also um Kunst und um Mode. Wobei bei uns ganz spezielle Künstler kreativ sein können. Nämlich Affen. Genauer gesagt Orang-Utans.
Diese leben in Deutschen Zoos und werden dort beschäftigt. Das passiert auf verschiedene Art und Weise. Manchmal eben auch ganz kreativ mit Farbe und Pinsel. Und diese so entstandenen Gemälde sind die Grundlage unserer T-Shirt Designs, die wir dann fair und nachhaltig produzieren. So ermöglichen wir unseren Kunden ein einzigartiges Produkt.
Natürlich erhalten unsere Künstler etwas für Ihr Engagement. Und zwar gehen 2% unserer Umsätze an die zoologische Einrichtung zur Unterstützung der Tierbeschäftigung. Weitere 5% spenden wir an verschiedene Tier-, Natur- und Artenschutzprojekte und unterstützen damit unsere Partner beim Schutz von bedrohten Tierarten.
Wie ist die Idee zu ajoofa entstanden?
ajoofa: Männer und einkaufen – ein heikles Thema. So auch bei uns. Nach einem nicht wirklich erfolgreichen Shoppingtag kam dann eines zum anderen. Die alberne Stimmung erreichte ihren Höhepunkt in der „Designbewertung“ eines abstrakten Shirt-Motives mit: „Das kann ja jeder Affe“ und der Diskussion ob ein Designer immer ein Mensch sein muss. Und so war – zumindest bei uns – die Nachfrage nach so einem Produkt entstanden.
Von der Idee bis zum Start, was waren die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
ajoofa: Zuallererst mussten wir natürlich unsere Idee auf Herz und Nieren prüfen: Wo gibt es malende Affen, wie sieht das aus macht es Sinn daraus Shirts zu entwickeln und welche Weiterentwicklungsmöglichkeiten gibt es.
Auch haben wir mit Biologen aus unserem Bekanntenkreis die Themen rund um den Tierschutz und eine artgerechte Tierhaltung intensiv diskutiert.
Nachdem nun die fachliche Seite geprüft war, ging es in die Diskussion mit Familie und Freunden. Diese Gespräche haben uns darin bestärkt loszulegen und die ersten zoologischen Einrichtungen anzuschreiben. Nach dem ersten Treffen im Zoo Krefeld und dem motivierenden Zuspruch des Teams vor Ort war ein erster wichtiger Meilenstein geschafft.
Ein zweiter Knackpunkt war die Finanzierung. Wobei wir auch hier sehr viel positive Rückmeldungen erhielten und wir dann auch schnell eine Bank gefunden haben, die mit uns den Weg geht. Damit haben wir 50% unseres Kapitalbedarfs gedeckt, die restlichen 50% kommen aus der eigenen Tasche und natürlich durch die finanzielle Hilfe von Familie und Freunden.
Wie finden Sie die Designer für die T-Shirts? Wie entstehen die Kunstwerke?
ajoofa: Wir sind immer auf der Suche nach malenden Tieren. Allerdings gibt es da ganz klare Bedingungen. Das „Malen“ an sich soll nicht nicht als Publikumsbelustigung, sondern darf ausschließlich zur Beschäftigung der Tiere gemacht werden.
Es gibt eine schöne Geschichte, wie der erste Orang-Utan bei unserem ersten Partnerzoo in Krefeld zur Malerei kam.
Eine Besonderheit von Menschenaffen ist das Nachahmen. Eine Orang-Utan-Dame niedrigen Ranges hatte es sich zur Aufgabe gemacht einer Tiermalerin im Affenhaus nachzueifern. Die Pfleger haben beobachtet, wie die Orang-Utan-Dame mit einem Stöckchen konzentriert auf dem Boden „gemalt“ hat und beschlossen einen Versuch zu starten. Was passiert, wenn die Affendame Papier und Stift bekommt? Was dann passierte war weitreichender als zuerst angenommen. Das Tier hatte nicht nur Spaß am Malen selbst – es stieg auch innerhalb der Affengruppe im Rang, denn auch dem Affen-Chef blieb nicht verborgen, dass sie etwas Außergewöhnliches zu bieten hat.
Wie viel geht vom T-Shirt Preis an den Designer und wie viel an soziale Projekte?
ajoofa: Wir haben uns für ein Beteiligungskonzept entschieden, das sehr transparent ist. Deshalb geben wir vom Umsatz und nicht vom „Gewinn“ ab.
2% unseres Netto-Erlöses erhalten unsere Designpartner, die Zoos
5% erhalten verschiedene Natur- und Artenschutzprojekte
Eine Gewinnbeteiligung wäre unserer Meinung nach nicht fair gewesen, da ein Unternehmen, vor allem in der Anfangsphase, keinen Gewinn ausweist.
Was sagen die Kunden dazu, dass die Produkte von Tieren gemalt wurden?
ajoofa: Das ist unterschiedlich. Hier haben wir alle Meinungen vertreten, die man sich nur vorstellen kann. Im direkten Gespräch mit unseren Kunden, z.B. auf Messen, erfahren wir meistens sehr positive Rückmeldung.
Natürlich gibt es auch kritische Stimmen, vor allem von Menschen die strikt gegen Zoos sind. Aber meist gelingt es uns auch unsere größten Kritiker zu überzeugen, wenn Sie sich auf eine ernsthafte Diskussion einlassen.
Wo kann man die Produkte und Accessoires kaufen?
ajoofa: Derzeit im Wesentlichen bei uns im Onlineshop. Gerne hätten wir auch noch mutige Einzelhändler im Boot, die bereit sind mit uns die Marke ajoofa auch bei ihren Kunden erlebbar zu machen. Für den Verkäufer bietet sich mit ajoofa Produkten nämlich eine ganze neue Möglichkeit mit dem Kunden angeregt ins Verkaufsgespräch zu kommen. Und was bindet einen Käufer nicht besser an ein Geschäft, als ein interessantes Verkaufsgespräch an das man sich noch lange erinnert.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für Die Höhle der Löwen zu bewerben?
ajoofa: Wir haben schon letztes Jahr die erste Staffel im Fernsehen verfolgt und fanden das Format nicht nur spannend sondern auch unterhaltsam. Nachdem wir immer wieder im Bekanntenkreis darauf angesprochen wurden, ob eine Teilnahme nicht auch für uns interessant wäre, haben wir uns dazu entschlossen eine Initiativbewerbung an den Sender zu schicken. Wir haben uns sehr über die schnelle Rückmeldung der Redaktion gefreut und sind jetzt sehr gespannt auf die Ausstrahlung.
Wie haben Sie sich auf die Höhle der Löwen vorbereitet?
ajoofa: Sehr intensiv. Fachlich sahen wir keine Probleme, die Zahlen und alles rund um unser Produkt – das sitzt. Aber wir sind es beide nicht gewohnt vor der Kamera zu agieren. Deshalb haben wir nach Strategien gesucht, die uns auf das Abenteuer Fernsehen vorbereiten. Letztendlich haben wir einen Mediencoach gebeten, mit uns an unserem Pitch zu arbeiten. Sie hat uns sehr geholfen, indem sie uns Sicherheit für den Kamera-Auftritt gab.
Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen das es in die Show „ die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend ist das für Sie und was versprechen Sie sich von der Show?
ajoofa: Die Teilnahme an der Show hat bei uns doch einiges verändert. Im kurzen Nachgespräch mit Frank Thelen und Judith Williams wurden uns vor allem technische Tipps gegeben um allen Interessenten gerade während der Show eine möglichst funktionierende Website zu bieten.
Im Grunde haben wir nach den Aufnahmen den kompletten Sommer damit verbracht unseren Shop auf eine andere Plattform umzustellen und somit komplett neu aufzusetzen. Dabei konnten wir auch Erkenntnisse aus unserem Mediencoaching für die Sendung mit einfließen lassen und denken ein kundenfreundliches, ansprechendes Design umgesetzt zu haben.
Wir hoffen, dass wir sehr viele Zuschauer durch die Show erreichen und vielleicht den ein- oder anderen auch von unserem Konzept begeistern können.
Wie wichtig ist dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch die Show viele Interessenten und auch Medien auf ajoofa aufmerksam werden?
ajoofa: Unser Unternehmen ist jetzt bereits im dritten Jahr. Bisher haben wir damit leider noch keine größere Reichweite erzielt. Mit dem Gang in „die Höhle der Löwen“ wird somit unsere Idee erstmals einer breiten Öffentlichkeit bekannt.
Wir freuen uns schon sehr auf den Tag der Ausstrahlung und sind gespannt, was danach noch alles passiert.
Ziel der Show „ Die Höhle der Löwen “ ist es, das die Löwen investieren und der Deal zustande kommt. Welchen der Löwen haben Sie als Investor im Fokus?
ajoofa: Generell ist uns jeder tierisch guter strategischer Partner – gerne Löwen – sehr willkommen. Wobei unsere Ansprechpartner in der Höhle werden eher die weiblichen Löwinnen sind, die vor allem in den Bereichen Marketing und Vertrieb Ihre ganze Löwenkraft einbringen könnten.
Wie geht es mit ajoofa nach der Show weiter, sollte der Deal zustande kommen? Und wie, wenn es keinen Deal gibt?
ajoofa: Mit oder ohne Deal geht es für ajoofa und seine Künstler weiter. Mit Deal wird ajoofa noch bunter und tierischer. Ohne Deal werden wir, wie Herr Schweizer immer so schön sagt, „mit der Hand am Arm“ weitermachen. Sicher mit kleineren Schritten, aber nicht weniger beherzt.
Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
ajoofa: Jeder sollte in seinem beruflichen Leben einmal was wagen. Wichtig ist nur, sich finanziell nicht zu überfordern. Daher lieber langsam starten und am Anfang nicht zu viel wollen.
Bild: VOX/Bernd-Michael Maurer
ajoofa ist am Dienstag den 20.10.2015 in DHDL um 20.15 auf VOX zu sehen
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