Coboc vereint Design und E-Bike
Stellen Sie sich und Ihr Startup Unternehmen Coboc doch kurz vor!
Die Coboc GmbH & Co. KG mit Firmensitz in Heidelberg steht für außergewöhnliches Design und herausragende E-Bike-technologische Lösungen für den urbanen Bereich. Dabei sind Qualität, Nachhaltigkeit und Fertigungstiefe die Maxime unseres Unternehmens. Beinahe alle Komponenten, so auch der Rahmen und die Antriebstechnologie, sind eigene Entwicklungen und werden größtenteils in Deutschland oder bei regionalen Partnern gefertigt – in der Fahrradbranche in diesem Maße eine Seltenheit. David Horsch und ich (Pius Warken) haben die Marke Coboc gegründet und stehen an der Spitze unseres derzeitig 6-köpfigen Teams. Wir sind beide studierte Physiker und haben unser Know-how mit der Leidenschaft zum Fahrrad gebündelt. Nach insgesamt drei Jahren Forschung und Entwicklungszeit hat 2014 unser erstes Modell, das Coboc ONEeCycle, Marktreife erreicht. Dank des komplett geschlossenen Systems, der eigens entwickelten Antriebstechnologie und den Eigenschaften eines Singlespeed-Bikes sind alle Coboc-E-Bikes extrem wartungsarm und verfügen über ein überaus dynamisches Fahrverhalten im Stadtverkehr. Leidenschaft für das Produkt und Liebe zum Detail machen jedes Modell unserer Coboc-Flotte zu einem bemerkenswert minimalistischen, gleichzeitig jedoch technisch ausgereiften Meisterstück.
Wie ist die Idee zu Coboc entstanden?
Zunächst muss man sagen, dass sich unser Produkt, das Coboc ONE eCycle, aus einer grundsätzlichen Passion für Fahrräder entwickelt hat. Wir haben während des Studiums als Fahrradkuriere gearbeitet, dort ist das Bike das zentrale Arbeitswerkzeug. Herkömmliche E-Bikes überzeugten uns weder in puncto Technik noch im Design, so dass wir uns selbst ans Werk machten. Als wir 2012 für unser Konzept des ONE eCycles unseren ersten Designpreis gewonnen hatten, war der Weg in den Markt besiegelt. Unsere Entscheidung die Herausforderung anzunehmen wurde durch den Gewinn des „ISPO Brand New Awards“ und des „Eurobike Awards in Gold“, den wir übrigens im September nun schon zum zweiten Mal gewonnen haben, noch bestätigt.

Von der Idee bis zum Start was waren die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Am Anfang stand wie wohl bei jeden Start-Up die fixe Idee mit großen Zielen. Danach steht man ganz schnell vor einem riesigen Berg Arbeit. Genau das sollte man aber sportlich sehen und die Herausforderungen annehmen. Bisher haben wir alle Hürden gut gemeistert. Beispielsweise haben wir die ersten Jahre komplett im Bootstrapping Modus entwickelt. Das war zwar hart, aber trotzdem war die Entwicklung äußerst effektiv. 2012 konnten wir einen Großteil der Kosten für das Prototyping über den Hightech-Innovationsgutschein des Landes Baden-Württemberg finanzieren.
Unsere nächste Baustelle wird der Schritt von der Coboc Manufaktur hin zum Hersteller sein. Mit unserem Antriebssystem haben wir ein solides Fundament. Durch unsere hohe Entwicklungstiefe sind wir unabhängig und flexibel in zukünftigen Produktentwicklungen und in der Wahl unserer Lieferanten. Unser erstes Modell wird durchweg positiv im Markt angenommen. Kurz: Unser Wachstumspotential ist enorm.
Wir können uns gut vorstellen, unser Wachstum und den gezielten Ausbau des Produktportfolios durch ein Investment zu beschleunigen. Aktuell laufen die ersten Gespräche mit Finanzierungspartnern.
Wie wichtig ist es für ein Startup Unternehmen an Events und Wettbewerben teilzunehmen?
Das halten wir schon für wichtig, allerdings sollte man genau schauen, in welchen Wettbewerb oder Event man investiert, um nicht den Fokus auf das Produkt zu verlieren. Unsere beiden Eurobike-Awards in Gold haben uns beispielsweise in die richtige Richtung katapultiert. So erhielten wir als Newcomer und No Name die Aufmerksamkeit in der Fahrrad-Branche, um mit Rückenwind ein z.T. auch internationales Händlernetzwerk aufzubauen und wichtige Kontakte zu knüpfen. Grundsätzlich ist es ja auch bei Awards gut zu sehen, wo man steht und was die Mitbewerber zu bieten haben.
Wer ist die Zielgruppe von Coboc?
Unsere Potentiellen Kunden haben vor allem ein Auge auf gutes Design. Sie mögen Produkte, die nicht nur schön aussehen, sondern auch außerordentlich gut funktionieren. Für so ein Avantgarde Produkt sind sie auch bereit etwas mehr zu bezahlen. Unsere Käuferschaft beginnt bereits ab einem Alter von 30 Jahren und ist damit deutlich jünger als im aktuellen E-Bike Markt üblich. Genau diese junge und anspruchsvolle Zielgruppe sprechen wir mit unseren puristischen Bikes an.
Wo kann man das Bike kaufen?
Mittlerweile bundesweit und auch im Ausland bei ausgewählten Fachhändlern. Diese kann man bei uns auf der Homepage sehen.
Wie ist das Kundenfeedback?
Wissen Sie, was ein Coboc-Face ist? Die meisten sehen es unseren E-Bikes natürlich nicht an, was im Inneren steckt. Der eine oder andere schaut am Anfang dann schon mal recht skeptisch. Dann kommt der erste Testride und unmittelbar nach dem Start folgt Huch oder Wow der Überraschung. Und alle, wirklich alle, kommen mit Windfrisuren und einem breiten Grinsen wieder zurück. Das spricht natürlich für sich und spiegelt sich letztendlich anhand der verkauften Bikes wieder.
Coboc, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Nach unserem Coboc ONE eCycle gehen wir ja jetzt schon mit zwei neuen Modellen, dem preisgekrönten vernetzten Computer-Bike Coboc SEVEN Vesterbro und dem Silberpfeil Coboc ONE Soho in die neue Saison. Alleine im nächsten Jahr darf man noch auf weitere Innovationen gespannt sein. Ziel ist es natürlich, die Stückzahlen zu erhöhen und weitere Märkte, Kunden und Zielgruppen zu erschließen. Ein nur logischer Weg, um aus einer Nische heraus am Markt präsenter zu sein. Weltweit wollen wir im Jahr ca. 15.000 Coboc E-Bikes verkaufen und damit etwa 35 % unseres Zielmarktes besetzen. Strategisch soll dabei das Modell-Portfolio eher klein, dafür aber sehr gepflegt und exklusiv ausgestattet sein. Zu viele Hersteller verkaufen zu viele Modelle, die sich zu sehr ähneln. Wir begreifen diesen Zustand als Chance, den Markt mit innovativen Produkten zu schmücken.
Dass uns dabei die Ideen ausgehen, da haben wir keine Sorge. Da schlummert noch jede Menge in der Schublade, das zum richtigen Moment das Licht der Welt erblickt.
Zum Schluss: Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Dran bleiben und nicht den Glauben und den Spaß an der Sache verlieren. Auch Rückschläge sind ein Stück weit positiv, denn man kann daraus lernen: Was so nicht funktioniert, kann mit einer anderen Lösung besser machen.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Pius Warken für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.