Wie sieht das denn aus? Ein Elefant und eine Maus gehen Hand in Hand spazieren. Wer wird zuerst wahrgenommen? Klar, der Elefant. Er ist der Große, die kleine Maus sieht einfach nur „lustig“ aus, wie sie versucht, mit dem großen Tier Schritt zu halten.
Caro Daur passt nicht zu jedem
Ungefähr das kann passieren, wenn kleine und mittelständische Unternehmen auf den Influencer-Hype aufspringen und ihr gesamtes Budget in eine Kooperation mit einem großen, reichweitenstarken Influencer stecken und sich wundern, dass sie dadurch nicht ein einziges Produkt verkauft haben und neben der Strahlkraft des Influencers untergehen. Zielgruppe verfehlt, würde ich sagen. Und mal abgesehen davon: Nicht jedes Unternehmen kann sich eine Caro Daur oder eine Pamela Reif als Markenbotschafterin leisten. Die gute Botschaft: Das muss auch gar nicht sein.
Große Influencer lassen sich was kosten
Als Werbeform hat sich Influencer-Marketing mittlerweile etabliert. Vor allem große Fashion- und Kosmetikmarken kommen nicht mehr daran vorbei, Blogger sind DIE Markenbotschafter für die junge Zielgruppe geworden. Die reichweitenstarken Accounts lassen sich ihre Posts und Videos ordentlich was kosten. In die Kritik geraten ist diese Marketingform, da ihre Glaubwürdigkeit angezweifelt wird und die Blogger, YouTuber und Instagrammer mit großen Accounts und Millionen Followern sich richtig teuer von den Firmen bezahlen lassen. Dabei „vergessen“ sie manchmal, ihre Post entsprechend mit „Werbung“ zu kennzeichnen.
Qualität wichtiger als Quantität
Es gibt so viele kleine und mittelständische Unternehmen, die tolle Produkte herstellen. Gleichzeitig finden sich vor allem auf Instagram spannende Accounts, regionale Profile, die Geschichten erzählen und ihre eigene, feine Followerschaft aufgebaut haben. Warum also nicht das Konzept des Influencer-Marketings auch auf kleiner Ebene etablieren? Es kann für eine Metzgerei in einem beliebten Hamburger Szeneviertel beispielweise viel gewinnbringender sein, mit einem Hamburger Influencer zusammen zu arbeiten, der sich auf ausgefallene Fleischgerichte spezialisiert hat, als mit einem überregionalen Foodblogger, der am Ende nur viel Geld kostet, aber die Zielgruppe der regionalen Metzgerei gar nicht erreicht. Lieber Klasse statt Masse, um es mit dem abgedroschenen, aber in diesem Fall absolut zutreffenden Sprichwort zu sagen.
Zielgruppe und Produkt müssen passen
Am Ende haben beide Seiten etwas davon: Das Unternehmen nutzt die Reichweite des entsprechenden Kooperationspartners, um innerhalb seiner Zielgruppe bekannter zu werden. Das setzt natürlich voraus, dass Zielgruppe und Produkt auch gut zusammenpassen. Was hat der Blogger, bzw. der Influencer von einer Kooperation? Gerade Accounts, die noch am Wachsen sind können mit Firmen-Koopeartionen ihren Marktwert steigern und ihren Followern gleichzeitig einen Mehrwert bieten. Schaut her Leute, was ich neues entdeckt habe! Wenn dabei noch eine hochwertige Kaffeemaschine, eine Küche oder eine Designerjacke bei rumkommt? Bingo!
Autor: Franziska Ebertowski
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