frischfutter für die gesunde Mittagspause
Wie ist die Idee zu frischfutter entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Julia Linke, Franz Rufnak / frischfutter : Die Idee entstand vor ca. einem Jahr. Zum einen aus der Leidenschaft am Kochen und dem Ausprobieren von neuen Rezepten im vegetarisch, gesunden Bereich und zum anderen aus der uns bekannten Problematik im Büro: was esse ich heute zu Mittag? Nach einiger Zeit war alles rund um den Firmensitz an kulinarischen Möglichkeiten abgegrast und das Angebot an gesunden, vegetarischen Gerichten bot nicht viel Abwechslung. Selbst zu Kochen kostete im stressigen Arbeitsalltag meist zu viel Zeit. Daraus entstand das Konzept eine gesunde Mittags-Alternative zur Currywurst, Pizza und Co. anzubieten.
Für uns ist das Ziel, den Kunden jeden Tag eine ausgewogene, energiespendende Mittagsmahlzeit zu liefern – mit Zeitersparnis, sodass das Essen in Ruhe genossen werden kann und man fit für den Tag ist. Außerdem sollte Jeder die Möglichkeit haben, sich über die Zutaten, den Nutzen für den Körper und generell über gesunde, vegetarische Ernährung zu informieren. Nachhaltigkeit in der Verpackung und keine Lebensmittelverschwendung (durch Vorbestellung) sollten ebenso gewährleistet sein. So entstand frischfutter: Ein Lieferservice für Münchner Gewerbegebiete mit Online-Shop und Blog.
Wir als Gründerteam sind zugleich auch Lebenspartner seit 6 Jahren. Damals haben wir uns in der Arbeit kennengelernt und verwirklichen uns nun in der gemeinsamen Aufgabe.
Von der Idee bis zum Start was waren die größten Herausforderungen?
Julia Linke, Franz Rufnak / frischfutter : Die größte Herausforderung zu Beginn war die Entwicklung der Geschäftsidee. Das Grundgerüst stand relativ schnell. Uns war klar, dass wir gesundes, vegetarisches Essen an den Mann/die Frau bringen wollen, die Frage war nur wie? Dabei hat uns das Gründungscoaching sehr geholfen. Wir haben uns schlussendlich für einen Lieferservice entschieden. Dieses Modell war schnell umsetzbar, hatte den Vorteil am Anfang nicht standortgebunden zu sein und konnte aus eigenen Mitteln finanziert werden. Jetzt wird frischfutter Schritt für Schritt wachsen. Die Namensfindung war auch kein leichtes Thema. Alles gab es in irgendeiner Form schon und wir wollten eher „bodenständig“ bleiben und etwas finden, womit wir uns identifizieren können. Nach einigen Brainstormings tauchte der Name frischfutter auf und wir waren uns sofort einig: das ist es!
Vor dem Start gab es natürlich sehr viel zu tun – vor allem organisatorisches wie: Ablaufpläne, Businessplan, Marketing, Behördengänge und Rezepte entwickeln – das kostete Zeit und Energie. Letztendlich haben wir aber alles gut hinbekommen und konnten wie geplant im Februar 2015 an den Start gehen.
Welche Wege gehen Sie, um Ihr Startup Unternehmen am Markt zu etablieren? Welche Rolle spielen heute die Social Medias?
Julia Linke, Franz Rufnak / frischfutter : Wir haben vor dem Start einen Marketingplan ausgearbeitet. Nachdem wir am Anfang nur ein Gewerbegebiet in München beliefern, konnten wir dort im Vorfeld ordentlich Werbung machen. Wir haben uns direkt bei den Firmen mit Flyern und Kühlschrankmagneten vorgestellt, danach stand dann noch eine Verköstigungsaktion an – so hatten alle schon mal einen ersten Eindruck was wir anbieten, wer wir sind und wann der Starttermin ist.
Nach inzwischen drei Monaten auf den Markt möchten wir frischfutter in ganz München bekannt machen und mit unserer Aktion „come together“ allen Münchner Büros die Möglichkeit bieten regelmäßig gesunde, ausgewogene Mittagsgerichte geliefert zu bekommen. Die Werbung dafür erfolgt über verschiedene Kanäle: direktes Vorstellen, Flyer, Social Media und Pressemitteilung.
Social Media spielt bei uns eine wichtige Rolle, da dort unsere Zielgruppe zu finden ist. Über die Netzwerke können wir schnell und zielgerichtet unsere Kunden und Interessenten ansprechen. Mit wenig Aufwand können wir hier unsere neuen Produkte, die neue Wochenkarte, Bilder unserer Gerichte oder neue Blogeinträge veröffentlichen. Dabei sind wir auf den gängigen Plattformen wie Facebook, Twitter oder Instagram vertreten.
Wer ist die Zielgruppe von frischfutter?
Julia Linke, Franz Rufnak / frischfutter : Unsere Zielgruppe sitzt in den Büros von München und möchte sich bewusst und gesund ernähren. Trotz unseres rein vegetarischen Angebotes schließen wir niemanden aus, denn auch nicht Vegetarier erfreuen sich an den abwechslungsreichen, leckeren Gerichten.
Welche Speisen findet man auf frischfutter?
Julia Linke, Franz Rufnak / frischfutter : Wir haben eine wöchentlich wechselnde Karte mit zwei Salaten, zwei warmen Gerichten, Snacks & Sweets und Smoothies. Jeden Donnerstagabend verteilen wir die Wochenkarte für die darauffolgende Woche über unseren Newsletter und die Sozialen Kanäle.
Wie wählt Ihr die Zutaten für die Gerichte aus? Auf was achtet Ihr?
Julia Linke, Franz Rufnak / frischfutter : Unsere Gerichte sind alle vegetarisch und gesund. Dabei achten wir speziell darauf, dass die Zutaten im basischen Bereich liegen. Zu viel Säure im Körper sorgt für ein unwohles Gefühl und kann sogar Auslöser von sogenannten Volkskrankheiten sein. Basische Lebensmittel können die Säuren im Körper ausgleichen. Somit gibt es in unseren Kombinationen immer einen hohen Gemüseanteil zur Versorgung mit Mineral- und Nährstoffen, reichlich Proteine und ausreichend Kohlenhydrate und Ballaststoffe für langanhaltende Sättigung und Energie.
Bei der Auswahl unserer Zutaten achten wir auf Bio-Qualität. Sie werden täglich frisch eingekauft und verarbeitet. Da wir dank der Vorbestellung genau wissen, welche Mengen wir benötigen, vermeiden wir eine Überproduktion und verschwenden keine Lebensmittel.
frischfutter wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Julia Linke, Franz Rufnak / frischfutter : Gern würden wir in fünf Jahren allen Büros in Deutschland die Möglichkeit geben, sich mit frischfutter gesund, bewusst und vegetarisch zu ernähren.
Zum Schluß: Welche Tips würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Julia Linke, Franz Rufnak / frischfutter : 1. Hilfe im Vorfeld suchen – man kann nicht alles alleine schaffen! Es gibt genug Experten in allen Bereichen (Finanzen, Marketing, Organisation etc.) die einen auf dem Weg bis zur Gründung und darüber hinaus mit Rat und Tat zur Seite stehen.
2. nicht aufgeben – es gibt immer wieder Stolpersteine und Hürden, die es zu bewältigen gilt. Da heißt es dranbleiben und den Mut nicht verlieren. Es hilft, sich klare Etappenziele zu setzen, um den Überblick und die Zeit nicht aus den Augen zu verlieren.
3. Businessplan für sich selbst schreiben und nicht nur für Entscheider – der Businessplan ist eine Abbildung der Geschäftsidee und Umsetzung dieser. Natürlich wichtig für Banken oder Investoren, um bei einer Finanzierung entscheiden zu können ob das ganze Konzept Hand und Fuß hat, aber mindestens genauso wichtig zur eigenen Überprüfung des Konzeptes: trägt es sich finanziell? Wer ist die Konkurrenz? Lohnt es sich in diesem Gebiet ein Geschäft zu eröffnen? Wer ist die Zielgruppe? Wie soll sich das Unternehmen entwickeln? usw.
4. Partner suchen die an die Idee glauben und ggf. mit einsteigen können – gemeinsam ist man stark und die individuellen Fähigkeiten können geschäftsfördernd zum Einsatz kommen. So wird das Unternehmen voran gebracht und neue Ideen mit Wachstumspotenzial entstehen.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Julia Linke und Franz Rufnak für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.