Home eat Home Gründer Sebastian Esser im Interview
Wie ist die Idee zu Home eat Home entstanden?
Sebastian Esser /Home eat Home : Im stressigen Alltag hat man nach der Arbeit keine Lust mehr den Lebensmitteleinkauf zu erledigen. Hier warten nur lange Schlangen, nerviges Suchen nach Produkten und das schwere Tütenschleppen. Mit den vorgepackten Kochtaschen von Home eat Home zum Mitnehmen und selber kochen, gehören lästige Supermarktbesuche der Vergangenheit an und bringen den Spaß am Kochen in die Berliner Küchen zurück. Um dies zu ermöglichen, haben wir eine neuartige Kühlschrank-Technologie entwickelt, mit der unabhängige Verkaufsstandorte aufgestellt werden können. Endkunden können somit spontane Einkäufe schnell sowie unkompliziert und ohne Abo-Bindung erledigen.
Wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Sebastian Esser /Home eat Home : Fried und ich haben uns über das Coca-Cola FoundersPlatform Projekt kennengelernt. Im Rahmen dieses Projekts wurden Gründer gesucht, die mit Hilfe von Coke eine neue eigenständige Firma aufbauen. Im Anschluss an die Konzept-Phase, haben wir Philippa mit an Bord geholt. Wir kannten uns bereits aus der gemeinsamen Zeit bei Team Europe.
Home eat Home ist das erste Startup, das von Coca Cola finanziert wurde. Wie kam es dazu?
Sebastian Esser /Home eat Home : Mit dem neuen FoundersPlatform Project von Coca-Cola, sollten Ideen unterstützt werden, die Coke bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder unterstützen kann. Die Firmen agieren komplett losgelöst vom Konzern, erhalten aber Zugriff auf die Ressource von Coca-Cola, um das Wachstum der Jungunternehmen anzukurbeln.
Wie wurde/wird Home eat Home von Coca Cola unterstützt?
Sebastian Esser /Home eat Home : Wir greifen überall wo es Sinn macht auf den Support von Coca-Cola zurück, um bessere Konditionen für das Unternehmen zu erhalten. Die stärkste Unterstützung jedoch haben wir bisher im Bereich Vertrieb und bei der Beschaffung der Kühlstationen erhalten.
Home eat Home hat am 16. April den Startup Wettbewerb der Deutschen Bahn gewonnen. Wie wichtig ist dieser Gewinn für die weitere Expansion?
Sebastian Esser /Home eat Home : Der Gewinn ist sehr wichtig für uns. Hierdurch hat Home eat Home einen weiteren sehr starken Partner erhalten, der uns neue Möglichkeiten hinsichtlich einer Expansion in andere Städte sowie den Ausbau eines Store-Konzepts ermöglicht. Da die Deutsche Bahn mit ihren Standorten ein immens großes Wachstumspotenzial bietet, werden wir die Kooperation in nächster Zeit noch weiter intensivieren.
Wer ist die Zielgruppe von Home eat Home?
Sebastian Esser /Home eat Home : Unsere Zielgruppe ist sehr breit gefächert. Vom Studenten bis hin zum Rentner ist alles dabei. Der Kern der Kunden ist allerdings 30-55 Jahre alt und berufstätig.
Auf was achten Sie bei der Auswahl der Zutaten für die Gerichte?
Sebastian Esser /Home eat Home : Bei der Auswahl unserer Produkte achten wir sehr stark auf Frische und gesunde Produkte. Aus diesem Grund versuchen wir so weit wie möglich regionale und saisonale Lebensmittel zu verwenden.
Wieviel verschiedene Gerichte hat der Kunde zur Auswahl?
Sebastian Esser /Home eat Home : Wir bieten jede Woche drei unterschiedliche Gerichte an, die ohne Abo-Bindung gekauft werden können. Zur Auswahl stehen immer ein vegetarisches sowie ein fleischhaltiges Gericht und eine Single-Variante.
Wie funktioniert Home eat Home?
Sebastian Esser /Home eat Home : Jede Woche stehen drei Gerichte zur Auswahl, die bequem online bezahlt und in insgesamt 20 Ladenstationen abgeholt werden können. Diese befinden sich in Berliner Bürokomplexen, Fitnessstudios sowie Spätis und sind immer mit den angebotenen Einkaufstüten ausgestattet. Der Kunde muss lediglich eine Station aufsuchen, den QR Code des homeeathome Kühlschranks scannen und sein Gericht entnehmen. Befindet sich keine Ladenstation in der Nähe, besteht die Option die Einkaufstüte über lieferheld.de nach Hause liefern zu lassen und online für eine neue Ladenstation zu voten.
Home eat Home wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Sebastian Esser /Home eat Home : Unser Ziel ist es natürlich, vorrangig innerhalb Berlins zu wachsen und nach und nach in weitere deutsche Großstädte vorzudringen. Wenn wir dieses Vorhaben erfolgreich umsetzen, steht einer Expansion ins Ausland nichts mehr im Weg. Darüber hinaus ist eine Erschließung weiterer Märkte mittels White-Label-Lösung der Home eat Home Technik denkbar.
Zum Schluß: Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Sebastian Esser /Home eat Home : Das ist eine schwierige Frage, da wir selbst jeden Tag viele neue Erfahrungen machen und dazulernen. Jungunternehmer sollten aber auf jeden Fall bereit sein viel aufzugeben sowie sich mit einer ständigen Unsicherheit zu arrangieren. Wichtig ist zu verstehen, dass ein Startup nur eine Phase eines Unternehmens ist. Es hat nichts mit einer entspannten Zeit zu tun, in der nur genetworkt und Club Mate getrunken wird. Es geht darum etwas zu schaffen und einen Mehrwert zu erzeugen. Wenn dies verstanden wurde und man bereit ist für die eigene Idee zu kämpfen, dann ist eine spannende Erfahrung.
Bildquelle Andreas Lukoschek / www.officedropin.com
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Sebastian Esser für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.