Inabe macht das Begehen und Erkunden von komplexen Innenräumen zu einem grundlegend neuen Erlebnis
Stellen Sie sich und Ihr Startup Unternehmen doch bitte kurz unseren Lesern vor!
Wir sind ein junges Startup aus Halle an der Saale und entwickeln Navigationstechnologie. Das heißt, wir machen das Begehen und Erkunden von komplexen Innenräumen zu einem grundlegend neuen Erlebnis. Genauer gesagt: Du wirst durch dein Smartphone direkt dort hingeführt, wo du hinwillst – ohne auf irgendwelche Schilder achten zu müssen.
Mittlerweile zählt unser beschauliches Team 5 Mitglieder:
Gründer und Informatiker Florian, Betriebswirtschaftler Carlos, Geoinformatikerin Elisabeth, Physiker Tobias und Grafiker Jonas.
Wie ist die Idee zu Inabe entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Seit 2011 ist Florian Geschäftsführer der Firma UMGEODAT und beschäftigt sich seitdem intensiv mit Umwelt- und Geodaten, deren Erfassung Outdoor zwar prima funktioniert, sich im Indoorbereich jedoch als scheinbar unüberwindliche Hürde herausstellte. Mit der Einführung der Beacon-Technologie wurde die Idee einer GPS-unabhängigen Indoor-Navigation geboren.
Florian und Carlos sind bereits seit Schulzeiten gut befreundet. Der Wunsch, gemeinsam ein Projekt zu entwickeln und zu verwirklichen, besteht seit vielen Jahren. Mit Elisabeth, Tobias und Jonas hat Florian bereits mehrfach im Rahmen anderer Projekte zusammengearbeitet.
Von der Idee bis zum Start, was waren die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größte Herausforderung ist es sicher, überhaupt den ersten Schritt zu wagen.
Für uns war der DB-Infrastructure-4.0-Pitch das erste Event dieser Art, entsprechend aufregend und neu waren die einzelnen Bewerbungs- und Vorbereitungsphasen.
Eine Finanzierung gab es zunächst natürlich nicht, daher entwickelte und programmierte Florian nach Feierabend, quasi am Küchentisch.
Dank des DB-Accelerator-Programms stehen uns nun insgesamt 25.000 € zur Verfügung, die wir in die Weiterentwicklung von INABE investieren können.
Sie haben den DB Accelerator gewonnen. Wie wichtig war dieser Sieg für die weitere Entwicklung?
Der DB-Accelerator war sicher ein großer Schritt für INABE. In den seit Beginn des Programms vergangenen 2 Monaten haben wir an zahlreichen Workshops, Pitching-Events und DB-Meetings teilnehmen dürfen und so nicht nur INABE sondern auch unser know-how weiterentwickeln können.
Wer ist die Zielgruppe von Inabe?
INABE ermöglicht eine einfache Navigation im Indoorbereich. Unser Produkt richtet sich aber nicht nur an Bahnhöfe oder Flughäfen, auch im Einzel- und Großhandel, in Krankenhäusern, Museen, Zoologischen Gärten oder Freizeitparks kann INABE zuverlässig navigieren.
Wie funktioniert Inabe?
INABE basiert auf iBeacons. Dadurch ist eine GPS-unabhängige Navigation im Indoorbereich möglich. Der Nutzer wird dank AugmentedReality, einer computergestützten Erweiterung der Realität, intuitiv an das gewünschte Ziel geleitet. Nebenbei können wir mit Hilfe der empfangenen Daten anonymisierte Bewegungsprofile erstellen, die Aufschlüsse über Laufwege und mittlere Verweildauer der Nutzer an den jeweiligen Lokalitäten ergeben. Diese Daten sind nicht nur wirtschaftlich sondern auch wissenschaftlich, z.B. im Rahmen des Katastrophenschutzes Verwendung von großem Nutzen.
Welche Systemvorraussetzungen braucht man für Inabe?
Nachdem die Ziellokalisation von uns mit den erforderlichen Beacons ausgestattet wurde, lädt sich der Besucher ganz einfach die App auf sein Smartphone (mind. Android4.3 oderiOS7)und die Navigation kann beginnen. Um Augmented Reality zu nutzen, muss das Smartphone lediglich über eine funktionierende Kamera verfügen.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Lange Nacht der Startups zu bewerben?
Auf die Lange Nacht sind wir durch Twitter aufmerksam geworden. Uns war sofort klar: da müssen wir teilnehmen!
Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen die es auf die Lange Nacht der Startups geschafft hat. Wie motivierend ist das für Sie und was versprechen Sie sich von dem Event?
Die Freude über die Zusage war natürlich im gesamten Team immens. Als Firma stehen wir in unserer Entwicklung ja noch ganz am Anfang. Die lange Nacht der Startups bietet uns die einmalige Gelegenheit nicht nur auf potentielle Kunden und Investoren zu treffen. Wir hoffen auch auf einen regen Erfahrungsaustausch mit anderen Startup-Unternehmen.
Wie wichtig ist dieser Schritt für Sie als Jungunternehmer? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch das Event viele Interessenten und auch Medien auf Sie aufmerksam werden?
Natürlich wäre es toll, wenn wir die lange Nacht der Startups nicht nur mit reichlich Erfahrung sondern vielleicht auch Kontakten zu den ein oder anderen potentiellen Kunden oder sogar Investoren verlassen könnten. Die Anwesenheit der Medien spielt dabei selbstverständlich eine große Rolle.
Wo sehen Sie sich in den nächsten fünf Jahren?
In 5 Jahren kann man sich eine Indoor Navigation ohne INABE nicht mehr vorstellen . Aber im Ernst, wir wünschen uns natürlich eine weitere Etablierung unseres Navigationssystems und ein Wachstum der Firma, die dem Raum Halle nicht nur mehr Aufmerksamkeit sondern auch Arbeitsplätze verschaffen könnte.
Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Traut euch, macht lieber etwas und riskiert möglicherweise eine Niederlage als immer nur über’s Gründen zu philosophieren. –wir alle machen Fehler, aber gerade diese Fehler brauchen wir, um aus ihnen zu lernen und uns weiterzuentwickeln.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Florian Thürkow für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.