Auf Kitchennerds kann man sich einen Privatkoch für zu Hause buchen
Stellen Sie sich und Ihr Startup Unternehmen Kitchennerds doch kurz vor!
Mein Name ist Sandra Roggow, ich bin gebürtige Hamburgerin und Kommunikationswirtin. Nachdem ich in Agenturen, Marketing und PR-Abteilungen namhafter Unternehmen sowie nebenberuflich als Freelancerin für u.a. XING und Qype tätig war, habe ich beschlossen, Kitchennerds zu gründen.
Auf kitchennerds.de kann man sich einen Privatkoch für zu Hause buchen – für Partys, einen netten Abend mit Freunden, den Kochkurs in der heimischen Küche oder ein romantisches Dinner zu zweit. Für Firmen bieten wir Köche für einen Teamlunch an. Wer ein besonderes Geschenk für Freunde und Verwandte z.B. zur Hochzeit oder zum Geburtstag sucht kann auf kitchennerds.de Geschenkgutscheine in beliebiger Höhe erwerben.
Wie ist die Idee zu Kitchennerds entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Als Qype-City Patin für Hamburg hatte ich zwischen 2010 und 2012 zahlreiche Events in der Hansestadt veranstaltet. Darunter waren auch Tastings und Kochkurse. Ich fand es besonders faszinierend, wie sehr sich die Leute im Kochkurs für die Tipps & Tricks eines Profikochs interessierten und die Köche es erfreute als Künstler wahrgenommen zu werden.
Dass ich immer mehr mit guten Köchen zu tun hatte und oft in guten Lokalen Essen ging, blieb in meinem Hauptjob nicht verborgen. Ich wurde des Öfteren gebeten ein gutes Restaurant zu empfehlen oder auch für meine Vorgesetzten einen Privatkoch für das Geschäftsessen zu Hause zu buchen. Doch es fehlte mir eine wirklich gute Privatkoch-Übersicht. Die einzelnen Websites gaben nicht immer die passende Antwort auf Fragen, wie: Was bietet der Koch an? Wo liegen die Preise? Wen lasse ich in meine Küche? Diese Fragen und ein paar weitere Faktoren inspirierten mich neben meiner Erfahrung als Qype City Patin zur Gründung von Kitchennerds. So habe ich zusammen mit der epublica GmbH, die ich schon einige Jahre privat kenne und von meiner Idee überzeugen konnte, das Startup gegründet.
Gemeinsam haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, potentiellen Kunden wie mir damals durch eine geprüfte Vorauswahl die Recherche-Arbeit nach einem geeigneten Koch zu erleichtern. Auf kitchennerds.de findet man im Kochprofil Menüs mit Beispielen, die zeigen, was der jeweilige Koch zu welchem Preis anbieten möchte. Individualisierungen sind für Profiköche kein Problem. Sie können sehr flexibel auf Kundenwünsche eingehen und auf Ernährungseinschränkungen reagieren. Ist doch nicht das Passende dabei, kann man unseren Concierge-Service kontaktieren und sich ein maßgeschneidertes Angebot zum gewünschten Budget erstellen lassen.
Von der Idee bis zum Start was waren die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Um Kitchennerds zu finanzieren habe ich meine gesamten Ersparnissen in die Firma gesteckt. Die epublica GmbH hat neben dem technischen Knowhow ebenfalls Geld eingebracht. Weitere Beteiligungen haben wir bis heute noch nicht benötigt. Einen Gründungszuschuss oder andere Förderungen habe ich bisher nicht erhalten.
Zu den Herausforderungen, die sich uns als Startup stellen, kann ich nur sagen: Es ist mit einem sehr begrenzten Budget nicht ganz so einfach einen noch recht neuen Markt zu erschließen und beim Konsumenten das Bedürfnis zu wecken, einen Privatkoch zu buchen anstatt ins Restaurant zu gehen. Zudem haben wir deutlich länger entwickelt als geplant und sind mit einem noch nicht ganz so perfekten Produkt gestartet, welches wir seit unserem Launch in Hamburg stetig optimieren. So wird sich die Website künftig nicht nur technisch, sondern auch optisch weiterentwickeln.
Nach welchen Kriterien wählen Sie die Köche aus?
Die Köche müssen sich bei uns bewerben. Wir versuchen auf ein vielfältiges Köche-Angebot und die soziale Kompetenz zu achten. Passt der Koch zu uns, wird ein Testkochen veranstaltet. Besteht er, drehen wir mit ihm einen kleinen Imagefilm und schalten sein Kochprofil frei.
Wer ist die Zielgruppe von Kitchennerds?
Aktuell machen Privatkunden den Großteil unserer Buchungen aus, die sich bei Familienfeiern verköstigen lassen oder eine Küchenparty für Junggesellenabschiede buchen. Mittlerweile kommen auch immer mehr Firmenkunden zu uns, die Kitchennerds für ein Geschäftsessen, eine Küchenparty mit den Kollegen oder ihren monatlichen Teamlunch im Büro nutzen. Beide Zielgruppen sind uns sehr wichtig und wir sind sehr gespannt, wo künftig verstärkt die Reise hingeht.
Was ist im Preis enthalten? Wie viel kostet eine Buchung?
Die Preise auf kitchennerds.de sind Inklusiv-Preise – der Koch sorgt für die Lebensmittel und eine abschließende Reinigung der Küche. Wir zeigen immer den kompletten Bruttopreis pro Person, genau wie es der Kunde auch in einem Restaurant erwarten würde, ohne irgendwelchen zusätzlichen Buchungsgebühren. Ein Mehrgangmenü kann bspw. 39 Euro pro Person kosten. Gegenüber einem Restaurant spart der Kunde den Getränkepreis, denn er kann selber für seinen Lieblingswein sorgen.
Das Profil ist für die Köche gratis. Erst bei der erfolgreichen Vermittlung fällt für die Köche eine Buchungsprovision in Höhe von 15% auf die Gesamtbuchungssumme an.
In welchen Städten ist Kitchennerds verfügbar?
Kitchennerds ist in Hamburg gestartet. Für München konnten wir einen tollen Kollegen gewinnen, der nun im Süden unser Geschäft ausbaut. Weitere Städte sollen nach und nach hinzu kommen. Da wir aus Qualitätsgründen Wert auf den direkten Kontakt zu unseren Köchen legen, benötigen wir aber immer idealerweise jemanden direkt vor Ort, was uns von anderen Plattformen, die auf das bloße Ansammeln von Köchen setzen, deutlich abhebt.
Kitchennerds, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wenn wir alles richtig machen, sind wir in fünf Jahren mindestens im gesamten deutschsprachigen Raum präsent, und sich einen Privatkoch nach Hause zu holen hat sich als geläufige Alternative zu Lieferdiensten, dem klassischen Catering oder dem Restaurantbesuch etabliert.
Zum Schluss: Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Meine Tipps für angehende Gründer sind: ein gutes Netzwerk aufzubauen, Leute zum Skill Swap sowie aktivem Coworking zu suchen sowie sich nach guten Kooperationspartnern umzuschauen. Coworking-Spaces und Events in der lokalen Gründerszene helfen, entsprechende Partner zu finden. Generell ist es sehr zu empfehlen sich regelmäßig mit anderen Gründern auszutauschen, um miteinander voneinander zu lernen.
Bildquelle by Mirja Hoechst -Fotografie
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Wir bedanken uns bei Sandra Roggow für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.