Kittysplit Clever und fair Ausgaben unter Freunden regeln
Wie ist die Idee zu Kittysplit entstanden und wer steckt hinter Kittysplit?
Caspar Wrede /Kittysplit : Wir sind eine Gruppe von Freunden, die sich sehr für Internet-Themen, Programmieren und Katzen begeistern können.
Nachdem wir mit einer größeren Gruppe im Skiurlaub waren, ist uns zum wiederholten Mal aufgefallen, wie aufwendig so eine Gruppenabrechnung werden kann. Als besonders mühsam empfanden wir, dass die Arbeit sich nicht aufteilen lässt -es mußte immer einer die Hand heben und sagen “Okay, ich tu’s”, was auch beinhaltet, alle Informationen über Ausgaben zusammenzutragen.
Von der Idee bis zum Start, was waren die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Caspar Wrede /Kittysplit : Die größte Herausforderung war es, die Zeit zu finden, Kittysplit zu entwickeln. Da es ein “Freizeit”-Projekt ist, müssen sich alle Beteiligten (die ja auch noch “richtige” Jobs haben) die benötigte Zeit freischaufeln.
Sobald wir die ersten Version von Kittysplit gebaut hatten, war es einfach, sich weiter zu motivieren, denn dann gab es Nutzer! Diese erste Version war ziemlich wackelig und hatte einige Ecken und Kanten. Aber es hat gereicht, um die ersten Nutzer zu gewinnen und deren Feedback einzusammeln. Wir haben das sogenannte Minimal Viable Product gebaut: ein Produkt, was gerade gut genug ist, um die Kernidee zu validieren.
Aus der kleinen Zahl von Anfangsnutzern wurden immer mehr und wir konnten iterativ an dem Produkt weiterarbeiten. Dadurch dass wir keine Finanzierung haben, hat Kittysplit in der Theorie unendlich viel “Runway”. Wir können uns die Zeit nehmen, das Produkt nach und nach zu verbessern und zwar immer nur im Sinne des Nutzers, ohne dass uns das Geld ausgeht.
Irgendwann wollen wir auch Geld mit Kittysplit machen, aber wir haben keine Eile. Unser aktuelles Ziel ist ganz klar Wachstum.
Wer ist die Zielgruppe von Kittysplit?
Caspar Wrede /Kittysplit : Unsere Zielgruppe ist zwischen 24-35 Jahre alt: junge Leute ohne Familie die viel in ihrer Freizeit unternehmen. Eine Menge Junggesellenabschiede werden über Kittysplit abgerechnet! Oder auch viele Trips zu Musikfestivals und Skiurlaube.
Wie funktioniert Kittysplit? Warum sollte man Kittysplit benutzen und wieviel kostet es?
Caspar Wrede /Kittysplit : Kittysplit is absolut kostenfrei für alle und sollte von denen verwendet werden, die keine Lust auf Excel-Tabellen haben. Es kommt zur Anwendung während oder nach einer gemeinsamen Unternehmung bei der Geld ausgelegt wird. Beispiele wären, wie oben erwähnt, Jungesellenabschiede oder gemeinsame Urlaube.
Wie ist das bisherige Feedback?
Caspar Wrede /Kittysplit : Sehr gut! Das Feedback, was wir erhalten, ist zu 98% positiv.
Wir haben versucht, das Senden von Feedback möglichst einfach für unsere Nutzer zu machen. Das ist gerade am Anfang Gold wert, um ein Produkt zu verbessern. (Sobald ein Produkt ausgereift ist, kann man den ein oder anderen Feedbackkanal stillegen, weil man sonst überwälltigt wird.)
Wir sehen auch dadurch, dass sich Kittysplit langsam aber stetig viral verbreitet und dass es für unsere Nutzer ein reales Problem löst.
Kittysplit wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Caspar Wrede /Kittysplit : Wie wollen DIE Lösung für finanzielle Abwicklung unter Freunden werden.
In der FinTech Branche geht es oft darum, wie Transaktionen vereinfacht werden oder ohne Banken auskommen können. Wir setzen noch einen drauf: die einfachste und beste Transaktion ist gar keine Transaktion! Wenn alle Teilnehmer befreundet sind, warum nicht einfach nur noch Schulden verwalten und der mit den größten Schulden übernimmt die nächste Zahlung?
Zum Schluß: Welche Tipps haben Sie für angehende Gründer?
Caspar Wrede /Kittysplit : Bei der Produktentwicklung muß man radikal, fokussiert und ehrlich sein: alle Ideen die “nice-to-have” sind, verschönern, oder das Hauptproblem nicht lösen, haben in der Version 1.0 nichts zu suchen. Es geht einzig und allein um die Validierung der Kernidee. Jedes kleine Feature kann den Launch um Wochen zurückwerfen. Daher: when in doubt, leave it out! Ein paar weitere Tipps haben wir in einem Blogbeitrag zusammen getragen: http://www.kittysplit.com/blog/5-lessons-learnt-building-a-micro-startup/
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Caspar Wrede für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.