Stellen Sie sich und Ihr Unternehmen doch kurz vor?
Fabian Bischof/lightplay: Die lightplay ist ein Fotostudio, spezialisiert auf Peoplefotografie. Mit zwei kleinen Teams werden aktuell an zwei Standorten Portraitaufnahmen, Familienfotografie und Reportagen fotografiert.
In einem stark fragmentierten Markt, geprägt von vielen Einzelunternehmern, ist die lightplay angetreten, um das klassische Angebot einen Schritt weiter zu bringen. Wir haben uns dabei über die vergangenen 3 Jahre im Schweizer Markt zu einem führenden Anbieter in der Hochzeits- und Portraitfotografie etabliert.
Wie ist die Idee zu lightplay entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Fabian Bischof/lightplay: Die lightplay wurde 2012 ins Leben gerufen, als sich die Gründerin Fiona entschieden hat, ihre bestehende Selbständigkeit komplett neu zu denken. Gemeinsam mit mir, Fabian, Mitgründer, Lebenspartner und vom Hintergrund BWLer, haben wir die lightplay aufgesetzt. Ziel der lightplay war und ist, eine höchst individuelle Leistung für unsere Kunden auf höchstem Niveau anzubieten. Entgegen der Intuition braucht es dafür viele Standards und klare Abläufe rundherum, damit die Individualität in der Fotografie rüber kommt und nicht in der Art und Weise, wie die Daten übergeben werden.
Von der Idee bis zum Start was waren die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Fabian Bischof/lightplay: Die größte Herausforderung besteht aktuell darin, die geeigneten Menschen für unser Team zu finden, welche einen soliden fotografischen Rucksack mitbringen und zu uns passen. Die Ausbildung zum Fotografen ist in der Schweiz erst seit rund vier Jahren wieder angeboten. Es handelt sich um einen Kleinstberuf mit jährliche weniger als eine Hand voll Absolventen. Wir haben deshalb viel Zeit und Energie in die eigene Ausbildungstätigkeit investiert.
Das Unternehmen finanziert sich aus Privatinvestitionen und eigenem Cash-Flow, was anders als bei High-Tech Startups, unserer Meinung nach, der Weg der Wahl ist. Wir haben uns nie um externe Finanzierung bemüht.
Was ist das Besondere am lightplay Fotostudio?
Fabian Bischof/lightplay: Um in der heutigen Welt ein Fotostudio aufzubauen, braucht etwas Mut. Das Handwerk wird für viele Anwendungsbereiche mehr und mehr zur Commodity. Wir glauben trotzdem an die Zukunftsfähigkeit der lightplay. Durch laufende Anpassungen des Geschäftsmodells und der Produkte, stellen wir sicher, dass wir nicht an den heutigen Bedürfnissen der digitalen Gesellschaft vorbei arbeiten. Daneben ist ein höchster Qualitätsanspruch überlebenswichtig für uns.
lightplay, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Fabian Bischof/lightplay: Die Skalierbarkeit eines Fotostudios ist beschränkt. Wir wollen nicht zum Systemanbieter für Peoplefotografie werden. Viel mehr werden wir weiterhin mit Hochdruck am Gesamterlebnis Fotografie arbeiten und dieses voranbringen. Das beginnt schon vor der Kontaktaufnahme und endet z.B. mit wunderschönen Erinnerungsbildern in einem Album oder einem Portrait im Wohnzimmer auf einer Gipsplatte mit handgefertigtem Altholzrahmen. Und hier gibt es noch viel zu tun und neu zu gestalten.
Zum Schluss: Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Fabian Bischof/lightplay: Die Startup Szene wird immer lebendiger. Wertvoller Austausch wird immer einfacher. Das hilft und kann manches Fettnäpfchen ersparen. Es gibt viele gute Bücher zum Thema. Ein must-read natürlich Eric Ries’ Lean Startup. Darüber hinaus rege ich an, sich weniger mit dem Konstrukt Startup, als mit dem ganz konkreten Geschäftsmodell auseinanderzusetzen, auszuprobieren, möglichst früh zu testen und dabei den Newsfeed mal abschalten und auch mal auf das eine oder andere Startup Treffen zu verzichten. Viel wichtiger erscheint mir, die Vernetzung und die Auseinandersetzung innerhalb der Branche, in der man sich bewegt.
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Wir bedanken uns bei Fabian Bischof für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.