MASTERhora – Schnittstelle zwischen Unternehmen und Senior Experten
Stellen Sie sich und Ihr Unternehmen doch kurz vor?
Marion Kopmann/ MASTERhora : Marion Kopmann, Gründerin und Geschäftsführerin der Silberrücken GmbH, seit 12 Jahren als selbstständige Beraterin tätig, vorher in verschiedenen Leitungsfunktionen im Banking und Consulting tätig. Unsere Plattform MASTERhora.de ging im Sommer 2013 online und ist in diesen zwei Jahren zur führenden Business- und Wissensplattform für 55plus-Fach- und Führungskräfte in Deutschland geworden. Wir bieten Unternehmen und Senior-Experten die Möglichkeit, Wissen auszutauschen, sich zu vernetzen und individuell gestaltete Arbeitsverhältnisse einzugehen. Damit schaffen wir die perfekte Schnittstelle zwischen einer immensen Wissens- und Erfahrungsressource einerseits und dem akuten Bedarf nach klugen und flexiblen Köpfen andererseits. Und bieten somit eine alternative Antwort auf den wachsenden Fachkräftemangel angesichts des demografischen Wandels in Deutschland.
Wie ist die Idee zu MASTERhora entstanden? Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?
Marion Kopmann/ MASTERhora : Als selbständige Change-Beraterin habe ich zahlreiche Unternehmen kennengelernt und unterstützt. Eine der zentralen Fragen, die sehr viele dieser Firmen bewegt, war das so genannte Demografie-Management. Personal- und Unternehmensleiter haben mir immer wieder bestätigt, dass die massive und immer schneller wachsende Verrentung ganzer Kohorten von Leistungsträgern eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist. Durch diesen Prozess entsteht ein geballter Wissensverlust, der kaum noch zu kompensieren ist.
Deswegen auch der Name: eine Figur aus dem Roman „Momo“ von Michael Ende. Der Untertitel lautet: „Die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben.“ Und das bringt es ganz gut auf den Punkt: Momo ist bei „Meister (Master) Hora“ zu Gast, dem Meister und Behüter der menschlichen Zeit. Wir möchten den Menschen und den Unternehmen die Möglichkeit geben, Zeit und Wissen als interne Ressource zu betrachten und sie möglichst flexibel und selbstbestimmt einzusetzen.
Was war bei der Gründung Ihres Unternehmens die größte Herausforderung und wie haben Sie sich finanziert?
Marion Kopmann/ MATERhora : Uns war von Anbeginn klar, dass ein Netzwerk für ältere, hervorragend ausgebildete und somit auch anspruchsvolle Experten viel mehr sein muss, als eine bloße Datenbank von Projektangeboten und Adressen. Im Vordergrund stand und steht daher ganz klar der Vernetzungs- und der Transfergedanke, wenn Sie wollen, eine Form des geistigen und intellektuellen Teilens, der Wertschätzung von Wissen und ihr Lebendighalten für die Gesellschaft und Wirtschaft. Damit war auch klar, dass wir neben der reinen Online-Vernetzung auch Formen der realen, persönlichen Begegnung und Angebote für die Weiterbildung auch außerhalb der Unternehmensanteilen Strukturen schaffen wollten.
Dieser „Full-Service-Gedanke“ kostete zu Anfang eine Menge Kraft und auch finanzielle Ressourcen, hat aber dazu geführt, dass wir unsere Positionierung in recht kurzer Zeit erreichen konnten und viel Anerkennung erhalten.
Gab es jemals einen Punkt, wo Sie dachten, ich schaffe das nicht?
Marion Kopmann/ MASTERhora : Eigentlich nicht. Ich war auch vor MASTERhora Geschäftsführerin und davor Marketingleiterin eines großen Unternehmens. Herausfordernd ist bei MASTERhora aber sicher, dass ich sowohl technische, vertriebliche und Marketing-Aufgaben steuere. Dazu kommt, dass ich häufig in Meetings mit Unternehmenskunden und bei unseren Veranstaltungen mit MASTERhora Experten zusammentreffe. Das ist das Salz in der Suppe – aber eben auch zeitaufwändig.
Wie hat sich Ihr Unternehmen seit der Gründung entwickelt?
Marion Kopmann/ MASTERhora : Gut. Ich bin zufrieden, formulieren zu können, dass wir uns innerhalb unserer selbst gesteckten Ziele bewegen. Uns gibt es jetzt gerade zwei Jahre, wir werden inzwischen weiter empfohlen und Unternehmen sind fasziniert von der einfachen, und doch so effizienten Lösung unseres ALUMNI-Angebotes. Und: wir konnten uns einen Namen als Demografie-Manager machen und haben sicherlich in den letzten 24 Monaten mit dazu beigetragen, dass das Altersbild in Deutschland ein bißchen offener, etwas weniger stereotyp und dafür mehr an den Möglichkeiten ausgerichtet ist. Ich gebe zu, darauf bin ich stolz!
Was sind Ihre Ziele mit MASTERhora?
Marion Kopmann/ MASTERhora : Demografieorientiertes Personalmanagement ist noch selten, in diesem Bereich sind wir Vorreiter. Es ist aber eine ganz wesentliche Stellschraube, wenn wir als alternde Gesellschaft und als Wirtschaftsunternehmen unsere zukünftigen Anforderungen hinsichtlich Kosten, Produktivität, Innovationskraft und letztendlich auch einer lebenswerten, offenen Kultur stemmen wollen. Immer mehr Menschen erkennen, dass unser tradiertes Altersbild überholt ist und zunehmend zu einer Last für die Welt von morgen wird. Unsere Senior-Experten sind auf der Höhe der Zeit – sie verstehen unser Mehrwert-Netzwerk und füllen es mit Kompetenz, Erfahrungswissen und Leben. Jetzt müssen wir weiter wachsen und unsere Idee weiter verbreiten.

Wer ist die Zielgruppe von MASTERhora?
Marion Kopmann/ MASTERhora : Genau genommen haben wir zwei: zum einen natürlich unsere Senior-Experten und zudem Unternehmen. Große Konzerne, vor allem Mittelständler, aber auch Stiftungen und NGOs suchen auf MASTERhora Fachkräfte für Projekte, als Mentoren oder als Wissensgeber. Oder sie bauen für ihre ALUMNI-Betreuung maßgeschneiderte Power-Pools über die Plattform auf.
Wie viel kostet der Service von MASTERhora?
Marion Kopmann/ MASTERhora : Die Mitgliedsgebühr beträgt für einen Senior-Experten 12 Euro im Monat, das Unternehmen kann mit 150,- pro Monat alle Angebote, online wie offline, nutzen.
Wie ist das bisherige Feedback?
Marion Kopmann/ MASTERhora : Sehr sehr gut! MASTERhora hat 1.400 Experten auf der Plattform, rund 60 Unternehmen, 5 Campi, 2 weitere sind im Aufbau. Wir pflegen mit MASTERhora beispielsweise allein 20 Kooperationen für kluge Köpfe: von der Finanzberatung oder dem Karrierecheck speziell für diese Altersgruppe über diverse Mentorenangebote bis hin zu dem gemeinnützigen Zeitzeugenarchiv Memoro – und und und.
Wo sehen Sie sich in den nächsten 5 Jahren?
Marion Kopmann/ MASTERhora : Unser Ziel ist, das „geballte“ Wissen der motivierten und engagierten Fach- und Führungskräfte 55plus zu gewinnen, mit einander zu vernetzen und eine Brücke zu schlagen. Kurz: Wir wollen DAS Netzwerk für die kompetente Generation 55plus sowie für Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft werden.
Und weil online sein allein noch keinen Wissenstransfer garantiert, möchten wir unsere realen Angebote wie die GründerLounge, unser Best Age in Town, wöchentliche Fachvorträge, Repräsentanzen auf Messen und Kongressen usw. noch mehr ausbauen. Auch das bundesweite Engagement-Angebot, das wir in Deutschland haben und das in seiner Vielfalt und seinem hohen Qualitätsstandard wirklich beachtlich ist, ist dann umfänglich auf MASTERhora eingebunden.
Welche Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?
1. Habe eine Idee, die Dich trägt und die Dich immer wieder begeistert – auch wenn andere sie nicht immer verstehen, DU stehst dahinter.
2. Suche Dir Mitstreiter, die ein bisschen ähnlich verrückt sind wie Du – aber achte darauf, dass sie andere Dinge können als Du.
3. Sei stark genug, Dir Ziele zu setzen und versuche, Sie einzuhalten. Und sei weich/flexibel genug, diese Ziele dem Markt anzupassen und immer wieder zu optimieren.
4. Erhalte Dir Deinen Spaß!
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Marion Kopmann für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.