miitya zeigt dem Nutzer, wo sich seine persönlichen Kontakte aus seinem Adressbuch aufhalten und wie sie sich bewegen
Stellen Sie sich und Ihr Unternehmen miitya doch kurz vor!
Während Google für Suchen, Facebook für Teilen oder Whatsapp für Chatten steht, steht miitya. The Instant Meeting App für Treffen. Und zwar für effektive Business Meetings, nicht etwa Dating (das können Tinder, Lovoo& Co. besser). Es geht um effiziente Termine mit nachhaltigen Kontakten. Social Networks sind da nur mäßig geeignet. Warum? Wegen der losen Verbindungen, den so genannten »weakties«, möglicherweise sogar Fake Accounts.
Bei miitya geht es um die Collaboration mit den »strong ties«. Mit den Kontakten, mit denen wir ständig intensiv im Austausch stehen: Kollegen, Kunden, Lieferanten, Partner, echte Freunde und Familie; Personen, denen wir vertrauen. Unser persönlichstes Netzwerk. Mit denen kommunizieren und interagieren wir alle eh ständig. Nur nicht so komfortabel, effizient und transparent, wie wir es könnten …
Wie ist die Idee zu miitya entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Hinter miitya. The Instant Meeting App steht das Unternehmen Social Event. Seit 2004 (die GmbH gibt es seit 2009) organisierte ich das allererste Business Event über die Plattform XING. Inzwischen sind die so genannten XING Events ein wichtiges Standbein der XING AG und verbinden das Virtuelle (Profile) mit dem Realem (nachhaltige Kontakte).
Was aber allen Social Networks mangelt ist die Kontextualität, die Echtzeit und der Fokus auf relevante Kontakte. Wir kennen das alle aus unserem beruflichen Kontext: Wie oft erfahren wir, dass wir einen Geschäftskontakt hätten zufällig treffen können.Oder wir haben eine Terminvereinbarung mit einem (potentiellen) Kunden und werden uns (oder er sich) verspäten. Oder wir sind in einer fremden Stadt und haben überraschend einen freien Zeitslot und überlegen, wie wir die freie Zeit effektiv und sinnvoll nutzen könnten.
miitya sorgt dafür, dass (Business)Treffen reibungslos, effektiv und auch spontan erfolgreich verlaufen. Ganz einfach und ganz sicher!
Vergangenes Jahr skizzierte ich die Idee zu miitya meinem (wie könnte es anders sein) XING-Kontakt Roland Oehen-Kanzow (bei miitya verantwortlich für Produkt und Technologie), der seit über 10 Jahren in der Software- und App-Entwicklung für unterschiedliche Unternehmen tätig ist und das nach agilen Prinzipien treibt. So wurde Dezember 2014 die Social Event neu aufgestellt und ab Frühjahr 2015 die App miitya nach LeanStartup-Methoden entlang der Nutzerbedürfnisse entwickelt.
Was uns darüber hinaus verbindet, ist der Wunsch eine neue, agile und spannende und werthaltige Unternehmenskultur zu stiften.
Von der Idee bis zum Start was waren die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Wir sind eigenfinanziert. Wir glauben an unser Produkt. Wir verstehen uns als Founder, nicht als Funder. Die Herausforderung dabei ist natürlich, die eigenen Ressourcen immer sehr effizient einzusetzen. Auf der einen Seite Geld zu verdienen (als Berater, die Unternehmen agil bei der digitalen Business-Transformation unterstützen und mit unseren Events), auf der anderen Seite das neue Geschäftsmodell zu treiben. Natürlich sprechen wir auch mit Kapitalgebern. Aber nicht um jeden Preis. Wir können unser Projekt selber generisch treiben. Oder sehr schnell skalieren: Dafür benötigten wir aber Fremdkapital. Unser größtes Bottleneck ist die App-Entwicklung, die wir nach einem sehr umfangreichen Ausschreibungsprozess aktuell Nearshoreabwickeln. Mittelfristig steht jedoch fest, dass wir eigene Entwickler einstellen müssen. Schon allein, um rascher auf die Anforderungen der Nutzer und des Marktes reagieren zu können.
Wer ist die Zielgruppe von miitya?
miitya ist aktuell für Android und iOS in Deutsch und Englisch verfügbar. In der kostenlosen Freemium-Version andressieren wir alle Nutzer, die ihr persönliches Netzwerk effizient treffen wollen. Die kostenpflichtige Premium-Version hat darüber hinaus Features, die für den beruflichen Kontext eine wichtige Rolle spielen. Und mit unserer White-Label-Version sprechen wir Messen, Verbände, Vereine, Marken oder Arbeitgeber an, die ihren Kunden, Mitarbeitern, Nutzern, Besuchern oder Fans eine eigene App anbieten wollen, mit der diese sich untereinander finden, vernetzen, austauschen und treffen können.
Wie funktioniert miitya?
Die App miitya zeigt dem Nutzer, wo sich seine persönlichen Kontakte aus seinem Adressbuch aufhalten und wie sie sich bewegen. Darüber hinaus sieht er andere miitya-Nutzer, die für ihn relevant sein könnten. Jeweils in Echtzeit. Dabei hat jeder Nutzer maximale Souveränität über seine Daten, seine Standortinformationen und seine Sichtbarkeit.
Sie können miitya nutzen, um relevante Kontakte in der Nähe zu identifizieren, und um sich mit Ihren Kontakten effizient zu treffen oder um mit ihnen ohne Medienbruch zu kommunizieren.
Wie viel kostet der Service von miitya?
In der Freemium-Version ist miitya kostenlos. Ab nächstem Jahr werden wir aber Werbung ausspielen. Die Premiumversion kostet den Nutzer Euro 2,00 pro Monat. Dafür hat er viele zusätzliche Funktionen und eine werbefreie App. Und die B2B-Lösung kostet eine einmalige Setup-Gebühr. Dazu kommen Nutzerabhängige Kosten und optional Support.
miitya, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wenn wir uns Dating-Apps ansehen, dann ist die Marktdurchdringung erstaunlich. Dabei interagieren die Nutzer nicht lange mit anderen Nutzern. miitya setzt auf ein viel stärkeres Engagement, auf bessere Interaktionen. Wir haben die klare Vision, miitya zum führenden Business-Radar zu entwickeln. Aktuell führen wir zudem Gespräche mit großen technischen Infrastrukturgebern, um miitya für Indoornavigation aufzustellen. Die nächsten großen Meilensteine sind ein Contentmodul und ein Terminplaner. Und dann wollen noch schlaue Algorithmen gebaut sein, um bessere Empfehlungen für relevante potentielle Kontakte ausspielen zu können. Für uns steht aber schon fest, dass miitya nicht unsere einzige App bleibt. Der spannende Markt für Location Based Services beginnt gerade erst, sich zu entwickeln.
Zum Schluss: Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Selbständig zu sein, bedeutet zunächst selbst zu arbeiten. Und zwar ständig. Die eigene Idee immer wieder auf der Prüfstand zu stellen, zu hinterfragen, zu verbessern, gegebenenfalls zu verwerfen.
Arbeitet nach den Prinzipien von Lean Startup, Rapid Prototyping und Minimal ViableProduct. Bindet Eure Nutzer frühzeitig ein. Sprecht mit den Menschen da draußen, ob die Euer Produkt wirklich haben wollen, ob sie dafür Geld auszugeben bereit sind. Und nehmt jedes Feedback ernst. Gründer seid Ihr, wenn Ihr ein Produkt entwickeln, eine Unternehmung aufbauen wollt. Nicht, wenn es Euch nur darum geht, Geld einzusammeln. Investoren ist eine Idee zu wenig. Der Proof of Concept auch. Es geht um den Proof of Money. Und bedenkt schließlich (um noch ein Zitat zu bemühen), dass Ihr für jeden Cent, den Ihr ins Produkt steckt, einen weiteren in den Markt investieren müsst.
Weitere Informationen finden Sie hier
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