Stellen Sie sich und Ihr Unternehmen doch kurz vor:
Valentin Stalf / NUMBER26 :Mit NUMBER26 haben wir Banking von Grund auf neu gestaltet, unkompliziert, schnell und zeitgemäß. Bei uns gibt es weder Formulare bei der Kontoeröffnung noch Kontoführungskosten. Unsere Nutzer haben ihr Girokonto immer in der Hosentasche dabei – auf ihrem Smartphone. Geld kann man in Echtzeit per SMS oder E-Mail an Freunde schicken – egal, bei welcher Bank sie Kunde sind. Transaktionen werden automatisch kategorisiert, damit man einfach den Überblick über seine Ausgaben behält. Damit geht Banking viel schneller und es macht sogar Spaß.
Wie ist die Idee zu NUMBER26 entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Valentin Stalf / NUMBER26 :Maximilian und ich kennen uns aus der Schule, also schon sehr lange. Diese Vertrauensbasis ist sehr wichtig, wenn man gemeinsam gründen möchte. Zusätzlich ergänzen wir uns als Gründerteam, denn wir haben unterschiedliche Expertisen. Maximilian bringt unter anderem Erfahrungen aus dem rechtlichen Bereich mit – ich aus verschiedenen Startups. Banking so zu gestalten wie es sein sollte und endlich zu zeigen, dass Bankgeschäfte nicht so schwerfällig sein müssen, wie es sich alte Banken vorstellen ist ein Ziel, an das wir bei NUMBER26 glauben.
Von der Idee bis zum Start was waren die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Valentin Stalf / NUMBER26 :Bei der Gründung eines Fintech Startups stößt man auf viele regulatorische Herausforderungen. Auch die Komplexität der Wertschöpfungskette ist nicht zu unterschätzen. Da gilt es, die richtigen Partner mit dem entsprechenden Know-how zu finden, mit einem tollen Team haben wir auch diese Hürden gemeistert. Die ersten paar Monate haben wir erst einmal losgelegt und uns selbst finanziert. Der Aufbau eines Startups ist viel harte Arbeit. Finanziert haben wir uns nach und nach durch Investoren, erst mit Business Angels und dann durch Venture Capital.
Sie konnten vor Kurzem eine erfolgreiche Finanzierungsrunde abschliessen in der unter anderem Peter Thiel in NUMBER26 investiert hat. Wie wichtig ist das für Ihre weitere Entwicklung?
Valentin Stalf / NUMBER26 :Jemanden wie Peter Thiel mit seinen Fund Valar Ventures als Investor zu haben ist natürlich großartig. Nicht nur steht Peter Thiel als Gründer von PayPal für den Umbruch der Finanzbranche und hat gezeigt wir man Billion Dollar Companies baut, sondern er ist auch ein ausgezeichneter Investor. So hat er in Europa zum Beispiel auch in Transferwise investiert, das erfolgreichste Fintech Unternehmen der letzten Jahre. Wir sind also in ausgezeichneter Gesellschaft und profitieren sehr von seinem Netzwerk. Darüber hinaus war ein Fund aus den USA als Investor immer unser Ziel. Dort ist der Venture Markt viel größer und weiter entwickelt als hier. Mit der Finanzierung von Peter Thiel haben wir den Sprung in diesen Markt geschafft. Das gibt uns mehr Flexibilität für zukünftige Finanzierungsrunden.
Wie funktioniert NUMBER26? Wie meldet sich der Kunde an, um das Girokonto mit dem Smartphone nutzen zu können?
Valentin Stalf / NUMBER26 :NUMBER26 funktioniert ganz einfach und schnell. Wer einen Invite Code bekommen hat, kann sich innerhalb von acht Minuten in unserer Mobile App direkt am Handy mit ein paar persönlichen Angaben anmelden – ganz ohne Papierkram. Die Personenidentifikation erfolgt direkt in der App per Videochat. Ein vollwertige deutsches Konto kann so in unter 8 Minuten eröffnet werden. Die Karte kommt zwei Tage später per Post.
Was unterscheidet NUMBER26 vom Online-Banking bei der Hausbank?
Valentin Stalf / NUMBER26 :Wir haben Banking von Grund auf neu gestaltet, und zwar so wie es sich digital Natives und eigentlich jeder Smartphonenutzer vorstellt. Es ist einfach, transparent und spart Zeit. Wir geben unseren Kunden durch die automatische Kategorisierung ihrer Ausgaben eine Übersicht ihrer Transaktionen. Jede Kontobewegung wird durch eine sofortige Mitteilung aufs Handy bestätigt, damit der Kunde immer im Bilde ist. Für unser Girokonto arbeiten wir mit einer Partnerbank zusammen, wodurch alle Einlagen durch das deutsche Einlagensicherungsgesetz geschützt sind und sämtliche Anforderungen einer klassischen Bank erfüllt werden. Zusätzlich kann man z.B. die Karte selbst mit einem Klick in den Sicherheitseinstellungen sperren bzw. entsperren und vieles mehr. Wir haben ein Bankkonto gestaltet wie es sein sollte einfach, überall und kostenlos.
Wie viel kostet die Girokonto Eröffnung?
Valentin Stalf / NUMBER26 :Unser Girokonto ist komplett kostenfrei.
NUMBER26 wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Valentin Stalf / NUMBER26 :Wir sind eine der schnellst wachsenden Banken in Deutschland und Österreich. In Zukunft soll NUMBER26 die erste wirklich paneuropäische Bank werden, wir sehen nicht ein warum Kunden in Europa verschiedene Bankkonten verwenden müssen. Damit reißen wir auch im Banking endlich die Grenzen ein, die geographisch schon längst nicht mehr existieren.
Zum Schluss: Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Valentin Stalf / NUMBER26 :Im Zentrum steht immer das Produkt, ein hervorragendes Produkt, das den Nutzern echten Mehrwert bietet und mindestens zehnmal so gut ist wie alles, was aktuell auf dem Markt erhältlich ist. Zusätzlich ist harte Arbeit eine Grundvoraussetzung, da neue Produkte außergewöhnlich viel Einsatz und Intelligenz erfordern. Um erfolgreich zu sein, muss das Team mit Leidenschaft hinter seinem Produkt stehen und den Willen haben es ständig zu verbessern. Der Launch eines Produkts ist erst der Anfang. Wer mit rein finanziellen Zielen gründet, wird schnell enttäuscht sein. Im Startup geht es darum etwas Neues zu kreieren und eine Branche zu verändern. Wenn alles gut geht besteht vielleicht die Möglichkeit in Zukunft auch finanziell zu verdienen.
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Wir bedanken uns bei Valentin Stalf für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.