Wie ist die Idee zu rateit.cool entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Thomas Gravel/rateitCool : Das Team arbeitet schon lange im Bereich Internetapplikationen und eCommerce. Neuste Trends gehören dort zum Tagesgeschäft. Irgendwann formierte sich aus den Themen Cloud-Applikation, Schwarm-Intelligenz, User generated Content und Umsatztreiber für eCommerce die Idee zu rateit.cool.
Das Gründerteam hat vor Jahren bereits in einem Startup zusammengearbeitet und über Jahre hinweg eine Art Knowledge Network betrieben.
Von der Idee bis zum Start was waren die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Thomas Gravel/rateitCool : Eine Drittfinanzierung gibt es bisher noch nicht. Von vergangenen Erfahrungen geprägt wollten wir rateit.cool möglichst schlank hochziehen und das Unternehmensrisiko klein halten. Die größte Herausforderung ist – aus unserer Sicht grundsätzlich -, sich immer auf das Wesentliche zu konzentrieren. Man sollte sich gerade am Anfang immer fragen, „bringt mir das mehr Umsatz?“
Welche Wege gehen Sie, um Ihr Startup Unternehmen am Markt zu etablieren? Welche Rolle spielen Gründer und Startup Events/Wettbewerbe?
Thomas Gravel/rateitCool : Für uns ist die kritische Masse wichtig. Wir gehen mit verschiedenen, zum Teil bereits bekannten Partnern und ehemaligen Kunden an den Start und bauen die Kundenbasis sukzessive aus.
Startup Events und Wettbewerbe sind für uns nur interessant, wenn sie genügend Reichweite haben, um uns Umsatz zu bringen.
Wer ist die Zielgruppe von rateit.cool?
Thomas Gravel/rateitCool : Unser Zielgruppe sind vor allem mittelgroße und kleine Shops, die sich alleine schwer tun, viele Produktbewertungen zu erhalten. Diese Shops profitieren davon, dass sie gemeinsam stark sind gegen große Konkurrenz. Es passiert oft genug, dass diese Shops über verschiedene Marketingaktionen potenzielle Kunden ziehen, diese aber aufgrund von Unsicherheit zum Produkt zu großen Shops abwandern, weil dort genügend kundengenerierte Informationen in Form von Produktbewertungen vorliegen.
Wie funktioniert rateit.cool?
Thomas Gravel/rateitCool : Die Prinzipien sind „Gemeinsam sind wir stark.“ und „Gibst Du mir, geb ich Dir.“
Das heißt, alle Shops sammeln Kundenmeinungen zu ihren Produkten im Sortiment in rateit.cool. Der Service stellt diese Bewertungen allen teilnehmenden Shops zur Verfügung. So erhält ein Produkt schnell viele Bewertungen.
Ein potenzieller Kunde liest umfassende Informationen von anderen Kunden, hat ein gutes Gefühl zum Produkt und kauft. Die Absprungsrate verringert sich und der Umsatz wird gesteigert.
Wie viel kostet der Service von rateit.cool?
Thomas Gravel/rateitCool : Der Preis ist auf kleine und mittlere Shops zugeschnitten. Der Service startet bei 20.000 Service-Anfragen mit 10 € pro Monat. Shops können anhand ihrer Webstatistik schnell feststellen, wie viele Service-Anfragen sie haben, wenn sie die Bewertungen z.B. auf der Artikeldetailseite, der Produktübersichtsseite oder speziellen Empfehlungen erscheinen lassen wollen.
Rateit.cool, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Thomas Gravel/rateitCool : Im Laufe der Zeit werden einige neue Features dazu kommen, vielleicht auch ganz neue Services. Es gibt genug Ideen in der Schublade. Jedoch ist die Realisierung stark davon abhängig wie sich der Handel in den nächsten Jahren wandelt. Eins sei verraten, wir wollen unsere Kunden in naher Zukunft multichannel fähig machen.
Zum Schluss: Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Thomas Gravel/rateitCool : Wir können diese Frage nur für Produktanbieter beantworten. Dem LEAN-Management-Ansatz folgend ist die Fokussierung auf das Wesentliche wichtig. Für die meisten Unternehmungen ist das Umsatz. Je nach Schnelligkeit der Veränderung müssen Gründer alle paar Wochen oder Monate das Produkt oder auch Zielgruppe hinterfragen.
Gründer kämpfen oft damit, dass sie potenzielle Kunden treffen, die sagen: „Interessantes Produkt. Wenn das und das noch kommt, dann…“ Es wird jedem Körnchen hinterher gerannt, am Ende kaufen nur wenige und der Aufwand ist zu groß. Gründer sollten sich zunächst fragen, ob sie die Alleinstellungsmerkmale ihres Produkts gut transportieren. Sollte Änderungen oder Neuerungen notwendig erscheinen, sollten alle anderen Kunden und Interessenten gefragt werden, ob das für sie auch interessant ist. Dadurch wird die Bindung der Kundschaft größer und der Aufwand auf die Wesentliche konzentriert.
Die Zielgruppe sollte unerschöpflich sein. Wenn Gründer das Gefühl haben, die Zielgruppe zu schnell erschöpft abarbeiten zu können, ob nun mit positivem oder negativem Ergebnis, sollte das Produkt verallgemeinern.
Zu guter Letzt: Schreien Sie heraus, was Sie haben. Es nützt nichts, wenn Sie ein tolles Produkt haben, es aber niemand weiß.
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Wir bedanken uns bei Thomas Gravel für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.