startgeist ist ein Netzwerk in dem sich Entrepreneure, Startups und Gründer austauschen können
Wie ist die Idee zu startgeist entstanden, wann wurde die Firma gegründet und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Christopher Kerth/startgeist : Die Idee ist entstanden, als ich mir während meiner Zeit in einer Corporate Finance Beratung Gedanken darüber gemacht habe, wie man die Verbindungen von Cleantech Unternehmen und Investoren mittels Internet verbessern könnte. Wir haben die Idee im Laufe der Zeit sektorunabhängig aufgestellt und uns auf die Diskussionen über Ideen fokussiert. Wir wussten nicht, ob Entrepreneure im Internet über Ideen diskutieren würden und sind daher mit diesem Minimum Viable Product gestartet. Heute wissen wir, dass nicht jeder im Internet über Ideen diskutiert. Die, die es dennoch machen, profitieren enorm von dem schnellen Feedback. Letztlich ist die Grundidee im April 2014 entstanden. Christoph war als Programmierer mit an Board und Daniel ist im Sommer dazu gestoßen. Wir haben Christoph leider im Herbst 2014 verloren, da er sich auf andere Projekte fokussieren wollte. Ohne Programmierer haben Daniel und ich die Idee, neben unseren Vollzeitjobs, weiter vorangetrieben. Benjamin, unseren heutigen Mitgründer und CTO, haben wir am 30. Dezember 2014 gefunden. Die GmbH wurde von Benjamin, Daniel und mir am 30. März 2015 gegründet.
Von der Idee bis zum Start was waren die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Christopher Kerth/startgeist : Eine sehr große Herausforderung war das Finden eines technischen Mitgründers. Daniel und ich haben keine Expertise auf diesem Gebiet und unser Netzwerk war in diesem Punkt eher schwach. Dennoch haben wir Kanäle ausfindig gemacht und letztlich einen starken Programmierer gefunden, der auch noch prima als Mitgründer ins Team passt. Denn Expertise zu haben reicht nicht, um gemeinsam zu gründen. Das Team muss harmonieren und jeder muss von der Idee begeistert sein. Wenn man sich gar nicht kennt, kann man das nicht alles von Beginn an sicherstellen, sondern muss es durch gemeinsame Erfahrungen herausfinden. Finanziert haben wir uns über Erspartes.
Wer ist die Zielgruppe von startgeist?
Christopher Kerth/startgeist : Entrepreneure mit Ideen in jeder Phase (Idee, Konzept, Startup), Gründungsinteressierte, sowie am Thema Entrepreneurship Interessierte. Ob mit Idee oder einfach nur mit Interesse, für uns ist jeder ein Entrepreneur. Außerdem beteiligen sich Mentoren auf unserer Plattform an den Diskussionen. Mentoren sind erfahrene Entrepreneure oder Industrieexperten, die Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen teilen möchten.
Wie funktioniert startgeist?
Christopher Kerth/startgeist : Die startgeist Community ist ein digitaler Raum für Entrepreneure, um über Ideen zu diskutieren. Interessierte melden sich auf www.startgeist.com an und übermitteln in der Community eine kurze Motivation, da wir sicherstellen wollen, dass wir es mit wirklich interessierten und motivierten Entrepreneuren zu tun haben. Nach Freischaltung kann der nun verifizierte Entrepreneur andere Ideen in der Community kommentieren oder sehr einfach eine eigene Idee anlegen, um Feedback dazu zu erhalten. Neben dem Feedback von vielen motivierten Entrepreneuren gibt es erfahre Mentoren, die die Diskussionen beschleunigen und ihre Erfahrungen an die Entrepreneure weitergeben.
Wo würden Sie sich mehr Unterstützung für Startup Unternehmen wünschen?
Christopher Kerth/startgeist : Grundsätzlich ist es nicht einfach ein geeignetes Netzwerk aufzubauen. Dieses Netzwerk ist gerade für Startups entscheidend, da das Geld knapp ist und die Zeit davon läuft. Mit einem guten Netzwerk erhält man auch Expertise und Erfahrungen, die bei der Gründung helfen können. Erfahrene Mentoren z.B., die bereits gegründet haben, können das Startup sehr schnell voranbringen.
Wie sehen Sie die Startup Entwicklung in Deutschland?
Christopher Kerth/startgeist : Auf jeden Fall ein positiver, wachsender Trend von mehr Gründungen. Investoren aus dem Ausland investieren in deutsche Startups und das Ökosystem wächst. Ich wünsche mir, dass es mehr Ausgründungen aus Universitäten geben würde. Wir haben in Deutschland viel Humankapital, aber nicht jeder hat den Mut und die Lust zu gründen. Wir sollten in Deutschland die bürokratischen Hürden einer Gründung abbauen und so die neuen Generationen zum Gründen animieren. Ein Schulfach Entrepreneurship würde sicher auch die Motivation zum Gründen stärken. Die einzelnen Hubs, davon natürlich Berlin weit führend, sollten besser untereinander integriert werden. Das würde auch auf europäischer Ebene viel Sinn machen. Davon profitiert jeder Standort. Wir sollten uns nicht als isoliertes Land betrachten, sondern uns besser mit anderen Standorten integrieren, um die Vorteile der relativen Nähe der Standorte auszuschöpfen.
startgeist wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Christopher Kerth/startgeist : Wir wollen mehrere Startup Erfolgsgeschichten mit startgeist geschrieben haben. Wir erweitern in den nächsten Tagen unser Angebot mit startgeist crafted. startgeist crafted ist ein begeistertes Team von Entrepreneuren, die profitable Ideen umsetzen. Entrepreneure können sich bei uns mit ihrer Idee zur gemeinsamen Umsetzung bewerben oder bei einer unserer Ideen einsteigen. Die Vorteile für die Entrepreneure sind: a) der Schutzschirm unserer GmbH (also keine persönliche Haftung) ohne für eine Testphase selbst eine GmbH gründen zu müssen, b) in einem großartigen, erweiterten Team zu lernen sowie c) mindestens € 1,000 für die Umsetzung der eigenen Idee von uns zu erhalten.
Zum Schluß: Welche Tipps haben Sie für angehende Gründer?
Christopher Kerth/startgeist : Nicht planen. Einfach machen und schnell auf Kunden zu gehen, um die eigene Idee zu validieren.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Christopher Kerth für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.