„Stellt euch eine Welt vor, in der jeder Mensch freien Zugang zur gesamten Medienvielfalt des Internets hat. Das ist unser Ziel.“
– Mission Stream Search –
Wie ist die Idee zu Stream Search entstanden wann wurde Stream Search gegründet und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammen gefunden?
Andreas Sobing /Stream Search : Das Projekt Stream-Search existiert bereits seit 2009 und war als Medienexperiment gestartet. Den Status eines Hobbyprojekts hat es spätestens durch die Gründung der Stream-Search UG (haftungsbeschränkt) im Jahr 2011 abgelegt. Aus dem Hobby ist eine Passion geworden. Gegründet wurde das Startup in Bremen von mir (Andreas Sobing) und Markus Ochmann. Markus und ich kennen uns schon seit über 15 Jahre. Kennengelernt haben wir uns in der gemeinsamen Klasse der höheren Handelsschule. Zusammen gefunden haben wir durch unsere gemeinsamen Interessen im Bereich Internet, Entertainment und sowie nerdige Tech Themen. Die Gründerleidenschaft hat sein Übriges getan. Schon früh haben wir erste Internetprojekte realisiert sowie grafische Entwürfe für verschiedene Auftragspartner. Markus kümmert sich bei uns um die IT sowie Grafik/ Design. Ich bin für das Marketing sowie die PR und Kooperationen zuständig. Ein Programmierer sowie ein Datenbankverantwortlicher im Qualitätsbereich komplementieren das junge Team.
Da wir beide gerne Online Streams unserer Serien oder Filme, also on demand schauen, war uns das Themengebiet ziemlich schnell klar. In Deutschland fehlt es an einfachen und zentralen Lösungen für Online-Medien wie TV und Serien. Am besten als kostenloses On-Demand Angebot. Der User hat keinen Überblick mehr wo es was gibt (Intransparenz). Es gibt allein mehr als 1400 Web TV Angebote (Quelle Goldmedia). Viele User wissen von den Medienangeboten gar nichts und sind überrascht was alles im Netz angeboten wird.
Stream Search bietet kostenlosen und legalen Zugriff auf tausende Filme, TV-Serien und Live-Streams. . Eine neue Form der Suche für die unterschiedlichsten Medien. Der Besucher erhält einen kostenlosen und schnellen Überblick der verfügbaren Medienportale sowie deren Streamangebot. Monatlich besuchen ca. 215.000 Leute unsere Webseite.
Von der Idee bis zum online Start was waren die größten Herausforderungen?
Andreas Sobing /Stream Search: Die größten Herausforderungen bisher waren die Gründung der Unternehmensgesellschaft (UG haftungsbeschränkt) sowie die Markenanmeldung europaweit. Alles in allem war es sehr viel Laufarbeit und unendlich viele Dokumente, welche ausgefüllt werden mussten. Hier war unser Steuerberater eine große Hilfe. Ich denke schon, dass sich eine Menge potenzieller Gründer vom bürokratischen Ablauf einschüchtern lässt. Ferner ist es immer wieder eine große Herausforderungen sich auf das Wesentliche zu fokussieren. Wir möchten schnell Sachen umsetzen, können aber natürlich nicht alles auf einmal machen. Daher muss man bei den Aufgaben Prioritäten setzen. Eine weitere Herausforderung ist bis heute die negative Behaftung des Wort „Streams“. Hier denken viele Leute gleich an illegale Kino Filmangebote. Dadurch werden einige Kooperationen oder Werbeangebote erschwert. Allerdings können wir am Ende die Zweifel ausräumen. Für uns und die meisten ist Stream aber der gängige Begriff für unser Angebot.
Wer ist die Zielgruppe von Stream Search?
Andreas Sobing /Stream Search: Wir werden schon stärker von männlichen, online affinen Usern zwischen 20-30 Jahre genutzt. Allerdings haben wir anhand des Feedbacks und der Zugriffzahlen noch eine andere Zielgruppe identifiziert. Und das sind die User aus dem Ausland. Hierbei handelt es sich entweder um Urlauber, Menschen mit deutschen Wurzeln oder Auswanderern. Diese greifen gerne auf Inhalte aus der „Heimat“ zurück und sind dankbar für das Angebot. Letztendlich kann man aber sagen, dass wir mit Stream-Search jedem User eine mediale Suche anbieten wollen.
Wie groß ist der Markt? Geht der Weg weg vom normalen fernsehen?
Andreas Sobing /Stream Search: Die Internetnutzung steigt weiter an: 55,6 Mio. Deutsche ab 14 Jahre und damit 1,4 Mio. mehr als 2013 sind online. Jeder zweite Onliner greift inzwischen auch unterwegs auf Netzinhalte zu. Treiber der mobilen Nutzung sind mobile Endgeräte und die steigende Nachfrage nach Fernsehinhalten im Netz. Dies sind die zentralen Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2014
Nutzung der Mediatheken steigt auf auf 32 Prozent
Video- und hier vor allem Fernsehinhalte im Netz werden immer beliebter. Die Nutzung der Mediatheken der Fernsehsender stieg von 28 Prozent (2013) auf 32 Prozent (2014). 35 Prozent der Onliner schauen sich Fernsehsendungen im Netz zeitversetzt, 25 Prozent live an. Besonders attraktiv sind das zeitversetzte Fernsehen (53%) und die Mediatheken der Sender (42%) bei den 14- bis 29-Jährigen.
Fernsehkonsum über das Internet bei drei Prozent
Bereits heute macht der Fernsehkonsum über das Internet rund 8 Minuten der gesamten TV-Nutzung (248 Minuten) aus, das sind drei Prozent des täglichen Fernsehkonsums. 2013 waren es 5 Minuten bei einem Anteil von zwei Prozent.
Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie 2014
http://www.ard.de/home/intern/presse/pressearchiv/79_Prozent_der_Deutschen_sind_online/1258370/index.html
http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/
Nutzungsgewohnheiten ändern sich definitiv. Allerdings denke ich nicht, dass das normale/lineare Fernsehen ausstirbt. Genau so wenig wie die E-Mail und der Videotext. Die Leute wollen nur mehrere Möglichkeiten haben um auf Ihre Inhalte zu jeder Zeit, von überall zu greifen können. On Demand ist natürlich die Weiterentwicklung des damaligen Video bzw. DVD Rekorders. Man kann sich heute seine Filme oder Serien bequem anschauen ohne wie früher einen gewissen Zeitdruck zu haben. Das Programm richtet sich jetzt nach den Usern und nicht der User nach dem Programm. Die TV Sender und andere Inhaltsanbieter werden immer digitaler und bieten mehr Content in ihren Mediatheken bzw. Archiven an. Diese Entwicklung sowie geänderte Nutzungsgewohnheiten kommen uns natürlich zu gute.
Wieviele Filme haben Sie in Ihrer Datenbank?
Andreas Sobing /Stream Search: Derzeit verzeichnet die Datenbank mehr als 500.000 Streams zu Filmen, Serien, Dokus, Musikvideos, etc. Gefiltert werden kann nach Sprache, Genre oder Quelle. Eine Suche erleichtert das Auffinden bestimmter Inhalte.
Stream Search wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Andreas Sobing /Stream Search: Wir arbeiten noch enger mit Contentanbietern. Durch Marketingmaßnahmen erhöhen wir den Bekanntheitsgrad. Zusätzlich expandieren wir in mehrere Länder mit unserem Angebot. Wir bieten auch eigene, exklusive Inhalte an und sich auf mehreren Devices wie Set-Top-Boxen oder Spielkonsolen verfügbar. Zusätzlich entwickeln wir eine nutzvolle App für unsere User. Wir haben über 1 Mio. Besucher unique monatlich.
Zum Schluß haben Sie noch einen Tipp für angehende Gründer?
Andreas Sobing /Stream Search: Wichtig ist es Berater für die einzelnen Bereiche zu haben (Steuerberater, Anwalt, Bankberater, usw.). Die Gründer bzw. angehenden Gründer sollten den Markt analysieren sowie Ihre Idee. Hierbei gilt es diese mit möglichst vielen Leuten zu teilen und sich deren Feedback in Form von Verbesserungen oder Kritik anzuhören. Für uns ist aber der allerwichtigste Punkt dass man passioniert seine Idee umsetzt und daran glaubt. Das Team sollte aus mehreren Leuten aus den unterschiedlichen Bereichen wie IT, Marketing, Design, Vertrieb und Controlling bestehen. Alle Bereiche, die man nicht abdeckt, sollte man extern besetzen. Auch gegen Eigenfinanzierung, also Bootstrapping, ist nix einzuwenden. Man kann durchaus neben seinem Job auch erst einmal die Idee testen und sich dann ggf. verändern wenn das Modell funktioniert.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Andreas Sobing für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.