TaskWunder dein virtueller Asssitent
Wie ist die Idee zu TaskWunder entstanden, wann wurde TaskWunder gegründet und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Jakob Hager / TaskWunder : Valentin (Zambelli, mein Co-Founder) und ich (Jakob) haben früher selbst als Freelancer gearbeitet und auch immer sehr viele eigene Projekte gemacht. Wir sind beide Software Entwickler und brauchten Unterstützung im Design, im Texten und auch Assistenten für operative Tätigkeiten. Wir haben begonnen unser eigenes Team zu rekrutieren und dieses Team wurde immer beliebter. Wir haben als Projektmanager dann Aufgaben weiter delegiert und Projekte umgesetzt – zuerst für Freunde, dann auch Aufträge für Kunden. Daraus ist dann die Idee das „personalisierten Outsourcing“ entstanden: eine Ansprechperson und ein Team mit vielen Talenten dahinter. Wir waren nicht die ersten im Outsourcing und im Bereich virtueller Assistenz, aber unsere Umsetzung mit Fokus auf Schnelligkeit, Einfachheit und Qualität kommt sehr gut an.
Valentin und ich kennen uns schon von der Uni, als wir gemeinsam in Russland ein Austauschsemester gemacht hatten. Gegründet wurde ein Einzelunternehmen vor 2 Jahren, die TaskWunder GmbH dann im Februar 2015 gemeinsam mit einem Investor.
Von der Idee bis zum Start was waren die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Jakob Hager / TaskWunder : Wo Menschen sind, da „menschelt“ es. Soll heißen, dass Fehler gemacht werden und es Missverständnisse gibt. Viele lassen das Outsourcing auch nach den ersten negativen Erlebnissen bleiben. Das sind natürlich auch alles Probleme, mit denen wir selbst zu kämpfen hatten, aber wir haben sie mit eigens dafür erstellten Prozessen gelöst, auch um skalierbar zu bleiben. Wir haben da am Anfang einige Fehler gemacht, aber dadurch auch extrem viel gelernt, wie wir unternehmensweit Prozesse so konzipieren, dass technische und menschliche Arbeit gut zusammenspielen. Jetzt ist das eine unserer Stärken, nämlich die Anwendung von sogenannten STARs (STandardisierte ARbeitsabläufe). Ich bin überzeugt, dass das man als Unternehmer oder Unternehmerin jeden Tag mindestens eine halbe Stunde mit Prozessdokumentation verbringen sollte.
Wir haben uns die ersten 1,5 Jahre mit Bootstrapping und Freelancing finanziert. Danach haben wir einen Seed-Investor an Bord geholt.
Wer ist die Zielgruppe von TaskWunder?
Jakob Hager / TaskWunder : Unsere Kunden sind vor allem Klein- und Mittelunternehmen bzw. Einzelunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wir haben auch einen bedeutenden Anteil an Kunden, die gerade erst dabei sind, ihr Unternehmen zu starten.
Inhaltlich fokussieren wir uns da auf Online-Assistenztätigkeiten und alle Aufgaben rund ums Online Marketing. Jedes Unternehmen muss verkaufen. Wenn man da Assistenten und Freelancer hat, die das verstehen und sich damit auskennen, dann ist das enorm viel wert.
Welche Aufgaben kann man über TaskWunder erledigen lassen?
Jakob Hager / TaskWunder : Die Aufgaben teilen wir in zwei Bereiche: Standardaufgaben und Expertenaufgaben.
Standardaufgaben sind typische Assistenztätigkeiten: Recherche, Transkriptionen, administrative Tätigkeiten wie z.B. die Bedienung von Tools (Buffer & Hootsuite sind da sehr beliebt). Mit Standardaufgaben kann man Prozesse automatisieren, indem Assistenten z.B. automatisch eine persönliche E-Mail senden, sobald ein Kunde eine Anfrage schickt.
Sogenannte Expertenaufgaben sind Aufgaben, für die man sehr viel Erfahrung benötigt. Das sind vor allem WordPress-Webdesign (Erstellung von kleinen Webseiten und Verkaufsseiten), Grafik-Design, Erstellen von Bannern, Schreiben von Marketing-Texten, Blog-Artikeln, E-Mails, etc. sowie Aufsetzen und Optimieren von Google Adwords und Facebook Kampagnen.
Das Leistungsspektrum ist sehr breit. Wir sehen uns als Plattform, welche die Qualität kontrolliert und das Ergebnis persönlich und so einfach wie nur möglich anbietet.
Nach welchen Kriterien werden die Assistenten ausgewählt? Wer kann Assistent werden?
Jakob Hager / TaskWunder : Grundsätzlich kann jeder Assistent bzw. Freelancer bei uns werden. Man braucht nur einen Gewerbeschein und ein Grundverständnis, wie man mit Software umgeht und selbstständig arbeitet. Bei TaskWunder muss man sich nur einmal pro Aufgaben-Kategorie bewerben. Kategorien sind z.B. Recherche, Transkriptionen oder Grafik Design. Wenn nun jemand in diesen Kategorien seine Leistungen anbieten möchte, dann muss er oder sie zuerst Testaufgaben darin machen, die von uns halbautomatisch bewertet werden. Diese Testaufgaben werden einmal erledigt, dann muss man sich nie wieder bewerben. Man bekommt einfach Aufgaben zugeteilt, die man dann annehmen oder ablehnen kann.
Wer sich bei uns als Assistent bewährt hat, kann sich auch als persönlicher Assistent oder persönliche Assistentin bewerben. Dadurch hat man dann mehr Verantwortung, arbeitet direkt mit Kunden per Telefon, Skype oder über die TaskWunder-Plattform zusammen und kann auch Aufgaben weiterdelegieren. Dafür gibt’s ebenfalls spezielle Aufnahmetests.
Sie waren mit TaskWunder in 2Minuten 2 Millionen die Startup Show. Wie haben Sie sich auf die Show vorbereitet?
Jakob Hager / TaskWunder : Wir haben das Bühnenmaterial selbst erstellt bzw. erstellen lassen, unseren Pitch natürlich etliche Male wiederholt, verschiedene Varianten probiert und uns natürlich informiert, wer denn in der Jury heuer ist. Das war ja auch kein Geheimnis. Man kann sich auf so eine Show aber nie perfekt vorbereiten, da sich die Diskussion immer in die eine oder andere Richtung entwickeln kann.
Wie ist das Medien Echo nach der Show?
Jakob Hager / TaskWunder : Bei der Reaktion der Medien war so ziemlich alles dabei – von detaillierten Berichten über unsere Outsourcing-Plattform, bis zu sehr groben Zusammenfassungen der Show nach dem Motto „TaskWunder war auch dabei“. Wir waren aber alles in allem sehr zufrieden mit den Reaktionen und auch mit dem zahlreichen Feedback, das wir bekommen haben.
Wie ist das Feedback der Kunden nach dem Autritt in der Startup Show 2 Minuten 2 Millionen? Wie hat sich die Nachfrage entwickelt?
Jakob Hager / TaskWunder : Bewerber für Assistenten „rannten“ uns fast die Webseite ein. Wir hatten auch so viele Anfragen von Kunden, wie im ganzen Monat zuvor. Wir waren aber ganz gut vorbereitet auf den Ansturm. Die Nachfrage ist nicht nur bei der Show selbst und kurz danach, sondern seitdem auch konstant gestiegen. Kunden kommen unter anderem von Zeitungsartikeln über die Show, aber auch immer noch von der Webseite der Show direkt. Heute Morgen hat mich zum ersten Mal in meinem Leben jemand im Bus angesprochen „Bist du nicht der aus dem Fernsehen?“. Ich finde das immer noch sehr lustig, da ich eigentlich kaum selbst im Vordergrund stehe.
Würden Sie anderen Startup Unternehmen die Teilnahme an der Sendung empfehlen?
Jakob Hager / TaskWunder : Ich würde anderen Startups auf jeden Fall klar machen, worauf sie sich einlassen. Die Show ist nicht darauf ausgelegt, sie in guten Licht darzustellen. Jeder denkt vor der Show „mir wird das nicht passieren“, aber es wird leider in jeder Show Gründer und Gründerinnen geben, die schwer enttäuscht nach Hause gehen. Ich habe das auch bei sehr sympathischen anderen Teilnehmern gesehen. Ein paar der anderen Firmen dort sind unsere Kunden geworden und wir sind daher immer noch in Kontakt. Dieses Fernsehformat ist nun mal eine Show und muss daher primär die Zuseher unterhalten. Wer damit leben kann, für den ist die Show schon empfehlenswert. Die Publicity bringt Interessenten und Kunden. Meiner Meinung nach sollte man aber auf keinen Fall hingehen, weil man dringend Geld braucht. Da würde ich die Energie lieber dafür verwenden, eine kleine Gruppe von enthusiastischen Kunden zu schaffen, diesen ein super Produkt anzubieten und damit Investoren offline zu überzeugen. Wenn man diese Gruppe aber schon hat, dann lohnt es sich auf jeden Fall, die Zeit in die Show und damit in Marketing zu investieren.
Taskwunder wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Jakob Hager / TaskWunder : Wir sind derzeit stark am Wachsen mit unserem Kerngeschäft, also virtuellen Assistenten und Freelancern, haben vor kurzem zusätzlich auch die Webseite www.transkriptionswunder.com veröffentlich, um ein neues zusätzliches Konzept zu testen.
Wir bieten mit dieser Seite nur Transkriptionen an. Die Aufträge werden aber über die TaskWunder Plattform abgewickelt. Die Anbindung zwischen TranskriptionsWunder und TaskWunder funktioniert dabei (halb-)automatisch über eine Schnittstelle. Das ist auch unser Modell für die Zukunft. Stellen Sie sich vor, Sie betreiben ein Unternehmen oder wollen eines starten. Sie können bei TaskWunder einerseits Leistungen selbst einkaufen, aber auch ein persönliches Dienstleistungspaket erstellen und das dann über Ihre eigene Webseite anbieten. Sie sind z.B. Expertin in Content Marketing, aber Sie haben keine Zeit für alle Ihre Kunden selbst Content-Recherche Social Media zu machen. Dann können Sie diese Leistungen bei TaskWunder einkaufen und als Teil Ihrer Leistung weiterverkaufen. Sie konzentrieren sich auf Ihre Kernkompetenzen und strategische Beratung und schaffen dem Kunden so einen Mehrwert.
In fünf Jahren möchten wir mit unserem Konzept nicht nur den Outsourcing-Markt sondern auch Teile des Arbeitsmarkts grundlegend verändern. Wir haben selbst als Freelancer gearbeitet und sind überzeugt davon, dass jeder in Zukunft mehr wie ein Unternehmer oder eine Unternehmerin agieren wird. Wir haben Assistenten, die von Bali aus arbeiten und auch Assistenten, die einen Teilzeitjob haben aber uns sagen, dass sie „einen Teil der Woche bei TaskWunder endlich Dinge tun können, die Spaß machen“.
Bild : TaskWunder Jakob Hager 2M2M (c) Nick Albert
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Wir bedanken uns bei Jakob Hager für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.