Tea after Twelve – Design your Life
Stellen Sie sich und Ihr Unternehmen Tea after Twelve doch kurz vor!
Als erstes eine kleine Rückfrage: Woran denken Sie als erstes, wenn Sie an Mexiko, die Philippinen oder Afghanistan denken? Vielleicht an Drogen, Menschenhandel und Terrorismus? Das ist zumindest das Bild, das die meisten Medien zeichnen – für andere Geschichten ist da wenig Platz. Tea after Twelve ist ein Onlinemagazin, das genau die anderen Geschichten erzählen will. Wir stellen Leute vor, die etwas verändern: die erste Graffiti-Künstlerin aus Afghanistan, eine Nanotechnologie-Innovation aus Peru oder eine Fotosharing-App aus Ghana, die mittlerweile auch Europa erobert.
Wir sind beide Journalistinnen und haben Tea after Twelve vor gut einem Jahr gegründet, um eine neue Art von Journalismus auszuprobieren: Das Magazin soll von und für die kreativen Köpfe dieser Welt sein. Daher rufen wir auch regelmäßig bei unseren Partnern und Lesern zu Ideen-Pitches auf: „Schreibt uns Eure Ideen zu Themen! Schickt uns Stories oder Hinweise zu spannenden Projekten!“ Crowdsoureced Journalismus gepaart mit Solution-based Storytelling nennen wir das, und mittlerweile läuft das hervorragend – die aktuelle Ausgabe besteht zu 80% aus eben solchen Vorschlägen. Da wir weltweit gelesen werden, schlägt sich diese Internationalität natürlich auch in der Auswahl der Autoren nieder. Wir haben kein festes Redaktionsteam in Deutschland, sondern mittlerweile haben über 100 Autoren aus rund 60 Ländern Ideen und Artikel beigetragen.
Wer ist die Zielgruppe von Tea after Twelve?
Ob (junge) Unternehmer, Kreative, Entwickler, Wissenschaftler oder Vordenker – Tea after Twelve richtet sich vor allem an diejenigen, die über den Tellerrand hinausschauen und etwas verändern wollen.
Wie ist die Idee zu Tea after Twelve entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Das Finden ging einfach – wir haben bereits jahrelang zusammengearbeitet. Schon bei unserem früheren Arbeitgeber haben wir zusammen ein Webmagazin entwickelt und drei Jahre lang gemeinsam geleitet. Damals fiel uns auf, dass insbesondere die Geschichten mit einer konkreten Lösung oder einer Inspiration für den Leser auf die größte Resonanz stießen. Da wir selber immer genervter von der misanthropischen Berichterstattung der gängigen Medien waren, haben wir schließlich beschlossen, unser eigenes Magazin zu schaffen – mit den Stories, die wir gerne lesen würden und im Netz vermissen. Mit Artikeln, die in die Tiefe gehen und für Probleme auch Lösungen aufzeigen. Mit Geschichten, die zum Nachdenken und Nachahmen anregen. Außerdem wollten wir ein Magazin schaffen, das ansprechend designed ist – ohne, dass die ganze Seite hupt und blinkt vor lauter Werbung und Pop-ups. Ein Magazin, das zum Schmökern anregt und das die Leser immer wieder gerne besuchen.
In welchen Ländern ist Ihr Magazin verfügbar?
Im Grunde gibt es nur sehr wenige Länder, in denen Tea after Twelve nicht gelesen wird – Nordkorea oder Kuba, zum Beispiel. Da wir auf Englisch publizieren, ist die Reichweite entsprechend groß. Bisher werden wir in über 170 Ländern gelesen. Und wer weiß? Vielleicht gibt es eines Tages auch Tea-Fans in Nordkorea.
Von der Idee bis zum Start was waren die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Zu Beginn waren es vor allem die rechtlichen Fragen rund um den Gründungsprozess unserer GmbH Bunny Island, die die größte Herausforderung dargestellt haben. Wir haben lange überlegt, ob wir uns einen Investor mit an Bord holen oder einen Gründungskredit aufnehmen sollen. Letztendlich haben wir uns für die völlige Unabhängigkeit entschieden und die GmbH mit unseren eigenen Mitteln komplett selbst finanziert. Mit unserer Kommunikationsagentur Bunny Island beraten wir Bundesbehörden und Institutionen. Mittels dieser Einnahmen finanzieren wir im Moment den Großteil der Unterhaltskosten des Magazins. Auf Dauer soll sich das Magazin aber selbst tragen.
Wie hat sich das Unternehmen seit dem Start entwickelt?
Ganz ehrlich? Schneller und besser, als wir es zu träumen gewagt hätten. Wir haben innerhalb weniger Monate eine sehr große Fanbase auf der ganzen Welt aufbauen können und mit jeder Ausgabe stieg unser Bekanntheitsgrad. Innerhalb nur eines Jahres sind wir sehr vielen Menschen auf dieser Welt ein Begriff geworden und im September wurden wir mit dem Digital Communication Award als Webmagazin des Jahres ausgezeichnet. Und nun trauen sich auch die ersten Sponsoren an uns heran – was uns hoffen lässt, dass wir uns in naher Zukunft Vollzeit dem Tea widmen können.
Tea after Twelve, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wenn wir auf das erste Jahr zurückschauen, dann kann in den nächsten fünf Jahren noch ganz schön viel passieren. Unser erstes Ziel ist es, eine international wirklich bekannte Marke zu werden. Es beginnt bereits jetzt, dass Leser uns anschreiben und mit Autoren in Kontakt kommen möchten, weil sie deren Idee auch in ihrem eigenen Land umsetzen wollen. Genau da möchten wir hin: Dass sich die Ideen, die wir auf Tea after Twelve vorstellen, auch in anderen Ländern verbreiten. Dass Menschen von uns nicht nur inspiriert werden, sondern eigene Projekte starten.
Zum Schluss: Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Recherchiert gründlich, ob das eigene Produkt auch eine Marktlücke darstellt. Klärt im Vorfeld, ob die Finanzierung des Projektes für die ersten Jahre gesichert ist. Und wenn beides erfüllt ist: Nicht von Zweiflern vom Weg abbringen lassen! Just do it!
Bilder: @ Tea after Twelve
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Eva Maria Verfürth für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.