TerraPellet – organisch-mineralische Düngemittel
Stellen Sie sich und Ihr Startup Unternehmen TerraPellet doch kurz vor!
TerraPellet ist ein junges Unternehmen, das sich auf die Herstellung und den Vertrieb von innovativem Dünger spezialisiert hat. Vielleicht hört sich das zunächst langweilig an, dahinter steht aber etwas Besonderes: TerraPellet haben wir als Zero-Waste Konzept erfunden. Das heißt ganz einfach: es gibt keinen Abfall, sondern nur Rohstoffe bei entsprechender Aufbereitung. Um Ressourcen vollständig zu verwerten und das Produkt gleichzeitig an die Verbrauchgewohnheiten anzupassen, haben wir einen Dünger entwickelt, der endliche Ressourcen, wie z.B. Phosphor, schont. Und der Boden wird nachhaltig verbessert!
Wie ist die Idee zu TerraPellet entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Bevor es zur eigentlichen Gründung kam, haben wir lange im Bereich Reststoffnutzung geforscht. Unsere Idee wurde durch die Institute von Prof. Kuchta (Institut für Energiewirtschaft und Umwelttechnik) und Prof. Otterpohl (Institut für Abwasserwirtschaft und Gewässerschutz) der Technischen Universität Hamburg Harburg gefördert. Von Terra-Preta – eine fruchtbare Schwarzerde aus dem Amazonasgebiet – inspiriert, haben wir dann Dünger entwickelt.
Von der Idee bis zum Start: was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Eine Schwierigkeit war die Umsetzung von klein zu groß. Also den Labormaßstab (einige Kilo Dünger) in den Pilotmaßstab (einige Tonnen) zu bringen. Für die Produktion mussten wir natürlich auch Fabrikanten finden, was für uns nicht leicht war. Nach einem Jahr suchen wurden wir endlich fündig und konnten mehr als 20 Tonnen herstellen! In der ganzen Zeit haben uns die Hamburgische Investitions- und Förderbank, universitäre Gründerwettbewerbe und ein Zuschuss der Nissen-Stiftung bei der Finanzierung geholfen.
Wer ist die Zielgruppe von TerraPellet?
Jeder! Zumindest jeder, der Pflanzen hat – egal ob Rosen im eigenen Beet, den Kräutergarten auf dem Balkon oder den Efeu im Wohnzimmer.
Aus was bestehen die Pellets?
Ganz einfach gesagt bestehen die Pellets aus Kompost, den wir mit organischen, schadstofffreien Abfällen vermischt haben. Dann haben wir Holzkohle zugesetzt, um einen hohen Nährstoffgehalt zu garantieren.
Wo kann man TerraPellet kaufen?
Bislang „nur“ im Internet über unsere Homepage. Ab 2016 auch im Hamburger Einzelhandel. Im Moment sprechen wir außerdem mit weiteren Baumarkt- und Handelsketten, aber auch mit Gärtnereien im norddeutschen Raum.
TerraPellet, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir sind mehr als ein herkömmlicher Dünger – und das werden wir beweisen. Wir wollen möglichst viele Menschen erreichen und uns nicht auf Deutschland beschränken. Es ist uns wichtig, dass unsere Kunden zu 100 Prozent zufrieden sind. Langfristig wollen wir auch Ökobauern überzeugen. Allein der Bioland Verband hat über 6.500 Landwirte, die den Dünger nützen könnten, auch wenn die Vorgaben dafür sehr streng sind. Das ist schon einer unserer Träume. Aber: bis dahin gibt es viel zu tun!
Zum Schluss: Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Weitermachen. Egal, was passiert. Man lernt, wieder aufzustehen, wenn etwas schief gelaufen ist. Das braucht Zeit, aber ganz ehrlich, das ist in Ordnung so. Man muss Herausforderungen annehmen, genauso wie man auch lernen sollte, Hilfe anzunehmen. Wichtig ist, dass man nicht aufgibt, an sich und an die eigene Idee glaubt. Und: das alles fällt mit dem richtigen Team viel leichter.
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Wir bedanken uns bei Thomas Voß für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.