Tobias Gillen Journalist Autor und Blogger im Interview über die Höhle der Löwen
Tobias stell dich doch kurz unseren Lesern vor!
Tobias Gillen: Mein Name ist Tobias Gillen, ich komme aus Köln und arbeite dort als Unternehmer und Technik-Journalist. Und jetzt freue ich mich auf deine Fragen!
Was steckt hinter der Firma BASIC thinking, seit wann bist du bei BASIC thinking. Und was sind deine Aufgaben?
Tobias Gillen: BASIC thinking ist ein Online-Magazin über Social Media, Startups und Technik-Themen. Ich arbeite dort als Chefredakteur und Geschäftsführer und leite die Redaktion.
Die Höhle der Löwen geht in die zweite Staffel. Aus deiner Sicht, warum ist die Gründer Sendung so erfolgreich?
Tobias Gillen: Die Höhle der Löwen ist mal ein anderes Format und nicht der übliche Einheitsbrei, der aktuell im deutschen Fernsehen gezeigt wird. Außerdem ist das Format besonders vielschichtig, man erfährt nicht nur etwas über die Hintergründe der Firmengründung, sondern bekommt auch noch ein kleines BWL-Studium dazu. Die Vorbilder aus den USA und Großbritannien zeigen ja, dass das Format auch in vielen anderen Ländern funktioniert. Und ganz nebenbei: Ein bisschen unterhaltsam ist es ja auch.
Wie haben sich aus deiner Sicht die Protagonisten in der Sendung geschlagen?
Tobias Gillen: Die Investoren fand ich bisher, also in der ersten Folge der zweiten Staffel, sehr konsequent und streng – aber so muss es auch sein. Die Kandidaten waren bisher durchweg sympathisch, und bis auf eine Ausnahme auch ziemlich gut vorbereitet auf diese Ausnahmesituation vor den Investoren.
Was erwartest du von der zweiten Staffel?
Tobias Gillen: Ich erwarte wie letztes Jahr eine unterhaltsame und lehrreiche Staffel mit noch besseren Startups, die sich vorstellen und eine investmentfreundliche Jury, die all den Gründern hilft, die wirklich mit Leib und Seele hinter ihrer Idee stehen.
Wie sollte man sich als Startup Unternehmer auf einen Fernsehauftritt vorbereiten?
Tobias Gillen: Die bisherigen Auftritte, auch aus der ersten Staffel, haben ja gezeigt, dass den Investoren nichts wichtiger ist, als dass die Gründer wissen, wovon sie sprechen. Wer zur Höhle der Löwen geht, der sollte ganz genau auf jede Eventualität und Frage der Investoren vorbereitet sein und die Leidenschaft, mit der er sein Produkt auf den Weg gebracht hat, authentisch darstellen können. Wer das schafft, braucht nur noch ein tolles Produkt.
Wie wichtig sind die 3 Minuten die man für den Pitch hat? Was sollte man da rein packen? Wie sieht ein perfekter Elevator Pitch aus?
Tobias Gillen: Also die Gründer haben ja in der Regel etwas über 10 Minuten für ihren Pitch Zeit, ein Elevator Pitch ist es also nicht direkt. Trotzdem muss natürlich klar werden, warum das Produkt ein lohnendes Investment für die Investoren darstellt und warum es zukunftsfähig ist. Man sollte also keine Zeit mit Nebensächlichkeiten verschwenden, zumal ja auch alle Fragen in einer bis zu zweistündigen Fragerunde im Anschluss an den Pitch gestellt werden können.
Gibt es Patentrezepte was man tun kann, wenn man den roten Faden verliert?
Tobias Gillen: Ich glaube, da bin ich der ganz falsche Ansprechpartner, weil ich selbst nicht der beste Redner vor Publikum bin. Ich glaube auch nicht, dass die Investoren kein Verständnis dafür hätten, dass man in dieser Ausnahmesituation mal den Faden verliert.
Die Höhle der Löwen läuft zur besten Sendezeit somit werden auch viele Kunden auf die Teilnehmer aufmerksam. Sollte man schon aus diesem Grund als Startup Unternehmen versuchen solch eine Chance wahr zu nehmen?
Tobias Gillen: Die Werbewirksamkeit der Sendung ist natürlich nicht zu leugnen. Aber wenn man als Start-up zur Höhle der Löwen geht, dann sollte man auch wirklich ein überzeugendes Produkt haben und auch als Gründer überzeugen können. Ansonsten, das haben auch einige der teilnehmenden Start-ups leider bewiesen, kann man auch viel kaputt machen.
Natürlich werden auch Medien und die Presse auf die Unternehmen/Unternehmer aufmerksam. Welche Tipps hast du für die Unternehmer in Punkto Pressearbeit?
Tobias Gillen: Ich bekomme selber täglich viele Pressemitteilungen und habe schon öfter die mangelnde Kreativität bei der Pressearbeit kritisiert. Wichtig ist mir, dass ich als Journalist schnell und einfach an meine Informationen komme ohne mir dabei ausgenutzt vorzukommen. Viele haben offenbar das Gefühl, dass die Hauptaufgabe eines Journalisten darin bestehen würde, Pressemitteilungen ungeprüft zu veröffentlichen. Das nervt und ich plädiere stark für eine kreativere und authentische Präsentation des Unternehmens, ohne davon auszugehen, dass der Journalist ein bisschen kostenlose PR beisteuert. Wenn das Produkt gut ist, dann finden wir es meistens auch ohne schludrige Pressemitteilungen.
Zum Schluss: Welche Tipps würdest Du angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Tobias Gillen: Ich glaube, es gibt nichts schlimmeres als nicht authentisch zu sein. Wer ein Unternehmen erfolgreich führen möchte, muss es leben. Das ist zumindest auch das, was alle erfolgreichen Unternehmer und Gründer immer wieder betonen.
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Wir bedanken uns bei Tobias Gillen für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.