Donnerstag, November 30, 2023
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Tragfix der überdimensionale Eisbeutelclip

Martin Ecker stellt seine Erfindung den Tragfix in die Höhle der Löwen vor

Stell dich doch bitte Kurz unseren Lesern vor!
Ich heiße Martin Ecker, bin im Juli ´64 in München geboren und ledig. Aufgewachsen in
Ismaning, dann 15 Jahre in Garching bei München gelebt und nun wohnhaft seit 1999 in Neufahrn/Grüneck. Seit 1989 bin ich selbständiger Handwerker (Bautenschutz und Erhaltung).

Wie bist du auf die Idee mit dem Tragfix gekommen?
Als ich eines Tages mein Lager aufräumte ärgerte ich mich sehr darüber, weil ich sehr viele offene Säcke wegschmeißen musste die im Lauf der Zeit Luftfeuchtigkeit gezogen hatten und somit nicht mehr zu verwenden waren. Nachdem ich im Internet nichts fand, was dieses Problem mit großen Säcken lösen konnte, setzte ich mich hin, machte erste Zeichnungen, Skizzen und Entwürfe – somit war der Tragfix geboren.

Wie genau funktioniert der Tragfix?
Die Anwendungsweise vergleiche ich gerne mit der eines überdimensionalen Eisbeutelclips – ok, natürlich ist der Tragfix schon etwas anspruchsvoller und ausgefeilter in der Technik… Zum Öffnen entriegelt man den Verschlussiegel, öffnet dann den Klemmschenkel und positioniert den Tragfix so über dem offenen Sack, dass man dann das offene Ende einklemmen kann. Man verschließt die Klemme und verriegelt mit dem Verschluss. Am besten kann man das Ganze sehr unkompliziert auf unserer Homepage (www.tragfix.de) in unserem kurzen Anwendungsvideo gleich auf der Startseite ansehen, natürlich freuen wir uns über jedes einzelne „Like“.

Wie schwer oder wie leicht war es für den Tragfix ein Patent zu erhalten?
Darüber hatte ich mir tatsächlich keine wirklichen Gedanken gemacht, als mein Patentanwalt mein erstes Patent im Zusammenhang mit dem Tragfix angemeldet hatte. Mittlerweile weiß ich natürlich umso besser, wie schwierig es ist, tatsächlich das ersehnte Patent zu erhalten. Daher ist dringend zu empfehlen bei „echten“ Patentanmeldungen dies ausschließlich über Patentanwälte zu machen.
Die größte „Schwierigkeit“ für mich lag oder liegt darin, die ganzen Kosten zu bewältigen – und die sind gerade bei internationalen Anmeldungen enorm….

Wie viele Tragfix habt Ihr bis heute schon verkauft?
Es wurden bisher etwa 100.000 Tragfix verkauft.

Wer kann als Händler, den Tragfix in sein Sortiment aufnehmen?
Grundsätzlich jeder, der ein Ladengeschäft hat und dessen Kunden in irgendeiner Form mit offenen Plastik- oder Papiersäcken herumärgern muss. Und solche Säcke werden in sämtlichen Lebensbereichen eingesetzt. Seit ich mich mit dem Tragfix beschäftige, sehe ich die Welt eigentlich nur noch in Säcken – man möchte wirklich nicht glauben wie viele unterschiedliche Sachen in großen Säcken verpackt und verkauft werden.

Wie schwer war es und wie lange hat es gedauert von der Idee bis zum fertigen Produkt?
Diese Frage ist nicht in einem Satz zu beantworten, da ich anfangs mit Herstellung und Vertrieb eigentlich überhaupt nichts zu tun haben wollte. Bei meiner ersten Messepräsentation 2004 hatte ich eigentlich „nur“ Lizenznehmer gesucht, schließlich bin ich selbstständiger Handwerker und hatte von solchen Dingen eher weniger Ahnung was die Vermarktung eines neuen Produktes betraf. Ich hatte zwar sehr viele Anfragen und Interessenten, doch im Grunde merkte ich bei den meisten sehr schnell, dass die mich nur „über den Tisch ziehen“ wollten…
Somit „ruhte“ das Projekt einige Zeit, da ich zu dieser Zeit auch sehr viele Aufträge und gar keine Zeit mehr hatte. Doch mehr und mehr wurde mir das enorme Potenzial des Tragfix bewusst und irgendwann entschied ich mich dann dieses hohe, finanzielle Risiko auf mich zu nehmen und ein Spritzgusswerkzeug bauen zu lassen – dabei war mir immer schon wichtig, das alles „made in Germany“ sein soll. Natürlich vereinfachte dies auch nicht zwangsweise mein Vorhaben….
Selbst als dann das Spritzgusswerkzeug fertig war und die Serienproduktion eigentlich stand, begann erst der schwierigste Teil der Arbeit – die Vermarktung.
Jedoch war ich immer noch in der Hauptsache Handwerker, arbeitete für meine Heimatgemeinde und für diverse Hausverwaltungen, sodass der Tragfix seither eigentlich nur „nebenbei“ betreut und etwas stiefmütterlich behandelt wurde. Erst im Januar 2015 entschloss ich mich dazu mich ausschließlich um den Tragfix zu kümmern. Doch „große Aufträge“ haben meist eine sehr, sehr lange Vorlaufzeit und sind mit hohen Investitionen verbunden, die erst mal vorfinanziert werden müssen. Nachdem nun auch die „sicheren“ Einnahmen aus meiner geliebten Handwerkstätigkeit wegfallen, ist dies im Augenblick wohl grade die schwierigste Zeit.

In welchen Ländern kann ich den Tragfix kaufen?
Deutschland, Schweiz, Österreich, Amerika, Finnland, UK, Slowenien, Schweden, Niederlanden, Belgien, Frankreich und bald auch in Japan.

Welche Länder sind noch im Fokus?
Im Augenblick hauptsächlich kontinuierlicher Ausbau des Marktes in Deutschland, und Aufbau in Europa.

Wie bist du auf die Idee gekommen dich für Die Höhle der Löwen zu bewerben?
Im Januar 2015 war ich auf der PSI in Düsseldorf, eine der wichtigsten Werbemittelmessen in Europa. Dort sprach mich eine Redakteurin an, ob ich in „Die Höhle der Löwen“ mitmachen möchte. Und natürlich sagte ich zu und freute mich wie ein kleines Kind darüber…

Wie hast du dich auf die Show vorbereitet?
So gut wie gar nicht, muss ich gestehen. Nach der Messe in Düsseldorf musste ich mich natürlich sofort um die Messenachbearbeitung kümmern und zeitgleich Vorbereitungen für die nachfolgende Messe in Leipzig treffen – Stress pur!
Am Rosenmontag kam ich von der Messe in Leipzig zurück und am Aschermittwoch bekam ich einen Anruf, dass ich dann gleich am darauf folgenden Sonntag in Köln zu den Aufzeichnungen sein sollte.
Ich konnte das noch eine Woche verschieben, dennoch hatte ich kaum Zeit mich richtig vorzubereiten, weil ja die Messe in Leipzig nachzubearbeiten war und auch bereits wieder Vorbereitungen für die nächste, wichtige Dienstreise (Treffen mit neuem Lizenznehmer, Hersteller und Werkzeugbauer) nach Porta Westfalica getroffen werden mussten. Dennoch hatte ich am Freitag vor den Aufzeichnungen noch einen „Schnell-Termin“ mit einem hochqualifiziertem Beratungsteam in der Handwerkkammer München/Oberbayern organisieren können.

Du bist eines der wenigen Startup Unternehmen das es in die Show „ die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend ist das für dich und was versprichst Du Dir von der Show
Natürlich ist es mehr als nur Balsam für die Seele, wenn sich ein so tolles Format für mein „Baby“ interessiert. Es beweist ja aus meiner Sicht auch in gewisser Weise, dass den Redakteuren und Vorentscheidern diese Idee gefällt oder das Prinzip des Tragfix überzeugt, ansonsten hätten sie es wohl den Löwen nicht zugemutet, oder? 😉

Ich verspreche mir von der Show den „Push“ in der Öffentlichkeit, den ein tolles, aber leider eher unbekanntes Produkt einfach auch braucht.

Ziel der Show „Die Höhle der Löwen“ ist es, das die Löwen investieren und der Deal zustande kommt. Welchen der Löwen hast Du als Investor im Fokus?
Als mich die Redakteurin von „Die Höhle der Löwen“ ansprach, ob ich teilnehmen möchte, hatte ich sofort den Gedanken an Frau Williams und Ihre hervorragenden Kontakte im Bereich Teleshopping – das wäre wie ein Sechser im Lotto für mich.

Wie geht es mit Tragfix nach der Show weiter, sollte der Deal zustande kommen? Und wie, wenn es keinen Deal gibt?
Sollte der Deal zustande kommen, fiele ein sehr, sehr großer Stein von meinem Herzen. Es ist einfach ein tolles Gefühl einen starken, zuverlässigen Geschäftspartner an seiner Seite zu wissen. Dadurch hoffe ich auch meine sehr vielen anderen Ideen bei Gelegenheit umsetzen und vermarkten zu können. Da wäre natürlich eine Geschäftspartnerin wie Frau Williams ein absoluter Traum!

Sollte der Deal nicht zustande kommen, suche ich weiter nach einem zuverlässigen, investitionsfreudigen Geschäftspartner, der für die Sache „brennt“ und bei dem ich ein gutes Bauchgefühl habe und ich mich „gut aufgehoben“ fühle.

Wo siehst du dich in fünf Jahren
Ich träume davon, bis dahin einen alten Bauernhof zu Selberherrichten gefunden zu haben. Da hab ich dann mein Büro mit 4 oder 5 Angestellten, die Kundenakquise betreiben und bestehende Kunden betreuen. Dann, im Nebengebäude, wird die Packstation und das Lager sein, von dem aus die ganze Welt mit Tragfix beliefert wird.
Natürlich werden zu dieser Zeit auch noch andere Produkte, die ich dank Hilfe meines Geschäftspartners umsetzen konnte, erfolgreich Deutschlad- und Europaweit vertrieben.

…und bis dahin wünsche ich mir privat natürlich auch die richtige Frau an meiner Seite gefunden zu haben, die sich für das was ich mache interessiert und dabei nicht nur an sich selbst denkt…doch die ist nur leider sehr schwer zu finden, wenn man sich eigentlich nur im Büro oder auf Messen am eigenen Messestand aufhält – durch´s Wohnzimmerfenster kommen die ja selten geflogen – erst recht nicht in dieser Gegend hier… *lach*

Welche Tipps würdest du angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Glaubt an Euch und Eure Idee!
Wer sich von Anfang an auf Andere verlässt, stets Andere fragen muss wie was zu machen ist, sollte besser von vorneherein die Finger davon lassen.
Es wird ein harter und steiniger Weg werden, doch mit Energie, Einsatzwillen, dem nötigen Durchhaltevermögen und etwas Glück zur rechten Zeit kommt man früher oder später ans Ziel.

Bilder © VOX /Frank Hempel

Tragfix ist am Dienstag den 18.08.2015 in DHDL um 20.15 auf VOX zu sehen

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Martin Ecker für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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