Wie ist die Idee zu TRY FOODS entstanden und wer steckt hinter TRY FOODS?
TRY FOODS wurde 2012 von mir (Jörn Gutowski) gegründet. Die Entstehungsgeschichte ist ein Klassiker: Produkt selbst gesucht – Produkt nicht gefunden. Genauer gesagt, ich war auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk für meinen Bruder. Da er – so wie ich – gern isst und genießt, erinnerte ich mich an ein Scotch Probierset der Scotch Whiskey Association, das ich mal vor einigen Jahren erhielt und das für mich eine komplette Horizonterweiterung darstellte. Ich war mir damals sicher, dass es mit Sicherheit eine Firma gibt, die sich auf das Probieren von Lebensmitteln konzentriert. Als ich aber weder im KaDeWe in Berlin noch im Web fündig wurde, reifte die Idee für TRY FOODS.
Gleich zu Beginn war mir klar, dass ich die Unterstützung von großartigen Designern benötige, da die innovative Idee und die hochwertigen Produkte auch die passende Form und das passende Umfeld erhalten sollte. Glücklicherweise waren Martin Postler, ein Sandkastenfreund von mir und sein Kompagnon Ian Ferguson von der Londoner Designagentur PostlerFerguson von der Idee überzeugt, so dass sie als Mitgesellschafter eingestiegen sind und seitdem für das komplette Design zuständig sind.
Von der Idee bis zum Start was waren die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Primär aus privaten Mitteln. Zudem konnte ich mit dem Geschäftsführer meines ehemaligen Arbeitgebers noch einen Mitgesellschafter gewinnen, der ein wenig in die Firma investiert hat.
Wer ist die Zielgruppe von TRY FOODS?
Menschen, die neugierig sind, Lust auf gutes Essen haben, Wert auf Qualität legen und besser verstehen wollen, wie Lebensmittel produziert werden, woher sie kommen, wer hinter den Produkten steht und welche Unterschiede es gibt; kurz Menschen, die „bewusst genießen“ möchten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie die Produkte aus? Werden die Produkte von Ihnen vorab getestet?
Wir nehmen nur hochwertige und fair gehandelte Lebensmittel ins Programm auf. Qualität und Ethik gehören für uns einfach zusammen. Zudem suchen wir nach inhabergeführten Betrieben. Wir wollen leidenschaftliche Experten. Da wir ja nicht nur die Produkte einkaufen, sondern auch unsere Partner besuchen und für das Booklet, das in jedem Set beiliegt, interviewen, ist uns der persönliche Kontakt sehr wichtig. Wir testen die Produkte immer vorab. Wir fahren auf Messen oder lassen uns Proben zuschicken. Nach mittlerweile zwei Jahren bauen wir uns langsam ein Netzwerk auf, so dass wir viele Empfehlungen erhalten oder Produzenten treten aktiv auf uns zu und schicken uns ihre Produkte.

Wieviele verschiedene Produkte haben Sie momentan im Portfolio?
Aktuell haben wir sieben selbstentwickelte Probiersets im Programm. Mit den Produkten aus den Sets in handelsüblichen Größen sowie einigen Accessoires sind es aktuell über 40 Produkte in unserem Shop.
Welche Probiersets bieten Sie momentan an?
TRY Essig, TRY Olivenöl, TRY Salz, TRY Pfeffer, TRY Kaffee, TRY Schokolade und TRY Berlin
Wie ist das bisherige Kundenfeedback?
Wir schicken einen kurzen Fragebogen an alle Kunden sieben Tage nach der Bestellung und das Feedback ist sehr gut! Über 90% der Kunden wollen wieder bei TRY FOODS etwas in Zukunft kaufen! Darauf sind wir natürlich sehr stolz
TRY FOODS wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Bei der Frage muss ich immer ein wenig schmunzeln. Als Bootstrapping-Unternehmen in einem so schwierigen Bereich wie dem Lebensmittelmarkt in Deutschland ist es gar nicht so leicht zu sagen, wo die Reise hingeht. Wir wollen auf jeden Fall die Sets ausbauen und neue „verwandte“ Produkte entwickeln. Unser großes Ziel ist, es der Experte fürs Kuratieren und Probieren von hochwertigen Lebensmitteln zu werden.
Fotos: Ole Schwarz
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Jörn Gutowski für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.