Donnerstag, April 25, 2024
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Amazon mit Milliardenverlust

Das sind die Auswirkungen für Händler auf der Plattform – Experte erklärt, wie man sich jetzt umstellen muss

Wirtschaftliche Probleme in vielen Ländern machen sich bei dem Online-Giganten Amazon bemerkbar und sorgen für einen Verlust in Milliardenhöhe. Auch die sinkende Konsumbereitschaft als Folge der Inflationsrate schlägt aktuell mit voller Wucht ein. Als Reaktion auf die hohen Verluste führt Amazon erstmals einen Treibstoffzuschlag ein. Für viele FBA-Händler beginnt damit die Unsicherheit.

„Wir werden aktuell täglich von Händlern kontaktiert, die sich Sorgen um ihre wirtschaftliche Situation machen“, erklärt Nicklas Spelmeyer, FBA-Experte und Betreiber von eCommerce.de. Gerne verrät er im Folgenden, was es mit der aktuellen Situation auf sich hat und welche Strategien man als Amazon-Händler jetzt fahren muss.

Unternehmerisches Wachstum statt hoher Profite

Sowohl bestehende als auch angehende Amazon-Verkäufer fragen sich aktuell, ob Amazon überhaupt noch die Plattform ist, auf die man als Händler setzen sollte. Hintergrund ist, dass Jeff Bezos in der Vergangenheit hat verlauten lassen, Amazon gehe irgendwann pleite. Nun hat der Online-Riese Verluste geschrieben, was unter Amazon-Händlern für Verunsicherung sorgt.

Tatsächlich hat Amazon den Fokus aber seit seiner Gründung noch nie auf Profit gelegt. Das lässt sich unter anderem gut aus den Börsenbriefen ablesen, die Jeff Bezos einmal jährlich den Aktionären hat zukommen lassen. Stattdessen zielt man bei Amazon seit jeher auf Wachstum ab. Die Zahlen belegen hohe Investitionen in das unternehmerische Wachstum – vor allem, was das Thema Logistik anbelangt.

Neue Logistikzentren und internationales Versandunternehmen

Nach wie vor bemüht man sich bei Amazon darum, die eigene Logistikkapazität zu steigern. Besonders in Deutschland werden neue Logistikzentren eröffnet, um Same-Day Deliveries zu ermöglichen. Hinzu kommt, dass Amazon kürzlich das internationale Versandunternehmen Amazon Global Logistics gegründet hat, über das Amazon-Händler zu unschlagbar günstigen Preisen Ware aus Asien nach Europa importieren können. Gewinn macht Amazon dabei nicht – stattdessen ist das gesamte Projekt für das Unternehmen mit hohen Kosten verbunden.

Weitere Marktanteilsgewinne auch in Zukunft

Eigenen Aussagen zufolge zielt Amazon vor allem darauf ab, die Inflation zu bekämpfen. Der Online-Gigant möchte seinen Kunden weiterhin möglichst günstige Preise bieten können. Davon profitieren natürlich auch die Verkäufer, die ihre Ware folglich für deutlich weniger Geld importieren können.

Alles in allem ist davon auszugehen, dass Amazon auch in Deutschland weiter wachsen wird. Von einem Untergang des Online-Riesen kann daher nicht die Rede sein. Vielmehr betreffen die Einschränkungen lediglich bestimmte Marktsegmente, die für Händler weniger von Bedeutung sind – so zum Beispiel der Bereich Consumer Electronics. Amazon ist also nach wie vor auf Wachstumskurs – und wird aufgrund seiner Investitionen in Zukunft wahrscheinlich sogar noch bedeutsamer werden.

Wie sollten sich Amazon-Händler jetzt verhalten?

Für Amazon-Händler ist es weiterhin wichtig, neue Produkte an den Markt zu bringen. Allerdings sollte es sich nicht um Produkte handeln, die bereits zu hunderten auf der Plattform angeboten und verkauft werden. Stattdessen sollten sie herausfinden, wo es eine große Nachfrage gibt. Dort sollten sie sich die Produkte genauer ansehen und in Erfahrung bringen, was sie besser machen können.

Durch die Optimierung eines bereits stark nachgefragten Produktes kann man einige Kunden abfangen. Das kann beispielsweise ein anderes Modell sein, eine andere Form oder eine erweiterte Funktion. Auch die Herstellung in Deutschland kann für viele Amazonkunden ein ausschlaggebender Kaufgrund sein und ein überzeugendes USP, also ein Alleinstellungsmerkmal darstellen. Ebenso wie ein aussagekräftiges Marketing mit besseren Produktbildern und der Nutzung von Videos, die das Produkt besser darstellen.

Autor:

Nicklas Spelmeyer ist seit drei Jahren auf der Plattform Amazon erfolgreich als Verkäufer tätig und berät inzwischen über 700 Kunden dabei, ihre Amazon-Präsenz zu optimieren. Sein Fokus liegt auf Marketing und Verkaufspsychologie. Spelmeyer ist außerdem Autor eines vielgelobten Fachbuches über Amazon-Shops und seit kurzer Zeit auch bei YouTube aktiv. Er sitzt mit seinem rund 12-köpfigen Team in Berlin.

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Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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