Donnerstag, November 7, 2024
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Auf die Lage(r) kommt es an

Bedeutung von Standortwahl und Lagerstruktur für Unternehmen

Produzierende und handelstreibende Unternehmen sowie Konzerne stehen vor großen Herausforderungen mit langfristigen Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit, wenn es um die Wahl des Unternehmenssitzes oder die Erschließung neuer Lager- und Produktionsstandorte geht. Die geografische Lage beeinflusst maßgeblich Wachstum, Effizienz und Reputation.

Daher sind bei der Standortwahl verschiedene Faktoren wie Geografie, Infrastruktur und sozial-ökonomische Bedingungen zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass der Standort den Anforderungen des Unternehmens entspricht. Eine optimale Standortwahl kann Kosten senken und die Produktivität steigern, während ein ungeeigneter Standort logistische Probleme, Wachstumseinbußen und erhöhte Kosten verursachen kann. Für den langfristigen Erfolg sind Faktoren wie Lagergröße, Erweiterungsmöglichkeiten, Lagereinrichtung und Sicherheitskonzepte zu berücksichtigen.

Bestehender oder neuer Standort

Bei der Standortwahl müssen Unternehmen abwägen, ob es wirtschaftlicher ist, sich in einen bestehenden Standort einzumieten, eine Immobilie zu kaufen oder auf freier Fläche neu zu bauen. Die Übernahme eines bestehenden Standorts erfordert möglicherweise Umbauten und im Vorfeld eine genaue Kalkulation der Kosten. Ein Neubau bietet die Möglichkeit, eigene Anforderungen umzusetzen und Infrastrukturen mit erneuerbaren Energien unkompliziert einzuplanen. Trotz höherer Investitionskosten kann die Errichtung eines neuen Lagergeländes sinnvoller sein, da freie Flächen die Nutzung von Windkraftanlagen und Photovoltaik ermöglichen und langfristige Kosteneinsparungen bieten.

Förderzuschüsse auf nationaler und regionaler Ebene können Unternehmen entlasten, die ihre Betriebstechnik modernisieren oder auf erneuerbare Energien umstellen möchten. Es ist auch wichtig, das zukünftige Wachstum zu berücksichtigen: Neu erschlossene Industriegebiete bieten oft Platz für Erweiterungen, während in bebauten Gebieten dafür meist weniger Fläche frei ist.

Infrastruktur und Umgebung

Lagerstandorte müssen in angemessener Zeit erreichbar sein. Andernfalls gestaltet sich die Suche nach Lieferanten und Logistikunternehmen als kompliziert und Auswahlmöglichkeiten sinken, während die Transportkosten ansteigen können. Eine schnelle Anbindung an Verkehrswege ist zudem entscheidend, um Lieferzeiten von Waren zu verkürzen und die Kundenzufriedenheit zu steigern. Die Nähe zu Autobahnen ermöglicht einen effizienten Lkw-Transport, während für Gütertransporte per Zug ein Schienennetz oder Bahnhof erforderlich ist. Der internationale Handel per Schiff wird durch eine kurze Distanz zu Häfen erleichtert, Gleiches gilt für die Anbindung zu Flughäfen.

Zukunftsorientiert sind moderne Transportmittel und umweltfreundlichere Alternativen wie Elektrofahrzeuge. Unternehmen sollten bei der Standortwahl eine sichere Verkehrsanbindung zu verschiedenen Frachtwegen berücksichtigen, um flexibel agieren zu können. Doch nicht nur mögliche Verkehrswege haben Einfluss auf den Kosten-Nutzen-Faktor der Stätte. Miet- und Grundstückspreise variieren stark je nach Standort und sind im Vorfeld in Relation zum Umsatz zu analysieren.

Es ist wichtig, die benötigten Flächen entsprechend der Produktions- oder Warenmengen zu kalkulieren, um Leerstand sowie Stillstand zu vermeiden. Eine überdimensionierte Fläche ist unwirtschaftlich. Stattdessen sollte sie mit dem Unternehmen mitwachsen oder durch dezentrale Standorte erweitert werden. Die Ansiedlung in einem Umfeld mit bereits etablierten Unternehmen kann die Reputation steigern und die eigene Bekanntheit erhöhen. Standorte in der Nähe von Bildungseinrichtungen erleichtern das Anwerben junger Fachkräfte. Weitere Aspekte wie Umweltschutzvorschriften sollten vor der Standortwahl geprüft werden.

Lager passend strukturieren

Lager- und Produktionsflächen gilt es frühzeitig und so zu planen, dass sie unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden und wandelbar bleiben. Ein durchdachtes Lagersystem verbessert die Effizienz der Arbeitsabläufe, vereinfacht das Kommissionieren und steigert die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens. Je nach Warengruppen ergeben sich unterschiedliche Anforderungen, sodass es mitunter sinnvoll ist, verschiedene Lagerarten zu kombinieren. Modulare Regalsysteme sind besonders modern, da sie den verfügbaren Platz effizient nutzen und sich schnell ab-, auf- und umbauen oder erweitern lassen, um die Lagerkapazität zu erhöhen.

Unternehmen können so flexibel auf Veränderungen reagieren, ohne in neue Lagereinrichtungen investieren zu müssen. Für eine universale Lagermöglichkeit verschiedener Warengruppen eignen sich Lagerregale mit unterschiedlichen Auflagemöglichkeiten wie Holzböden, Stahlböden oder Gitterrost. Schrägbodenregale mit Sichtlagerkästen sind ideal für kleine Güter oder Produkte mit hoher Umschlaghäufigkeit, da sie den vorhandenen Platz effizient nutzen. Hochregallager bieten ausreichende Lagerkapazität auf kleiner Fläche für große Warenbestände. Für sperrige Lagerwaren oder Langgutwaren sowie größere Chargen sind belastbare Regale wie Kragarm- oder Palettenregale geeignet. Außenlager sind passend für Güter ohne spezielle klimatische Anforderungen. Komplette Lagersysteme können Unternehmen heutzutage online konfigurieren. Systeme aus einer Hand sind besonders flexibel und empfehlenswert, da sich hier Ersatzteile sowie Erweiterungen unkompliziert beziehen lassen.

Frühzeitig an die Sicherheit denken

Mit Flurförderzeugen, Förderanlagen und Lkws werden Güter gelagert, verwaltet und kommissioniert, während Lagerfachkräfte für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Sicherheitsrisiken müssen bereits beim Auf- und Ausbau eines Lager- und Produktionsstandorts berücksichtigt werden. Um solche zu minimieren, sind klare Regelungen nach Vorschrift einzuhalten und gut sichtbare Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnungen anzubringen. Gefahrstoffe gehören ausgewiesen und Fahrwege auf dem Boden vor Inbetriebnahme des Standorts ausreichend gekennzeichnet. Wirtschaftlich gedacht sollten Lagerräume und -hallen so gut wie möglich ausgenutzt werden. Bei Gangbreiten und Abständen sind jedoch klare Vorgaben einzuhalten, die mitunter sehr eng bemessen sind. Es ist daher sinnvoll, die Rangierbereiche insbesondere für Flurfördergeräte großzügiger zu gestalten, um die Risiken von Unfällen und Warenbruch zu verringern.

Autor
Jürgen Effner, Geschäftsführer der TOPREGAL GmbH. Mit Regal- und Betriebstechnik und Transport- und Hubgeräten ist sie seit 15 Jahren zuverlässiger Partner bei Einrichtungsfragen für Lager und Unternehmen. Sowohl bei der Unternehmensführung als auch bei den Verkaufsprodukten legt Effner großen Wert auf Nachhaltigkeit.
Weitere Informationen unter www.topregal.com

Bildquelle TOPREGAL GmbH Geschäftsführer Jürgen Effner

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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