Nürnberg (dts Nachrichtenagentur) – Die Lage der kleinen und mittleren Unternehmen verbessert sich, der Umsatz schrumpft nicht mehr. Das zeigt der Datev-Mittelstandsindex Juni, über den die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet.
Zum ersten Mal nach zwei Jahren der fast durchgängigen Schrumpfung scheint danach der Abwärtstrend im deutschen Mittelstand gebrochen. Im Mai stieg der Umsatz in den kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) nach einem sehr schwachen Vorjahresmonat um 2,8 Prozent. Die Zeichen stehen auf Stabilisierung, kommentieren die Volkswirte von Datev. Es gebe Hoffnung auf eine wirtschaftliche Trendwende.
In einigen Kernbereichen der Wirtschaft hat die Erholung nach der Analyse schon Fuß gefasst. Eine Trendwende zum Besseren ist nach Einschätzung von Datev-Chefvolkswirt Timm Bönke in der Landwirtschaft und im Bergbau, bei Finanzdienstleistungen und im Gesundheits- und Sozialwesen erreicht. Im verarbeitenden Gewerbe und in breiten Teilen des Dienstleistungssektors sei bislang eher eine Stabilisierung zu sehen, ebenso wie im Baugewerbe und im Handel.
Trotz der gesamtwirtschaftlichen Schwäche zeigt sich in einigen Regionen ein starkes Umsatzwachstum der kleinen und mittleren Unternehmen. In Deutschland führend sind die Landkreise Straubing, Frankfurt an der Oder sowie Bremerhaven und das Emsland. Danach stiegen im ersten Quartal dieses Jahres in Straubing die Umsätze im Mittelstand um 10,6 Prozent und in Frankfurt/Oder um 7,1 Prozent. Maßgeblich für die regionalen Entwicklungen sind oft Neuansiedlungen oder Erweiterungen von Großunternehmen. Der Mittelstand in Straubing etwa profitierte nach Angaben von Datev durch eine Neuansiedlung des Dienstleisters Amazon. Am schlechtesten schnitten in der Untersuchung Landkreise wie Emden mit einem Umsatzminus der KMU von 14,1 Prozent ab. Dort belastete unter anderem die Unsicherheit über das dortige Volkswagenwerk.
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