Montag, Dezember 22, 2025
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Gegessen wird, was ins Regal kommt

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Die Klimakrise drängt, in Deutschland sinkt der Fleischkonsum und der Handel senkt die Preise für pflanzliche Alternativen: Die Food-Branche ist in Bewegung wie nie. Ein Trendbericht von der internationalen New Food Conference in Berlin.

Lidl, Burger King, Wiesenhof, Rewe, Unilever – rund 300 „Foodies“, vorwiegend aus Industrie und Handel, haben am 25. und 26. Oktober im futuristischen Berliner Tagungszentrum Axica und online diskutiert, wie die Transformation unseres Ernährungssystems schnell gelingen kann. Rein pflanzliche Nahrungsmittel? Kultiviert aus Tierzellen? Oder fermentiert auf Pilzbasis? Welche Hürden gibt es und wie lassen sie sich überwinden? Die fünf spannendsten Trends:

1. Genuss ohne Aufpreis

Laut einer Preisstudie der Ernährungsorganisation ProVeg kostete im August ein pflanzlicher Warenkorb in Deutschland im Schnitt nur noch 25 Prozent mehr als ein vergleichbarer Warenkorb mit tierischen Produkten. Der Aufpreis für pflanzliche Alternativen hat sich damit gegenüber dem Vorjahr mehr als halbiert, ist aber vor allem für Haushalte, die im Supermarkt genau auf den Preis schauen müssen, immer noch zu hoch.

Im Oktober hat Lidl die Preise einiger Produkte seiner veganen Eigenmarke dann auf das Niveau vergleichbarer Tierprodukte gesenkt. Kaufland hat nachgezogen, Penny und Aldi laut Medienberichten ebenso. „Dies ist ein Meilenstein, denn die Preisgarantie von Lidl schafft eine starke Erwartungshaltung der Verbraucher, die der Handel aus unserer Sicht nur schwer enttäuschen kann“, kommentiert Dirk Liebenberg, einer der Studienautoren.

„Die Preisgarantie dürfte sich auch auf die Preise von Markenprodukten auswirken“, so Liebenberg weiter. „Dies gilt vor allem, wenn die Nachfrage nach pflanzlichen Alternativen aufgrund der Preisanpassungen erkennbar zunimmt und andere Einzelhändler und Hersteller dem Beispiel folgen.“ Denn die Händler entscheiden, was im Regal landet – und damit auf unserem Teller. Doch auch die Politik kann Anreize für eine nachhaltigere Ernährung schaffen, etwa durch niedrigere Steuersätze für pflanzliche Alternativen.

2. Pflanzlich außer Haus

Burger King Deutschland verkauft seine Veggie-Burger seit vier Jahren zum gleichen Preis wie fleischhaltige Burger: „Ohne Preishürde probieren die Gäste schneller“, erklärt Marketing-Chef Klaus Schmäing. Anfangs habe die Fastfood-Kette noch „zugebuttert“, doch inzwischen mache es die Menge: Jeder fünfte Whopper, der heute über die Theke geht, sei fleischlos.

Mit einem wachsenden pflanzlichen Sortiment verfolgt Schmäing große Ambitionen: „Wir wollen die Rügenwalder des Food Service sein“, so Schmäing. Der Wursthersteller Rügenwalder Mühle verkaufte 2021 erstmals mehr vegane und vegetarische Produkte als tierische Fleischwaren.

Nicht nur die Markengastronomie, auch Mensen, Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten sind entscheidend für eine pflanzliche Verpflegung im großen Stil. Doch vielen Köchen fehlt bislang das nötige Know-how. V-Planet aus Mecklenburg-Vorpommern beliefert daher Klinikgruppen wie Helios und Vivantes mit vollwertigen pflanzlichen Fertigmahlzeiten in Bio-Qualität. 2024 soll das Angebot ausgebaut werden, wegen großer Nachfrage.

Ein wichtiger Hebel sind auch Backwaren. Be Better My Friend aus den Niederlanden hat speziell für Bäckereien und Konditoreien eine pflanzliche Butter-Alternative entwickelt. Einige der weltbesten Konditoren loben die „Be Better“-Butter in den höchsten Tönen. Zu kaufen gibt es sie schon in Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich.

3. Pilze – magische Superstars

Groß im Kommen sind Pilze als Zutat für Fleisch- und Fischalternativen. Ihr fadenförmiges Zellgeflecht – das Myzel – kommt der Textur von Fleisch sehr nahe. Zudem ist es reich an Ballaststoffen, hochwertigen Proteinen und Umami-Geschmack.

Das Start-up BioGNR aus Litauen fermentiert zum Beispiel Pilzprotein für pflanzliche Nuggets und Burgerpattys mit der faserigen Struktur von Hühner- oder Rindfleisch. Esencia Foods vermischt Myzelien mit Hülsenfrüchten, für die ersten pilzbasierten Fischalternativen Europas. Ein Filet à la Kabeljau gibt es schon zum Probieren, Ende nächsten Jahres soll das Produkt erstmals in Restaurants in Barcelona auf den Tisch kommen.

Bosque Foods aus Berlin züchtet mit Nebenprodukten der Agrarindustrie Myzelien für ganze Speckstreifen, Schweinefilets und Chicken Nuggets. SomaTech aus Irland nutzt Biertreber für ein Myzel-Granulat als Zutat. Und damit die Hersteller alternative Proteine künftig schnell in großen Mengen produzieren können, plant Planetary in der Schweiz eine industrielle Fermentationsanlage.

4. Plant-based – das nächste Level

Ob mit oder ohne Pilze: Pflanzliche Alternativen zu Fleisch, Fisch und Milchprodukten werden immer besser – und vielfältiger. Das vegane Thunfisch-Filet von Happy Ocean Foods und der „Tu-Na“ in Dosen von Bettafish mit Erbsenprotein etwa können es in Sachen Geschmack, Textur und Nährwerte locker mit dem tierischen Pendant aufnehmen. Oder die Dumplings, Gyozas und Baos von Haofood aus China: Die asiatischen Teigtaschen kommen rein pflanzlich mit mehr Protein und Ballaststoffen daher als solche mit Fleisch.

5. Kultiviertes Fleisch

Es sieht aus wie Fleisch, es riecht wie Fleisch, aber wie schmeckt es? In Deutschland darf man kultiviertes Fleisch bislang noch nicht verkosten. In den Niederlanden neuerdings schon – ein gewaltiger Fortschritt für Hersteller wie Mosa Meat, die dort Fleisch aus Tierzellen züchten. Endlich bekommen sie das für die Produktentwicklung so wichtige Feedback von Verbrauchern.

Verkauft werden darf kultiviertes Fleisch bislang nur in Singapur und den USA, wo die Firmen Upside Foods und Good Meat im Juni eine Zulassung erhalten haben. Das kultivierte Fleisch ist allerdings nur im Restaurant zu haben und nur als Zutat in ansonsten pflanzlichen Nuggets, denn die Produktion ist noch sehr teuer. Cultimate Foods aus Berlin entwickelt daher ein kultiviertes Fett, das pflanzlichen Würstchen und Co. den saftigen Fleischgeschmack geben soll.

Rund 160 Firmen weltweit arbeiten derzeit an kultiviertem Fleisch und Fisch. Ob und wann die EU das „Novel Food“ zulässt, ist noch offen. Doch der Druck wächst: Im September hat The Cultivated B, ein Tochterunternehmen des deutschen Wurstherstellers Infamily Foods, als erstes Unternehmen der Welt bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die Zulassung für ein zellkultiviertes Fleischprodukt beantragt.

Bild Jessie van Hattum_Green Protein Alliance_Deniz Ficicioglu_Bettafish_Verena Wiederkehr_Billa_Victoria Reinsch_Formo (c) Ronja Bossen_ProVeg

Quelle ProVeg e. V.

BSI sieht Cybersicherheitslage weiter als "angespannt"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Cybersicherheitslage in Deutschland ist weiter angespannt. Zu diesem Ergebnis kommt der am Donnerstag vorgestellte Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland des BSI und Bundesinnenministeriums.

Demnach geht von Angriffen mit Ransomware derzeit die größte Bedrohung aus. Hinzu wird eine wachsende Professionalisierung der Täter gesehen, der eine steigende Anzahl von Sicherheitslücken gegenübersteht. „Die Cyberkriminalität, vor allem aber auch die Zeitenwende, die wir erleben, erfordert eine strategische Neuaufstellung und den gemeinsamen Einsatz mit dem BSI als treibende Kraft, um unser Cybersicherheitsniveau deutlich zu erhöhen“, sagte Innenministerin Nancy Faeser (SPD). „Deutschland muss sich als Cybernation verstehen und diesem Selbstverständnis auch Taten folgen lassen“, fordert derweil BSI-Präsidentin Claudia Plattner.

„Für das BSI ist in diesem Zusammenhang die Schaffung einer bundesweiten Zentralstelle für Cybersicherheit essenziell – alleine schon, um ein bundeseinheitliches Lagebild erstellen zu können“, fügte sie hinzu. Das BSI hat im Berichtszeitraum täglich rund 250.000 neue Varianten von Schadprogrammen und 21.000 mit Schadsoftware infizierte Systeme registriert. Hinzu kommen durchschnittlich 70 neue Sicherheitslücken pro Tag, von denen jede zweite als hoch oder kritisch eingestuft wird. Das entspricht einer Steigerung von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr.


Foto: Computer-Nutzer (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Dax startet über 15.000er-Marke – Fed-Entscheid hebt Stimmung

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Donnerstagmorgen freundlich in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 15.100 Punkten berechnet, 1,2 Prozent über dem Schlussniveau vom Vortag.

„Die Fed sorgt für gute Laune“, sagte Thomas Altmann von QC Partners. Nach der Zinssitzung am Mittwoch gingen immer mehr Anleger davon aus, dass die Fed ihren Zinsgipfel erreicht habe. „Damit ändert sich die zentrale Fragestellung an den Börsen: Aus `wie weit geht es noch nach oben` wird jetzt ein `wie lange bleiben die Zinsen oben und wann kommt die erste Zinssenkung`“, so der Marktanalyst. Mit dieser neuen Fragestellung könnten die Anleger aber deutlich besser leben.

Mit der Aussicht auf den Zinsgipfel würden Risikoassets wie Aktien wieder gekauft. „Beim Dax ist die magische 15.000 wieder in Reichweite: Sollte der Dax die magische 15.000 nachhaltig überwinden, hätte das vor allem eine psychologisch positive Komponente.“ Im besten Fall könnte der Sprung zurück über die 15.000 sogar der Auftakt zu einer Jahresendrally sein, sagte Altmann. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Donnerstagmorgen etwas stärker.

Ein Euro kostete 1,0598 US-Dollar (+0,19 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9436 Euro zu haben. Der Ölpreis stieg unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagmorgen gegen 9 Uhr deutscher Zeit 85,70 US-Dollar, das waren 1,3 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

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Grüne fordern mehr Geld für Sicherheitsbehörden

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Grünen wollen Polizei und Sicherheitsbehörden besser ausstatten und dafür auch im Bundeshaushalt mehr Geld bereitstellen. „Wir müssen bei den Sicherheitsbehörden im Bundeshaushalt nachjustieren und auch die Länder sollten überlegen, wie sie den gestiegenen Anforderungen gerecht werden“, schreibt die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Irene Mihalic, in einem Gastbeitrag für das Nachrichtenportal T-Online.

„Geld ist nicht alles, aber ohne zusätzliche Ressourcen werden wir den Herausforderungen nicht angemessen begegnen können.“ Mihalic, selbst Polizeibeamtin, schreibt weiter: „Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson, genauso wie die Sicherheit jüdischen Lebens in Deutschland.“ Diesen Worten müssten aber auch Taten folgen. „Und da müssen wir feststellen: Die Polizeibehörden, die daran mitwirken sollen, diese Sicherheit zu gewährleisten, sind am Limit, personell und auch bei der Ausstattung.“


Foto: Irene Mihalic (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Biden ruft zu "Pause" im Gazastreifen auf

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Minneapolis (dts Nachrichtenagentur) – US-Präsident Joe Biden hat sich für eine „Pause“ im Konflikt zwischen Israel und der radikal-islamistischen Hamas ausgesprochen. „Ich denke, wir brauchen eine Pause, eine Pause bedeutet Zeit, um die Gefangenen herauszuholen“, sagte er am Mittwochabend (Ortszeit) bei einem Auftritt in Minnesota.

Mit „Gefangenen“ seien die Geiseln der Hamas gemeint, stellte das Weiße Haus anschließend klar. Biden antwortete mit seiner Aussage auf einen Zwischenruf, der von ihm forderte, zu einem sofortigen Waffenstillstand aufzurufen. Washington hatte bislang den Begriff „Waffenruhe“ vermieden, weil eine solche nur der Hamas in die Hände spielen würde. Zudem wollte das Weiße Haus bisher laut eigenen Angaben Israel nicht vorschreiben, wie es seine Militäroperationen ausführt, sondern hatte nur allgemein darauf hingewiesen, dass die humanitäre Situation der Zivilbevölkerung dort im Blick behalten werden müsse.


Foto: Joe Biden (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Stamp will Verwaltungsreform zur Erleichterung von Abschiebungen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Sonderbevollmächtigte der Bundesregierung für Migrationsabkommen, Joachim Stamp (FDP), hat eine Verwaltungsreform zur Erleichterung von Abschiebungen vorgeschlagen. „Nötig wären zusätzliche zentrale Ausländerbehörden, die regional die kommunalen Ausländerbehörden entlasten“, sagte Stamp der „Welt“ (Donnerstagausgaben).

„Sie könnten direkt auf höchstem digitalen Standard eingerichtet werden und die kleineren kommunalen Ausländerbehörden sowohl bei Rückkehrmanagement und Abschiebung als auch bei der Fachkräfteeinwanderung massiv entlasten.“ Der FDP-Politiker, der zuvor unter anderem Minister für Flüchtlinge und Integration in Nordrhein-Westfalen war, begründete seinen Vorstoß mit der zunehmenden Überforderung der kommunalen Behörden aufgrund der wachsenden Zahlen von Zuwanderern. „Als Landesminister habe ich erlebt, dass viele der kommunalen Ausländerbehörden überlastet sind, schon seit Jahren“, sagte Stamp. „Zur Bewältigung der Covid-Pandemie wurden weitere Mitarbeiter abgezogen, das hat teilweise zu einer personellen Ausblutung vor Ort geführt. So können die Kommunen die Herausforderungen durch die zunehmende Zahl der Zuwanderer nicht mehr bewältigen.“

Pläne für eine Zentralisierung von Behörden in Migrationsangelegenheiten, wie es sie in Teilen der Union gibt, lehnt Stamp ab: „Die Idee, eine einzige zentrale Ausländerbehörde auf Ebene des Bundes zu schaffen, geht zu weit.“ Dafür müssten das System und die Verwaltung, die mit Ausländerangelegenheiten befasst sei, grundlegend reformiert werden. „Dafür ist aus meiner Sicht derzeit nicht der richtige Zeitpunkt, da die Behörden handlungsfähig bleiben müssen“, so Stamp.

„Daher schlage ich diese regionalen Behörden vor, die den laufenden Betrieb nicht stören, sondern ihn entlasten und beschleunigen würden.“


Foto: Joachim Stamp (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Bahnsanierung: Länder warnen vor Beeinträchtigung des Ersatzverkehrs

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts der im kommenden Jahr beginnenden Generalsanierung der Bahn warnen die Länder vor Problemen beim Schienenersatzverkehr (SEV) durch marode Straßen und Brücken. Wie die „Rheinische Post“ (Donnerstagausgaben) berichtet, fordern die Verkehrsminister den Bund als Initiator der Sanierung auf, die Nutzung des Straßennetzes für die Busse sicherzustellen.

„Dabei ist zu berücksichtigen, dass kontinuierlich Erhaltungsmaßnahmen an Fahrbahnen durchgeführt werden und die Tragfähigkeit einiger Brücken eingeschränkt ist“, heißt es in einem gemeinsamen Papier, über das die Zeitung berichtet. Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums sagte der „Rheinischen Post“, die Bahn sei aufgefordert, sich frühzeitig mit den Straßenbauverwaltungen und der Autobahn GmbH abzustimmen, „um eine koordinierte Durchführung von Bauarbeiten zu ermöglichen und möglichst störungsfreien Schienenersatzverkehr sicherzustellen“. Im Juli 2024 startet der Konzern mit der Sanierung des ersten Korridors der Riedbahn. 150 Überland- und Gelenkbusse sollen dann als Ersatz eingesetzt werden.

Die Länder fordern darüber hinaus, dass sich der Bund an den erheblichen Kosten für den Schienenersatzverkehr „zwingend“ beteiligt. Laut Zeitung laufen dazu derzeit Gespräche, da der Bund für die Finanzierung und auch die Durchführung von Schienenersatzverkehren nicht zuständig ist.


Foto: Bauarbeiten an der Bahnstrecke Halle (Saale) – Leipzig bei Kanena (Archiv) (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Nouripour verteidigt bessere Arbeitsmöglichkeiten für Geflüchtete

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Grünen-Chef Omid Nouripour hat den Kabinettsbeschluss verteidigt, dass Geflüchtete künftig schneller die Möglichkeit bekommen, eine Beschäftigung aufzunehmen. „Unsere Unternehmen suchen händeringend nach Arbeitskräften – gleichzeitig dürfen viele Geflüchtete, die zu uns gekommen sind, nicht hier arbeiten“, sagte Nouripour den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).

Es sei gut, dass die Ampel-Koalition am Mittwoch spürbare Verbesserungen bei der Beschäftigungsduldung auf den Weg gebracht und Arbeitsverbote gezielt lockert habe. „Jeder, der in der Lage ist zu arbeiten, sollte auch die Möglichkeit dazu haben“, sagte der Co-Chef der Grünen weiter. Das entlaste die Kommunen und helfe den Menschen, sich rascher in die Gesellschaft zu integrieren. „Mit dem Paket gehen wir einen wichtigen Schritt hin zu einer geordneten Migrationspolitik.“ Das Kabinett hatte am Mittwoch unter anderem beschlossen, dass Geflüchtete in Erstaufnahmeeinrichtungen schon nach sechs statt bisher neun Monaten eine Beschäftigung aufnehmen dürfen. Geduldete sollen künftig im Regelfall eine Arbeitserlaubnis bekommen.


Foto: Omid Nouripour (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Bundesnetzagentur sieht Deutschland für Winter gerüstet

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Deutschland droht in den kommenden Monaten trotz weiter ausbleibender Gaslieferungen aus Russland wohl kein Mangel an Brennstoff. „Wir sind viel, viel besser vorbereitet als vor zwölf Monaten: Wenn wir einen normalen Winter bekommen, sollte es keine größeren Probleme geben“, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstagausgaben).

Die Agentur will an diesem Donnerstag neue Szenarien vorlegen, wie sich die Gasbestände bis zum Frühjahr 2024 entwickeln werden. Nach SZ-Informationen kommt die Behörde nur in zwei sehr extremen von insgesamt sechs vorgenommenen Simulationen zum Ergebnis, dass von der zweiten Februarwoche nicht genügend Gas zur Verfügung stehen könnte, um alle Heizungen und Industrieanlagen in Deutschland zu befeuern. Dass die Ausgangssituation zu Beginn der Heizperiode deutlich besser ist als vergangenes Jahr, liegt dem Bericht zufolge daran, dass die Gasspeicher zu über 99 Prozent gefüllt sind und die Importe wie auch die Einsparungen der Kunden stabil sind. Tatsächlich haben Politik und Wirtschaft in den vergangenen Monaten dafür gesorgt, dass sehr viel mehr Flüssigerdgas (LNG) nach Deutschland fließen kann als das früher möglich war – insbesondere aus Belgien und den Niederlanden.

Zusammen mit Mehrlieferungen aus Norwegen konnten die ausbleibenden Gasmengen aus Russland so kompensiert werden. Dennoch betont Müller, dass es „für eine vollständige Entwarnung noch zu früh“ sei. Hauptrisikofaktor sind demnach langanhaltende, extrem kalte Temperaturen, die den Gasverbrauch deutlich in die Höhe katapultieren würden. Verschlimmert werden könnte die Lage noch dadurch, dass die angebotenen Mengen aus dem benachbarten Ausland reduziert werden, weil die Lieferstaaten das Gas für sich selbst benötigen.

Und nicht völlig von der Hand zu weisen sind schließlich auch politische Risikofaktoren, etwa ein Entschluss Russlands, den über ukrainische Pipelines laufenden Gasverkauf nach Südosteuropa zu stoppen. In diesem Fall wäre Deutschland nach den EU-Regeln verpflichtet, den betroffenen Partnerländern einen Teil des eigenen Gases abzutreten. Dass Eintreten einer solchen Kumulation von Problemen schätzt die Bundesnetzagentur aber als äußerst gering ein.


Foto: Bundesnetzagentur (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Grenzöffnung zum Gazastreifen: EU dankt USA und Katar für Vermittlung

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Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Nach der kurzweiligen Öffnung des ägyptischen Grenzübergangs Rafah zum Gazastreifen, durch welche zahlreiche EU-Bürger das Konfliktgebiet verlassen konnten, hat sich der Außenbeauftragte der EU, Josep Borell, bei den USA und Katar für die Vermittlung des Abkommens bedankt. „Wir danken Ägypten für seine humanitären Bemühungen, die es den Menschen, auch den Verletzten, ermöglichen, den Gazastreifen geordnet zu verlassen, sowie den USA und Katar, die dieses humanitäre Abkommen vermittelt haben“, sagte Borell am Mittwochabend.

Zugleich bot er weitere Unterstützung an, um das Leid der Zivilbevölkerung zu lindern. „Der Schutz der Zivilbevölkerung und die Entschärfung der immer schlimmer werdenden Situation sind unsere Priorität“, so Borell. Seit dem 16. Oktober hätten sechs Flüge mit über 263 Tonnen Hilfsgütern Ägypten erreicht, teilte die EU-Kommission am Abend mit. Darüber hinaus sei das EU-Katastrophenschutzverfahren aktiviert worden, um Rückführungsflüge aus Israel zu unterstützen.

Auch Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, bedankte sich bei den ägyptischen Behörden. „Wir müssen weiter zusammenarbeiten, um unsere Bemühungen zur Bewältigung der humanitären Krise in Gaza weiter zu intensivieren“, so von der Leyen.


Foto: Gazastreifen (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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