Freitag, November 7, 2025
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BMW glaubt an Standort Deutschland

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München (dts Nachrichtenagentur) – Der Autokonzern BMW glaubt weiter an den Standort Deutschland. „Wir dürfen bei aller Selbstkritik nicht übersehen: Wir sind noch immer ein hoch innovatives Land“, sagte BMW-Vorstand Milan Nedeljkovic dem Nachrichtenmagazin „Focus“.

„Unsere Hochschullandschaft kombiniert mit der Industrie ist in dieser engen Verzahnung ein Alleinstellungsmerkmal. So fördern wir Innovationen.“ Zum „Erhalt des Wohlstands“ reiche das jedoch nicht. „Wir müssen auch weiter industrialisieren – jede Innovation ist nur dann wirksam, wenn sie im industriellen Maßstab umgesetzt werden kann. Industrialisierung bedeutet auch, die Bereitschaft für größere Investments zu haben und diese gesellschaftlich zu akzeptieren“, sagte der Automanager.

So falle es in Amerika und in China gegenwärtig leichter, „das große Rad zu drehen“. Europa müsse auf die Wettbewerbsfähigkeit achten, „die Rahmenbedingungen schaffen, um neue Technologien anzuziehen.“ Ein Punkt dabei ist das EU-Verbrennerverbot, gegen das die Autoindustrie sich wehrt. „Die Ziele für 2030 sowie das geplante vollständige Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab 2035 müssen kritisch hinterfragt und angepasst werden“, fordert BMW-Vorstand Nedeljkovic: „Aus unserer Sicht ist Technologieoffenheit entscheidend: Denn jede Antriebsform kann und muss auch in Zukunft einen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten.“


Foto: BMW-Logo am neuen BMW i5, via dts Nachrichtenagentur

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CSU sieht "Handlungsbedarf" bei Reform der Erbschaftssteuer

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann sieht „Handlungsbedarf“ bei einer Reform der Erbschaftssteuer.

„Ich glaube, es ist gut, dass die Argumente auf dem Tisch liegen. Allein die Diskussion zeigt, dass es da Handlungsbedarf gibt“, sagte Hoffmann den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. SPD-Chef Lars Klingbeil hatte im „Handelsblatt“ erklärt, mit der Union über die Erbschaftssteuer reden zu wollen. Er sehe „ein großes Möglichkeitsfenster“.

Hoffmann ist dazu grundsätzlich bereit, sieht jedoch keine Eilbedürftigkeit. „Wir haben aber dazu im Koalitionsvertrag keine Vereinbarung. Wir warten jetzt das Urteil in Karlsruhe ab und kümmern uns zunächst um die Dinge, die wir im Koalitionsvertrag vereinbart haben.“ Generell bezeichnete er die Erbschaftssteuer als „leistungsfeindlich, weil Vermögen, die Wertschöpfung erzeugen, im Land gehalten werden müssen“.

Er unterstützt den Vorstoß Bayern, die Steuer durch die Länder festlegen zu lassen. „Die Regionalisierung der Erbschaftsteuer wäre der richtige Schritt. Sie gäbe den Ländern individuelle Spielräume – und am Ende zeigt sich dann, wessen Kurs erfolgreicher ist.“


Foto: Alexander Hoffmann am 15.09.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Türk-Nachbaur macht sich "Sorgen um die Demokratie" in den USA

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Derya Türk-Nachbaur, stellvertretende außenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, blickt mit Sorge auf die USA, nachdem die Late Night Show mit Jimmy Kimmel offenbar auf Druck von US-Präsident Donald Trump abgesetzt worden ist.

„Wir beobachten das wirklich mit großer Sorge“, sagte Türk-Nachbaur am Freitag den Sendern RTL und ntv. „Freie Presseberichterstattung, freie Shows sind ein wirklich wichtiger Grundpfeiler der Demokratie. Und wenn das eingetrübt wird, wenn das eingeschränkt wird, dann mache ich mir Sorgen um die Demokratie“, so die Parlamentarische Geschäftsführerin weiter.

Auch die geplanten Einschränkungen für ausländische Journalisten in den USA, die ein Arbeitsvisum nicht mehr für fünf Jahre, sondern nur noch für acht Monate erhalten sollen, sieht Türk-Nachbaur kritisch. „Wir werden das auf diplomatischem Wege ansprechen. Das tut der Außenminister bereits, und das tun wir mit unseren Pendants und unseren Kolleginnen und Kollegen in amerikanischen Parlamenten auch. Und wir haben da noch ein wenig Redebedarf.“


Foto: Derya Türk-Nachbaur (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Union stoppt geplante Zahlung an Palästinensische Autonomiebehörde

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat eine geplante Überweisung der Bundesregierung an die Palästinensische Autonomiebehörde kurzfristig gestoppt.

Das berichtet die „Bild“. Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan (SPD) wollte 30 Millionen Euro an die Autonomiebehörde von Mahmud Abbas überweisen. Dafür hatte sie das Einverständnis von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) und Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) eingeholt.

Vor allem Haushaltspolitiker der Union äußerten massive Kritik an der geplanten Zahlung. CSU-Landesgruppenvorsitzender Alexander Hoffmann bestätigte die Vorbehalte gegen die Überweisung. Er sagte der „Bild“, dass noch Klärungsbedarf bestehe, was die Mittel betreffe. Humanitäre Hilfe sei wichtig, aber es müsse klar sein, in welche konkreten Projekte die Gelder fließen, und Projekte, die Israels Sicherheit gefährden, müssten ausgeschlossen sein.

Die Bundesregierung hat den Millionen-Plan jedoch noch nicht aufgegeben. Ein Insider sagte der „Bild“, dass die Gespräche weiterliefen. Regierungsintern hieß es, dass die israelische Regierung die Steuereinnahmen von den Palästinensern in der Westbank nicht mehr an die Autonomiebehörde auszahle, was die palästinensischen Strukturen an den Rand des Zusammenbruchs bringe. Hier müsse Deutschland helfen.

Jürgen Hardt, außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, hält es für richtig, die Palästinensische Autonomiebehörde finanziell zu unterstützen. „In der Sache bin ich der Meinung, muss man darüber reden, wie die Palästinensische Autonomiebehörde, trotzdem sie Geld von Israel nicht bekommt, was ihr eigentlich zusteht, weiter ihre Arbeit machen kann. Denn ich halte die Palästinensische Autonomiebehörde im Gegensatz zur Meinung der israelischen Regierung für einen stabilisierenden Faktor in der Region“, sagte Hardt am Freitag den Sendern RTL und ntv.

„Am Ende des Tages wird es zu einer Entscheidung kommen. Das ist ein ganz normaler Haushaltsprozess“, so der CDU-Politiker weiter. Natürlich müsse man wissen, wie die Mittel von der Autonomiebehörde eingesetzt werden. „Das ist einhundertprozentig richtig, dass wir wissen müssen, wo das Geld hingeht“, so der außenpolitische Sprecher.


Foto: Palästinenser-Flaggen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax startet kaum verändert – geringes Kaufinteresse

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Freitagmorgen kaum verändert in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 23.705 Punkten berechnet, 0,1 Prozent über dem Schlussniveau vom Vortag.

„Der Dax ist am Verfallstag wieder in seine Handelsspanne seit Monatsanfang zurückgekehrt“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. „Insgesamt durchläuft der Index einen nur flachen Abwärtstrend.“ Das Kaufinteresse sei zu gering für neue Rekorde, aber noch zu hoch, um eine echte Herbstkorrektur zu verhindern. „Auch weil die Musik an der Wall Street spielt, was den deutschen Markt stützt.“

„In New York können sich Anleger nicht beschweren. Während Aktien Rekorde schreiben, senkt die Federal Reserve die Leitzinsen. Die Euphorie darüber trieb gestern alle vier großen amerikanischen Aktienindizes synchron auf neue Rekorde – eine außergewöhnliche Begebenheit. Warnungen vor zu hohen Bewertungen zerschellen an immer weiter steigenden Kursen.“

Auch dass ein großer Teil der Kursgewinne nur von einer Handvoll Unternehmen getragen werde, ignorierten die Anleger. „Jetzt, da die Fed die Zinsen gesenkt hat und noch weiter senken wird, rechnen sich Investoren ein noch höheres Wachstum der Gewinne aus. Und solange die Glorreichen Sieben weiterhin liefern – und das tun sie -, stört das Klumpenrisiko die Anleger wenig.“

„Heute ist Hexensabbat an der Börse. Wie sonst auch sind heute die Entwicklungen am Aktienmarkt nur schwer zu prognostizieren. Der Verfall stellt keine Ausnahme von dieser Regel dar. Es ist unmöglich, aus den Strike-Preisen der Optionen mögliche Bewegungen vorauszusagen und Kursziele abzuleiten. Die größten Positionierungen sind am Ende des Tages nur ein Teil des Ganzen.“

„Der Begriff „Hexensabbat“ klingt mystisch und ist letztlich auch ein Mythos. Im Vorfeld wird viel darüber geschrieben, doch der Erkenntnisgewinn ist in der Regel gering, wenn er vorbei ist. Es gibt so viele andere Einflussfaktoren auf die Entwicklung an der Börse, sodass man allein aufgrund des Verfallstags keine Kursziele ermitteln kann“, sagte Stanzl.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagmorgen etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,1777 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8491 Euro zu haben.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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Erzeugerpreise im August weiter gesunken

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte sind im August 2025 um 2,2 Prozent niedriger als im August 2024 gewesen.

Im Juli 2025 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei -1,5 Prozent gelegen, im Juni 2025 bei -1,3 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte, sanken die Erzeugerpreise im August 2025 gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent.

Hauptursächlich für den Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat waren im August 2025 die niedrigeren Energiepreise. Ebenfalls günstiger als vor einem Jahr waren Vorleistungsgüter. Teurer als vor einem Jahr waren hingegen Investitionsgüter, Verbrauchs- und Gebrauchsgüter. Ohne Berücksichtigung von Energie stiegen die Erzeugerpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat im August 2025 um 0,8 Prozent, gegenüber Juli 2025 sanken sie um 0,2 Prozent.

Energie war im August 2025 um 8,5 Prozent billiger als im Vorjahresmonat. Gegenüber Juli 2025 sanken die Energiepreise um 1,0 Prozent. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei Energie hatten die Preisrückgänge bei Erdgas in der Verteilung. Über alle Abnehmergruppen betrachtet fielen die Erdgaspreise gegenüber August 2024 um 11,0 Prozent (-0,7 Prozent gegenüber Juli 2025).

Elektrischer Strom kostete 10,8 Prozent weniger als im August 2024 (-1,4 Prozent gegenüber Juli 2025), Fernwärme kostete 1,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat (+0,0 Prozent gegenüber Juli 2025).

Die Preise für Mineralölerzeugnisse fielen gegenüber August 2024 um 7,3 Prozent (-1,9 Prozent gegenüber Juli 2025). Leichtes Heizöl kostete 7,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (-5,9 Prozent gegenüber Juli 2025) und die Preise für Kraftstoffe waren 2,5 Prozent günstiger (-1,9 Prozent gegenüber Juli 2025).

Die Preise für Investitionsgüter waren im August 2025 um 1,8 Prozent höher als im Vorjahresmonat (+0,1 Prozent gegenüber Juli 2025). Maschinen kosteten 1,8 Prozent mehr als im August 2024 (+0,1 Prozent gegenüber Juli 2025). Die Preise für Kraftwagen und Kraftwagenteile stiegen um 0,9 Prozent gegenüber August 2024 (+0,1 Prozent gegenüber Juli 2025).

Verbrauchsgüter waren im August 2025 um 3,3 Prozent teurer als im August 2024 (-0,1 Prozent gegenüber Juli 2025). Nahrungsmittel kosteten 4,1 Prozent mehr als im August 2024 (-0,1 Prozent gegenüber Juli 2025). Deutlich teurer im Vergleich zum Vorjahresmonat waren Kaffee mit +33,1 Prozent (-0,7 Prozent gegenüber Juli 2025) und Rindfleisch mit +36,6 Prozent (-0,3 Prozent gegenüber Juli 2025). Butter kostete 5,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (-2,0 Prozent gegenüber Juli 2025). Billiger als im Vorjahresmonat war im August 2025 insbesondere Zucker mit -36,8 Prozent (+1,0 Prozent gegenüber Juli 2025). Schweinefleisch war 1,9 Prozent billiger als ein Jahr zuvor (-1,0 Prozent gegenüber Juli 2025).

Gebrauchsgüter waren im August 2025 um 1,7 Prozent teurer als ein Jahr zuvor (+0,0 Prozent gegenüber Juli 2025).

Die Preise für Vorleistungsgüter waren im August 2025 um 1,0 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat und 0,4 Prozent niedriger als im Vormonat.

Chemische Grundstoffe waren 2,2 Prozent günstiger als im Vorjahresmonat (-0,2 Prozent gegenüber Juli 2025). Getreidemehl kostete 3,5 Prozent weniger als im August 2024 (-1,9 Prozent gegenüber Juli 2025). Futtermittel für Nutztiere kosteten 2,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (-2,8 Prozent gegenüber Juli 2025).

Die Preise für Metalle sanken gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,1 Prozent (-0,3 Prozent gegenüber Juli 2025). Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen waren 6,4 Prozent billiger als im August 2024 (-0,9 Prozent gegenüber Juli 2025). Die Preise für Betonstahl lagen im Vorjahresvergleich 2,7 Prozent niedriger (-1,9 Prozent gegenüber Juli 2025). Dagegen waren Kupfer und Halbzeug 0,4 Prozent teurer als im August 2024 (+0,3 Prozent gegenüber Juli 2025).

Preissteigerungen gegenüber August 2024 gab es unter anderem bei Holz sowie Holz- und Korkwaren mit +4,4 Prozent (-0,1 Prozent gegenüber Juli 2025). Nadelschnittholz war 12,4 Prozent teurer als im August 2024 (-0,8 Prozent gegenüber Juli 2025). Laubschnittholz kostete 1,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat (+0,2 Prozent gegenüber Juli 2025).

Glas und Glaswaren waren 2,9 Prozent teurer als im Vorjahresmonat (+1,3 Prozent gegenüber Juli 2025), die Preise für veredeltes und bearbeitetes Flachglas lagen 4,3 Prozent über denen des Vorjahresmonats (+2,3 Prozent gegenüber Juli 2025). Dagegen war Hohlglas 4,2 Prozent billiger als im August 2024 (+0,2 Prozent gegenüber Juli 2025). Papier, Pappe und Waren daraus kosteten 0,2 Prozent weniger als im August 2024 (-1,0 Prozent gegenüber Juli 2025), so das Bundesamt.


Foto: Industrieanlagen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Ifo: Geschäftsklima im Wohnungsbau verschlechtert

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München (dts Nachrichtenagentur) – Die Stimmung im Wohnungsbau hat sich im August wieder eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel von -24,2 auf -26,3 Punkte, wie das Ifo-Institut am Freitag mitteilte.

Sowohl die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate als auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage verschlechterten sich. „Der vorsichtige Stimmungsaufschwung der vergangenen Monate hat eine Pause eingelegt“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. „Es dauert noch bis die gestiegenen Baugenehmigungen sich in der Auftragslage widerspiegeln.“

Der Anteil der Firmen mit Auftragsmangel sank leicht von 46,1 auf 45,7 Prozent. Trotz des Rückgangs bleibt das Niveau hoch. Gleichzeitig stieg die Stornierungsquote von 8,2 auf 8,5 Prozent. „Die Unternehmen kämpfen weiter mit einer schwachen Nachfrage“, so Wohlrabe. „Die angedachten politische Maßnahmen entfalten bislang kaum Wirkung. Auch die bei den Wohnungsbaukrediten gibt es noch Luft nach oben. Die Branche muss weiterhin geduldig sein.“


Foto: Baustelle (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Finanzminister will private Altersvorsorge stärken

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) will die private Altersvorsorge deutlich ausbauen.

„Bei Fragen rund um die Stärkung der privaten Rente bin ich für vieles offen“, sagte Klingbeil dem „Handelsblatt“. Es sei denkbar, das Konzept der Ampelkoalition für ein Altersvorsorgedepot wieder aufzugreifen. „Da kann man an Altem anknüpfen, vielleicht haben wir aber auch die Kraft, noch viel mehr zu machen“, sagte der SPD-Chef.

Klingbeil kündigte an, bald einen Gesetzentwurf für die sogenannte Frühstart-Rente vorzulegen, mit dem die Regierung die private Altersvorsorge von Kindern und Jugendlichen finanziell fördern will. „Wir arbeiten mit Hochdruck dran“, sagte Klingbeil. „Die Frühstartrente kann ein Gamechanger sein – für mehr Offenheit der ganzen Gesellschaft für Kapitalmärkte.“ Sein Ziel sei, dass private Altersvorsorge auch für die junge Generation schon sehr früh ein Thema werde. „Ich fände es gut, wenn man in der Schule lernt, welche Chancen es am Kapitalmarkt gibt und wie man sich da bewegt.“

Der Finanzminister will zudem mit Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) schnell einen Deutschlandfonds auflegen. „Mein Ziel ist, dass wir in diesem Jahr mit der ersten Stufe des Deutschlandfonds starten“, sagte Klingbeil. Damit schaffe man eine Andockstelle für privates Kapital. Der Bund werde mindestens zehn Milliarden Euro bereitstellen. „Durch die Mobilisierung privaten Kapitals können wir die Mittel auf bis zu 100 Milliarden Euro hebeln.“ Das Geld fließe dann in Investitionen in Deutschland. Laut Klingbeil gibt es ein großes Interesse von internationalen Investoren. „Die stehen Schlange“, sagte der Bundesfinanzminister. „Für die hat Deutschland Priorität, die sehen hier eine gute Gelegenheit.“


Foto: Strand (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Kulturstaatsminister will Förderung bei Antisemitismus entziehen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (CDU) will Kulturschaffenden öffentliche Förderung streichen, wenn die Gelder in Zusammenhang mit antisemitischen Aussagen verwendet werden.

„Der Plan ist, […] Förderrichtlinien zu erlassen, die klar machen, dass wir nicht mit staatlichem Geld Antisemitismus finanzieren können“, sagte Weimer dem Nachrichtenmagazin Politico. Den zunehmenden Antisemitismus in der Kulturszene bezeichnete er als „unerträglich“ und „krass“. „Wir haben in den letzten Monaten eine wachsende, aggressive Stimmung gegen Juden insgesamt, was dazu führt, dass Juden in Europa Angst haben“, führte er aus. Juden würden für Kulturveranstaltungen weniger gebucht und auf Bühnen oft angefeindet. „Es ist jede Ausstellung an jedem Ort in Deutschland, jedes Konzert“, so Weimer.

Der inzwischen zurückgetretene Berliner Kultursenator Joe Chialo (CDU) hatte auf Landesebene ebenfalls eine Antisemitismus-Klausel bei Fördermitteln durchsetzen wollen. Nach massiver Kritik aus der Kulturszene und juristischer Bedenken zog er die Regelung allerdings zurück.

Weimer will im Herbst außerdem eine neue Gedenkstättenkonzeption vorlegen. „Für uns steht die Singularität des Holocaust und in der Erinnerungskultur außer Zweifel“, sagte er Politico weiter und bezeichnete es als „unglücklich“, den deutschen Kolonialismus in eine Reihe mit dem Holocaust zu stellen und ihn damit zu relativieren. Trotzdem sei es wichtig, auch den Kolonialismus stärker aufzuarbeiten.

Mit seiner Geschichtspolitik will Weimer sich auch dagegen wehren, dass rechte Gruppen und Parteien wie die Alternative für Deutschland (AfD) Orte wie das Hambacher Schloss oder das Hermannsdenkmal für sich einnehmen. „Das Hambacher Schloss ist ein stolzer Ort unserer frühdemokratischen Bewegung. Das müssen wir uns als Republik zurückholen.“ Rechtsextremisten dürften nationale Symbole wie die Hymne oder die Nationalflagge nicht für sich beanspruchen.

Der AfD warf der Kulturstaatsminister auch vor, allein von Ressentiments geleitet zu sein: „Die Brandmauer ist eine ethische Kategorie. Wir, die politische Mitte, haben ein Wertefundament, auf das wir zurückgreifen können. Das hat die AfD nicht.“ Eine „blaue Erfolgswelle“ der AfD sieht Weimer nicht. Stattdessen prognostiziert er, dass die Wahlergebnisse der AfD bis zur nächsten Bundestagswahl einbrechen werden: „Meine Prognose ist, die AfD wird 2029 bei neun Prozent sein.“


Foto: Wolfram Weimer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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BSW-Chefin gegen Koalition mit AfD in Sachsen-Anhalt

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Magdeburg (dts Nachrichtenagentur) – BSW-Co-Chefin Amira Mohamed Ali schließt eine Koalition mit der AfD in Sachsen-Anhalt nach der Landtagswahl 2026 aus.

„Eine Koalition mit der AfD, die für Aufrüstung und Sozialabbau eintritt und damit den etablierten Parteien viel nähersteht als uns, kommt für das BSW in Sachsen-Anhalt nicht infrage“, sagte sie der „Rheinischen Post“ (Freitag). „Entsprechend gibt es auch keine Annäherung des BSW an die AfD, auch nicht von Anastasia Wirsing, der Vorsitzenden des BSW Jugendverbands.“

Die Chefin der BSW-Nachwuchsorganisation hatte jüngst dem rechten „Compact“-Magazin ein Interview gegeben, was Spekulationen über eine Annäherung zum rechten Rand befeuert hat. Mohamed Ali sagte: „Sie wurde von einem `Compact`-Redakteur im Rahmen unserer Friedenskundgebung spontan angesprochen und hat ein Interview gegeben, dessen Inhalte meiner Ansicht nach vollkommen in Ordnung sind.“

Die BSW-Chefin fügte mit Blick auf die Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt hinzu: „Unser Ziel ist es, durch ein klares Profil den Menschen im Osten wieder eine Stimme zu geben, parlamentarische Vertretung für all diejenigen zu sein, die sich nicht mehr oder nicht richtig vertreten fühlen – aber nicht, um ein Jahr vor der Landtagswahl irgendwelche Regierungskoalitionen zu planen.“


Foto: Amira Mohamed Ali (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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