Montag, September 15, 2025
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Merz pocht in Salzburg auf stärkere europäische Zusammenarbeit

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Salzburg (dts Nachrichtenagentur) – Österreichs Bundeskanzler Christian Stocker und der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz haben sich in Salzburg zu einem Gespräch über zentrale europäische Themen getroffen. Dabei standen unter anderem die illegale Migration, die Wettbewerbsfähigkeit Europas und die Sicherheitslage auf dem Kontinent im Mittelpunkt, wie das Bundeskanzleramt mitteilte. Es war bereits das dritte Treffen der beiden Regierungschefs in diesem Jahr.

Stocker hob die enge Zusammenarbeit zwischen Österreich und Deutschland hervor. Beide Länder wollten beim Thema Migration an einem Strang ziehen und setzten sich für die vollständige Umsetzung des Asyl- und Migrationspakts ein. Auch die geopolitischen Herausforderungen, darunter der Krieg in der Ukraine und die Lage im Nahen Osten, wurden besprochen. Stocker forderte mehr humanitäre Hilfe für Gaza und unterstützte Israels Recht auf Selbstverteidigung.

Weitere Themen waren der EU-Finanzrahmen und die Verkehrssituation am Brenner. Stocker kritisierte den aktuellen Vorschlag der EU-Kommission als zu ambitioniert und plädierte für einen effizienteren Einsatz der Mittel. Beim Brenner-Thema warb er um deutsche Unterstützung für den Basistunnel und eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene.


Foto: Christian Stocker und Friedrich Merz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Hunderttausende bei Berliner CSD – Festnahmen bei Gegendemo

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Berliner Parade zum Christopher-Street-Day (CSD) hat am Samstag mehrere hunderttausend Teilnehmer angelockt. Eine genaue Teilnehmerzahl stand bis zum Abend noch nicht fest, in den letzten Jahren war von bis zu einer Million Menschen die Rede gewesen.

Die Polizei war wie immer mit einem Großaufgebot im Einsatz – und bekam auch zu tun. Im Zuge einer von Neonazis angemeldeten Gegendemo wurden am Alexanderplatz sechs Personen festgenommen, darunter die Anmelderin. Es wurden Verfahren wegen Beleidigung, Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz eingeleitet. 400 Personen waren für die Gegendemo angemeldet, es kamen aber nur etwa 40 bis 60 Personen.

Ärger gab es dann am Abend bei einem angezeigtem Aufzug in Kreuzberg, an dem rund 10.000 Personen teilnahmen, darunter rund 800 Personen mit pro-palästinischem Bezug. Im Laufe des Aufzuges soll es wiederholt zum Ausrufen von antisemitischen Parolen gekommen sein, einzelne Personen wurden festgenommen, woraufhin zu Farbbeutelwürfen auf Einsatzkräfte kam und die Demo schließlich von der Polizei aufgelöst wurde.


Foto: Parade zum Christopher-Street-Day am 26.07.2025, via dts Nachrichtenagentur

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1. Bundesliga: Gladbach verleiht Stürmer Cvancara an Antalyaspor

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Mönchengladbach (dts Nachrichtenagentur) – Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach verleiht Stürmer Tomas Cvancara bis zum Ende der Saison 2025/26 an den türkischen Erstligisten Antalyaspor. Das teilte der Club vom Niederrhein am Samstagabend mit. Am Mittag hatte der Verein zuvor den Kauf von Shuto Machino aus Kiel vermeldet.

„Tomas bekommt durch diese Leihe in einem anderen Umfeld eine neue Chance, sein Potenzial umzusetzen. Wir sind davon überzeugt, dass das in dieser Situation für beide Seiten die beste Lösung ist“, sagte Borussias Geschäftsführer Sport Roland Virkus.

Cvancara wechselte im Sommer 2023 von Sparta Prag zur Borussia. Er kam in seiner ersten Saison für die Fohlen trotz einer rund zweimonatigen Verletzungspause in 24 Einsätzen auf sechs Tore und zwei Vorlagen. In der zurückliegenden Saison 2024/25 stand der Tscheche in 30 Partien auf dem Platz und erzielte zwei Tore.


Foto: Tomas Cvancara (Borussia Mönchengladbach) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Insa: Unzufriedenheit mit Merz wächst weiter

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Unzufriedenheit der Bürger mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) wächst weiter. Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die „Bild am Sonntag“ sind nur noch 31 Prozent mit seiner Arbeit zufrieden, während 56 Prozent ihn kritisch sehen. Das ist der höchste Wert seit Amtsantritt. 13 Prozent machten keine Angaben.

Damit setzt sich der Negativtrend bei der Bewertung des Kanzlers fort. In der Insa-Umfrage vom 6. Juni waren noch 45 Prozent der Befragten unzufrieden und 36 Prozent zufrieden.

Auch die Regierung verliert an Rückhalt: 58 Prozent sind mit der Arbeit von CDU/CSU und SPD unzufrieden, nur 30 Prozent zufrieden. Anfang Juni waren nur 44 Prozent unzufrieden und noch 37 Prozent zufrieden.

CDU/CSU kämen laut aktuellem Insa-Sonntagstrend unverändert auf 27 Prozent, die SPD lediglich auf 15 Prozent. Damit hätten die beiden ehemaligen Volksparteien gemeinsam keine Regierungsmehrheit mehr. Zweitstärkste Kraft wäre derzeit die AfD mit 24 Prozent, gefolgt von den Grünen mit 11 Prozent und der Linken mit 10 Prozent (-1). Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) verliert ebenfalls leicht und liegt nun bei 4 Prozent (-1). Die FDP kommt nur noch auf 3 Prozent. Sonstige Parteien erreichen zusammen 6 Prozent (+2).

Für den Sonntagstrend befragte das Meinungsforschungsinstitut Insa 1.203 Personen vom 21. Juli bis zum 25. Juli 2025. Für die Blitz-Befragung zur Kanzler- und Regierungszufriedenheit befragte Insa 1.003 Menschen im Zeitraum vom 24. Juli bis zum 25. Juli 2025.


Foto: Friedrich Merz am 23.07.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Formel 1: Norris holt Pole bei Qualifying in Spa

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Spa (dts Nachrichtenagentur) – Beim Großen Preis von Belgien startet Lando Norris am Sonntag aus der Pole-Position. Der McLaren-Pilot legte am Samstag vor seinem Teamkollegen Oscar Piastri und Ferrari-Fahrer Charles Leclerc die schnellste Zeit hin.

Auf den sonstigen Plätzen rangierten in dieser Reihenfolge Max Verstappen (Red Bull), Alexander Albon (Williams), George Russell (Mercedes), Yuki Tsunoda (Red Bull), Isack Hadjar, Liam Lawson (beide Racing Bulls), Fernando Alonso (Aston Martin) und Gabriel Bortoleto (Alfa Romeo).

Für den einzigen Deutschen Nico Hülkenberg (Alfa Romeo) sprang beim Qualifying in Spa ein solider Startplatz 14 heraus.


Foto: Lando Norris / McLaren (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Brief von Thüringer Kommunalpolitikern bewegt Banaszak

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Ein Brandbrief von Kommunalpolitikern der Grünen in Thüringen, die über massive Anfeindungen im Alltag klagen, sorgt bei der Bundesspitze der Partei für Betroffenheit.

„Die Schilderungen unserer beiden Thüringer Kollegen haben mich sehr bewegt, ich nehme das sehr ernst“, sagte Parteichef Felix Banaszak dem Tagesspiegel. Man sei in engem Austausch mit dem Landesverband in Thüringen und stehe solidarisch an dessen Seite. „Die körperliche und mentale Belastung, die sie schildern, ist Ausdruck einer politischen Realität, die alle Demokratinnen alarmieren muss – und die wir nicht hinnehmen“, sagte der Grünen-Politiker weiter.

Die Bedrohung von Kommunalpolitikerin und ein etwaiger Rückzug sei nicht nur ein Problem für die Grünen. „Es trifft die Demokratie im Kern“, so Banaszak. „Denn wo Ehrenamtliche verstummen, gerät der gesellschaftliche Zusammenhalt ins Wanken.“

Die zwei Thüringer Politiker kritisierten in einem weiteren offenen Brief mit ähnlichem Wortlaut auch den Thüringer Innenminister Georg Maier (SPD). In den acht Jahren seines Wirkens habe sich die Situation in Thüringen nicht verbessert. „Ihr Präventionssystem versagt auf ganzer Linie.“ Auch Banaszak nahm das Innenministerium in die Pflicht. „Dort liegt die Verantwortung, in den betroffenen Kreisen für Sicherheit zu sorgen“, so der Grünen-Vorsitzende.

Banaszak will auf seiner Sommertour kommende Wochenende auch in Thüringen unterwegs sein. „Nicht nur dort, wo Applaus wartet, sondern wo Zweifel, Kritik und Gesprächsbedarf sind“, sagte Banaszak und kündigte an: „Wer hofft, uns einschüchtern oder in die Nische drängen zu können, wird daran scheitern.“


Foto: Felix Banaszak (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Wegner: "Regenbogenfahne steht für die Grundwerte dieser Stadt"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) will mit seiner Teilnahme am Christopher-Street-Day (CSD) und dem Hissen der Regenbogenfahne ein Zeichen gegen die zunehmende Gewalt an queeren Personen setzen.

Der CDU-Politiker sagte am Samstag zu Beginn des Berliner CSD dem TV-Sender „Welt“: „Wir leben in Zeiten, in denen wir leider Gottes wieder verstärkt Hasskriminalität erleben. Schwule, Lesben, Transpersonen werden angegriffen, verbal, aber auch durch Gewalt. Und das ist etwas, was wir nicht dulden dürfen. Und hier ein klares Bekenntnis, ein klares Zeichen zu setzen, auch von der Politik, aber weit darüber hinaus aus der Gesellschaft, das ist wichtig.“

Wegner weiter: „Wir wollen, dass Berlin bunt ist. Wir wollen die Regenbogen-queere Community in die Mitte der Gesellschaft rücken. Wir wollen zeigen, dass sie nicht allein sind und dass Hass, Gewalt, Ausgrenzung in dieser Stadt, aber auch darüber hinaus keine Rolle spielen darf.“ Die Tatsache, dass im Gegensatz zu den Regierungsgebäuden in Berlin auf dem Bundestag keine Regenbogenfahne weht, wollte Wegner nicht kommentieren. „Ich bin zuständig für Berlin.“ Und weiter: „Die Regenbogenfahne steht für Toleranz, sie steht für Vielfalt. Und damit steht sie für die Grundwerte dieser Stadt.“

Der Regierende Bürgermeister kündigte ein konsequentes Einschreiten der Polizei an, sollte es am Nachmittag beim „Internationalist Queer Pride“ (IQP) zu antisemitischen Ausschreitungen kommen: „Wo Antisemitismus, wo Gewalt gegen Polizeikräfte angewendet wird, wird die Polizei robust und konsequent mit ganzer Unterstützung des Regierenden Bürgermeisters einschreiten.“ Denn: „Meine Toleranz endet dort, wo unsere Toleranz mit Füßen getreten wird, wo unsere Toleranz angegriffen wird.“


Foto: Parade zum Christopher-Street-Day am 26.07.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Bayern sieht Kooperationsgebot zwischen Unis und Bundeswehr positiv

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München (dts Nachrichtenagentur) – Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) hält das Kooperationsgebot zwischen Hochschulen und der Bundeswehr für wirkungsvoll.

„Der Freistaat Bayern redet nicht nur von der Zeitenwende, sondern setzt sie auch um“, sagte er dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“. „Seit das Gesetz zur Förderung der Bundeswehr in Kraft getreten ist, wurden 26 neue Forschungsprojekte mit der Bundeswehr gestartet – fast eine Verdopplung“, sagte Blume.

Hochschulen in Bayern dürfen ihre Forschung seit einem Jahr nicht mehr auf zivile Nutzung beschränken. Insgesamt kooperieren sechs der 33 staatlichen Hochschulen mit der Bundeswehr, so Blume. Da sehe er allerdings noch Potenzial. Die Forschungsprojekte beschäftigten sich etwa mit Künstlicher Intelligenz, Cybersicherheit, Robotik und Drohnentechnologie.

Es gehe um „Zukunftstechnologien“, nicht um „Technologien des Krieges“, sagte Blume dem „Spiegel“. Das Gesetz sieht vor, dass Hochschulen im Ernstfall zur militärischen Forschung gezwungen werden können. Kritiker werfen Bayerns Wissenschaftsminister vor, damit die Wissenschaftsfreiheit einzuschränken. Sie klagen vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof gegen das Gesetz.

Die Klage sehe er gelassen, sagte Blume dem „Spiegel“. „Das Gesetz erweitert die Handlungsspielräume der Wissenschaft und schränkt sie gerade nicht ein.“ Der Passus, der Hochschulen im Interesse der nationalen Sicherheit zur Kooperation verpflichten kann, sei bisher nicht angewendet worden. „Aber wir müssen auch für den Verteidigungsfall gerüstet sein“, so Blume.

Der Minister fordert in einem noch unveröffentlichten Positionspapier, über das der „Spiegel“ schreibt, die Kooperation zwischen Bundeswehr und Forschung in ganz Deutschland voranzubringen. „Putin wartet nicht, bis die letzte Zivilklausel gefallen ist“, sagte Blume. Sieben Bundesländer geben in Hochschulgesetzen die Orientierung am friedlichen Zusammenleben vor, mehr als 70 Hochschulen bundesweit schließen militärische Forschung aus. Blume plädiert für eine Abschaffung der Klausel. Blume fordert, Förderprogramme zu überarbeiten: „Die Förderbürokratie verhindert an vielen Stellen Kooperationen.“ Außerdem sprach er sich für eine Forschungsförderung nach US-Vorbild aus.


Foto: Bundeswehr-Soldat mit Pistole (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Richterwahl: Wüst mahnt "sachliche und unaufgeregte" Gespräche an

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Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat an die schwarz-rote Koalition appelliert, die Gespräche zur Richterwahl sachlich und unaufgeregt zu führen, mit dem Ziel eines neuen Anlaufs nach der Sommerpause.

„Die Richterwahl ist natürlich nicht gut gelaufen – wenn auch sicher keine Staatskrise dadurch ausgelöst wurde, wie manche behaupten“, sagte der CDU-Politiker dem „Focus“. „Ich hoffe, dass Union und SPD in der Sommerpause sachlich und unaufgeregt über die Richterwahl sprechen können, sodass es im September einen neuen Anlauf geben kann.“

Wüst regte an, aus der gescheiterten Wahl Schlüsse zu ziehen. „Aus der verschobenen Wahl lässt sich sicher lernen. Ich kann aus den Erfahrungen aus meinen Koalitionen sagen, ob mit FDP oder den Grünen: Sprechen hilft immer, gerade wenn es schwierig wird.“

Wüst verteidigte die SPD-Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf. Er habe sie als eine „fachlich sehr versiert auftretende Juristin und starke Persönlichkeit wahrgenommen“. Weiter kritisierte der Regierungschef: „Viele der Angriffe auf sie waren einfach absolut nicht in Ordnung. Diese Unversöhnlichkeit mancher Debatte dieser Zeit stimmt mich nachdenklich.“

Der CDU-Landeschef zeigte gleichwohl Verständnis für die Skepsis in den Unionsreihen. „Ich kann aber sehr gut nachvollziehen, dass in der Unionsfraktion im Bundestag angesichts der Debatte um Frauke Brosius-Gersdorf Fragen aufgeworfen wurden. Der Schutz des ungeborenen Lebens und die Würde des Menschen sind ein zentrales Gut – für unsere Verfassung und für uns als Gesellschaft. Es ist aus diesem Grund nicht in Ordnung, wenn das Eintreten für den Schutz des Lebens als rechts oder gar rechtsextrem dargestellt wird.“ Sachliche Kritik müsse zulässig sein – „gerade, wenn man für hohe Staatsämter antritt. Die Abgeordneten im Bundestag können frei entscheiden. Und das ist auch richtig so“, sagte Wüst.


Foto: Hendrik Wüst (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Homeoffice-Pauschale nützt vor allem Besserverdienern

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Homeoffice-Pauschale in der Einkommensteuer nützt vor allem Arbeitnehmern mit hohem Einkommen.

Arbeitnehmer mit Bruttolöhnen zwischen 80.000 und 125.000 Euro setzen auf diese Weise durchschnittlich 450 Euro von der Steuer ab, wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (FAS) kurz vor dem Abgabetermin für die Steuererklärung am 31. Juli unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes berichtet.

Die Pendlerpauschale dagegen nützt eher der Mittelschicht. Arbeitnehmer zwischen 30.000 und 50.000 Euro setzen laut FAS durchschnittlich am meisten ab, nämlich mehr als 1.450 Euro. Menschen mit hohen Einkommen machen dagegen häufiger einen Zweitwohnsitz geltend, den man bei großen Entfernungen in der Nähe des Arbeitsortes unterhält.

Die Daten stammen aus der aktuellsten Einkommensteuerstatistik für das Jahr 2021. Welche Steuerersparnisse das Absetzen genau erbringt, geht aus den Daten nicht hervor; es hängt von den weiteren Lebensumständen der Steuerzahler ab.

Geringverdiener nutzen dem FAS-Bericht zufolge am ehesten den Arbeitnehmer-Pauschbetrag, einen vierstelligen Betrag, den jeder vom Einkommen abziehen kann, der nicht höhere Kosten einzeln geltend macht. 80 Prozent der Arbeitnehmer mit einem Bruttolohn unter 20.000 Euro nehmen diese Pauschale in Anspruch.

Um die Steuererklärung zu vereinfachen, fordert der Finanzminister von Baden-Württemberg, Danyal Bayaz (Grüne), eine Anhebung des Arbeitnehmer-Pauschbetrags von derzeit 1.230 auf 1.500 Euro. „Über 60 Prozent der Angestellten könnten damit auf das Sammeln von Belegen verzichten. Ein positiver Nebeneffekt wäre nicht nur die steuerliche Entlastung für die Betroffenen, sondern auch weniger Aufwand für unsere Finanzämter“, sagte Bayaz der FAS.

Der Chef der Steuergewerkschaft, der Interessenvertretung der Finanzbeamten, Florian Köbler, fordert noch mehr. Er schließt sich dem Vorschlag einer Expertenkommission an, eine Arbeitstage-Pauschale einzuführen, die Pendlerpauschale, Homeoffice-Pauschale und weitere Absetzmöglichkeiten in sich vereint – allerdings mit einem hohen Betrag. Köbler schlug in der FAS acht bis zehn Euro je Arbeitstag vor. „Die Akzeptanz der Bürger wird steigen, wenn jeder ein bisschen profitiert.“


Foto: Computer-Nutzerin (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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