Dienstag, Juli 15, 2025
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Studie zeigt gesundheitliche Wirkung von Wäldern

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Freiburg (dts Nachrichtenagentur) – Wälder haben eine positive Wirkung auf die Gesundheit des Menschen, doch die Stärke dieser Effekte hängt von der Waldstruktur und der Artenvielfalt ab. Das hat eine internationale Studie unter Koordination der Universität Freiburg ergeben. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin „Nature Sustainability“ veröffentlicht.

Die Forscher fanden heraus, dass ein dichtes Blätterdach zwar Hitzestress reduziert und die Luftqualität verbessert, aber auch das Risiko von Zeckenbefall erhöht. Eine größere Baumartenvielfalt wirkt sich dagegen durchweg positiv auf das Wohlbefinden aus, auch wenn die tatsächliche Vielfalt nicht immer wahrgenommen wird.

Die Studie liefert konkrete Hinweise für die Gestaltung von Wäldern, die auf lokale Gesundheitsbedürfnisse abgestimmt sind. In Städten könnten etwa hitzemindernde Wälder im Vordergrund stehen, während in ländlichen Gebieten die Reduzierung von Zeckenpopulationen wichtiger sein könnte.


Foto: Älteres Paar (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Raumfahrtkonzern OHB sieht größere Skepsis gegenüber SpaceX

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Bremen (dts Nachrichtenagentur) – Der Bremer Raumfahrtkonzern OHB sieht eine größere Skepsis in Europa gegenüber dem Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon Musk – und will davon profitieren.

OHB arbeitet seit Jahren mit SpaceX zusammen, sieht aber zunehmend Vorbehalte bei den eigenen Kunden: „Wenn Sie heute mit SpaceX-Produkten ankommen, sagen viele Leute in Europa: Danke, das wollen wir nicht“, sagte Marco Fuchs, Vorstandsvorsitzender von OHB dem Wirtschaftsmagazin Capital. Fuchs kennt Musk persönlich, hat ihn aber „ewig nicht gesehen“.

Derzeit sollen europäische Alternativen zu Musks Satellitennetzwerk Starlink aufgebaut werden, um weniger abhängig von den USA zu sein. „Ich rechne mit großen Aufträgen für uns“, sagte Fuchs. Heranreichen an Starlink könnten die Europäer allerdings nicht. „Das ist, als würden Sie eine Airline gründen und sagen: Bald sind wir größer als die Lufthansa – und die Flugzeuge bauen wir auch selbst.“ SpaceX sei die dominierende Raumfahrtfirma unserer Zeit, mit weitem Abstand. „Das wird sich auch nicht so schnell ändern. Ganz im Gegenteil, der Vorsprung wächst ständig“, so Fuchs.

OHB will zukünftig im militärischen Bereich wachsen und werde immer mehr als Unternehmen wahrgenommen, das Satelliten für das Militär baut. Das habe interne Diskussionen zur Folge. Er selbst fühle sich wohl mit der Bundeswehr als Kunden. „Die letzten Jahre Krieg in der Ukraine und die letzten Monate amerikanischer Politik haben doch gezeigt, dass wir nicht immer nur vornehm sagen können: Verteidigung geht uns nichts an, das machen andere für uns“, sagte Fuchs.


Foto: Starlink-Einheit (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Grünen-Chef distanziert sich von polizeikritischen Aussagen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Grünen-Parteivorsitzende Felix Banaszak distanziert sich vom polizeikritischen Instagram-Post der Sprecherin der Grünen Jugend, Jette Nietzard, und von ihrer Rechtfertigung, sie habe nur das System kritisieren wollen.

„Es ist offensichtlich nicht die Position der Grünen“, sagte er den Sendern RTL und ntv. „Mir selbst geht es so, dass bei den öffentlichen Veranstaltungen, die ich mache, dankenswerterweise immer ein Polizeiwagen davor ist, um mich davor zu schützen, dass mich beispielsweise Rechtsextreme, Islamisten oder andere Verfassungsfeinde bedrohen, angreifen oder die Veranstaltung verunmöglichen.“

Das sei gelebte Polizeiarbeit, genau wie vieles andere. „Deswegen kann ich mich, kann sich niemand bei den Grünen, einer solch pauschalen Beurteilung anschließen. Das ist eine inakzeptable Aussage und das haben am Wochenende einige deutlich gemacht. Und ich sehe das auch so.“

Nietzard hatte auf Instagram ein Foto gepostet, auf dem sie einen Pullover mit der Abkürzung „ACAB“ („all cops are bastards“) trägt. Im stern-Podcast „5-Minuten-Talk“ war Nietzard etwas zurückgerudert. An ihrer harten Polizei-Kritik aber hielt sie fest: „Ich hasse natürlich nicht die Polizei als Ganzes, aber was ich hasse, ist das System dahinter und wie es gerade aufgebaut ist.“ Es gebe keine vernünftigen Polizeistudien, keine strukturelle Aufarbeitung von Gewalt und rassistische Tendenzen, die von der Polizei nicht transparent genug gemacht würden.

Mit Nietzard persönlich darüber gesprochen, hat der Grünen-Chef nicht. „Wir haben es in der Vergangenheit immer mal wieder zu anderen Themen gemacht. Das ist ja nicht das erste Mal, dass sie sich öffentlich etwas provokant äußert.“ Er habe sie immer mal wieder darum gebeten, ihre Rolle da zu sehen. „Das hat sie ja gestern Abend auch reflektiert. Ich würde mir daraus auch ein paar Konsequenzen für die Zukunft wünschen.“

Ob Nietzard noch Vorsitzende bleiben könne, müsse die Grüne Jugend für sich diskutieren, so Banaszak.


Foto: Felix Banaszak (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Anteil der Auto-Pendler geht leicht zurück

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Für Millionen Berufspendler in Deutschland ist das Auto als Verkehrsmittel nach wie vor die erste Wahl. Im Jahr 2024 gaben 65 Prozent von ihnen an, normalerweise mit dem Pkw zur Arbeit zu fahren, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag auf Basis von Erstergebnissen des Mikrozensus mit. Öffentliche Verkehrsmittel wie Bus oder Bahn nutzten hingegen nur 16 Prozent der Arbeitnehmer für ihren Arbeitsweg. Mit dem Fahrrad fuhren zehn Prozent regelmäßig zur Arbeit, zu Fuß gingen sieben Prozent.

Gegenüber 2020 ist der Anteil derjenigen, die mit dem Pkw zur Arbeit pendelten, allerdings zurückgegangen. Damals hatte er noch bei 68 Prozent gelegen. Öffentliche Verkehrsmittel wurden auf dem Weg zur Arbeit anteilig hingegen etwas mehr genutzt (2020: 14 Prozent). Die geringe Zunahme könnte auf die Einführung des Deutschlandtickets im Jahr 2023 zurückzuführen sein, welches von vielen Arbeitgebern bezuschusst oder komplett übernommen wird. Der Anteil der Fußgänger unter den Berufspendlern nahm ebenfalls um einen Prozentpunkt zu (2020: sechs Prozent), während der Anteil der Fahrradfahrer unverändert blieb (2020: zehn Prozent).

Unabhängig vom genutzten Verkehrsmittel benötigte ein Großteil (70 Prozent) der Arbeitnehmer im Jahr 2024 weniger als 30 Minuten, um vom Wohnort zum Arbeitsplatz zu gelangen. Während knapp jeder Fünfte (19 Prozent) weniger als zehn Minuten pendelte, waren es bei der Hälfte (50 Prozent) zehn bis unter 30 Minuten. Knapp ein Viertel (23 Prozent) brauchte mehr als 30 Minuten für die einfache Strecke zum Arbeitsplatz, war aber weniger als eine Stunde unterwegs. Lediglich sechs Prozent pendelten täglich eine Stunde oder länger pro Strecke.

Für gut ein Viertel (27 Prozent) der Berufspendler war der Arbeitsplatz weniger als fünf Kilometer entfernt. 22 Prozent von ihnen mussten eine Strecke von fünf bis unter zehn Kilometer zum Arbeitsplatz zurücklegen, bei 29 Prozent waren es zehn bis unter 25 Kilometer. Für 15 Prozent lagen 25 bis unter 50 Kilometer zwischen Wohnort und Arbeitsplatz. Einen längeren Arbeitsweg von 50 oder mehr Kilometern hatten fünf Prozent der Arbeitnehmer.


Foto: Feierabendverkehr (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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JU-Chef fordert Extra-Rentenbeitrag für Kinderlose

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel, erwartet von der neuen Bundesregierung eine grundlegende Reform der Sozialversicherungen. Derzeit finde „eine große Umverteilung der heutigen Lasten auf die kommenden Generationen“ statt, sagte Winkel dem „Handelsblatt“. Das müsse sich ändern.

Der Bundestagsabgeordnete forderte, den Nachhaltigkeitsfaktor in der Rentenversicherung sofort wieder einzuführen. Zudem müsse die kapitalgedeckte Altersvorsorge attraktiv gestaltet werden. Bei der Einkommenssteuer sei das Modell des Familiensplittings zu prüfen. „Es gibt darüber hinaus ja bereits in der Pflegeversicherung einen Kinderlosenbeitrag, den man auf die Rentenversicherung übertragen könnte“, so Winkel.

Union und SPD müssten sich ohne Denkverbote und rote Linien begegnen. „Wir alle müssen mit Tabus brechen“, sagte Winkel. „Klar ist: Ein Umlagesystem, das die Demografie ausblendet, kann auf Dauer nicht funktionieren.“ Diese Legislatur böte „die letzte Chance für Strukturreformen, bevor die Kosten aufgrund des demografischen Wandels nicht mehr tragfähig werden“.


Foto: Johannes Winkel (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Trump kündigt Aufschub angedrohter Zölle gegen EU an

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Washington (dts Nachrichtenagentur) – US-Präsident Donald Trump hat einen vorübergehenden Aufschub der angedrohten Strafzölle gegen die EU von 50 Prozent angekündigt. Er habe in einem Telefonat mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einer Verschiebung der Deadline vom 1. Juni auf den 9. Juli zugestimmt, teilte Trump mit.

Er und die Präsidentin der Europäischen Kommission hätten ein „sehr nettes Gespräch“ geführt, das zu dem Aufschub geführt habe, so der US-Präsident weiter. Sie habe zugesagt, dass man sich schnell zusammensetzen werde, um zu verhandeln.

Erst am Freitag hatte Trump erklärt, dass er „nicht auf der Suche nach einem Abkommen“ mit der EU sei, deren Zollsatz auf 50 Prozent festgesetzt wurde und am 1. Juni in Kraft treten würde.


Foto: Industrieanlagen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Immer mehr Verkehrsverstöße von Diplomatenautos

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Fahrer von Diplomatenautos sind 2024 in Berlin häufiger als Verkehrssünder aufgefallen.

Die Anzahl der von der Polizei festgestellten, mit Fahrzeugen des diplomatischen Corps begangenen Verkehrsordnungswidrigkeiten stieg im Vergleich zu 2023 um zehn Prozent. Am häufigsten ging es um Halt- und Parkverstöße, gefolgt von Tempoverstößen. Das geht aus der internen Bilanz der Berliner Polizei hervor.

Es seien „18.288 Verkehrsordnungswidrigkeitenanzeigen für Kraftfahrzeuge mit Diplomatenkennzeichen registriert“ worden, sagte eine Polizeisprecherin dem Tagesspiegel. Im Jahr 2023 hatte die Polizei 16.615 Verkehrsverstöße erfasst.

„Vor dem Hintergrund, dass die diplomatische Immunität jegliche inländische Strafverfolgung ausschließt, wurden sämtliche Verfahren durch die Staatsanwaltschaft Berlin eingestellt“, sagte die Polizeisprecherin. „Aus gleichem Grund konnten auch die Verkehrsordnungswidrigkeiten nicht verfolgt werden.“

Autofahrer zweier Botschaften wechseln sich seit Jahren an der Spitze des Negativrankings ab. 2024 begingen Fahrer der Botschaft Saudi-Arabiens 1.225 Verkehrsverstöße, bei Fahrern der US-Botschaft waren es 1.162, gefolgt von Irak (850), Türkei (496) und Aserbaidschan (482). Danach stehen Katar, Ägypten, die Ukraine, Italien und die Vereinigten Arabischen Emirate auf der Liste.

2024 zählte die Polizei 48 Verkehrsunfälle, an denen Autos des diplomatischen Corps beteiligt waren, davon 19 Unfälle mit „Personenschäden“: Ein Mensch wurde getötet, eine weitere Person schwer verletzt und 19 Menschen leicht verletzt.

In mehr als der Hälfte der Fälle begingen die Fahrer Unfallflucht. Die Polizei ermittelte in 28 Fällen wegen des Verdachts des unerlaubten Entfernens vom Unfallort. Zwölf dieser 28 Unfälle verursachten Fahrer des diplomatischen Corps.


Foto: Polizei (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Zölle: Bayerns Finanzminister befürchtet niedrigere Steuereinnahmen

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München (dts Nachrichtenagentur) – Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) befürchtet, dass Trumps Zölle in Bayern zu deutlich niedrigeren Steuereinnahmen führen könnten.

„Wenn die Gewinne unserer bayerischen Unternehmen nun wegen Zöllen einbrechen, dann fließen logischerweise auch weniger Steuern. Das trifft letztlich alle staatlichen Ebenen – von Bund, über Land bis hin zur Kommune“, sagte Füracker der Mediengruppe Bayern (Montag).

Der CSU-Politiker erläuterte, dass höhere Zölle auf ein Produkt künftig nicht einfach auf den Kaufpreis der Ware in den USA aufgeschlagen werden könnten, da es dann nicht mehr konkurrenzfähig sei. „Der Gewinn, den das Unternehmen mit dem Produkt gemacht hätte, wird also durch die Zölle geschmälert, gegebenenfalls sogar vollständig aufgefressen. Und Steuern zahlen die Unternehmen auf ihre Gewinne.“ Deutsche Unternehmen dürften anstatt Steuern in Deutschland nicht Zölle in den USA bezahlen.

Für Bayern könnte es nach Fürackers Prognose von der Kommune bis zum Freistaat weniger Steuereinnahmen geben. „Wir werden es auf jeden Fall deutlich spüren, wenn sich nicht bald eine Lösung abzeichnet. Handelskriege helfen jedenfalls niemandem“, so Füracker.


Foto: Albert Füracker (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Landkreistagspräsident für Pkw-Maut

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Präsident des Deutschen Landkreistages (DLT), Achim Brötel, hat sich für die Einführung einer Pkw-Maut zur Finanzierung von Autobahnen und Brücken ausgesprochen.

„Nicht alles kann auf Pump und mit einer Hypothek auf die Zukunft finanziert werden“, sagte der DLT-Präsident der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Zumindest einen Teil müsse auch die jetzige Generation – also die Leute, die mit ihren zumeist nicht gerade sehr kleinen und leichten Autos über die Straßen fahren – übernehmen. „Insofern teile ich die Forderung auf Einführung einer Pkw-Maut uneingeschränkt.“

Es gehe, genauso wie beim Klimaschutz, letztlich um Generationengerechtigkeit. „Bei der Infrastruktur dürfen wir ebenso wenig einfach alles denen aufbürden, die nach uns kommen. Beim Klimaschutz hat uns das Bundesverfassungsgericht das sogar ausdrücklich ins Stammbuch geschrieben. Wir müssen jetzt handeln und dürfen nicht alle Lasten bei unseren Kindern und Enkelkindern abladen. Genau das tun wir aber mit dem gigantischen „Sondervermögen“, das in Wirklichkeit ja nichts anderes ist als gigantische neue Schulden, die irgendwann einmal jemand mit Zins und Tilgung zurückzahlen muss“, führte Brötel aus. Er wundere sich offen gesagt, dass das niemand kritisch hinterfrage.

Der ADAC sieht im Koalitionsvertrag von Union und SPD ein Schlupfloch für eine Maut angelegt. Darin heißt es: „Es wird geprüft, wie sich die Autobahn GmbH dauerhaft stabil finanzieren kann.“ Dazu sagte ADAC-Sprecher Andreas Hoelzl der NOZ: „Nicht ausgeschlossen scheint daher, dass die Prüfung einer Pkw-Maut daraus erwachsen könnte, die dann jedoch erst in einer kommenden Legislaturperiode relevant werden würde.“

Der ADAC sprach sich aber klar dagegen aus: „Angesichts der absehbaren erheblichen Zusatzbelastung der Verbraucher durch die Einführung des europäischen CO2-Preises ab dem Jahr 2027 und angesichts des hohen Abgabenniveaus des Autoverkehrs hält der ADAC momentan neue Abgaben wie eine Pkw-Maut für nicht akzeptabel.“

Zugleich warnte Hoelzl die neue Bundesregierung, nicht genug Geld in Instandhaltung und Reparatur von Autobahnen zu stecken. „Der bisherige Fernstraßenetat sollte durch Mittel aus dem Sondervermögen ergänzt, nicht ersetzt werden. Signale aus dem Bundesfinanzministerium für Einsparungen im Verkehrsetat geben derzeit Anlass zur Sorge, ob der notwendige Investitionshochlauf tatsächlich umgesetzt wird“, so der ADAC-Sprecher.

„Es muss im Sinne unserer Wirtschaft und auch der zukünftigen Generationen sichergestellt werden, dass die Finanzierung für alle Verkehrsträger gesichert ist und die notwendigen Investitionen mehrjährig und zuverlässig fließen. Dies wird auch über die Laufzeit des Sondervermögens hinaus relevant sein.“


Foto: Autobahn (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Grüne-Jugend-Chefin Nietzard bedauert Anti-Polizei-Aktion

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Grüne-Jugend-Chefin Jette Nietzard bedauert einen Instagram-Eintrag, auf dem sie einen Pullover mit dem Kürzel „ACAB“ („all cops are bastards“) trägt.

„Ich glaube nicht, dass das der richtige Weg war, um auf die Probleme aufmerksam zu machen“, sagte sie im „Stern“-Podcast „5-Minuten-Talk“. „Ich besitze diesen Pulli als Privatperson, habe als Privatperson eine Instagram-Story gepostet. Dass ich als Sprecherin der Grünen Jugend damit auffalle, hätte mir vielleicht klar sein müssen.“ Sie habe damit keinen Diskurs anstoßen wollen. „Jetzt haben wir ihn. Aber ich glaube nicht, dass es der richtige Weg war.“ Ihr Post hatte am Wochenende für massive Kritik gesorgt. Auch die grüne Bundestagsfraktion hatte sich von Nietzard distanziert.

An ihrer harten Polizei-Kritik hält Nietzard fest. „Ich hasse natürlich nicht die Polizei als Ganzes, aber was ich hasse, ist das System dahinter und wie es gerade aufgebaut ist.“ Es gebe keine vernünftigen Polizeistudien, keine strukturelle Aufarbeitung von Gewalt und rassistische Tendenzen, die von der Polizei nicht transparent genug gemacht würden.

Die Chefin der Jugendorganisation kritisierte im Podcast auch die Grünen-Spitze. Diese sei „oft nicht direkt genug“, sagte Nietzard. „Ich würde mir auch wünschen, dass die Grünen die Polizei und gerade die strukturellen Dinge, die damit einhergehen, auch gerade nach dem Tod von Lorenz beispielsweise mehr thematisieren. Und ich hoffe, dass das die Bundestagsfraktion, nachdem sie in die Opposition gewandert ist, wieder mehr machen kann.“


Foto: Jette Nietzard (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts