Freitag, Mai 9, 2025
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Außenpolitiker fürchten weiteres "Afghanistan" in der Ukraine

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Außenpolitiker von Grünen, SPD und Union haben davor gewarnt, dass die USA eine mögliche europäische Friedenstruppe in der Ukraine im Stich lassen könnten.

Sara Nanni, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen und Obfrau im Auswärtigen Ausschuss, erinnerte an die Verhandlungen mit den Taliban 2020: Damals habe Präsident Donald Trump zuerst „genau wie heute nur mit dem Aggressor verhandelt“, sagte sie der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS). Im Jahr 2021 habe Präsident Joe Biden dann ohne Absprache die US-Truppen abgezogen. „Die Regierung in Kabul fiel, und wir als Verbündete standen bedröppelt da“, sagte Nanni. So etwas dürfe in der Ukraine nicht noch einmal passieren.

Jürgen Hardt (CDU), der Obmann der Union im Auswärtigen Ausschuss, warnte, man müsse damit rechnen, dass Trump „erratisch“ bleibe. „Wir müssen die Möglichkeit mit ins Kalkül nehmen, dass es Trump möglicherweise egal sein könnte, wie es mit der Ukraine und den europäischen Verbündeten weitergeht“, sagte Hardt der Zeitung.

Der Obmann der SPD im Auswärtigen Ausschuss, Nils Schmid, warnte, in der Ukraine könne „passieren, was in Afghanistan passiert ist“. Wenn die USA „mit Russland so leichtfertige Vereinbarungen trifft wie mit den Taliban während Trumps erster Amtszeit, können wir nicht dabei sein.“

Bei Union, SPD, Grünen und FDP hieß es deshalb, Europa dürfe der Forderung nicht nachgeben, auch ohne US-Unterstützung Friedenstruppen in die Ukraine zu schicken.

Der FDP-Abgeordnete Michael Link, zu Zeiten der Ampelkoalition Koordinator für transatlantische Zusammenarbeit im Auswärtigen Amt, sagte der FAS, man könne nicht zu allem, was die USA vorlegt und fordert, „einfach nur ja und Amen sagen“. Man dürfe den USA keinen „Blankoscheck“ geben, sagte er der FAS.

Auch bei der EU in Brüssel herrscht Misstrauen gegenüber den USA. Gesprächspartner sagten der Zeitung, man müsse sich jetzt „darauf einstellen, dass die USA als neuer Schurkenstaat agieren“. Bisher habe man die Ukraine unterstützt, damit sie sich gegen Russland verteidigen könne. Jetzt aber müsse man sie so stark machen, dass sie einem Diktatfrieden widerstehen könne.


Foto: Sara Nanni am 18.02.2025, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Polen will Verteidigungsausgaben von EU-Schuldenregeln ausnehmen

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Warschau (dts Nachrichtenagentur) – Der polnische Finanzminister Andrzej Domanski will die Schuldenregeln der EU so ändern, dass erhöhte Ausgaben für das Militär nicht in die Berechnung von Defiziten einbezogen werden.

„Man sollte den Regierungen erlauben, in Panzer, Jets und Munition zu investieren, ohne gegen fiskalische Vorschriften zu verstoßen“, sagte Domanski der „Welt am Sonntag“. „Eine schnelle Stärkung der europäischen Rüstungsindustrie ist notwendig – zuerst, um uns verteidigen zu können, aber auch, um unser Wachstum zu fördern.“

Die EU-Staaten wollen ihre Ausgaben für Verteidigung erhöhen und diskutieren derzeit, woher das Geld dafür kommen könnte und wie es eingesetzt werden soll. Domanski forderte ein neues europäisches Instrument.

„Wir müssen einen Finanzierungsmechanismus aufbauen, der es den Staaten ermöglicht, die Produktion und Beschaffung von Waffen gemeinsam zu stemmen“, sagte er. Warschau arbeite derzeit an konkreten Vorschlägen. Bisher war der gemeinsame Kauf von Rüstung eine Ausnahme in der EU.

Für Domanski ist klar, dass Europa stärker in die eigene Verteidigung investieren muss. „Wir sind eine Familie der reichsten Länder des Planeten, mit einer Wirtschaftskraft, die viel höher ist als jene Russlands“, sagte er. „Wir müssen imstande sein, die Sicherheit unserer Menschen zu finanzieren.“ Sollte Europa das nicht schaffen, so Domanski, wäre es das ultimative Scheitern der Demokratie.


Foto: Flugabwehrraketensystem Patriot (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Historikerin Richter kritisiert Vergleiche mit Weimarer Republik

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Demokratie-Historikerin Hedwig Richter hat vor der Bundestagswahl am Sonntag Vergleiche der gegenwärtigen Lage mit der politischen Krise der Weimarer Republik kritisiert.

„Der Vergleich mit Weimar ist eher irreführend, wir haben heute andere Probleme“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstagausgabe). „In Weimar herrschten etwa massive Armut und Hunger. Heute erfordern Globalisierung, Migration und Klimawandel schnelle Veränderungen.“

Zwar wären Demokratien grundsätzlich fähig, die Krisen der Gegenwart zu lösen, erklärte die Historikerin. Es fehle aber oft „an Mut seitens der demokratischen Parteien, die Bevölkerung mitzunehmen“.

Forderungen nach mehr direktdemokratischen Elementen erteilte Richter derweil eine Absage. „Moderne, differenzierte Gesellschaften sind kaum direktdemokratisch regierbar“, sagte sie. „Keiner kann sich in alle Bereiche kompetent einarbeiten, ein normaler Bürger hat ja auch einen Job. Es ist also sinnvoll, dass einige Personen das hauptberuflich machen – und dafür gewählt werden.“

Hedwig Richter ist Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München. Über Demokratie und Wahlen hat sie mehrere Bücher verfasst, unter anderem „Moderne Wahlen. Eine Geschichte der Demokratie in Preußen und den USA im 19. Jahrhundert“ sowie „Demokratie. Eine deutsche Affäre“.


Foto: Hedwig Richter (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Vogelgrippe: Branchenverbände erwarten Eierknappheit

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In Deutschland werden Eier knapp, weil die Nachfrage derzeit bei weitem das Angebot übersteigt. Grund für die angespannte Marktlage ist die Vogelgrippe.

„Es gibt derzeit immer wieder Keulungen“, sagte Wolfgang Schleicher, der Geschäftsführer des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), der „Welt am Sonntag“. Zwar bauen die meisten betroffenen Höfe im Anschluss wieder neue Herden auf. „Aufzucht und Einstallung dauern aber mindestens sieben bis acht Monate“, so der Experte. Zumal auch Jungtiere wegen der Krankheitswelle zunehmend schwer zu bekommen sind.

Dem sinkenden Angebot steht eine steigende Nachfrage gegenüber. Offizielle Statistiken für 2024 gebe es zwar noch nicht. „Auf Basis der uns vorliegenden brancheninternen Informationen ist der Pro-Kopf-Verbrauch im vergangenen Jahr aber um acht auf nun 244 Eier gestiegen“, sagte Schleicher.

Die Deutsche Eier-Union (DEU), eine Vertriebsgesellschaft, der mehr als 20 Eiererzeuger oder deren Vermarktungsorganisationen mit mehr als zehn Millionen Legehennen angehören, warnt sogar vor Restriktionen. „Eine Rationierung beim Einkauf scheint inzwischen denkbar zu sein“, steht im DEU-Marktbericht für die zweite Februar-Woche. „Alles Verfügbare wird zur bestmöglichen Versorgung der bestehenden Kunden benötigt. Eier sind nicht einmal mit satten Preisaufschlägen zu erwerben.“


Foto: Henne (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Experte erwartet tägliche Milliardenkosten bei Internet-Blackout

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Heidelberg (dts Nachrichtenagentur) – Ein Internet-Blackout würde Deutschland täglich fast sieben Milliarden Euro kosten. Das geht aus Berechnungen des Verbraucherportals Verivox auf Basis einer Umfrage hervor, über die die „Welt am Sonntag“ berichtet.

Demnach ist mehr als die Hälfte der befragten Berufstätigen in Deutschland (57,3 Prozent) täglich auf das Internet angewiesen. Nur 13,6 Prozent gaben in der Befragung an, das Internet nicht oder nur selten für ihren Job zu benötigen. Folglich wären von einem mehrtägigen Internetausfall 86,4 Prozent der befragten Berufstätigen betroffen und könnten einen gewichtigen Teil ihrer Arbeit nicht mehr ausüben.

Fast jeder zweite Befragte gab an, in seinem Job funktionierten die wichtigsten Anwendungen nur online. Jeweils 45 Prozent der Umfrageteilnehmer sagten, sie könnten ohne Netz keine Daten erheben und seien vom Kontakt zu Kunden oder Lieferanten abgeschnitten. Ein gutes Drittel der Befragten speichert alle wichtigen Daten in der Cloud. 30 Prozent der Teilnehmer könnten Geräte nicht nutzen, die übers Netz gesteuert werden.

„Obwohl nicht jede Tätigkeit vom Internet abhängt, wäre der potenzielle volkswirtschaftliche Schaden eines längeren Internetausfalls immens“, sagte Jörg Schamberg, Telekommunikationsexperte bei Verivox. Hochgerechnet auf Basis des Bruttonationaleinkommens bedeute dies, dass an jedem Tag ohne Internet in Deutschland ein volkswirtschaftlicher Schaden von bis zu 6,98 Milliarden Euro entstehen könnte.


Foto: Breitbandausbau (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Masala gegen Ukraine-Friedenstruppe ohne US-Sicherheitsgarantie

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München (dts Nachrichtenagentur) – Der Militärexperte Carlo Masala hat davor gewarnt, nach Kriegsende eine europäische Friedenstruppe für die Ukraine ohne US-Sicherheitsgarantie zu bilden.

„Es geht um eine Truppe, die 30.000 bis 100.000 Soldaten umfasst“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). „Das kann Europa alles stellen. Aber dann reißen wir Lücken in die Nato-Verteidigung und geben Putin die Gelegenheit, das Baltikum oder Polen anzugreifen.“

Eine Friedenstruppe „würde nur mit einer Sicherheitsgarantie der Amerikaner abschreckend auf Putin wirken“, so Masala. „Aber die wird es nach jetzigem Stand nicht geben.“ Eine Beteiligung der Bundeswehr ohne US-Sicherheitsgarantie würde nach Überzeugung Masalas in Deutschland „ein Problem werden“.


Foto: Carlo Masala (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Wirtschaftsschwäche: Deutsche Bank wirbt für Optimismus

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Frankfurt (dts Nachrichtenagentur) – Der Deutsche-Bank-Vorstand Alexander von zur Mühlen glaubt, dass die deutsche Wirtschaft aktuell besser ist als ihr Ruf.

„Grundsätzlich würde ich immer noch sagen: Der Ausgangspunkt für die deutsche Wirtschaft ist gut, hat aber gelitten“, sagte der Manager der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). „Wir reden uns aber mitunter auch unnötig selbst schlecht und sollten nach vorn denken.“

Die Qualität vieler Produkte sei hervorragend, deutsche Unternehmen seien als Geschäftspartner weiter „sehr geschätzt“. Damit die Wirtschaft wieder in Schwung kommt, braucht es aus seiner Sicht nicht nur Reformen in Deutschland, sondern auch auf dem Kontinent. „Europa muss vor allem politisch und ökonomisch mit einer Stimme sprechen“, so zur Mühlen.


Foto: Deutsche Bank-Logo (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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1. Bundesliga: Freiburg gewinnt 5:0 gegen Werder Bremen

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Freiburg (dts Nachrichtenagentur) – Zum Auftakt des 23. Spieltags der 1. Bundesliga hat sich der SC Freiburg im Europa-Park-Stadion souverän mit 5:0 gegen Werder Bremen durchgesetzt.

Die Freiburger Offensivkräfte agierten äußerst effizient. Bereits in der 15. Minute ebnete Kiliann Sildillia mit einem Fallrückzieher den Weg zum Führungstreffer. In der Folge gelang es Vincenzo Grifo mit einem verwandelten Freistoß in der 33. Minute, die Freiburger Führung auszubauen. Mit einem weiteren Treffer in der 57. Minute erhöhte er den Vorsprung weiter. Ritsu Doan rundete den klaren Heimsieg mit weiteren Treffern in der 76. Minute und der 2. Minute der Nachspielzeit perfekt ab.

Trotz zeitweiliger Phasen mit hoher Ballkontrolle und einigen Chancen – unter anderem einem per VAR bestätigten Elfmeter, den Torhüter Noah Atubolu parierte – fehlte es bei den Gästen an der nötigen Zielgenauigkeit. Freiburgs kompakte Defensive und das konsequente Umschaltspiel ließen die Bremer immer wieder ins Leere laufen.


Foto: Vincenzo Grifo (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

US-Börsen lassen kräftig nach – Verbraucherstimmung stürzt ab

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Freitag kräftig nachgelassen. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 43.428 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 1,7 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 6.015 Punkten 1,7 Prozent im Minus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 21.614 Punkten 2,1 Prozent im Minus.

Anleger zeigten sich am Freitag besorgt über die Verbraucherstimmung in den USA, die sich im Vergleich zum Vormonat deutlich verschlechtert hat. Nach einer Umfrage der University of Michigan ist sie gegenüber Januar um fast 10 Prozent gesunken – in allen Alters-, Einkommens- und Vermögensgruppen. Auch die Inflationserwartungen für das kommende Jahr stiegen kräftig. Erwarteten die befragten Verbraucher im Januar noch eine Inflation von 3,3 Prozent, waren es im Februar 4,3 Prozent. Dies ist der höchste Wert seit November 2023, so die University of Michigan.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagabend schwächer: Ein Euro kostete 1,0460 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9560 Euro zu haben.

Der Goldpreis ließ leicht nach, am Abend wurden für eine Feinunze 2.935 US-Dollar gezahlt (-0,1 Prozent). Das entspricht einem Preis von 90,23 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis sank unterdessen stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 74,28 US-Dollar, das waren 220 Cent oder 2,9 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet, via dts Nachrichtenagentur

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2. Bundesliga: HSV dominiert – Hertha und Nürnberg torlos

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Am Freitagabend hat zum Auftakt des 23. Spieltags der 2. Bundesliga der Hamburger SV mit 3:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern gewonnen und damit seine Position im Aufstiegsrennen gestärkt. In Berlin endete parallel dazu das Spiel zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Nürnberg torlos, nachdem beide Mannschaften ein ausgeglichenes Duell absolvierten.

Die Gastgeber aus Hamburg präsentierten sich von Beginn an als überlegene Mannschaft. Die Roten Teufel dominierten das Spielgeschehen, verfügten über hohe Ballbesitzanteile und zeigten sowohl in der Offensive als auch in der Defensive Überlegenheit. Trotz engagierter Aktionen der Gäste aus Kaiserslautern blieb deren Effektivität weit hinter der klaren Leistungsbilanz der Heimmannschaft zurück.

In der 42. und der 65. Minute sorgte Davie Selke mit präzisen Schüssen aus kurzer Distanz für die Führung. Auch der junge Fabio Baldé glänzte, als er in der Schlussphase mit zwei Toren in der 65. Minute die Partie endgültig entschied.

Im Olympiastadion trafen am gleichen Abend Hertha BSC und der 1. FC Nürnberg aufeinander – ein Duell, das sich als taktisch disziplinierter Schlagabtausch ohne Treffer gestaltete. Die Berliner bemühten sich, das Spiel zu kontrollieren. Doch trotz intensiver Bemühungen gelang es keiner der beiden Seiten, den nötigen Impuls zu finden.

Die Partie war von zahlreichen Wechseln und engen Zweikämpfen geprägt. Beide Teams kreierten sporadisch Chancen, doch die defensive Stabilität, allen voran in der Kompaktheit der Nürnberger Abwehr, ließ letztlich keinen Schlussakt zu. Somit verließen die Mannschaften das Spielfeld ohne Punktegewinn – ein Ergebnis, das insbesondere für Hertha im Kampf um den Klassenerhalt besorgniserregend ist.


Foto: Jonjoe Kenny (Hertha BSC) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts