Sonntag, November 9, 2025
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Luftfahrtbranche drängt auf Unterstützung zur Dekarbonisierung

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München (dts Nachrichtenagentur) – Die deutsche Luftfahrt äußert vor der für Montag geplanten Nationalen Luftfahrtkonferenz Sorgen, dass alternatives Kerosin (SAF) fehlen werde, um die von 2025 an geltenden und stufenweise steigenden Pflichtquoten für die klimafreundlicheren Kraftstoffe zu erfüllen. „Es wird eine riesige Kraftanstrengung werden, um CO2-Neutralität im Luftverkehr zu erreichen“, sagte Jost Lammers, Chef des Münchner Flughafens und Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitagsausgabe).

„Für diese Mammutaufgabe ist mehr staatliche Unterstützung nötig.“ Michael Schöllhorn, Rüstungschef von Airbus und Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), mahnte, die Luftfahrt bei der Versorgung mit synthetischen Kraftstoffen gegenüber anderen Branchen wie der Automobilwirtschaft zu bevorzugen. „Dort, wo es Alternativen gibt, sollte man die nutzen.“ Flugzeuge würden noch viele Jahre mit flüssigen Kraftstoffen fliegen müssen.

„Batterien wären viel zu schwer, mit Autos geht das aber“, so Schöllhorn. „Solange es zu wenig nachhaltige Kraftstoffe für alle möglichen Nutzer gibt, muss die Luftfahrt priorisiert werden, damit am Ende alle Branchen in der Dekarbonisierung vorankommen.“ Lammers und Schöllhorn sprachen sich gegen höhere Abgaben aus. „Wenn man schaut, in welchen Industrien Deutschland noch führend ist, dann ist die Luftfahrtindustrie, Airlines und Hersteller gleichermaßen, zu nennen“, sagte Schöllhorn.

„Da liegt es nahe, diese Stellung in eine Führungsrolle für nachhaltige Luftfahrt zu überführen“. Dafür sollten Einnahmen aus der Luftverkehrsteuer von 1,5 Milliarden Euro genutzt werden. „Damit das für den Klimaschutz Fortschritt bringt, sollte das Geld für den Ausgleich der enormen Mehrkosten synthetischer Kraftstoffe eingesetzt werden“, sagte Lammers. Zusatzabgaben schadeten seiner Ansicht nach.

„Wir benötigen dringend ein Belastungsmoratorium bei Steuern und Gebühren.“ In der Nach-Corona-Erholung hinke Deutschland dem Rest Europas hinterher, so Lammers. „Ich habe die Sorge, dass wir den Anschluss verlieren. Die Qualität der Luftverkehrsanbindung Deutschlands hat unmittelbare Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Deutschland.“


Foto: Passagiere laufen über das Rollfeld zu einem Ryanair-Flugzeug (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Strack-Zimmermann erwägt Abzug deutscher Flugabwehr aus Polen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat Konsequenzen für den Fall gefordert, dass Polen seine Waffenhilfe für die Ukraine einstellt. „Sollte die polnische Regierung aus innenpolitischer Stimmungsmache heraus der Ukraine keine Waffen mehr liefern wollen, sollte Deutschland erwägen, seine in Polen stationierten Flugabwehrraketensysteme direkt in die Ukraine zu verlegen“, sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag dem „Spiegel“ am Donnerstag.

Zuvor hatte Polen im Getreidestreit mit der Ukraine angekündigt, nur noch die bereits vereinbarten Rüstungslieferungen ausführen zu wollen. „Für solche durchsichtigen innenpolitischen Wahlkampfmanöver der polnischen Regierung darf es in Europa in Zeiten der brutalen russischen Aggression keinen Platz geben“, so Strack-Zimmermann. „Eigentlich dürfte Polen das deutlich besser wissen als wir“, fügte sie mit Blick auf die Geschichte und Geografie des Nachbarlandes hinzu. Seit Beginn des Jahres sind drei Patriot-Flugabwehrraketensysteme der Bundeswehr nahe der Stadt Zamość im Osten Polens stationiert.

Deutschland wolle damit dem Sicherheitsbedürfnis Polens Rechnung tragen, so Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) im vergangenen Monat. Vorgesehen ist, dass die Luftverteidigungssysteme dort bis zum Jahresende verbleiben. Deutschland hat der Ukraine bereits ein Patriot-System und zwei Startgeräte plus Flugkörper geliefert; die Ukraine setzt das in den USA gefertigte Waffensystem etwa zum Abfangen russischer Hyperschallraketen ein.


Foto: Marie-Agnes Strack-Zimmermann (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bank of England: Riskante Wette

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Foto von Tomasz Wieladek (Quelle: T. Rowe Price)

Den heutigen Zinsentscheid der Bank of England kommentiert Tomasz Wieladek, Chefvolkswirt für Europa bei T. Rowe Price:

Die Bank of England hat heute die Zinssätze beibehalten. Der nächste Schritt dürfte eine Zinssenkung sein, aber die Strategie, auf eine baldige Trendwende beim Lohnwachstum zu hoffen, ist riskant.

Ich gehe davon aus, dass dieser Zinsschritt wahrscheinlich früher kommen wird, als vom Markt erwartet. Die Bank of England geht jedoch eine riskante Wette auf zukünftige Inflationsergebnisse ein, indem sie die Zinsen heute beibehalten hat. Obwohl sich diese Strategie mit den schwächeren Inflations- und Realwirtschaftsdaten rechtfertigen lässt, hat die Bank bei ihrer heutigen Entscheidung dem tatsächlichen AWE-Lohnwachstum weniger Bedeutung beigemessen. Das Lohnwachstum ist einer der wichtigsten Indikatoren für die mittelfristige Inflation. Die heutige Entscheidung bedeutet, dass die Bank of England hofft, dass sich das Lohnwachstum schließlich ebenfalls drehen wird.

Die Bank of England beließ die Zinssätze heute bei 5,25 %, während die Ökonomen mit 5,5 % gerechnet hatten. Obwohl die Bank in ihrer Erklärung hervorhob, dass sie sich nicht auf einen einzigen Datenpunkt stütze, erklärte der geldpolitische Ausschuss (MPC), dass es der tatsächlichen AWE-Inflation (Lohnwachstum) im Vergleich zu anderen Lohnindikatoren möglicherweise weniger Gewicht beimesse.

In der Erklärung heißt es weiter, dass die Entscheidung sehr ausgewogen war, was sich in der sehr knappen Abstimmung über die Zinspolitik widerspiegelt. Die Tatsache, dass der MPC der AWE-Inflation (Lohnwachstum) weniger Gewicht beimisst, die bei weitem der aggressivste Datenpunkt ist und weiterhin positiv überrascht, bedeutet jedoch, dass diese Erklärung eindeutig dovish ist. Künftige Zinserhöhungen sind jetzt sehr viel unwahrscheinlicher, und ich glaube, dass die Märkte Senkungen früher einpreisen werden als derzeit in der Zinskurve eingepreist.

Die Erklärung versucht deutlich zu signalisieren, dass die Zinssätze für einige Zeit auf diesen höheren Niveaus bleiben werden. Die Mehrheit des MPC (5 Mitglieder) wollte die Leitzinsen auf diesem Niveau belassen, da sie angesichts der negativen Auswirkungen auf die Wirtschaftstätigkeit bereits restriktiv sind. In der Erklärung heißt es, dass der derzeitige geldpolitische Kurs so lange beibehalten würde, bis wesentliche Fortschritte bei der Rückkehr zur Zielinflation erzielt worden seien.

Die heutige Abkehr von der Betonung der Lohninflation und die Hinwendung zur Konjunktur bedeutet jedoch, dass die Dauer des Spitzenzinssatzes, den die Bank heute erreicht hat, wahrscheinlich von den Daten abhängen wird. Sollte die Wirtschaft in den nächsten 3-6 Monaten in eine Rezession abgleiten, wird die Bank of England daher weiterhin auf diese Daten reagieren und die Zinsen schneller als erwartet senken.

Die Strategie, dem AWE-Lohnwachstum bei der heutigen Entscheidung weniger Gewicht beizumessen, ist von Natur aus riskant. AWE ist nach wie vor das umfassendste Maß für das Lohnwachstum in der britischen Wirtschaft und damit ein sehr wichtiger Bestimmungsfaktor für die mittelfristige Inflation. Die AWE-Lohninflation wird sich aufgrund der schwächeren Arbeitsmarktdaten der letzten Monate wahrscheinlich irgendwann umkehren. Es besteht jedoch das Risiko, dass die Lohninflation auf diesem hohen Niveau verharrt und dass die Bank of England in Zukunft weitere Anhebungen vornehmen muss.

Die Erhöhung der Quantitativen Straffung (QT) durch die Bank of England bestätigt, dass sie das QT auch bei einer Abschwächung der Wirtschaftslage fortsetzen wird. Der Anstieg des QT wird sich auf den internationalen Anleihemärkten ausbreiten. Es ist ein starkes Signal dafür, dass die Zentralbanken das QT beschleunigen werden, auch wenn sie ihre anderen politischen Instrumente auf Eis legen. Dies erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass das QT im Hintergrund weitergeht, selbst wenn die Zentralbanken beginnen, die Leitzinsen zu senken.

Diese Änderung der Erwartungen wird die Zinssätze für langfristige Anleihen hoch halten und zu einem weltweiten Ausverkauf an den Zinsmärkten führen. Das ist ungewöhnlich, denn normalerweise würde ein dovisher Schritt der Bank zu einer Rallye am Gilt-Markt führen. Die Tatsache, dass wir einen Ausverkauf erleben, ist eindeutig darauf zurückzuführen, dass die Märkte das QT gestern aufgrund der schwachen Inflationsdaten auspreisten.

Bank of England: Riskante Wette

Foto von Tomasz Wieladek (Quelle: T. Rowe Price)

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Medienunternehmer Rupert Murdoch gibt Vorsitz bei Fox News an Sohn ab

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New York City (dts Nachrichtenagentur) – Der umstrittene Medienunternehmer Rupert Murdoch will im November seine Ämter als Vorsitzender von Fox News und News Corp abgeben. Das teilte Murdoch am Donnerstag mit.

Die Führung der Unternehmen soll künftig sein Sohn Lachlan übernehmen. Sein Rücktritt habe keine gesundheitlichen Gründe, so der 92-Jährige, der künftig als „Chairman Emeritus“ fungieren soll. Die Zeit sei reif für ihn, eine andere Rolle zu übernehmen. Murdoch hatte nach dem Tod seines Vaters in 1952 die Führung einer kleinen Zeitung in Australien übernommen und darauf aufbauend im Laufe der Jahre weitere Zeitungen übernommen.

1996 gründete er Fox News, das heute als meistgesehener Kabelfernsehkanal der USA gilt. Zu News Corp gehören unter anderem der Buchverlag Harper Collins und die Zeitschriften „The Sun“, „The Times“, das „Wall Street Journal“ und die „New York Post“. Murdoch gilt als einer der einflussreichsten Medienunternehmer weltweit. Ihm wird nachgesagt, seine Macht zugunsten des Brexit und der Wahl von Donald Trump genutzt zu haben.

Er selbst bezeichnet sich als „Klimawandelskeptiker“.


Foto: US-Flagge (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Altersgrenze für Brustkrebs-Früherkennung wird angehoben

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Altersgrenze der kostenlosen Brustkrebsvorsorge soll von 69 auf 75 Jahre angehoben werden. Der Anspruch werde künftig mit dem 76. Geburtstag enden, teilte der Gemeinsame Bundesausschuss, der das höchste Gremium der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen darstellt, am Donnerstag mit.

Bisher konnten nur Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre das kostenlose Mammographie-Screening in Anspruch nehmen. Frauen im Alter von 70 bis 75 Jahren können sich voraussichtlich ab 1. Juli 2024 bei den sogenannten Zentralen Stellen für einen Untersuchungstermin in einer wohnortnahen Screening-Einheit anmelden. Dort wird geprüft, ob die Frau schon wieder anspruchsberechtigt ist – die letzte Früherkennungs-Mammographie muss bei dieser Terminanfrage mindestens 22 Monate her sein. Der Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses ist zunächst nur vorläufig – er muss noch dem Bundesgesundheitsministerium zur rechtlichen Prüfung vorgelegt werden.


Foto: Krankenhaus (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Weltkriegsbombe am Flughafen Düsseldorf entdeckt

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Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Am Düsseldorfer Flughafen ist am Donnerstag eine Zehn-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg freigelegt worden. Der Blindgänger, der über einen konventionellen Aufschlagzünder verfügt, soll am Nachmittag durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung entschärft werden, teilte der Flughafenbetreiber mit.

Aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen im Rahmen der Entschärfung sei mit verkehrlichen Beeinträchtigungen zu rechnen: Die Bundesstraße 8 sowie die daneben liegende Bahnstrecke der U79 müssten im Bereich des Airports am Nachmittag gesperrt werden. Passagiere sollten dies für die Anreise zum Flughafen berücksichtigen und entsprechend mehr Zeit einplanen, hieß es. Die Einschränkungen des Flugbetriebs dürften unterdessen eher gering ausfallen: Für die Entschärfung soll eine „verkehrsarme Zeit“ mit wenig Flügen am Nachmittag genutzt werden, sodass Flüge durch die geplanten Maßnahmen „nur in geringem Maße betroffen sein sollten“, so der Flughafenbetreiber.


Foto: Flughafen Düsseldorf (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Boris Palmer hofft auf Wagenknecht-Partei im Osten

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Tübingen (dts Nachrichtenagentur) – Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (parteilos) sieht für eine Partei der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht große Erfolgschancen in den ostdeutschen Bundesländern. „Eine Wagenknecht-Partei könnte vor allem im Osten für unsere Demokratie hilfreich sein“, sagte er den Zeitungen der „Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft“.

Die neue Kraft wäre in den ostdeutschen Landtagen „koalitionsfähig und könnte eine Lücke im politischen Spektrum besetzen“, führte Palmer aus: „Ob Frau Wagenknecht das kann, weiß ich nicht. Ich sehe darin aber eine Chance.“ Einer solchen Liste wolle er sich aber nicht anschließen: Er vermute, dass eine Wagenknecht-Partei zu ihm „nicht passen würde“, sagte der Oberbürgermeister: „Ich habe viel Dissens mit Frau Wagenknecht.“ So sei er bei der Impffrage in der Corona-Politik, bei Waffenlieferungen an die Ukraine oder in der Umweltpolitik anderer Meinung als die Linken-Politikerin.

Aber das sei nicht entscheidend: „Es geht darum, welches Angebot Menschen haben, die derzeit keine Partei im Verfassungsbogen wählen wollen. Da führt möglicherweise das programmatische Angebot von Frau Wagenknecht dazu, dass sie nicht die AfD wählen“, sagte Palmer. Er sehe seine politische Heimat in einer grün-liberalen Partei, wie es sie in der Schweiz gebe. Der Tübinger war im Mai dieses Jahres bei den Grünen ausgetreten.

Dem war ein Eklat am Rande einer Konferenz über Migrationspolitik in Frankfurt am Main vorausgegangen, bei der sich Palmer seinen Kritikern zufolge rassistisch geäußert hatte.


Foto: Sahra Wagenknecht (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Kommentar zum SNB Entscheid – Lombard Odier IM

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SNB
Foto von Philipp Burkhardt (Quelle: LOIM)

Den heutigen Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) kommentiert Philipp Burckhardt, Portfolio Manager und Fixed Income Strategist bei Lombard Odier Investment Managers (LOIM):

„Die SNB entschied sich heute gegen eine Straffung der Geldpolitik und scheint in diesem Zyklus am oberen Ende angekommen zu sein, auch wenn sie die Möglichkeit weiterer Schritte nicht ausschließt. Sie trägt damit vor allem der Inflation Rechnung, die in den letzten Monaten deutlich abgeschwächt hat.

Die neue Inflationsprognose wurde vor allem am längeren Ende leicht, aber gleichwohl bedeutend nach unten angepasst und liegt nun wieder innerhalb des Ziels der Preisstabilität. Auch die verhaltene Wachstumsprognose hat die SNB wohl in ihrem Entscheid bekräftigt.

Damit signalisiert sie, dass im Dezember keine Zinserhöhung mehr folgen dürfte. Da es mehrere Monate dauert bis sich die aktuelle Geldpolitik vollumfänglich in der Wirtschaft entfaltet, kann die SNB nun ihren Fokus auf die Währung legen und weiter allmählich die Bilanz abbauen.“

Kommentar zum SNB Entscheid – Lombard Odier IM

Foto von Philipp Burkhardt (Quelle: LOIM)

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Wie können Chatbots die Kundenbindung im Network-Marketing verbessern?

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Chatbots und ihr Potenzial im Network- und Affiliate-Marketing

Die Technologie schreitet unaufhaltsam voran, und mit ihr wachsen auch die Möglichkeiten im Marketing. Eine der disruptiven Technologien, die in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, sind Chatbots. Diese automatisierten Assistenten, angetrieben durch künstliche Intelligenz, haben das Potenzial, die Art und Weise, wie wir mit Kunden interagieren, grundlegend zu verändern.

Besonders im Network- und Affiliate-Marketing, wo die Personalisierung und Schnelligkeit der Kundeninteraktion oft über Erfolg oder Misserfolg entscheiden, können Chatbots einen entscheidenden Vorteil bieten. Doch sind sie wirklich der Game-Changer, für den sie oft gehalten werden? Und wie können sie am effektivsten in bestehende Marketingstrategien integriert werden? In diesem Beitrag werden wir diese Fragen ausführlich beleuchten, die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten sowie die Grenzen dieser spannenden Technologie erforschen.

Diese erweiterte Einleitung soll den Leser nicht nur auf die technologischen Aspekte der Chatbots hinweisen, sondern auch auf die spezifischen Herausforderungen und Möglichkeiten im Kontext des Network- und Affiliate-Marketings. Sie legt den Grundstein für eine tiefgehende Diskussion, die in den folgenden Abschnitten des Beitrags weiter ausgeführt wird.

Was sind Chatbots?
Chatbots sind Softwareprogramme, die auf künstlicher Intelligenz (KI) basieren und menschenähnliche Interaktionen durch Text oder Sprachkommunikation simulieren können. Sie werden auf Websites, in sozialen Netzwerken oder in Messaging-Apps eingesetzt und können eine Vielzahl von Aufgaben erfüllen, von der Kundenbetreuung bis zur Lead-Generierung.

Warum Chatbots im Marketing?

Zeitersparnis
Im Affiliate-Marketing, wo die Konversion von Klicks zu Käufen entscheidend ist, können Chatbots unmittelbar reagieren. Sie bieten dem Besucher eine direkte, persönliche Kommunikation und können so deutlich schneller zum Abschluss eines Kaufs beitragen.

Skalierung
Im Network-Marketing ist die Pflege des persönlichen Netzwerks entscheidend. Chatbots können Routine-Aufgaben übernehmen und somit den menschlichen Angestellten entlasten, die dann mehr Zeit für strategische Aufgaben haben.

Personalisierung
Chatbots können die Vorlieben und Bedürfnisse der Nutzer analysieren und personalisierte Angebote und Informationen bereitstellen. Diese höhere Grad an Personalisierung kann die Conversion-Raten im Affiliate-Marketing signifikant steigern.

Kostenreduktion
Die Implementierung eines Chatbots kann eine kosteneffektive Alternative zu menschlichen Mitarbeitern sein, besonders im Kundenservice. Geringere Kosten bedeuten in der Regel höhere Gewinnmargen, was besonders für KMUs von Bedeutung ist.

Fallbeispiel: Ein Affiliate-Marketer setzt Chatbots ein
Nehmen wir an, ein Affiliate-Marketer für Fitnessprodukte setzt einen Chatbot auf seiner Website ein. Dieser Chatbot kann Besucher sofort fragen, welche Fitnessziele sie haben. Abhängig von den Antworten können unterschiedliche Affiliate-Produkte vorgeschlagen werden. Hier werden also Personalisierung und direkte Interaktion genutzt, um die Conversion-Rate zu erhöhen.

Kritik und Limitationen
Obwohl Chatbots viele Vorteile bieten, sind sie nicht perfekt. Sie können menschliche Intuition und Empathie nicht vollständig ersetzen. Daher ist es wichtig, sie als Ergänzung zu menschlichen Fähigkeiten zu sehen, nicht als Ersatz.

Datenanalyse und Optimierung

Echtzeit-Analyse
Einer der großen Vorteile von Chatbots ist ihre Fähigkeit, Daten in Echtzeit zu sammeln und zu analysieren. Dies ermöglicht Affiliate- und Network-Marketern, sofortige Anpassungen an ihren Strategien vorzunehmen, um die Conversion-Raten zu verbessern.

Kundenbindung

Automatisierte Follow-Ups
Chatbots können nicht nur bei der ersten Interaktion mit dem Kunden hilfreich sein, sondern auch bei der langfristigen Kundenbindung. Durch automatisierte Follow-Ups können sie Kunden an eine Marke oder ein Produkt erinnern und so die Lifetime-Value eines Kunden erhöhen.

Ethik und Compliance

Datenschutz
Da Chatbots Daten sammeln und analysieren, ist es entscheidend, die Datenschutzbestimmungen einzuhalten. Dies ist besonders wichtig in Ländern mit strengen Datenschutzgesetzen wie der EU. Die Einhaltung dieser Gesetze ist nicht nur ethisch geboten, sondern auch entscheidend, um rechtliche Risiken zu minimieren.

Fazit
Chatbots sind weit mehr als nur ein Trend in der digitalen Landschaft; sie sind ein Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie Marketer mit Kunden interagieren können. Im Network- und Affiliate-Marketing, wo die Personalisierung und Reaktionsgeschwindigkeit entscheidend sind, bieten sie eine Reihe von Vorteilen. Diese reichen von der Steigerung der Effizienz und der Senkung der Kosten bis hin zur Echtzeit-Datenanalyse, die eine agile und datengesteuerte Marketingstrategie ermöglicht. Darüber hinaus bieten Chatbots die Möglichkeit, die Kundenbindung durch automatisierte Follow-Ups zu erhöhen, was den Lifetime-Value eines Kunden signifikant steigern kann.

Aber wie bei jeder innovativen Technologie gibt es auch Herausforderungen und Grenzen. Datenschutz und Compliance sind wichtige Überlegungen, die nicht übersehen werden dürfen. Die Technologie ist auch nicht in der Lage, die menschliche Intuition und Empathie vollständig zu ersetzen, und sollte daher als Ergänzung zu menschlichen Interaktionen betrachtet werden.

Insgesamt stellen Chatbots eine aufregende Möglichkeit dar, die Effizienz und Effektivität von Network- und Affiliate-Marketing-Strategien zu steigern. Ihre Implementierung erfordert jedoch eine sorgfältige Planung, eine klare Strategie und die Bereitschaft zur kontinuierlichen Anpassung und Optimierung. Für diejenigen, die bereit sind, diese Herausforderungen anzunehmen, bieten Chatbots ein enormes Potenzial für Wachstum und Innovation. Sie sind nicht nur ein Werkzeug für die heutige Zeit, sondern auch eine Investition in die Zukunft des digitalen Marketings.

Titelfoto: Bild von Franz26 auf Pixabay

Lauterbach verteidigt geplanten Online-Atlas für Krankenhäuser

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat den geplanten Online-Atlas für Krankenhäuser gegen Kritik verteidigt. Derzeit lasse man die Menschen bei der wichtigen Frage, in welche Klinik sie am besten gehen sollten, alleine, sagte er am Donnerstag bei der Einbringung des sogenannten „Krankenhaustransparenzgesetzes“ in den Bundestag.

Die „Transparenz“, die das Gesetz bringe, sei „längst überfällig“, so der Minister: „Wir können die Menschen nicht länger mit dieser existenziellen Frage alleine lassen.“ Das Argument, dass die Pläne zu mehr Bürokratie führen könnten, will Lauterbach nicht gelten lassen: „Das ist einfach falsch“, sagte er. Die notwendigen Daten seien alle vorhanden, es sei aber „traurig“, dass man sie nie veröffentlicht habe. Auch Kritik, wonach die kleinen Häuser benachteiligt würden, sei falsch: „Wir vergleichen nicht Äpfel mit Birnen, sondern wir berücksichtigen die Schweregrade“, so Lauterbach.

Zudem veröffentliche man nicht nur die Größe der Klinik, sondern auch die Qualität der Versorgung. „Das heißt, ich kann dann sehen: Das ist eine kleine Klinik, die macht aber das, was sie kann.“ Das sei dann „transparent“ und helfe auch den kleinen Kliniken auf dem Land und auch den Fachkliniken, sagte der SPD-Politiker. Durch das Gesetz sollen Patienten zukünftig erkennen können, welches Krankenhaus in ihrer Umgebung welche Leistungen anbietet und wie die Kliniken in Bezug auf ärztliches und pflegerisches Personal ausgestattet sind.

Das Bundesgesundheitsministerium will dafür ab dem kommenden Jahr ein entsprechendes Verzeichnis veröffentlichen. Die Krankenhäuser sollen verpflichtet werden, dem Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) künftig ergänzende Angaben zu übermitteln: Zuordnung von Leistungen zu Leistungsgruppen, Standortbezug bei Diagnosen und Prozeduren, Daten zum Pflegepersonal sowie Daten zum ärztlichen Personal. Zudem wird das InEK verpflichtet, die bei ihm vorhandenen Daten sowie Auswertungen an das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) zu übermitteln. In dem Online-Atlas sollen die Krankenhäuser Versorgungsstufen (Level) zugeordnet werden: Vorgesehen sind Level der Stufen 1 bis 3 sowie eigene Level für Fachkrankenhäuser und sektorenübergreifende Versorger (Level F und Level 1i).


Foto: Karl Lauterbach am 21.09.2023, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts