Dienstag, Dezember 30, 2025
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Diesel wieder teurer als E10

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München (dts Nachrichtenagentur) – Die Spritpreise in Deutschland haben sich in der vergangenen Woche uneinheitlich entwickelt. Ein Liter Super E10 kostete am Tag der Deutschen Einheit im bundesweiten Mittel 1,854 Euro und damit 2,1 Cent weniger als in der Vorwoche, wie ein ADAC-Sprecher am Mittwoch der dts Nachrichtenagentur sagte.

Diesel verteuerte sich unterdessen um 1,3 Cent und kostete im Schnitt 1,860 Euro. In der Vorwoche waren die Preise in beiden Kategorien noch zurückgegangen. Das Verhältnis bei den Preisen für die Kraftstoffsorten kehrte sich durch die jüngste Entwicklung um: Ein Liter Diesel kostet jetzt im Schnitt 0,6 Cent mehr als ein Liter E10, in der Vorwoche waren es noch 2,8 Cent weniger. Zuletzt hatte Diesel Anfang Februar mehr gekostet als E10.


Foto: Jet-Tankstelle (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Wie wir ein gutes Jahr erfolgreich abschließen können

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Wirtschaft Welt Investment Konsens Jahr

Ein aktueller Investmentausblick „The Globe“ von Eurizon:

Das Jahr 2023 hat uns bisher positiv überrascht. Zu Jahresbeginn wurde die Konjunktur durch Inflation und steigende Zinsen abgewürgt, weshalb mit einer weltweiten Rezession gerechnet wurde. Nach nunmehr drei Quartalen zeigen sich die Märkte (fast) durchweg positiv, die Inflation hat sich gegenüber dem Vorjahr halbiert und die Weltwirtschaft wächst weiter.

Es ist das Szenario einer sanften Abschwächung eingetreten, auf das zwar viele gehofft, aber nur wenige geglaubt haben. Mittlerweile haben sich die Märkte auf diese zentrale Prämisse festgelegt. Um nun das Jahr erfolgreich abzuschließen, bedarf es einer Bestätigung für diese These. Bestätigungen fallen schwerer als Überraschungen, aber die Voraussetzungen sind gegeben.

Zuallererst müssen sich die Inflationsthesen bestätigen. Der leichte Teil des Abstiegs liegt hinter uns, ausgelöst durch die sinkenden Rohstoffpreise. Aber diese Phase ist schon seit einigen Monaten überwunden. Vielmehr sind die Ölpreise in letzter Zeit wieder gestiegen. Grund dafür sind die Produktionskürzungen. Es handelt sich jedoch nicht um ein neues Aufflammen der Inflation aufgrund eines Nachfrageüberhangs; die Preise für Industriemetalle sind sogar auf dem niedrigsten Stand des Jahres. Die höheren Energiepreise könnten den Inflationsrückgang zwar verlangsamen, umkehren können sie ihn jedoch nicht.

Das zweite zentrale Thema ist die Konjunktur. Die Weltwirtschaft hat den Inflationsschock und die anschließende Zinserhöhung bisher besser verkraftet als erwartet. Die Wirtschaftstätigkeit hat sich nach den Exzessen von 2021/2022 zwar abgeschwächt, aber in keinem Bereich ist die befürchtete (und von vielen vorhergesagte) Rezession eingetreten.

Die US-Wirtschaft bleibt auf einem stabilen Wachstumspfad. Der Arbeitsmarkt hat die extremen Zuwächse des Jahres 2022 abgebaut, schafft aber weiterhin Arbeitsplätze. Zusammen mit einem positiven Reallohnwachstum nach dem Rückgang der Inflation stützt dies den Konsum.
Anzeichen für eine Verlangsamung kamen dagegen aus der Eurozone, wo der Konsum immer noch unter der hohen Inflation leidet und die fehlende Beschleunigung durch China den Handel belastet.

In den letzten Monaten des Jahres werden sich die Anzeichen für eine Stabilisierung des verarbeitenden Gewerbes auf globaler Ebene bestätigen. Dies würde es ermöglichen, den Zyklus auf einem stabilen Expansionspfad fortzusetzen und einen Konjunktureinbruch zu vermeiden. Die in China beschlossenen moderat expansiven Maßnahmen und die Tatsache, dass die Lagerbestände in der Industrie inzwischen sehr niedrig sind, was auf eine Produktionsbeschleunigung erwarten lässt, sind in dieser Hinsicht erfreuliche Anzeichen.

Da die Inflation über dem Zielwert liegt und sich das Wirtschaftswachstum hält, haben es die Zentralbanken nicht eilig, die restriktive Phase für beendet zu erklären.

Seit einigen Monaten haben sich jedoch die Erwartungen hinsichtlich des Endpunkts der Zinssätze bei 5,5 % für die Fed und 4,5 % für die EZB eingependelt. Dieses Niveau wurde mit den letzten Zinsschritten erreicht. Dies bestätigt den Ansatz, wonach aus unserer Sicht kurz- und mittelfristige Anleihezinsen sehr attraktiv sind, da sie eine geringe (historisch + 3-Monats-Zinsfutures) Volatilität aufweisen.

Ein Fragezeichen steht jedoch hinter dem Gleichgewichtsniveau, auf das die Zinssätze der Fed und der EZB zwischen 2024 und 2025 fallen werden, wenn der Kampf gegen die Inflation vorbei ist. Die Widerstandsfähigkeit des Wirtschaftswachstums hat die Anleger zu der Annahme veranlasst, dass die Zinssätze der Fed und der EZB lange Zeit auf einem hohen Niveau verharren und dann „nur“ auf 4 % in den USA und 3 % in der Eurozone sinken könnten.

Dies ist der Grund für den derzeitigen Anstieg der Zinssätze für langfristige Anleihen, die bis vor einigen Wochen von niedrigeren Gleichgewichtszinsen der Fed und der EZB ausgingen.

Bis sich die Erwartungen in dieser Hinsicht stabilisiert haben, könnten die langfristigen Zinssätze volatil bleiben. Aus mittelfristiger Sicht erscheinen die derzeitigen langfristigen Zinssätze jedoch attraktiv. Dies gilt insbesondere für die Zinssätze von Real-Anleihen, die in den USA und Italien inzwischen über 2 % liegen und auch in Deutschland wieder im Plus sind.

Risikoanlagen waren die größten Nutznießer der positiven Überraschungen hinsichtlich der Wirtschaftstätigkeit.
Kredite könnten in einem sich stabilisierenden, wenn auch volatilen Umfeld für Staatsanleihen weiterhin attraktive Möglichkeiten bieten, selbst wenn die Zinssätze der Fed und der EZB länger als erwartet auf hohem Niveau bleiben. Das negative Ereignis, das es bei Krediten zu vermeiden gilt, ist eine abrupte Konjunkturabschwächung. Die Makrodaten lassen eine solche Hypothese jedoch derzeit nicht zu.

Bei den Krediten bevorzugen wir nach wie vor das Investment-Grade-Segment, das in Bezug auf die Rendite bis zur Fälligkeit und den Spread attraktiv ist und naturgemäß weniger volatil ist als Hochzins- und Schwellenländeranleihen, auch wenn diese in Bezug auf die Bewertung interessant erscheinen.

Aktien waren die eigentliche Überraschung im Vergleich zu den Konsensschätzungen zu Jahresbeginn. Trotz rückläufiger Gewinne stiegen ihre Bewertungen für alle Märkte. Infolgedessen sind die Bewertungen heute weniger attraktiv als noch zu Jahresbeginn.

Darüber hinaus hat der Anstieg der langfristigen Zinssätze die Aktienmärkte ausgebremst. Sie bezweifeln, dass die hohen Zinssätze auf Dauer Bestand haben werden. Die von den Anleihemärkten ausgelöste Volatilität der Aktien ist meistens ein Grund für eine Stabilisierung der Zinssätze und letztlich eine Gelegenheit zur Kurserholung. Dies könnte auch dieses Mal der Fall sein.

Das Jahr 2023 ist für den Dollar ungewöhnlich. Die Abschwächung in der ersten Jahreshälfte hat die Entstehung des Szenarios eines Soft Landings aus der Inflationskrise sichtbar werden lassen. Daraus ergibt sich die Erwartung einer weniger aggressiven Haltung der Zentralbanken, in erster Linie der Fed, und eine geringere Suche nach sicheren Währungen, während der Dollar unsichere Phasen durchlebt.

Ab Juli jedoch hat die Stärke der US-Wirtschaft, sowohl in absoluten Zahlen als auch im Vergleich zu anderen Volkswirtschaften die Dollarnachfrage wieder steigen lassen. Einen Anteil an dieser Entwicklung hatte auch die Frage, ob die hohen Zinssätze über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden können. Der Eurokurs fiel rasch von 1,13 auf 1,05 USD.

Solange das Zinsproblem und die Verflechtung zwischen Anleihe- und Aktienmarkt nicht gelöst sind, dürfte der Dollar stark bleiben, auch wenn wir auf deutlichere Anzeichen für eine Stabilisierung des verarbeitenden Gewerbes und des internationalen Handels warten, ohne die sich die Konjunkturentwicklung der Eurozone weiter von der der USA entfernen könnte.

Wie wir ein gutes Jahr erfolgreich abschließen können

Foto: Bild von Colin Behrens auf Pixabay

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Dürr fordert Einstellung von Bargeldzahlungen an Asylbewerber

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Christian Dürr, fordert von den Ländern, zeitnah das Bezahlsystem für Asylbewerber umzustellen. „Mein Ultimatum lautet: Am 6.11. ist Stichtag – bis dahin müssen alle 16 MPs sagen, wir wollen keine Bargeldzahlungen mehr, denn die sind ein Pullfaktor“, sagte er am Mittwoch den Sendern RTL und ntv.

Die FDP habe schon vor Wochen vorgeschlagen, auf ein Bezahlkartensystem umzustellen, da die Asylbewerber das Geld teilweise in die Heimat schickten, wofür es nicht vorgesehen sei. „Deswegen müssen diese Bargeldauszahlung endlich aufhören.“ Die von der Union favorisierten stationären Grenzkontrollen auch zu Polen und Tschechien hält Dürr für erwägenswert. „Ich bin dafür offen. Wir haben ja diese stationären Grenzkontrollen zu Österreich bereits seit einigen Jahren, zu Polen und Tschechien könnte man eben das Gleiche tun.“

Es müsse eine vorübergehende Maßnahme sein, „denn wir wollen ja nicht aufgrund der Migrationssituation die europäischen Binnengrenzen wieder hochziehen“, sagte Dürr.


Foto: Christian Dürr (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Immer mehr Quer- und Seiteneinsteiger unterrichten an Schulen

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Infolge des Lehrkräftemangels unterrichten an den Schulen in Deutschland immer mehr sogenannte Quer- und Seiteneinsteiger. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte, traf das im Schuljahr 2021/22 auf 8,6 Prozent der Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen zu.

Rund 60.800 der insgesamt 709.000 Lehrkräfte dort hatten keine anerkannte Lehramtsprüfung. Im Schuljahr 2011/2012 hatte der Anteil noch bei 5,9 Prozent gelegen. Damals unterrichteten rund 39.300 der insgesamt 669.800 Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen ohne anerkannte Lehramtsprüfung. Als Seiteneinsteiger bezeichnet man Personen, die über kein abgeschlossenes Lehramtsstudium verfügen und die ohne das Absolvieren des eigentlichen Vorbereitungsdienstes in den Schuldienst übernommen werden, bei Quereinsteigern besteht im Gegensatz dazu die Pflicht eines Referendariates.

Noch höher ist der Anteil an Quer- und Seiteneinsteigern an beruflichen Schulen: Im Schuljahr 2021/22 hatte rund ein Fünftel (20,8 Prozent) der insgesamt 124.000 Lehrkräfte an den beruflichen Schulen keine anerkannte Lehramtsprüfung. Im Schuljahr 2011/12 war dies noch bei 15.700 von 124.500 Lehrkräften der Fall (12,6 Prozent). Trotz des hohen Bedarfs an ausgebildeten Lehrkräften ist die Zahl der Lehramtsabsolventen mit Master- oder Staatsexamensabschluss rückläufig, so die Statistiker weiter. Im Prüfungsjahr 2022 haben rund 28.700 Lehramtsstudierende entsprechende Abschlussprüfungen bestanden.

Das waren zwar nur geringfügig weniger Absolventen eines Lehramtsstudiums mit einem Masterabschluss oder dem 1. Staatsexamen als im Jahr zuvor (rund 28.900). Im Zehnjahresvergleich sank die entsprechende Zahl allerdings um 10,5 Prozent. Auch die Zahl der Studienanfänger (1. Fachsemester), die ein Lehramtsstudium im Bachelor- oder Staatsexamensstudium beginnen, ist im vergangenen Jahr gesunken: Knapp 45.400 Personen begannen im Studienjahr 2022 ein Lehramtsstudium (1. Fachsemester Bachelor oder Staatsexamen) – das waren 3,2 Prozent weniger als im Vorjahr und 7,0 Prozent weniger als zehn Jahre zuvor.


Foto: Klassenraum in einer Schule (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Lettland fordert Reform der europäischen Asylpolitik

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Riga (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts des anhaltenden Migrationsdrucks an der EU-Außengrenze zu Weißrussland fordert der lettische Präsident Edgars Rinkevics eine Reform der europäischen Migrations- und Asylpolitik. „Dabei müssen wir zwischen dem humanitären Aspekt und dem Einsatz von Migration als Waffe unterscheiden“, sagte Rinkevics der „Welt“.

Er habe darüber auch mit Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gesprochen. Es sei anzunehmen, „dass das Lukaschenko-Regime Migration weiterhin als Waffe gegen uns einsetzen wird“, so Rinkevics. „Vor zwei Jahren war es noch so, dass Menschen über irakische Flughäfen oder aus Istanbul direkt nach Minsk geholt und von da an die EU-Grenze geschafft wurden. Mittlerweile sehen wir ein neues Muster: Migranten werden nach Russland geflogen und dann erst nach Belarus transportiert“, so der lettische Präsident.

Die Menschen, die größtenteils aus dem Nahen Osten oder Afrika stammen, kämen „in Wellenbewegungen an die Grenzen von Litauen, Lettland oder Polen“. Nur selten würden sie gleichzeitig an mehreren Stellen über die Grenze geschafft. „Es geht darum, Schwachstellen im Grenzsystem zu finden.“ Die Zahl von Migranten, die illegal aus Weißrussland in die EU gelangen, war zuletzt wieder gestiegen, obwohl Polen Grenzbefestigungen errichtet hat, um sie abzuwehren.

Rinkevics bezeichnete das Vorgehen Warschaus als „richtig“ und fügte hinzu, dass auch Litauen und Lettland ihre Grenzen durch den Bau einer Schutzanlage verstärken würden.


Foto: Flüchtlinge vor einem Grenzzaun (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Unionsfraktionsvize Müller fordert dauerhafte Grenzkontrollen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Unions-Fraktionsvize Sepp Müller fordert zur Eindämmung der illegalen Migration dauerhafte Grenzkontrollen an den EU-Binnengrenzen. „Binnengrenzkontrollen funktionieren seit mehreren Jahren zwischen Deutschland und Österreich“, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

„Das sollte überall so sein, insbesondere zwischen Deutschland und Tschechien sowie Polen.“ Polen, Tschechien und Österreich führen temporäre Kontrollen an ihren Grenzen zur Slowakei ein. Die Maßnahmen würden in der Nacht auf Mittwoch in Kraft gesetzt, kündigte der österreichische Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) an. Damit sollten illegale Migrationsströme eingedämmt und die Arbeit von Schleusern erschwert werden. Viele Geflüchtete auf der Balkanroute wählen inzwischen den Weg über die Slowakei und Tschechien sowie Polen nach Deutschland.


Foto: Sepp Müller (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Grüne fordern von Söder Absage an Koalition mit Freien Wählern

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Grünen-Chefin Ricarda Lang warnt Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) vor einer Fortführung seiner Regierung mit den Freien Wählern. „Bei der Landtagswahl in Bayern geht es am Sonntag um nicht weniger als eine Richtungsentscheidung für die Demokratie“, sagte Lang den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben).

„Denn eine Koalition mit Hubert Aiwanger und den Freien Wählern kann dem Anspruch einer ernsthaften Regierung schlichtweg nicht mehr gerecht werden.“ Söder müsse sich jetzt „über seine Haltung klar werden“. In Bayern wird am kommenden Sonntag ein neuer Landtag gewählt. Die CSU regiert aktuell gemeinsam mit den Freien Wählern, deren Vorsitzender Aiwanger zuletzt unter anderem wegen einer Affäre um ein antisemitisches Flugblatt in die Kritik geraten war.

Umfragen zufolge könnte es in Bayern nach der Landtagswahl auch für eine Koalition aus CSU und Grünen reichen.


Foto: Wahlplakat der Freien Wähler zur Landtagswahl in Bayern 2023 (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Wissler kritisiert Steinmeier-Äußerungen zur Flüchtlingspolitik

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Mit scharfer Kritik hat die Linke auf Äußerungen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur Flüchtlingspolitik reagiert. Keiner der bisherigen Vorschläge, ob Rückführungen, eine Obergrenze oder Grenzkontrollen, werde dazu führen, die Flüchtlingszahlen in absehbarer Zeit zu senken, sagte Linken-Chefin Janine Wissler dem „Tagesspiegel“ (Mittwochsausgabe).

„Steinmeiers Vorschläge bestärken diese verheerende Politik, die die Abschottung Europas und das Aushöhlen von Grundrechten bedeutet.“ Die Linke werde „sich an diesem Wettbewerb der Schäbigkeit um die Aushöhlung des Asylrechts nicht beteiligen“. Man müsse Fluchtursachen bekämpfen, nicht Geflüchtete, sagte Wissler: „Wenn man rechten Forderungen nachkommt, stärkt man die rechten Kräfte und schwächt sie nicht. Das alles geht auf Kosten von Geflüchteten und hilft den kaputt gesparten Kommunen überhaupt nicht.“ Nach Ansicht Steinmeiers muss „die sogenannte illegale Migration“ eingedämmt werden. Er wolle keine konkrete Zahl nennen, das sei Sache der Politik „aber wir brauchen eine Begrenzung der Zugänge, das ist keine Frage“, hatte Steinmeier am Montagabend in der ARD gesagt. Steinmeier habe recht, sagte SPD-Innenexperte Sebastian Fiedler dazu dem „Tagesspiegel“: „Eine Begrenzung der irregulären Migration an der EU-Außengrenze ist eine zwingende Bedingung für eine funktionierende Migrationspolitik. Nach meiner Überzeugung kommt dabei der EU-Grenzschutzagentur Frontex eine Schlüsselrolle zu“.

Sie müsse „in gleichem Maße helfen, Menschenleben zu retten sowie unsere Außengrenzen wirksam zu schützen. Ich halte diesen Gleichklang für machbar. Wir brauchen eine vorbildliche und leistungsstarke EU-Grenzschutzagentur“. Zugleich erwarte er, dass Staaten wie Griechenland, „die mit Pushbacks nachweislich europäisches Recht brechen, endlich von der EU-Kommission mit Vertragsverletzungsverfahren in ihre Schranken gewiesen werden müssen“, sagte der SPD-Politiker.

FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai sagte unterdessen der Zeitung, dass es „gut und richtig“ sei, „dass unser Bundespräsident sich klar und deutlich zu einer zentralen Herausforderung der deutschen und der europäischen Politik äußert“. Es sei auch richtig, „dass Bund, Länder und Kommunen gemeinsam handeln und Lösungen entwickeln müssen“.


Foto: Frank-Walter Steinmeier (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Linke hält Grunderbe-Vorstoß des Ostbeauftragten für unrealistisch

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Grunderbe-Vorstoß des Ostbeauftragten Carsten Schneider (SPD) stößt auf Kritik der Linken. „Der Vorschlag von Carsten Schneider ist prinzipiell richtig, aber unter der Ampel maximal unrealistisch“, sagte der Ostbeauftragte der Linkspartei, Sören Pellmann, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

„Das Grunderbe wird unter dieser Bundesregierung definitiv nicht kommen.“ Schneider hatte vorgeschlagen, ein staatliches Startkapital von 20.000 Euro für jeden 18-Jährigen mit einer „höheren Erbschaftsteuer für angehende Erbmillionäre“ gegenzufinanzieren. Das Modell des Grunderbes wurde vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) entwickelt. Je nach Ausgestaltung könnte es nach Berechnungen des Instituts den Gini-Koeffizient, also das Standardmaß der Ungleichheit, um fünf bis sieben Prozent senken.

Pellmann kritisierte, dass Schneider denselben Vorschlag bereits im Mai 2022 gebracht hat, „aber seitdem absolut nichts dafür getan hat“. Das erinnere ihn „sehr an die blühenden Landschaften Helmut Kohls“. Mit „Vorschlägen aus dem Wolkenkuckucksheim, die die Ostdeutschen im Endeffekt mehr veräppeln, weil sie eh nicht kommen“, werde die Unzufriedenheit nur noch weiter verstärkt, sagte Pellmann. Schneider sei „leider eine Enttäuschung auf dem Posten, mehr Ankündigungsbeauftragter als ein Macher für den Osten“.


Foto: 500-Euro-Geldscheine (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Vorsitzender von US-Repräsentantenhaus abgesetzt

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Washington (dts Nachrichtenagentur) – Das US-Repräsentantenhaus hat am Dienstag in einer historischen Abstimmung für die Absetzung ihres Vorsitzenden Kevin McCarthy gestimmt. 216 Abgeordnete stimmten für die Absetzung, 210 dagegen.

Ausschlaggebend waren am Ende acht Republikaner, die ebenfalls dafür votierten, ihren Parteifreund McCarthy aus dem Amt des Sprechers zu entfernen. Eine Mehrheit für einen Nachfolger ist allerdings vorerst noch nicht in Sicht. Es ist das erste Mal in der US-Geschichte, dass ein Sprecher des Repräsentantenhauses durch eine entsprechende Abstimmung seines Amtes enthoben wird. Den Antrag gestellt hatte der erzkonservative Republikaner Matt Gaetz, der McCarthy für zu kompromissbereit in Verhandlungen mit den Demokraten hält.

Gaetz fordert kräftige Einsparungen und einen Stopp der Hilfen für die Ukraine.


Foto: US-Flagge (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts