Dienstag, November 18, 2025
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Schweres Unwetter im Süden

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München (dts Nachrichtenagentur) – In Bayern und Baden-Württemberg hat es am Sonntagabend teils schwere Gewitter und anderes Unwetter gegeben. Betroffen war auch der Großraum München.

Der Deutsche Wetterdienst warnte gegen 21 Uhr vor verbreitet schweren Schäden an Gebäuden. „Bäume können entwurzelt werden und Dachziegel, Äste oder Gegenstände herabstürzen. Überflutungen von Kellern und Straßen sowie örtliche Überschwemmungen an Bächen und kleinen Flüssen sind möglich“, so der Wetterdienst. Zuvor waren auf der Schwäbischen Alb bereits Hagelkörner mit über vier Zentimeter Durchmesser vom Himmel gekommen, es gab starken Regen mit 30 Litern pro Quadratmeter innerhalb weniger Minuten, vielerorts war die Kanalisation überlastet.


Foto: Feuerwehr-Auto (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

DFB-Pokal: Union und Paderborn ungefährdet weiter – Rostock per Elfmeterschießen

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – In der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals hat der Regionalligist FSV Frankfurt die Sation verpasst und gegen den Zweitligisten Hansa Rostock mit einem 0:3 im Elfmeterschießen verloren. Nach 90 wie nach 120 Minuten stand es 1:1.

Frankfurts Malik McLemore erzielte in der 29. Minute nach einer lang heiß bleibenden Ecke den Führungstreffer, im zweiten Durchgang stellte sich der Viertligist dann im eigenen Stadion hinten rein, während Rostock lange Zeit kein Gegenrezept fand und auch immer wieder patzte. Serhat-Semih Güler konnte für Rostock erst in der 84. Minute ausgleichen – es ging in die Verlängerung, die aber noch keine Entscheidung brachte. Im Elfmeterschießen hatte Rostock die besseren Nerven, Frankfurt bekam den Ball gar nicht rein. Die weiteren Ergebnisse vom Sonntagabend: Union Berlin setzte sich ungefährdet bei Astoria Walldorf mit 4:0 durch, der SC Paderborn gewann bei Energie Cottbus 7:0 und ist damit ebenfalls eine Runde weiter.


Foto: Linienrichter (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Grüne und FDP fordern von Scholz schnelle Taurus-Entscheidung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Während Bundeskanzler Olaf Scholz einen Beschluss über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine sorgfältig prüfen und sich Zeit nehmen will, fordern seine Koalitionspartner eine rasche Entscheidung. „Es ist dringend erforderlich, die Taurus zu liefern“, sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagausgabe).

Die Ukraine bitte schon seit Monaten darum. Die Taurus-Marschflugkörper seien „eine weitere bedeutende Unterstützung im Kampf gegen die andauernden brutalen russischen Angriffe auf die ukrainische Zivilbevölkerung. Wir dürfen keine Zeit verlieren.“ Das Bundeskanzleramt sei deshalb „aufgefordert, nicht erneut zu zögern“.

Wer möchte, dass die Ukraine diesen Krieg gewinne, müsse „alles Machbare tun, was das Völkerrecht zulässt und darf in der Unterstützung nicht nachlassen“. Die Grünen im Bundestag drängen ebenfalls auf eine rasche Entscheidung und warnen vor den Folgen des Abwartens. „Auch Verzögern und Verweigern kann einen hohen Preis haben und zur Eskalation beitragen“, sagt Agnieszka Brugger, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, der SZ. Alle Argumente seien ausgetauscht. „Die Bundesregierung sollte schnell und positiv entscheiden“, mahnte Brugger.

„Auch wenn natürlich internationale Abstimmungen und ein Ringen bei all diesen verantwortungsschweren Entscheidungen richtig sind.“ Die Ukraine fordert von Deutschland die Lieferung von Taurus-Systemen. Großbritannien und Frankreich haben Kiew bereits Marschflugkörper überlassen. Mit ihnen können Bunker und geschützte Gefechtsstände auf bis zu 500 Kilometer Entfernung zerstört werden.

In der Bundesregierung gibt es deshalb die Sorge, sie könnten auch gegen Ziele in Russland eingesetzt werden. Dem ZDF hatte Scholz auf die Frage, wann Deutschland derartige Flugkörper liefern werde, am Sonntag gesagt: „So wie in der Vergangenheit werden wir jede einzelne Entscheidung immer sehr sorgfältig überprüfen, was geht, was Sinn macht, was unser Beitrag sein kann.“ Er wolle sich in dieser Frage nicht hetzen lassen. Unterstützung bekam Scholz für seinen Kurs am Sonntag von der Opposition.

„Die Lieferung eines Waffensystems wie Taurus muss wohl abgewogen werden“, sagte Unionsfraktionsvize Johann Wadephul der SZ. Einerseits müsse man „der Ukraine alle mögliche militärische Hilfe leisten, anderseits muss jede formale Involvierung Deutschlands vermieden werden“. Deshalb halte er „das Vorgehen der Bundesregierung in diesem Fall für strukturiert und nachvollziehbar“, sagte Wadephul. Außerdem müsse „klar sein, dass die zügige Wiederbeschaffung gesichert ist“. Bei Taurus handele es „sich um ein für die Bundeswehr unverzichtbares Waffensystem – weder die sicherheitspolitische Lage im Osten noch im Sahel erlauben empfindliche Lücken unserer Ausrüstung“.

Taurus könne der Ukraine sicher helfen, sei aber keine „Wunderwaffe“ für die Gegenoffensive.


Foto: Olaf Scholz (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Baden-Württemberg: Mann stirbt nach Blitzeinschlag in Baum

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Unterensingen (dts Nachrichtenagentur) – Nach einem Blitzeinschlag in einen Baum mit mehreren Verletzten ist ein 35-jähriger Mann am Sonntag in einer Klinik in Baden-Württemberg verstorben. Das teilte die örtliche Polizei am Abend mit.

Am Samstagnachmittag hatten sich mehrere Personen im Bereich eines Ausflugslokals im Landkreis Esslingen bei aufziehendem Gewitter unter einen Baum gestellt. Sechs Personen wurden beim Einschlag eines Blitzes verletzt, drei Personen erlitten lebensgefährliche Verletzungen, darunter auch der nunmehr Verstorbene. Eine 43-jährige Frau schwebt weiterhin in Lebensgefahr und wird intensivmedizinisch behandelt, ein 11-jähriger Junge befindet sich ebenfalls in stationärer Behandlung.


Foto: Kreuz in einem Krankenhaus (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Ampel-Politiker gegen Handyverbot an Grundschulen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In der Debatte um ein Handyverbot an Grundschulen erhält Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) Gegenwind aus der Ampel-Koalition im Bund. „Ein generelles Handyverbot an den Schulen, wie Karin Prien es in ihrer Sommerpausen-Forderungsmanier angesprochen hat, macht aus meiner Sicht deutlich, wie sehr an eigentlichen Herausforderungen und Problemen im Bildungssystem Schleswig-Holstein und Deutschland vorbeigeschaut wird“, sagte FDP-Fraktionsvize Gyde Jensen den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).

Smartphones hätten während des Grundschulunterrichts ohnehin keine Funktion oder Relevanz, fügte sie hinzu. Bildungspolitikerin Nina Stahr (Grüne) sagte den Funke-Zeitungen: „Für die Bildungspolitik sind die Länder zuständig. Bei der Nutzung unterschiedlicher Medien sollten die einzelnen Schulen möglichst viel Autonomie haben, damit sie auf die Bedürfnisse vor Ort reagieren können.“ SPD-Bildungspolitiker Oliver Kaczmarek sieht die Schulen bereits aktiv: „Es sollte selbstverständlich sein, dass der private Handygebrauch in Kitas und Grundschulen verboten ist. Die Schulen haben sich längst auf den Weg gemacht.“

Nicole Gohlke, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken, hält den Vorstoß der CDU-Ministerin für unrealistisch: „Die Debatte über Handyverbote lenkt vom eigentlichen Problem ab – und zwar dass die Lehrkräfte völlig überlastet sind und solche Verbote dann eh nicht durchsetzen können.“


Foto: Klassenraum in einer Schule (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Warum Italien wieder wachstumsstark werden kann – das Potenzial aktiver Arbeitskräfte

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Foto von Katharine Neiss (Quelle: PGIM Fixed Income)

Italien hat die Möglichkeit, trotz sinkender Bevölkerungszahlen die Zahl seiner Arbeitskräfte drastisch zu erhöhen, erklärt Katharine Neiss, Chief European Economist, PGIM Fixed Income in ihrem aktuellen Kommentar.

Der demografische Wandel, der mit einer alternden Bevölkerung und sinkenden Geburtenraten einhergeht, gewinnt zunehmend an Aufmerksamkeit. Er wird allgemein als „tickende Zeitbombe“ bezeichnet, da die Welt auf einen „demografischen Niedergang“ zusteuert. Aber ist es wirklich so schlimm und wenn ja, was kann man dagegen tun?

Zunächst ist es wichtig, den demografischen Wandel einzuordnen. Er findet statt, weil die Menschen länger und gesünder leben und weil sie die Größe ihrer Familie selbst bestimmen können. Dies sind Zeichen des menschlichen Fortschritts und nicht das Ergebnis einer Art Katastrophenszenarios. Dennoch stellen die Veränderungen eine Herausforderung für die Politik dar, die politisch anspruchsvolle Kompromisse erfordert.

Ein interessantes Fallbeispiel dafür ist Italien, ein Land, das schneller altert als seine europäischen Peers. Laut Daten von Istat ist die italienische Bevölkerung auf unter 60 Millionen Menschen gesunken. Ausgehend von aktuellen Trends könnte die Bevölkerung Italiens bis 2070 um weitere 20 % schrumpfen. So beachtlich diese Zahlen auch sein mögen, so muss doch darauf hingewiesen werden, dass solche Prognosen sehr empfindlich auf die kumulativen Auswirkungen der zugrunde liegenden Annahmen reagieren. Wie Anleger aus Erfahrung wissen, ist die Vergangenheit nicht immer ein guter Indikator für die Zukunft.

Für das Wirtschaftswachstums ist die Zahl der Erwerbstätigen wichtiger als die Bevölkerungszahl. Hier ist die Situation in Italien weniger alarmierend und bietet Chancen. Nach Prognosen der Vereinten Nationen wird die italienische Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in einem Jahrzehnt etwa so groß sein wie Anfang der 1980er Jahren, als Italien zu den wachstumsstärksten Ländern Europas gehörte.

Aber auch dieses Bild unterschätzt jedoch das Potenzial. Italien hat mit 61 % die niedrigste Frauenerwerbsquote in Europa. Würde sie bis 2030 auf den EU-Durchschnitt von 74 % ansteigen, würde die Zahl der weiblichen Arbeitskräfte um etwa 300 000 zunehmen. Bei einem Anstieg auf die schwedische Quote von 85 % (die höchste in der EU), würde sich die Zahl auf 2 Millionen erhöhen. Eine höhere Erwerbsbeteiligung würde die Entwicklung der italienischen Erwerbsbevölkerung im nächsten Jahrzehnt von einer schrumpfenden in eine wachsende umkehren.

Italien

Ein weiterer Bereich, in dem sich Italien verbessern könnte, ist die Produktivität. Italien hat in den letzten zwei Jahrzehnten das niedrigste Wachstum der Arbeitsproduktivität in der EU verzeichnet. Laut Istat ist das Bildungsniveau der italienischen Frauen höher als das der Männer, zudem steigt das Bildungsniveau der Frauen schneller. Die Vorteile einer höheren Erwerbsbeteiligung von Frauen würden daher über eine bloße Erhöhung der Kopfzahl hinausgehen und die Produktivität weiter verbessern.

Trotz dieser Trends stellt die Europäische Kommission fest, dass die Quote der Hochschulabsolventen in Italien eine der niedrigsten in der EU ist. Ein wichtiger politischer Hebel wäre die Entwicklung von Maßnahmen zur Anhebung des Bildungsniveaus für alle, um das Produktivitätswachstum in Italien weiter zu steigern und an den EU-Durchschnitt heranzuführen.

Italien

Fazit: Politische Maßnahmen gefragt

Die Kombination aus höherer Erwerbsbeteiligung und Produktivität auf EU-Niveau bis 2030 könnte jährlich etwa 1,5 % zum Wachstum des italienischen Bruttoinlandsprodukts beitragen. Dies würde die Wachstumsbremse durch den Bevölkerungsrückgang mehr als ausgleichen. Zudem würde eine höhere Erwerbsbeteiligung die Steuereinnahmen erhöhen und unter sonst gleichen Bedingungen zum Schuldenabbau beitragen – ein zusätzlicher Impuls für die chronisch hohe Verschuldung Italiens. Höhere Einnahmen würden mehr Spielraum für Investitionen schaffen und gleichzeitig eine alternde Bevölkerung unterstützen.

Verglichen mit Italiens durchschnittlicher jährlicher Wachstumsrate von 0 % in den letzten zwei Jahrzehnten würden diese Zahlen eher einen Boom als einen demografischen Untergang des italienischen Wachstums bedeuten. Die Herausforderung ist nicht der demografische Wandel selbst, sondern die politische Reaktion darauf. Bleibt die politische Entwicklung jedoch aus, sind die Aussichten wesentlich düsterer.

Warum Italien wieder wachstumsstark werden kann – das Potenzial aktiver Arbeitskräfte

Foto von Katharine Neiss (Bildquelle: PGIM Fixed Income)

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Sind GLP-1 die nächsten iPhones?

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GLP-1
Foto von Henk Grootveld, Portfoliomanager bei Lombard Odier Investment Managers (Quelle:LOIM)

Ein Kommentar von Henk Grootveld, Portfoliomanager bei Lombard Odier Investment Managers (LOIM):

Das erste GLP-1 (Glucagon-like Peptide-1), das in den USA und der EU offiziell zur Behandlung von Fettleibigkeit zugelassen ist, wird unter dem Markennamen Wegovy vermarktet. Das dänische Unternehmen Novo Nordisk stellt Wegovy her, das denselben Wirkstoff, Semaglutid, enthält wie das Diabetes-Medikament Ozempic von Novo. Wegovy soll das Gewicht eines Patienten durch wöchentliche Injektionen um 15 % senken. Der US-Konkurrent Eli Lilly hat ebenfalls eine GLP-1-Behandlung für Typ-2-Diabetes namens Mounjaro auf dem Markt, die voraussichtlich Ende 2023 oder Anfang 2024 für Adipositas zugelassen wird. Dieses Medikament senkt nachweislich das Gewicht um bis zu 15-20 %, ebenfalls durch wöchentliche Injektion.

Sowohl Novo Nordisk als auch Eli Lilly arbeiten an Produkten der zweiten und dritten Generation und liegen damit klar in Führung. Andere Pharmaunternehmen, darunter Pfizer, Zealand Pharma und Gilead, versuchen, das Adipositas-Duopol zu durchbrechen, indem sie eigene Behandlungen erforschen; allerdings hat noch keines die letzte Phase der erforderlichen klinischen Versuche erreicht.
Die Nachfrage nach Wegovy ist trotz der kürzlichen Markteinführung und des fehlenden Versicherungsschutzes bereits enorm.

Novo Nordisk hat die Produktion massiv ausgeweitet, aber Kinderkrankheiten bei einem Outsourcing-Partner und ein Mangel an Injektionspens haben dazu geführt, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt. In der Zwischenzeit hat Novo Nordisk die Dosierung von Wegovy gesenkt und die Markteinführung in Europa verschoben. Dies zeigt, dass die US-Patienten die Behandlung wirklich angenommen haben und bereit sind, mehr als 10 000 USD pro Jahr dafür auszugeben, wenn sie können. Nur schätzungsweise 3 Millionen US-Patienten werden heute wegen Fettleibigkeit mit Wegovy behandelt. Bislang bleibt es eine Behandlung für die Reichen.

Umsatzziel von 60 Mrd. USD bis Ende 2030

Die Wall Street hat den Ruf, sich für exponentielle Wachstumschancen zu begeistern, und diese neue Klasse von Adipositas-Medikamenten scheint in diese Kategorie zu fallen. Der Umsatz mit Medikamenten gegen Fettleibigkeit hat bereits 2 Mrd. USD für schätzungsweise 3 Mio. Patienten erreicht, und das bei begrenztem Angebot. Bei 100 Millionen fettleibigen Menschen allein in den USA und Prognosen für 4 Milliarden weltweit in den kommenden Jahren erscheint ein Umsatzziel von 60 Milliarden USD bis zum Ende dieses Jahrzehnts realistisch.
Vergleiche mit Viagra und Medikamenten gegen Bluthochdruck sind naheliegend.

Einige Optimisten haben Wegovy sogar mit der Einführung des iPhone verglichen. Die Einführung des iPhones im letzten Jahrzehnt war ein technologischer Sprung nach vorn, und Smartphones sind heute allgegenwärtig. Außerdem haben die Betriebssysteme iOS und Android ihr Duopol unter den Betriebssystemen bewahrt, vergleichbar mit dem Vorsprung von Novo Nordisk und Eli Lilly auf dem Markt für Fettleibigkeit.
Ein Blockbuster-Umsatz von 60 Mrd. USD würde GLP-1 zum umsatzstärksten Medikament der Welt machen und den derzeitigen Rekord von Comirnaty – dem Covid-Impfstoff von Pfizer und BioNTech – übertreffen, der 2022 einen Umsatz von 56 Mrd. USD erzielte. Außerdem würde es sich bei GLP-1 um jährlich wiederkehrende Umsätze handeln, während Comirnaty zwei oder drei Injektionen benötigt.

Zu überwindende Hindernisse

Wie immer ist ein solches exponentielles Wachstum keine sichere Sache. In diesem Fall muss die Produktion massiv ausgeweitet werden, zumal orale Medikamente mehr Wirkstoffe benötigen als injizierbare. Die Versorgungsprobleme müssen gelöst werden, und die nächsten GLP-1-Generationen müssen planmäßig zugelassen werden, mit besseren Ergebnissen bei der Gewichtsabnahme und ohne negative Nebenwirkungen.

Außerdem müssen die Preise für die Behandlung drastisch sinken, damit mehr Krankenkassen die Kosten erstatten können. Auch Personalknappheit könnte das Wachstum bremsen – und zwar nicht nur beim medizinischen Personal. Ein beratendes Gremium des britischen National Health Service hat kürzlich Wegovy für bestimmte Patienten mit Fettleibigkeit und anderen Erkrankungen empfohlen, allerdings nur in Verbindung mit einer Änderung der Lebensweise.

Investitionen zur Bekämpfung der Fettleibigkeit

Die Behandlung von Fettleibigkeit könnte die Lebensqualität von Millionen von Menschen verbessern und gleichzeitig den Unternehmen und Anlegern ein gutes Gewinnwachstum bescheren. Seit der ersten FDA-Zulassung von Wegovy im Juni 2022 haben die Aktien von Novo Nordisk und Eli Lilly eine den Index übertreffende Rendite von mehr als 45 % erzielt. In dieser Zeit erhöhte Novo seine Wachstumsprognose für 2023 von 13-19 % für Umsatz und Betriebsergebnis auf 24-30 % für den Umsatz und 28-34 % für das Betriebsergebnis und begründete dies mit dem robusten Wachstum der GLP-1-Franchise zur Behandlung von Fettleibigkeit und Diabetes.

Die jüngsten Forschungsergebnisse von Lilly zeigten eine statistisch signifikante Gewichtsabnahme von bis zu 15,7 % nach 72 Wochen der Anwendung von Tirzepatid. Das Unternehmen hofft, die FDA-Zulassung im vierten Quartal 2023 zu erhalten. Obwohl Fettleibigkeit und Diabetes einen kleineren Teil des Geschäfts von Lilly ausmachen als das von Novo, scheinen die Anleger beide Unternehmen gleich zu behandeln, wenn es um den GLP-1-Nachrichtenfluss geht.

Fokus Zulieferer

Auch die Zulieferer der beiden Unternehmen könnten attraktive Investitionsmöglichkeiten bieten. Thermo Fisher Scientific zum Beispiel ist ein externer Hersteller, der Novo hilft, mit der wachsenden Nachfrage nach Wegovy Schritt zu halten. Für sie ist die Herstellung von GLP-1-Medikamenten nach den Covid-Impfstoffen der nächste Wachstumszweig.

Dexcom und Abbott Labs profitieren mit ihren Geräten zur Messung des Blutzuckerspiegels ebenfalls von der GLP-1-Revolution. Die Geräte wurden bisher vor allem an Typ-1-Diabetes-Patienten verkauft, dürften aber bei Typ-2-Diabetes- und fettleibigen Patienten, die sich einer GLP-1-Behandlung unterziehen und ihren Blutzuckerspiegel überwachen wollen, zunehmend nachgefragt werden – und damit einen viel größeren Markt schaffen. Sowohl Dexcom als auch Thermo Fisher Scientific sind Teil des Untertrends eHealth im Rahmen der Golden Age Strategie.
Manchmal ist die Verbindung zur Fettleibigkeit für die Strategie noch weniger offensichtlich.

Auf einer kürzlich abgehaltenen Pressekonferenz erwähnte das israelische Unternehmen InMode eine steigende Nachfrage nach seinen Hautstraffungsgeräten aufgrund des GLP-1-bedingten Gewichtsverlusts in den USA. Dies deutet darauf hin, dass auch andere Branchen von diesem Trend betroffen sein könnten. Offenbar ist die Gewichtsabnahme nur der erste Schritt, die Straffung der erschlafften Haut der zweite, und vielleicht ist eine neue Garderobe der dritte?

Sind GLP-1 die nächsten iPhones?

Foto von Henk Grootveld, Portfoliomanager bei Lombard Odier Investment Managers (Quelle:LOIM)

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Union gegen Buschmann-Vorschlag zu Unfallflucht-Ahndung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Günter Krings, hat das Ansinnen von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP), Unfallflucht ohne Personenschaden künftig nur noch als Ordnungswidrigkeit zu ahnden, scharf kritisiert. „Die geplante Streichung der Fahrerflucht im Strafgesetzbuch zeigt erneut den fehlenden Respekt der Ampel-Regierung vor dem Eigentum“, sagte der CDU-Politiker der „Bild“ (Montagsausgabe).

Krings bekräftigte: „Auch bei Sachschäden ist Fahrerflucht kein Kavaliersdelikt.“ Nur durch das Strafrecht werde man Täter davon abhalten können, eine Unfallstelle rasch zu verlassen, in der Hoffnung, dass schon niemand etwas mitbekommen habe.


Foto: Polizei (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Esken erwartet "Klimageld" nicht vor 2025

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken rechnet nicht mit einer schnellen Einführung des sogenannten „Klimageldes“. Der Bundesfinanzminister habe angekündigt, dass er zum 1. Januar 2025 die infrastrukturellen Voraussetzungen geschaffen haben wolle, sagte sie am Sonntag im ARD-„Sommerinterview“.

Derzeit fehlten noch die notwendigen Informationen und Register. Daher sei eine Einführung 2024 nicht möglich. Angesichts der derzeit schlechten Konjunkturdaten rief Esken unterdessen dazu auf, die Wirtschaft nicht schlechtzureden: Deutschland sei ein starkes Land mit einer starken wirtschaftlichen Basis. „Wir sollten nicht den Fehler machen, die Industrie und die Wirtschaft insgesamt jetzt in die Depression reinzureden.“

Deutschland brauche nun eine aktive Wirtschaftspolitik und einen Industriestrompreis: „Wir müssen in Infrastruktur investieren, und wir müssen für die Industrie und übrigens auch für den Mittelstand, der eben auch von Energiepreisen abhängig ist, einen Brückenstrompreis ermöglichen.“


Foto: Saskia Esken (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Kretschmer warnt vor Lieferung von Marschflugkörpern an Kiew

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Dresden (dts Nachrichtenagentur) – Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich gegen die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ausgesprochen. „Ich bin ganz klar gegen die Lieferung von Marschflugkörpern“, sagte Kretschmer dem „Spiegel“.

Immer wieder überschreite die Bundesregierung selbst gesetzte rote Linien, erst bei der Lieferung von Leopard-Panzern, nun bei Marschflugkörpern. „Was kommt als Nächstes?“, fragte der CDU-Politiker: „Wollen wir wirklich in Kauf nehmen, dass deutsche Raketen in Russland einschlagen könnten?“ Stattdessen forderte Kretschmer „neue, intensive diplomatische Initiativen des freien Westens“. Die Bundesregierung prüft derzeit eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpers, hat aber offiziell bislang keine Entscheidung darüber getroffen.


Foto: Michael Kretschmer (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts