Sonntag, August 17, 2025
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DGB kritisiert Pläne von Union und SPD zur Arbeitszeit

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die DGB-Chefin Yasmin Fahimi kritisiert die Pläne von Union und SPD zur Arbeitszeit. Die voraussichtliche künftige Regierung plant, die tägliche Höchstarbeitszeit zugunsten einer Wochenarbeitszeit abzuschwächen.

Das sei „keine gute Idee“, sagte Fahimi der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Das könnte bei gleichzeitigem Festhalten an der Mindestruhezeit bedeuten, dass in einigen Branchen die 13-Stunden-Schicht zum Standard wird“, so die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes.

„Ich warne zudem davor, das Arbeitszeitgesetz zur politischen Verhandlungsmasse zu machen. Das ist ein fatales und grundfalsches Signal an die Belegschaften und auch an die Tarifvertragsparteien. Der Politik kann ich daher nur sagen: Finger weg davon.“

Auf die Frage, ob dieser Appell an die Politik auch für das Thema Mindestlohn gelten sollte, sagte Fahimi: „Die Mindestlohnkommission hat sich in ihrer neuen Geschäftsordnung selbst zum Ziel gesetzt, das Kriterium des sechzigprozentigen Medianlohns zu berücksichtigen. Ich sehe also gar keinen Widerspruch zum Koalitionsvertrag. Es bleibt der Politik stets vorbehalten, dies abschließend zu bewerten.“


Foto: Bauarbeiter (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Ramelow über Koalitionsvertrag: Zu Ostdeutschland nur "Randnotizen"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Thüringens ehemaliger Ministerpräsident und heutiger Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (Linke) kritisiert, dass der Koalitionsvertrag von Union und SPD ostdeutsche Interessen nicht ausreichend berücksichtige.

„Dieser ganze Koalitionsvertrag enthält kein Kapitel über Ostdeutschland, ja, nicht einmal eine Halbüberschrift“, sagte der Linken-Politiker dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Ostdeutschland ist Union und SPD nur Randnotizen wert. Und mit Blick auf 35 Jahre deutsche Einheit heißt es lediglich, es gebe einen Grund zum Feiern und die Ostdeutschen hätten viel durchgemacht. Wenn das alles ist, dann will man die Einheit offenkundig unter den Teppich kehren. Ich verstehe nicht, dass ostdeutsche Ministerpräsidenten immer noch voll des Lobes sind über diesen Vertrag.“

Die Übereinkunft, dass der Bund die ostdeutschen Länder entlasten wolle, indem er bei Ansprüchen aus Zusatz- und Sonderversorgungssystemen der früheren DDR weitere zehn Prozentpunkte der Kosten übernimmt, nannte Ramelow ebenso lapidar wie das Ziel, in Ostdeutschland Rechenzentren aufzubauen und Industriezentren an das Wasserstoff-Kernnetz anzuschließen. Unbefriedigend seien zudem die Ausführungen zur Bedeutung der Landwirtschaft in Ostdeutschland, so Ramelow. Und dass der Ostbeauftragte künftig im Bundesfinanzministerium statt im Kanzleramt sitzen solle, bedeute, dass bloß „ein neues Türschild“ angebracht werde.

Der langjährige Regierungschef beklagte: „Wenn von den neuen Bundesländern die Rede ist, dann kommt immer noch nur Doping und Stasi. Stattdessen sollte es darum gehen, die Stärken Ostdeutschlands zu nehmen, um ganz Deutschland zu stärken.“


Foto: Bodo Ramelow (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Lang kritisiert Parteien für Bequemlichkeit auf Social Media

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Grünen-Politikerin Ricarda Lang fordert, den „Kampf um die Reichweite“ in sozialen Medien aufzunehmen, um junge Wählergruppen zu erreichen.

„Die demokratischen Parteien machen es sich schon sehr einfach, wenn sie sagen, dass längere Einordnungen von komplexen Inhalten nicht funktionieren“, sagte Lang den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Samstagausgaben). „Dem zugrunde liegt eine sehr fatalistische Vorstellung, dass auf den sozialen Medien nur die Rechtspopulisten gewinnen können. Das stimmt offensichtlich nicht. Man kann auch von anderer Seite aus Inhalte dort knackig auf den Punkt bringen.“

Lang selbst probiert seit ihrem Rückzug als Parteichefin im Herbst 2024 auf den sozialen Netzwerken verschiedene Formate aus, um ihre Reichweite zu erhöhen. Unter anderem lud sie vor einigen Tagen ein Video hoch, in dem sie sich schminkte und dabei den Koalitionsvertrag von Union und SPD besprach.

„Nicht nur Hass und Hetze funktionieren, man kann auch mit positiven Emotionen Menschen erreichen. Dafür muss man aber auch mal um die Ecke denken, sich in die Zielgruppe hineinversetzen. Einfach die Sätze aus dem letzten FAZ-Interview in die Kachel packen, das ist nicht erfolgreich“, so Lang. „Wir sollten den Kampf um die Reichweite – was ja vor allem bedeutet, Menschen für Politik zu begeistern – auf jeden Fall aufnehmen.“

Die Bundestagsabgeordnete investiert jetzt deutlich mehr Zeit für politische Inhalte auf Social Media als zu Zeiten als Parteichefin. „Ich setze mich am Sonntag eine halbe Stunde hin und mache einen Social-Media-Wochenplan, schaue was los ist in den kommenden Tagen, wie ich zum Beispiel den Koalitionsvertrag erklären kann, ob ich Talkshow-Auftritte habe, aus denen ich Ausschnitte aufbereiten kann. Bei Tiktok sollte man sogar täglich posten, das schaffe ich aber nicht immer.“

Was gut bei ihr funktioniere und bei den Menschen ankomme, sei „Humor, Ehrlichkeit, und mit Erwartungen zu brechen, wie etwa beim Schminkvideo“, sagte Lang. „Damit komme ich raus aus der Blase und erreiche die, die sich vielleicht sonst nicht auf Accounts von politischen Personen aufhalten. Und darum geht es mir.“


Foto: Ricarda Lang (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Kältere Witterung: Gasverbrauch steigt um fast neun Prozent

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Bonn (dts Nachrichtenagentur) – Der Gasverbrauch in Deutschland hat in dieser Heizperiode deutlich zugenommen. Nach einer Erhebung der Bundesnetzagentur, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben) berichten, haben Privathaushalte und Unternehmen im Winter 2024/25 um 8,9 Prozent mehr Gas verbraucht als 2023/24.

Während sich die Zunahme bei Haushalten und Gewerbe auf 7,7 Prozent beläuft, ist der Gasverbrauch der Industrie um 10,1 Prozent gestiegen. Insgesamt lag er bei 594.314 Gigawattstunden (GWh).

Netzagentur-Präsident Klaus Müller führt das Wetter als wesentlichen Grund für die Entwicklung an – es war in diesem Winter um 1,4 Grad kälter als im vorangegangenen. „Wir haben in diesem Winter sehen können, dass der Gasverbrauch maßgeblich durch die Witterung beeinflusst wird“, sagte er den Funke-Zeitungen. „Deutschland hat in dieser Heizperiode rund neun Prozent mehr Gas verbraucht als im Jahr zuvor. Allerdings war es eben auch deutlich kälter.“

Im Vergleich zu den Heizperioden 2018 bis 2021 – also vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und dem Wegfall der russischen Gaslieferungen – nahm der Verbrauch in diesem Winter um 8,9 Prozent ab. Daran haben Privathaushalte und Gewerbe mit einem Rückgang von 11,5 Prozent einen größeren Anteil als die Industrie (minus 6,6 Prozent). Die durchschnittliche Temperatur war in diesem Zeitraum ähnlich zum Winterhalbjahr 2024/25.

Müller lobte die Einsparungen gerade bei den Haushalten als „bemerkenswert“. Viele Menschen heizten inzwischen viel bewusster und nachhaltiger. Zugleich warnte der Chef der Bundesnetzagentur davor, beim Energiesparen nachzulassen. „Energieeffizienz und ein umsichtiger Verbrauch bleiben auch in Zukunft wichtig“, so Müller.


Foto: Gaszähler (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Historiker hält Deutschland für aktuell wichtigste Demokratie

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Toronto (dts Nachrichtenagentur) – Der US-Historiker Timothy Snyder hat angesichts der aktuellen Situation in den USA die Rolle Deutschlands hervorgehoben. „Dieser Moment ist eine Chance für Deutschland, denn Deutschland ist im Moment vielleicht die wichtigste funktionierende Demokratie der Welt“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagausgabe).

Der neue US-Präsident Donald Trump sei nicht der Auslöser seines Umzugs aus den USA nach Kanada gewesen, sagte der Holocaustforscher. „Die Leute fliehen vor Trump. Aber ich bin nicht weggelaufen.“ Sein Weggang von der Yale University und die Übersiedelung nach Toronto hatte im März Schlagzeilen gemacht.

Nichtdestotrotz kritisiert Snyder die Trump-Regierung scharf. Amerika habe keine Lehren aus den Folgen der Anschläge von 9/11 gezogen. „So schrecklich die Reaktionen der Bush-Regierung waren, die Trump-Regierung wird wahrscheinlich noch viel radikaler sein“, sagte er.


Foto: Deutscher Bundestag (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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1. Bundesliga: Heidenheim schlägt Stuttgart

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Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) – Der 1. FC Heidenheim hat den VfB Stuttgart am 31. Spieltag der Bundesliga mit 1:0 bezwungen und damit im Abstiegskampf wichtige Zähler gesammelt, während die Schwaben ihre sechste Heimniederlage in Folge hinnehmen mussten.

Die Gastgeber hatten zahlreiche Gelegenheiten auf dem Fuß, blieben jedoch vom Aluminium verfolgt: Nick Woltemade traf in der 82. Minute die Latte, Deniz Undav köpfte in der 84. Minute an den Außenpfosten und Pascal Stenzel verfehlte in der Nachspielzeit mit einer Volleyabnahme nur knapp das Ziel.

Beide Trainer reagierten mit personellen Wechseln, um neue Impulse zu setzen: Stuttgart brachte unter anderem Jamie Leweling, Jacob Bruun Larsen und Pascal Stenzel, während Heidenheim unter anderem Mathias Honsak, Luca Kerber und Sirlord Conteh einwechselte. Am Ende sicherte Mathias Honsaks Traumtor in der 89. Minute Heidenheim einen wichtigen Auswärtssieg im Kampf gegen den Abstieg.


Foto: Kevin Müller (1. FC Heidenheim) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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US-Börsen legen geringfügig zu – Zollerleichterung für Halbleiter

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Freitag zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 40.114 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,1 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 5.520 Punkten 0,7 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 19.433 Punkten 1,1 Prozent im Plus.

Im internationalen Handelskonflikt senden die USA und China weiterhin gemischte Signale aus. Während China zuletzt noch dementiert hatte, dass man sich in Verhandlungen mit der US-Regierung befinde, berichtet der US-Sender CNN nun, dass Halbleiter aus den USA stillschweigend von den Zöllen in Höhe von 125 Prozent ausgenommen wurden. US-Präsident Trump erklärte derweil, dass er substanzielle Zugeständnisse aus China erwarte. Zudem signalisierte er, dass eine weitere „Zinspause“, wie sie derzeit unter anderem für die EU gilt, unwahrscheinlich ist.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagabend schwächer: Ein Euro kostete 1,1363 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8800 Euro zu haben.

Der Goldpreis ließ deutlich nach, am Abend wurden für eine Feinunze 3.305 US-Dollar gezahlt (-1,4 Prozent). Das entspricht einem Preis von 93,52 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 67,02 US-Dollar, das waren 47 Cent oder 0,7 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet in New York, via dts Nachrichtenagentur

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2. Bundesliga: Ulm siegreich – Hertha und Magdeburg unentschieden

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Fürth/Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Am Freitagabend des 31. Spieltages der 2. Bundesliga unterlag Gastgeber Fürth im Sportpark Ronhof knapp mit 0:1 gegen den SSV Ulm 1846. Den einzigen Treffer erzielte Ulms Innenverteidiger Maurice Krattenmacher mit einem abgefälschten Schuss aus rund 20 Metern in der 62. Minute.

Zuvor hatten die Kleeblätter in der ersten Halbzeit noch leichte Vorteile, blieben vor dem Tor aber harmlos und scheiterten mehrfach an Ulms Defensivblock und Torhüter Noll. Nach dem Rückstand versuchte Fürth mit frischen Kräften über die Außenbahnen Druck aufzubauen, doch weder Standardsituationen noch Hereingaben fanden den Weg ins Gehäuse. Ulm zog sich tief zurück, verteidigte geschickt und brachte den Auswärtsdreier trotz einiger Fürther Abschlussversuche in der Schlussphase über die Zeit.

Im ausverkauften Olympiastadion trennten sich unterdessen Hertha BSC und 1. FC Magdeburg in einer intensiven Partie 1:1. Magdeburg ging kurz vor der Pause durch Lubambo Musonda in Führung, der in der 44. Minute einen abgefälschten Flachschuss aus 15 Metern in die rechte Ecke setzte. Nur zwei Minuten später glich Hertha über Linus Gechter per Kopfball aus, nachdem Michael Cuisance einen Freistoß von der rechten Seite scharf an den Fünfer gebracht hatte (45.+2).

In der zweiten Halbzeit verflachte das Spiel; beide Teams wechselten mehrfach, fanden aber kaum noch Torgefahr und teilten sich am Ende die Punkte. Hertha verpasste damit die Chance, den Klassenerhalt rechnerisch bereits zu sichern, während Magdeburg weiter auf einen Platz in den Aufstiegsrennen hoffen darf.


Foto: Jonjoe Kenny (Hertha BSC) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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SPD will Energiepreis-Senkung als frühe Maßnahme von Schwarz-Rot

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – SPD-Chef Lars Klingbeil will die Stärkung der Wirtschaft zum wichtigsten Thema der neuen Bundesregierung machen. „Unsere oberste Priorität von Tag eins an ist es, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu erhöhen – mit Superabschreibungen für Unternehmen, einer Senkung der Energiepreise und einer Unternehmenssteuerreform“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagausgabe). „Vor allem die ersten beiden Punkte werden sehr schnell kommen.“

Aus seiner Sicht muss Deutschland jetzt schnell die Rahmenbedingungen für Unternehmen und auch Spitzenforscher verbessern, die gerade überlegten, die USA zu verlassen. „Wir müssen klarmachen: Die freie Welt ist hier“, sagte der SPD-Vorsitzende. „Hier haben wir einen funktionierenden Rechtsstaat, eine demokratische Mitte, die zusammenarbeitet, und setzen das Thema wirtschaftliche Stärke auf Platz eins unserer Agenda.“

Auch die Infrastruktur-Investitionen müssten rasch sichtbar werden. „Es muss schnell gebaut werden, es muss schnell saniert werden, es muss schnell spürbar sein“, so Klingbeil. Das gelte vor allem für Schulen, Kitas, Straßen, Brücken und die Bahn.

„Ich bin überzeugt: Dass die Bahn zu spät kommt, ist nicht nur ein Infrastrukturproblem, sondern mittlerweile auch ein Demokratieproblem“, sagte er. Man könne diese Stimmung jedoch auch wieder ändern, „indem Menschen sehen, Deutschland kommt voran“.

Weniger Hoffnungen macht der SPD-Chef den Bürgern auf schnell sinkende Sozialbeiträge. Die Probleme im System ließen sich „nicht einfach nur mit mehr Geld zukleistern“. Es brauche echte, tiefgreifende Reformen, um die sich nun eine Kommission kümmern solle. „Es ist mein Anspruch, in dieser Legislatur Veränderungen auf den Weg zu bringen“, sagte Klingbeil. „Entweder wir schaffen es jetzt, in vier Jahren die sozialen Sicherungssysteme zu modernisieren, oder sie werden von den Populisten zerschossen. Die kommen dann mit der Kettensäge oder mit der Axt.“


Foto: Lars Klingbeil (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Göring-Eckardt berichtet von "sehr heftigen" Anfeindungen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nachdem der frühere SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert seinen Rückzug aus der Politik auch mit Drohungen gegen seine Person begründet hat, berichtet die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt ebenfalls von „sehr heftigen“ Anfeindungen. „Ich habe erlebt, dass mich jemand bei einer öffentlichen Veranstaltung auf der Toilette mit einem spitzen Gegenstand bedroht hat“, sagte Göring-Eckardt dem Podcast „Tagesanbruch – die Diskussion“ von T-Online. „Ich bin angeschrien worden, verfolgt worden, habe zum Teil Veranstaltungen nur noch mit dem Schutz des BKA machen können.“

„Noch viel dramatischer“ sei es für Kommunalpolitiker, sagte Göring-Eckardt. Denn die seien immer vor Ort, man treffe sie beim Einkaufen. Sie wisse, dass es eine ganze Reihe von Menschen gebe, die das nicht aushalten oder es ihrem Umfeld nicht mehr zumuten möchten, und sie sei froh, dass es weiterhin auch die anderen gebe.

Ihr selbst sei es andersherum gegangen als Kühnert, der sich nach eigenen Aussagen auch wegen der Verrohung zurückgezogen hat, erzählt Göring-Eckardt: „Ich habe gedacht: Ihr kriegt mich hier nicht weg.“

Die Grünen-Politikerin begründet ihre Haltung mit ihrer Biografie. „Jetzt bin ich in der DDR aufgewachsen, sprich in einer Diktatur, war Teil derjenigen, die in der friedlichen Revolution dieses Regime gestürzt haben“, sagte Göring-Eckardt. Sie habe wahrscheinlich in sich etwas, „dass ich sage, ich lasse mir das auch nicht wieder wegnehmen. Wir haben die Demokratie einmal erkämpft – und das wird auch Lebensaufgabe bleiben.“


Foto: Katrin Göring-Eckardt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts