Samstag, Dezember 13, 2025
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Autobahn-Klos: Linke will Raststätten verstaatlichen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Linke will Autobahn-Toiletten verstaatlichen. Wer dieser Tage mit dem Auto reise, „zahlt an fast jeder Raststätte mindestens einen Euro für den Toilettengang“, heißt es in einem Papier des Bundesvorstands der Partei, über das der „Stern“ berichtet. „Das ist nicht nur unpraktisch – es ist Abzocke.“

Niemand solle auf Reisen überhöhte Preise zahlen oder auf saubere Toiletten verzichten müssen. Konkret solle der Zugang zu den Toiletten kostenlos sein, maximal sei ein „symbolischer Klo-Groschen“ drin – „ganz ohne Zwangskauf und Abzocke“.

Dazu sollen die Autobahnraststätten zurück in die öffentliche Hand. „Die Privatisierung der Raststätten im Jahr 1998 hat sich als Griff ins Klo erwiesen“, schreibt der Linken-Bundesvorstand. Die Einzigen, die davon profitierten, seien windige Finanzinvestoren, die „extreme Gewinne“ aus diesem Raststätten-System zögen. „Die Privatisierung des Raststättenbetreibers Tank und Rast soll Schritt für Schritt rückgängig gemacht oder das Unternehmen unter öffentliche Kontrolle gestellt werden“, heißt es in dem Papier weiter.

Die Rücküberführung in die öffentliche Hand will die Linke mit dem Sondervermögen Infrastruktur finanzieren. Außerdem fordert die Linke bessere Arbeitsbedingungen für die Reinigungskräfte, und mehr Transparenz und Kontrolle dessen, was an den Toiletten verdient wird.

Verfasst hat das Papier der Bundesgeschäftsführer der Linken, Janis Ehling. „Reisen darf kein Luxus sein – und ein Klogang schon gar nicht“, sagte er dem „Stern“. Man setze sich ein für eine faire, soziale und saubere Infrastruktur für alle, die unterwegs sind, so Ehling. „Es ist Zeit, das Sanifair-System zu beenden und Verantwortung zurück in die öffentliche Hand zu holen.“


Foto: Autobahnraststätte (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bosch und VW kündigen Durchbruch beim automatisierten Fahren an

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Stuttgart/Wolfsburg (dts Nachrichtenagentur) – Bosch und Volkswagen wollen ab dem nächsten Jahr das automatisierte Autofahren vom Nischen- zum Massenprodukt machen.

„Wir wollen das automatisierte Fahren für Millionen Autofahrer verfügbar machen, vom Volumen- bis zum Premiumsegment“ kündigte Mathias Pillin, Chief Technology Officer der Automobilsparte von Bosch, in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ an. „Mitte 2026 wird die Software, die wir gemeinsam entwickelt haben, für den Einsatz in Serienfahrzeugen bereit sein“, sagte er.

„Wir entwickeln kein Nischenprodukt. Durch die hohen Stückzahlen von VW können wir die Technik so anbieten, dass viele sie sich leisten können und wir zugleich damit Geld verdienen“, sagte Peter Bosch, Chef der zentralen VW-Softwaresparte Cariad, der FAS.

Der Stuttgarter Autozulieferer Bosch will die neue Technik für das automatisierte Fahren auch an andere Autohersteller liefern. Das Interesse von Herstellern aus Asien, Europa und Nordamerika sei groß: „Die Kunden fahren mit der Software in seriennahen Prototypen und finden sie richtig cool“, sagte Bosch-Manager Pillin.

Nach Angaben von Bosch und VW handelt es sich bei der Software des Autopiloten, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basiert, um eine vollständige Eigenentwicklung ohne US-Techkonzerne als Kooperationspartner. „Das ist made in Europe. Wir zeigen, dass die deutsche Autoindustrie die Schlüsseltechnologien Künstliche Intelligenz und automatisiertes Fahren selbst beherrscht“, sagte der VW-Manager Bosch.

Der Autopilot wird laut Bosch und VW aus regulatorischen Gründen zunächst nur bei Autobahnfahrten genutzt werden können. Der Fahrer soll für längere Zeit dem Computer die Steuerung des Fahrzeugs überlassen können. Er muss sich aber bereithalten, selbst wieder zu übernehmen. Bosch und VW hoffen darauf, dass der Autopilot in Zukunft auch auf Landstraßen und in der Stadt zugeschaltet werden kann, was derzeit gesetzlich in Deutschland noch nicht zulässig ist.


Foto: VW-Logo (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Linke fordert staatliche Preiskontrollen für Strom und Gas

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Linken-Chefin Ines Schwerdtner fordert angesichts teurer Strom- und Gastarife staatliche „Preiskontrollen für Strom und Gas“.

Das erklärte Schwerdtner gegenüber der „Frankfurter Rundschau“ von „Ippen-Media“ als Reaktion auf eine Berechnung des Vergleichsportal Verivox zum aktuellen Monitorbericht der Bundesnetzagentur, mit dem Ergebnis, dass jeder vierte Stromkunde in Deutschland in der teuren Grundversorgung ist. Beim Gas ist es jeder Fünfte.

„Während viele Menschen jeden Cent umdrehen müssen, zahlen Millionen Haushalte Milliarden zu viel für Strom und Gas. Der Bürger wird zur Melkkuh, weil die Grundversorger ihre Preise künstlich hochhalten dürfen“, sagte Schwerdtner. Ihr zufolge stecken viele Menschen aus Angst oder Unwissen in der Grundversorgung fest. „Das ist ein System, das arm macht und Konzerne reich. Wer heute noch in einem Grundversorgungstarif hängt, wird schlicht abgezockt.“

Laut Verivox kann ein durchschnittlicher Haushalt im Einfamilienhaus bei einem Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden und Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden durch einen Wechsel aus der Grundversorgung im Schnitt 1.628 Euro pro Jahr sparen. „Das ist kein Marktversagen, das ist politisches Versagen“, sagte Linken-Chefin Schwerdtner.

„Es braucht sofort eine Preisaufsicht, die dem Wahnsinn ein Ende setzt – und endlich Strom als das behandelt, was es ist: ein Grundbedürfnis, kein Spekulationsobjekt. Die Grundversorger müssen günstigere Preise anbieten. Die Herabsetzung der Stromsteuer muss für alle gelten, nicht nur für die Industrie.“

Dafür nimmt die Linke die Bundesregierung in die Pflicht. „Es braucht sofort die Wiedereinführung staatlicher Preiskontrollen für Strom und Gas. In Zeiten von Inflation und explodierenden Lebenshaltungskosten dürfen Konzerne nicht länger unkontrolliert an der Preisschraube drehen.“ Für die Linke gehört zu hohen Strompreisen der Kampf angesagt, besonders jenen, die wegen eines Grundversorgertarifs überdurchschnittlich teuer sind.

„Die Beweislast gehört umgedreht: Nicht die Verbraucherinnen und Verbraucher sollen nachweisen müssen, dass etwas falsch läuft – die Energieversorger müssen darlegen, warum die Preise weiterhin so hoch sind“, sagte Schwerdtner. „Eine Kontrolle über Energiepreise gehört in die Hände der Wirtschaftsministerien von Bund und Ländern. Preissteigerungen darf es nur noch geben, wenn sie vorher geprüft und genehmigt wurden – so wie es 2023 schon praktiziert wurde.“


Foto: Gaszähler (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bilger räumt Fehler im Fall Brosius-Gersdorf teilweise ein

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Steffen Bilger, hat Fehler beim Handling des Falls Brosius-Gersdorf eingeräumt, verortet die Ursache des Streits aber nach wie vor bei der SPD.

Dem Nachrichtensender „Welt“ sagte Bilger am Freitag: „Es ist ganz klar, dass diese Richterwahl nicht gut gelaufen ist. Dass da Fehler gemacht wurden, sicherlich auch von uns. Rückblickend muss man einfach sagen, dass die SPD einen polarisierenden Vorschlag gemacht hat, wir die Brisanz zu spät erkannt haben. Und dann ist es uns als Koalition gemeinsam nicht gelungen, einen Weg zu finden, diese Situation zu lösen. Und so sind wir tatsächlich in schweres Fahrwasser gekommen als Koalition.“

Er könne „verstehen, wenn die SPD-Fraktion verstimmt ist über die Abläufe“, so Bilger. „Ganz sicher ist das schon eine Belastung für die Koalition, nach wie vor.“ Aber man sei nun in einem „guten Austausch“ mit der SPD-Fraktion und werde gemeinsam eine Lösung finden. Es gelte im Herbst, an die aus seiner Sicht erfolgreichen ersten Wochen der schwarz-roten Zusammenarbeit anzuknüpfen, so Bilger.

Nachdem die Juristin Frauke Brosius-Gersdorf nicht mehr als Richterin am Bundesverfassungsgericht zur Verfügung steht, macht die Linke Ansprüche geltend. „Nach den aktuellen Kräfteverhältnissen im Bundestag steht uns als Linke auch ein Vorschlagsrecht zu, was die Besetzung des Postens der Bundesverfassungsrichterin angeht. Und das fordern wir auch ein“, sagte die Parteivorsitzende Ines Schwerdtner der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Schwerdtner betonte: „Die schwarz-roten Koalitionäre brauchen unsere Stimmen bei dieser Wahl. Und insofern gehe ich davon aus, dass sie sich auf uns zu bewegen werden“.

Nach dem Rückzug von Brosius-Gersdorf steht die Koalition vor den Fragen, wer für das Amt infrage kommt und wie sich im Bundestag die nötige Zweidrittelmehrheit sichern lässt. Dass die Union noch einmal bereit wäre, für ein politisches Vorhaben AfD-Stimmen in Kauf zu nehmen, schließt die Linken-Chefin nicht aus. „Man sieht inzwischen sehr klar, dass Teile der Union auf den rechten Kulturkampf nicht nur hereinfallen, sondern ihn auch noch forcieren“, sagte Schwerdtner der „NOZ“ weiter.

Das habe sich auch bei der gescheiterten Wahl der Verfassungsrichterin gezeigt. Für die Koalition sei der Rückzug der Kandidatin eine schallende Ohrfeige, sagte Schwerdtner: „Sie kriegt nicht mal ihre eigene Truppe auf Linie. Spahn hat seine Fraktion nicht im Griff, und die SPD scheinbar die Durchsetzungskraft eines schlafenden Kaninchens. So wird es schwer für eine vierjährige Amtszeit“. Dieses „peinliches Theaterstück“, so die Linken-Vorsitzende, verstehe doch kein Mensch mehr in einem Land, das „echte Probleme“ habe.


Foto: Jens Spahn und Steffen Bilger (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Dax am Mittag zurückhaltend – Münchener Rück unter Druck

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax hat am Freitag nach einem zurückhaltenden Start in den Handelstag bis zum Mittag weiter keine klare Richtung eingeschlagen. Gegen 12:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 24.170 Punkten berechnet, 0,1 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag.

„Die Marktteilnehmer haben sich nach der aufregenden Handelswoche am Freitag an den Seitenlinien positioniert“, sagte Marktanalyst Andreas Lipkow. Die Gefahr von unliebsamen Nachrichten über das Wochenende bleibe latent vorhanden und sorge für eine gewisse Kaufzurückhaltung.

„Gesucht sind am heutigen Handelstag die Aktien, die in den letzten Handelstagen stärker unter Handelsdruck gestanden haben. Das könnte auf Leerverkaufseindeckungen hindeuten. Verkauft werden dagegen die Aktien der Versicherungsunternehmen und die klassischen defensiven Sektoren wie Telekommunikation und Pharma.“

„Der Verkaufsdruck entlädt sich insbesondere bei den Aktien der Münchener Rück. Die vorgelegten Quartalszahlen des Rückversicherungsunternehmens konnten die Investoren nicht mehr überzeugen.“ Münchener Rück gaben zum Mittag fast sechs Prozent ab und bildeten das Schlusslicht der Kursliste. Auch für Hannover Rück ging es klar in den roten Bereich.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagnachmittag schwächer: Ein Euro kostete 1,1634 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8595 Euro zu haben.


Foto: Anzeigetafel in der Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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Standard-Tuberkulose-Test zur bei Immungeschwächten unzureichend

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Saarbrücken (dts Nachrichtenagentur) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass der häufig eingesetzte QuantiFERON-TB-Gold-Plus-Test bei immungeschwächten Patienten nicht ausreichend ist, um Tuberkulose vorherzusagen. Das teilte die Universität des Saarlandes am Freitag mit. Die Forschung wurde in elf europäischen Ländern durchgeführt und von Martina Sester und Christoph Lange geleitet.

In der Untersuchung, die von 2015 bis 2019 stattfand, wurden über 2.600 Patienten analysiert, darunter 1.788 Personen mit geschwächtem Immunsystem, beispielsweise nach Organtransplantationen oder bei HIV-Infektionen. Der Test, der die Immunantwort auf den Tuberkulose-Erreger misst, zeigte bei diesen Patienten häufig falsche negative Ergebnisse. Dies ist besonders besorgniserregend, da Tuberkulose für immungeschwächte Menschen eine erhebliche Gefahr darstellt.

Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass der QuantiFERON-TB-Gold-Plus-Test nicht allein für die Diagnose einer aktiven Tuberkulose verwendet werden sollte. Die Wissenschaftler empfehlen, zusätzliche Risikofaktoren wie den HIV-Status und die allgemeine Immunlage in die Beurteilung einzubeziehen, um eine präventive Behandlung zu ermöglichen.


Foto: Ärzte (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Pestel: Beamte sollten über fünf Jahre länger arbeiten als Arbeiter

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Sarstedt (dts Nachrichtenagentur) – Das Pestel-Institut schaltet sich in die Debatte über Lebensarbeitszeit ein und macht einen radikalen Vorschlag. Beamte sollen künftig fünfeinhalb Jahre länger arbeiten als Arbeiter, weil sie im Schnitt so viel länger leben.

Außerdem sprechen sich die Wissenschaftler dafür aus, Geringverdiener bei der Höhe der Rentenbezüge deutlich besserzustellen. In einer Untersuchung, über die der „Spiegel“ berichtet, bringen Ökonomen des Instituts die unterschiedliche Lebenserwartung der Menschen ins Spiel, um das Rentensystem gerechter zu machen.

„Wer weniger verdient, lebt statistisch auch kürzer. Überdurchschnittlich viele Arbeitnehmerinnen und Arbeiter erreichen die Rente nicht einmal, weil sie früher sterben“, sagte Matthias Günther, Leiter des Pestel-Instituts, dem „Spiegel“. Umgekehrt würden die, die mehr verdienten – gewissermaßen proportional zu ihrem Einkommen – statistisch auch deutlich älter. „Sie bekommen also eine höhere Rente oder Pension – und das auch noch wesentlich länger. Menschen mit geringen Einkommen dagegen müssen mit einer deutlich niedrigeren Rente klarkommen, von der sie außerdem deutlich kürzer überhaupt etwas haben“, sagte Günther.

Tatsächlich haben männliche Beamte im Schnitt ab dem 65. Lebensjahr eine Lebenserwartung von weiteren 21,5 Jahren, wie eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aus dem Jahr 2021 zeigt. Bei männlichen Arbeitern sind es nur 15,9 Jahre – ein Unterschied von etwa fünfeinhalb Jahren. Zwischen männlichen Angestellten und Beamten beträgt der Unterschied gut zwei Jahre.

Ein hoher Abstand zeigt sich auch bei der Höhe der Einkommen: Männliche Spitzenverdiener haben eine um 6,3 Jahre höhere Lebenserwartung als Geringverdiener. Ökonomen führen das unter anderem darauf zurück, dass wohlhabendere Menschen besseren Zugang zu medizinischer Versorgung haben und seltener schwere körperliche Arbeiten verrichten. Diese Aspekte würden in der bisherigen Rentendiskussion kaum oder gar nicht berücksichtigt, so die Kritik Günthers.

Das derzeitige System führe zu großer Ungerechtigkeit. Man könnte das Problem aber auch lösen, ohne dass Beamte länger arbeiten müssten. Dem Ökonomen zufolge würde eine „soziale Staffelung“ schon reichen: Die Renten von Geringverdienern müssen angehoben werden. Umgekehrt wäre bei Besserverdienern eine „soziale Dämpfung“ der Rentenhöhe vertretbar.


Foto: Büros (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Dax startet leicht im Minus – Zoll-Chaos treibt Goldpreis an

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Freitagmorgen leicht negativ in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 24.140 Punkten berechnet, 0,2 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag.

Hart traf es die Papiere der Münchener Rück, die um über sieben Prozent nachgaben. Der Rückversicherer hatte zuletzt weitere Preisrückgänge hinnehmen müssen, was für ein niedrigeres Geschäftsvolumen sorgte.

„Die Anleger an der Frankfurter Börse tappen seit gut einer Woche weitestgehend im Dunkeln“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets. „Der Dax tritt auf der Stelle, da sich weder Käufer noch Verkäufer durchsetzen können. Einer Stop-Loss-Verkaufswelle vor einer Woche folgte gestern ein Short Squeeze. 1.000 Punkte runter, 1.000 Punkte wieder rauf – jetzt steht der Dax wieder da, wo er zuvor auch schon war.“

Seit dem Zoll-Deal zwischen den USA und der Europäischen Union habe sich der Nebel zwar etwas gelichtet. Die Planlosigkeit in der konkreten Umsetzung fange jetzt aber erst an. „Addieren sich Zölle, sodass 27,5 Prozent bei Autos richtig sind, oder gilt hier auch der Zolldeckel von 15 Prozent? In Japan freut man sich heute Morgen über die Nachricht, dass sich die verschiedenen Zölle nicht addieren. Gelten für Japan und die EU dieselben Regeln? Man weiß es nicht.“

„Dass die Zölle ein Buch mit sieben Siegeln sind und in der Umsetzung ein Höchstmaß an Unvorhersehbarkeit herrscht, zeigt auch der Goldpreis. Er springt wegen einer Zoll-Nachricht auf ein neues Rekordhoch. Zur Überraschung von vielen seien 1-Kilogramm- und 100-Unzen-Barren mit Zollnummern entdeckt worden. Damit entfiele die zollfreie Einfuhrmöglichkeit in die USA, was eine scharfe Kehrtwende gegenüber der noch im April gewährten Ausnahme bedeuten würde.“

„Es ist zum jetzigen Zeitpunkt völlig unklar, ob es sich dabei um einen Fehler der US-Behörden handelt oder ob diese Zölle nur für Importe gelten, die aus der Schweiz kommen, die bisher keinen Deal mit den USA abgeschlossen hat. Auf jeden Fall versuchen gerade sehr viele Amerikaner an physische Goldbarren zu kommen, weil sie erwarten, dass Zölle die Preise bald steigen lassen könnten. Das schürt die Goldnachfrage und treibt den Preis“, sagte Stanzl.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagmorgen etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,1655 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8580 Euro zu haben.

Der Goldpreis ließ leicht nach, am Morgen wurden für eine Feinunze 3.396 US-Dollar gezahlt (-0,1 Prozent). Das entspricht einem Preis von 93,68 Euro pro Gramm.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Krankheitskosten steigen weiter

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Im Jahr 2023 haben Krankheiten in Deutschland direkte Kosten in Höhe von 491,6 Milliarden Euro verursacht. Im Jahr 2020 hatten die Krankheitskosten 430,1 Milliarden Euro und 2015 noch 337,1 Milliarden Euro betragen.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte, erhöhten sich die durchschnittlichen Pro-Kopf-Kosten 2023 im Vergleich zu 2020 um 670 Euro (12,7 Prozent) und im Vergleich zu 2015 um 1.760 Euro (42,4 Prozent) auf 5.900 Euro. Kreislauferkrankungen sowie psychische und Verhaltensstörungen waren 2023 erneut die kostenintensivsten Krankheiten.

2023 entfielen über ein Viertel (26,0 Prozent) der Krankheitskosten auf Krankheiten des Kreislaufsystems (13,1 Prozent oder 64,6 Milliarden Euro) und psychische und Verhaltensstörungen (12,9 Prozent oder 63,3 Milliarden Euro). Die dritthöchsten Kosten verursachten mit einem Anteil von 10,3 Prozent (50,6 Milliarden Euro) Krankheiten des Verdauungssystems, dicht gefolgt von Muskel-Skelett-Erkrankungen mit 10,1 Prozent (49,9 Milliarden Euro). Neubildungen (darunter Krebserkrankungen) machten 9,7 Prozent (47,6 Milliarden Euro) der Krankheitskosten aus. Somit war rund die Hälfte der Krankheitskosten im Jahr 2023 auf diese fünf der insgesamt 21 in der Krankheitskostenrechnung abgebildeten Krankheitskapitel zurückzuführen.

Diese Kostenverteilung ist im Zeitvergleich sehr stabil: So lag im Jahr 2015 der Anteil dieser fünf Krankheitskapitel an den Gesamtkosten bei 55,7 Prozent und im Jahr 2020 bei 54,7 Prozent. Die Gewichtung der einzelnen Krankheitskapitel variiert dabei leicht.

Mit fortschreitendem Alter nehmen die Krankheitskosten deutlich zu. Mit 261,8 Milliarden Euro entstanden über die Hälfte (53,2 Prozent) der Gesamtkosten allein bei der Bevölkerung ab 65 Jahren. Dies entsprach Pro-Kopf-Kosten von 14.070 Euro in dieser Altersgruppe.

In der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen entstanden mit Pro-Kopf-Kosten von 2.270 Euro die geringsten Krankheitskosten, während die Pro-Kopf-Kosten für unter 15-Jährige bei 2.450 Euro lagen. Auf die 30- bis unter 45-Jährigen entfielen mit 2.950 Euro pro Kopf geringere Kosten als auf die 45- bis unter 65-Jährigen mit 5.230 Euro. Bei den 65- bis unter 85-Jährigen lagen die Kosten schon bei 11.480 Euro pro Person. Für die Hochbetagten (über 85-Jährige) betrugen die Pro-Kopf-Kosten 28.860 Euro.

Im Jahr 2023 lagen die Pro-Kopf-Kosten bei Frauen mit 6.490 Euro um 1.190 Euro höher als bei Männern (5.300 Euro). Krankheiten des Kreislaufsystems waren bei Männern mit 800 Euro pro Kopf mit höheren Kosten verbunden als bei Frauen (750 Euro), ein umgekehrtes Bild zeigte sich bei Krankheiten der Psyche und Verhaltensstörungen. Hier lagen die Krankheitskosten pro Kopf bei Frauen mit 920 Euro rund 1,5-mal so hoch wie bei Männern (600 Euro). Die insgesamt höheren Pro-Kopf-Kosten bei Frauen sind neben typischer geschlechtsspezifischer Erkrankungen und den Kosten durch Schwangerschaft und Geburt vor allem auf die höhere Lebenserwartung beziehungsweise den größeren Anteil an den Älteren und Hochbetagten zurückzuführen. So waren von den fast 2,8 Millionen hochbetagten Menschen, die 2023 mindestens 85 Jahre alt waren, knapp zwei Drittel (65,4 Prozent) weiblich, so Destatis.


Foto: Medizinisches Personal in einem Krankenhaus (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Ifo: Über einem Drittel der Unternehmen fehlen Aufträge

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München (dts Nachrichtenagentur) – 36,7 Prozent der Unternehmen haben nach eigenen Angaben zu wenig Aufträge. Der Anteil blieb in der Ifo-Umfrage im Juli nahezu unverändert, nach 37,3 Prozent im April und weiter deutlich über dem langfristigen Durchschnitt.

„Trotz leichter Fortschritte ist die Talsohle nicht durchschritten“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. „Der anhaltende Auftragsmangel bleibt ein zentrales Hemmnis für eine substanzielle konjunkturelle Erholung.“

In der Industrie ist der Anteil der Unternehmen mit fehlenden Aufträgen wieder gestiegen – von 36,8 auf 38,3 Prozent. Besonders stark betroffen sind der Automobilbau, wo der Anteil von 35,4 auf 42,6 Prozent zunahm, sowie der Maschinenbau (46,1 Prozent) und die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen (40,6 Prozent). Auch in der Metallindustrie meldet inzwischen knapp die Hälfte der Betriebe eine unzureichende Auftragslage.

Im Dienstleistungssektor berichten weniger Unternehmen von fehlenden Aufträgen: Der Anteil sank von 32,3 auf 29,9 Prozent. Dennoch bleibt die Lage in einzelnen Branchen angespannt. Besonders betroffen sind weiterhin Leiharbeitsfirmen, auch wenn der Anteil von zuvor 73,4 auf 56,3 Prozent zurückging. Überdurchschnittlich hoch ist der Auftragsmangel auch im Beherbergungsgewerbe (54,2 Prozent) sowie bei Werbeagenturen und Marktforschungsunternehmen (51,4 Prozent).

Im Handel bleibt die Lage insgesamt schwierig. Im Großhandel klagt inzwischen rund zwei Drittel der Unternehmen (66,2 Prozent) über fehlende Aufträge – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorquartal (61,7 Prozent). Auch im Einzelhandel hat sich die Situation nicht verbessert: Der Anteil stieg leicht von 50,6 auf 51,0 Prozent – damit berichtet weiterhin jeder zweite Betrieb über eine unzureichende Nachfrage.


Foto: Autoproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts