Montag, November 10, 2025
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Bundesärztekammer fordert "umfassende Resilienzstrategie"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat gefordert, das Gesundheitssystem auf einen möglichen Kriegsfall vorzubereiten.

„Das Gesundheitswesen in Deutschland braucht eine umfassende Resilienzstrategie, auch für den Bündnis- beziehungsweise Verteidigungsfall. Dieser wird unwahrscheinlicher, wenn potenzielle Angreifer wissen, dass wir auch in Hinblick auf die gesundheitliche Versorgung gut vorbereitet sind“, sagte Reinhardt der „Welt“.

Dazu müssten Lieferketten „abgesichert und diversifiziert“, die digitale Infrastruktur gestärkt und Fachkräfte „nachhaltig“ ausgebildet werden. „Wir müssen die Zusammenarbeit ziviler und militärischer Gesundheitseinrichtungen intensivieren, um im Verteidigungs- beziehungsweise Bündnisfall eingespielt agieren zu können“, fordert Reinhardt. „Und nicht zuletzt müssen Bund, Länder und Kommunen ihre Krisenmanagementpläne aktuell halten und Krankenhäuser dabei unterstützen, regelmäßig Notfallübungen zu organisieren.“

Der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, sagte: „Das deutsche Gesundheitswesen ist, ebenso wie der Rest der Bundesrepublik, nicht auf einen Kriegsfall ausgerichtet. Es existieren zahlreiche Notfall- und Katastrophenpläne für Zivilschutzmaßnahmen bei schweren Unfällen oder Naturkatastrophen. Ein tatsächlicher Krieg wäre jedoch eine völlig andere Herausforderung.“ Es benötige eine „flexible Strategie zum Aufbau von einer Art von Personalpool als zivile Reserve, die wir im Krisenfall aktivieren können“. Dringend erforderlich sei zudem eine „nationale Notfallreserve, die über Schutzausrüstung hinaus auch essenzielle Medikamente umfasst“. Auch müsse ein Schutzkonzept für Krankenhäuser vor militärischen Angriffen entwickelt werden.

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) forderte: „Lange Diskussionen in Stuhlkreisen müssen der Vergangenheit angehören, wir müssen jetzt handeln.“ Die Menschen müssten darauf vertrauen können, dass der Staat in Krisenzeiten und auch unter „höchsten Beanspruchungen“ sicher aufgestellt sei und handlungsfähig bleibe. „Wir müssen vor allem mutige Entscheidungen treffen – auch, worauf in Mangellagen verzichtet werden kann: von Berichtspflichten über Standards und Prüfungen bis hin zu Personalvorgaben. Für das Personal muss es einzig und allein um eines gehen: Leben retten.“

Thüringens Gesundheitsministerin Katharina Schenk (SPD) sagte, sie sehe die größte Herausforderung darin, im Ernstfall „genügend medizinische Fachkräfte vorzuhalten“: „Für Thüringen ist nicht in erster Linie die Zahl der verfügbaren Krankenhausbetten entscheidend, sondern dass diese Betten auch mit dem entsprechenden medizinischen und Pflege-Personal betrieben werden können. Und natürlich muss auch die Arzneimittelversorgung sichergestellt sein.“

Janosch Dahmen, Sprecher für Gesundheitspolitik der Grünen-Bundestagsfraktion, warnte: „Man muss es so hart sagen: Unser Gesundheitssystem ist chronisch krank, anfällig – und überwiegend nach ökonomischen, nicht sicherheitsstrategischen Kriterien organisiert.“ Und „Putins Großmachtfantasien“ ließen keine Zweifel: „Dieser Krieg kann eher früher als später auch uns unmittelbar treffen.“ Daher brauche es ein „umfassendes Umdenken“ in Form von verpflichtenden Krisenübungen und kriegschirurgischen Schulungen. Ebenfalls müsse ein „zentrales Institut für Gesundheitssicherheit“ gebildet werden, „das zivile und militärische Akteure vernetzt, ein Lagezentrum betreibt und Ausbildungskapazitäten bündelt“. Die künftige Bundesregierung habe mit dem 500-Milliarden-Euro-„Sondervermögen“ nun die Mittel dazu.


Foto: Krankenhausbett (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Grünen-Fraktionspitze bestätigt – Nouripour soll Bundestagsvize werden

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Grünen-Bundestagsfraktion hat am Montag ihre bisherigen Chefinnen im Amt bestätigt. Katharina Dröge und Britta Haßelmann wurden wiederwählt. Dröge selbst meldete eine Zustimmung von 90,4 Prozent und sprach von einem „großartigen Vertrauensbeweis“.

Außerdem einigte sich die Bundestagsfraktion darauf, Omid Nouripour für das Amt des Bundestagsvizepräsidenten zu nominieren. Dieser setzte sich damit gegen die bisherige Amtsinhaberin Katrin Göring-Eckardt durch, die das Amt bislang innehatte, auch Kulturstaatssekretärin Claudia Roth hatte Interesse angemeldet.

Als Erste Parlamentarische Geschäftsführerin wurde schließlich Irene Mihalic von den Grünen-Abgeordneten gewählt. Sie hat diese Position bereits seit 2021.


Foto: Katharina Dröge und Omid Nouripour (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax leicht im Minus – Bayer unter Druck

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Zum Wochenstart hat der Dax leichte Verluste gemacht. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 22.852 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,2 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Am unteren Ende der Kursliste rangierten Vonovia, Beiersdorf und Bayer. Der Pharmakonzern hatte zuletzt eine juristische Niederlage im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichtungsmittel Roundup erlitten. Gegen den Trend im plus waren stattdessen die Papiere von Infineon, der Deutschen Bank und von Zalando.

„Der Dax schaukelt unter geringen Schwankungen in die neue Handelswoche“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. „Scheinbar haben sich die Anleger in Frankfurt mit dem Niveau von 23.000 Punkten angefreundet. Auch heute kam trotz eines schwächeren Einkaufsmanagerindex keine große Verkaufsbereitschaft auf.“

Die Börse hoffe, dass die Markit-Daten vor allem Vergangenheitsbetrachtungen seien, und setze auf einen Aufschwung der deutschen Wirtschaft im Frühjahr. „Der Blick der Investoren bleibt strikt nach vorn gerichtet“, so Stanzl.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Montagnachmittag schwächer: Ein Euro kostete 1,0795 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9264 Euro zu haben.

Der Ölpreis stieg unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Montagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 73,04 US-Dollar, das waren 88 Cent oder 1,2 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Anzeigetafel in der Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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Wirtschaftsweise Schnitzer gegen Einsparungen beim Elterngeld

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, hat sich gegen Kürzungen beim Elterngeld ausgesprochen. „Natürlich muss man angesichts der Ausgabenbedarfe nach Sparmöglichkeiten schauen“, sagte die Ökonomin dem Tagesspiegel. „Beim Elterngeld würde ich aber nicht ansetzen.“

Zuletzt hatte Ifo-Präsident Clemens Fuest gar eine Abschaffung der Leistung ins Spiel gebracht. Forderungen nach Kürzungen gab es auch aus der CDU.

„Das Elterngeld wurde eingeführt, um berufstätigen Frauen die Entscheidung für Kinder zu erleichtern“, sagte Schnitzer und verweist auf Studien, wonach das Elterngeld die Geburtenrate „signifikant“ gesteigert habe. Besonders stark sei dieser Effekt bei gut ausgebildeten Frauen gewesen.

„Wir wollen diese Frauen nicht für den Arbeitsmarkt verlieren, wollen aber gleichzeitig auch nicht, dass diese Frauen sich gegen Kinder entscheiden“, so die Ökonomin. Die Höhe des Elterngelds gehaltsabhängig zu gestalten und gleichzeitig zu deckeln, hält sie für richtig. „Je mehr jemand verdient, umso größer sind die Einbußen, wenn man beruflich pausiert.“

Keinen Anreizeffekt sieht Schnitzer in der Mütterrente. „Sie ist auch als Sozialmaßnahme nicht zielgenau: von ihr profitieren alle Mütter, egal wie hoch das Haushaltseinkommen ist“, sagte die Ökonomin: „Und wer besonders wenig verdient, also von der Grundsicherung lebt, für den wird die Mütterrente eins zu eins mit der Grundsicherung verrechnet.“ Diese Frauen profitierten nicht von einer Erhöhung der Mütterrente.


Foto: Zwei Frauen mit Kinderwagen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Bundesnetzagentur verlängert Mobilfunkfrequenzen

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Bonn (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesnetzagentur hat die Rechte für die Mobilfunkfrequenzen in Deutschland unter Auflagen verlängert. Konkret würden die Frequenznutzungsrechte in den Bereichen 800 MHz, 1.800 MHz und 2.600 MHz übergangsweise um fünf Jahre fortgeführt, teilte die Behörde am Montag mit.

Die Verlängerung ist demnach für die Mobilfunknetzbetreiber mit Verpflichtungen verbunden, insbesondere mit Versorgungs- und weiteren Auflagen. Zuvor hatte die Bundesnetzagentur das Benehmen des Beirats mit der Entscheidung eingeholt.

Mit der Entscheidung verbessere man die Mobilfunkversorgung für alle Verbraucher und fördere den Wettbewerb, sagte Bundesnetzagentur-Chef Klaus Müller. „Die Verlängerung der Frequenzen ist mit ambitionierten Versorgungsauflagen verknüpft. Eine spezifische Versorgungsauflage für den ländlichen Raum und eine Flächenauflage fördern gleichwertige Lebensverhältnisse in der Stadt und auf dem Land.“

Konkret sollen ab 2030 bundesweit mindestens 99,5 Prozent der Fläche mit mindestens 50 Mbit/s versorgt sein. Darüber hinaus ist eine Versorgung in jedem Bundesland von mindestens 99 Prozent der Haushalte in dünn besiedelten Gemeinden sowie aller Bundesstraßen mit mindestens 100 Mbit/s ab 2029 vorgesehen. Alle Landes- und Staatsstraßen sowie Binnenwasserstraßen des Kernnetzes des Bundes sollen ab 2029 mit mindestens 50 Mbit/s versorgt werden, alle Kreisstraßen ab 2030.


Foto: Handy-Sendemast (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Mehrheit sucht im Netz nach weiteren Infos zu Online-Dates

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – 61 Prozent der deutschen Nutzer von Dating-Plattformen haben schon einmal online nach weiteren Informationen zu einem Dating-Profil gesucht. Das geht aus einer Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom hervor, die am Montag veröffentlicht wurde.

Besonders verbreitet ist dieses Phänomen demnach bei den Unter-50-Jährigen: Zwei Drittel von ihnen recherchierten im Netz zum Online-Match (67 Prozent). Die jüngere Altersgruppe verlässt sich beim Online-Dating vornehmlich auf Dating-Apps: 61 Prozent der deutschen Internet-Nutzer von 16 bis 29 Jahren haben schon einmal eine solche Dating-App genutzt, über alle Altersklassen hinweg ist es ein Drittel (33 Prozent).

Auch in der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen sind Apps mit 44 Prozent das Mittel der Wahl, allerdings dicht gefolgt von Partnervermittlungsplattformen (41 Prozent). Ältere Internet-Nutzer sind in erster Linie bei Online-Partnervermittlungen aktiv: So haben 36 Prozent der 50- bis 59-Jährigen bereits eine solche Plattform genutzt, in der Altersgruppe ab 60 Jahren ist es immerhin noch ein Fünftel (20 Prozent). Über alle Altersgruppen hinweg hat knapp ein Drittel (32 Prozent) schon einmal eine Online-Partnervermittlung ausprobiert.

Aber auch soziale Netzwerke werden für Dating genutzt, etwa in Form von Textnachrichten: 30 Prozent der Internet-Nutzer haben schon einmal auf diese Weise gedatet. Online-Dating-Formen, die seltener genutzt werden, sind Online-Portale für One-Night-Stands (15 Prozent), Singlereisebörsen (zwölf Prozent) und Seitensprungportale (neun Prozent).

Insgesamt war über die Hälfte der Internet-Nutzer in Deutschland bereits einmal auf einer Online-Dating-Plattform aktiv (53 Prozent) – aber trotz der weit verbreiteten Nutzung finden rund drei Viertel (78 Prozent) der Nutzer solcher Plattformen diese Form des Datings oberflächlich. 6 von 10 (64 Prozent) halten es außerdem durch Online-Dating für schwerer, persönlich neue Menschen kennenzulernen, und ein Drittel (37 Prozent) fühlt sich durch die große Auswahl möglicher Dating-Partner auf den entsprechenden Plattformen überfordert.

Knapp die Hälfte der Nutzer ist darüber hinaus von einem zu langen Austausch von Textnachrichten genervt (45 Prozent), über die Hälfte berichtet, dass ihre Dates es selten aus dem virtuellen Raum hinaus und zu einem realen Treffen schaffen (54 Prozent). Und auch das sogenannte „Ghosting“ ist ein Phänomen des Online-Datings. Das finden 59 Prozent der Nutzer verletzend.

Für die Erhebung befragte Bitkom Research von der ersten bis zur dritten Kalenderwoche 2025 online 1.005 Personen in Deutschland ab 16 Jahren. Darunter befanden sich 532 Personen, die bereits einmal ein Online-Dating-Angebot genutzt haben.


Foto: Frau und Mann am Computer, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Jede vierte Kommune Opfer von Cyberattacken

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Jede vierte Kommune in Deutschland ist in den vergangenen zwei Jahren Opfer einer Cyberattacke geworden. Das geht aus dem „Zukunftsradar Digitale Kommune“ des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) hervor, über den die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet.

Mehr als 1.000 Kommunen nahmen an der Befragung teil. 26 Prozent meldeten Attacken aus dem Cyber-Raum in den zurückliegenden 24 Monaten. Bei den Gemeinden mit mehr als 100.000 Einwohnern waren es sogar 43 Prozent.

„Die Ergebnisse müssen zwingend zu einem Umdenken in der Cyber-Sicherheitsarchitektur und zu verstärkten Anstrengungen im Bereich der IT-Sicherheit führen“, sagte André Berghegger, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB).

Konkret wird im „Zukunftsradar“ Aufbau und Finanzierung einer „föderalen Cyber-Sicherheitsarchitektur für Bund, Länder und Kommunen“ gefordert. Zu dieser sollten „schnell verfügbare, hochqualifizierte Notfallteams“ gehören, die nach einem Angriff vor Ort umfassende Unterstützung bei Schadensbegrenzung, Datensicherung und Wiederaufbau der Funktionsfähigkeit leisten. Die Kommunen wünschten sich auch eine Stärkung der Kompetenzen des BSI als Zentralstelle, um bei der Vorbereitung auf Attacken sowie im Notfall zu helfen.

Denn, so kritisierte Berghegger: „Zurzeit herrscht für den Krisenfall ein hohes Maß an Intransparenz und Unsicherheit darüber, wer in welcher Form erste Hilfe bei Erkennen und Reagieren leisten kann und darf.“ Der DStGB-Chef lobte, dass die Lockerung der Schuldenbremse künftig auch mehr Geld für Cybersicherheit zur Verfügung stehe. Damit müssten rasch die Strukturen in Bund, Ländern und Kommunen gestärkt werden, sagte er der NOZ.


Foto: Computer-Nutzer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

SPD fordert Freilassung von Imamoglu

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das SPD-Präsidium hat die Verhaftung von Istanbuls Bürgermeister Ekrem Imamoglu scharf verurteilt. Ein entsprechender Beschluss des Gremiums sei am Montag getroffen worden, berichtet der „Spiegel“.

Demnach fordern die Sozialdemokraten die sofortige Freilassung des Oberbürgermeisters von Istanbul sowie die Freilassung aller anderen politischen Häftlinge. „Mit Sorge und Bestürzung“ verfolge man den „kontinuierlichen Abbau der Rechtsstaatlichkeit in der Türkei“, heißt es in dem Beschluss. Die Inhaftierung von Imamoglu reihe sich ein in „eine Serie politisch motivierter Verurteilungen“ und sei ein „Angriff auf freie Wahlen in der Türkei“.

Die oppositionelle CHP wollte Imamoglu an diesem Sonntag zu ihrem Kandidaten für die Präsidentschaftswahl in der Türkei 2028 küren, zum offiziellen Herausforderer von Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan. Doch am vergangenen Mittwoch wurde Imamoglu überraschend festgenommen, wegen angeblichen Terror- und Korruptionsverdachts.


Foto: SPD-Parteizentrale (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Militärhistoriker: Putin wird europäische Truppen nie akzeptieren

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Potsdam (dts Nachrichtenagentur) – Der Militärhistoriker Sönke Neitzel geht davon aus, dass europäische Friedenstruppen in der Ukraine für den russischen Präsidenten Wladimir Putin undenkbar bleiben werden.

„Putin wird niemals europäische Truppen in der Ukraine akzeptieren – noch dazu gut bewaffnet und mit Luftabwehr“, sagte er dem „Stern“. Dann wäre die Ukraine „de facto in der Nato“. Neitzel, der an der Universität Potsdam lehrt, sieht in den entsprechenden Vorstößen von Großbritannien und Frankreich einen anderen Hintergrund: „Das ist ein politisches Argument gegenüber Trump, um sich wieder an den Verhandlungstisch zu bringen. Für die Europäer ist es ein Schock, dass ihnen ihre eigene Verzwergung vorgeführt wird. Deshalb versuchen sie, Stärke zu zeigen, um die eigene Beteiligung zu erreichen.“

Große Sorge äußert Neitzel vor dem anstehenden Sapad-Manöver Russlands im Herbst – dies könnte zur Vorbereitung eines weiteren Krieges genutzt werden. „Polen und Balten haben große Angst, dass das der Auftakt sein könnte, das Baltikum anzugreifen. Vielleicht nicht großflächig, aber um einen Fait accompli, eine vollendete Tatsache, zu schaffen, etwa indem man in der Grenzstadt Narva in Estland über die Brücke fährt, um damit die Nato zu testen – und ihr bei einer ausbleibenden Reaktion politisch den Todesstoß zu geben.“


Foto: Soldaten der British Army (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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15.000 Euro in ICE gefunden

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München (dts Nachrichtenagentur) – Ein ungewöhnlicher Fund ereignete sich am frühen Sonntagmorgen in einem ICE auf der Fahrt von Hannover nach München: Eine 31-jährige Frau aus Leipzig entdeckte eine Tasche mit 15.000 Euro Bargeld.

Da der Besitzer nicht ausfindig gemacht werden konnte, informierte sie die Bundespolizei. Am Hauptbahnhof München übernahm eine Streife die Tasche von der Finderin. Die Zählung ergab, dass sich darin ausschließlich 200-Euro-Scheine befanden. Das Geld wurde sichergestellt.

Die Bundespolizei hat jetzt Ermittlungen zur Herkunft des Geldes aufgenommen, diese verliefen bisher jedoch erfolglos.


Foto: ICE (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts