Freitag, November 7, 2025
spot_img
Start Blog Seite 519

Experten halten Nord Stream 2 für technisch reaktivierbar

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die beschädigte Ostseepipeline Nord Stream 2 könnte laut Experten zeitnahe wieder in Betrieb genommen werden. „Aus technischer Sicht ist das kein großes Problem“, sagte Michael Rodi, Experte für Energiepolitik im Ostseeraum von der Universität Greifwald, dem „Spiegel“ am Mittwoch.

Schätzungen zufolge würde es rund eine halbe Milliarde Euro kosten, den beschädigten Strang A der Nord-Stream-2-Pipeline zu kitten. „Das ist aber wirtschaftlich darstellbar, angesichts der einstigen Investitionskosten der Pipeline von knapp zehn Milliarden“, so Rodi. Entsprechende Wartungsarbeiten hätte Dänemark bereits im Januar genehmigt.

Durch das Sprengstoffattentat sind die Röhren der ersten, älteren Gasleitung von Nord Stream 1 schwer beschädigt worden, bei Nord Stream 2 jedoch nur eine der beiden Leitungen. Durch eine der Gasröhren könnte demnach relativ schnell wieder Gas gelangen, die zweite, leicht beschädigte, müsste repariert werden. Dafür müssten die zerstörten Rohrabschnitte entfernt werden, sie haben einen Innendurchmesser von rund einem Meter und eine Länge von 12 Metern pro Segment.

Auch der Netzbetreiber Gascade sieht technisch keine großen Hürden. „Die beiden Nord Stream-Systeme sind in Lubmin mit dem deutschen Fernleitungsnetz unverändert physisch verbunden, jedoch hydraulisch abgetrennt“, sagte ein Sprecher von Gascade dem Nachrichtenmagazin.

Das Unternehmen hat den Anlandepunkt der Pipelines im vorpommerschen Lubmin gebaut. Als Netzbetreiber vermarkte man das Erdgas, „sofern die vertraglichen und regulatorischen Voraussetzungen erfüllt sind“. An ihnen soll es also nicht scheitern.

Hintergrund sind Medienberichte über angebliche Kaufinteressenten für die verwaisten Gasröhren. Bereits im November bekundete ein US-Milliardär Interesse, derzeit soll es Gespräche zwischen Putin-Vertrauten und US-Investoren geben.

Die noch amtierende Bundesregierung ist strikt gegen eine Inbetriebnahme, es gebe keine Gespräche und „dies steht nicht zur Debatte“, heißt es in einer Mitteilung. Und auch aus EU-rechtlichen Gründen kann die Pipeline aktuell nicht in Betrieb genommen werden, sagte Wissenschaftler Rodi.

Gasmarktexperte Joachim Endress glaubt, dass die Diskussionen um die Ostseepipelines bewusst angestoßen wurden. „Die Spekulation um eine mögliche Zukunft der Gasleitungen ist auch im Interesse der Finanzinvestoren der Pipeline“, sagte der Leiter des Beratungsunternehmens Ganexo. So hätten Energiekonzerne wie Engie, OMV, Shell, Uniper und Wintershall die Hälfte von Nord Stream 2 bezahlt. Auf Nachfrage des „Spiegels“ wiegelt der französische Gaskonzern Engie ab, man habe die Investitionen von rund einer Milliarde bereits abgeschrieben, weiter wolle man den Vorgang nicht kommentieren.


Foto: Hinweisschild Nord Stream 2 (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

US-Börsen legen deutlich zu – Trump pausiert Auto-Zölle

0

New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Mittwoch deutlich zugelegt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 43.007 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 1,1 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 5.845 Punkten 1,2 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 20.628 Punkten 1,4 Prozent im Plus.

Nachdem die US-Börsen angesichts der neuen Zölle der US-Regierung gegen Mexiko und Kanada am Dienstag abgestürzt sind und Warnungen vor einer „Trumpcession“ laut wurden, ruderte die US-Regierung am Mittwoch etwas zurück. So sollen die Zölle auf Autos der Hersteller Ford, GM und Stellantis für einen Monat ausgesetzt werden. Damit kehren Hoffnungen zurück, dass ein Deal mit dem US-Präsidenten die Zollpolitik des US-Präsidenten aufhalten könnte.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Mittwochabend deutlich stärker: Ein Euro kostete 1,0794 US-Dollar (+1,64 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9264 Euro zu haben.

Der Goldpreis stieg leicht an, am Abend wurden für eine Feinunze 2.923 US-Dollar gezahlt (+0,2 Prozent). Das entspricht einem Preis von 87,06 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis sank unterdessen stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 69,44 US-Dollar, das waren 160 Cent oder 2,3 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Netzbetreiber wollen lieber mehr Wettbewerb statt Geld

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Breitbandverband Anga, ein Zusammenschluss von bundesweit tätigen Netzbetreibern, mahnt angesichts des geplanten neuen Sondervermögens auch neue rechtliche Rahmenbedingungen an. „Mehr Geld schafft noch keine Modernisierung“, sagte Anga-Chef Philipp Müller am Mittwoch der dts Nachrichtenagentur.

Wichtig seien auch „die richtigen Rahmenbedingungen für die gewünschte Vollversorgung mit flächendeckenden Gigabitverbindungen“. Konkret trommelt der Verband schon seit Jahren für eine Abschaltung der alten DSL-Kupfernetze überall dort, wo bessere Alternativen vorhanden sind. „Als eine der ersten Maßnahmen sollte die neue Bundesregierung ein Konzept hierfür vorlegen“, sagte Müller. „Das Sondervermögen Infrastruktur wird seine Wirkung nicht entfalten, wenn nicht gleichzeitig die strukturellen Weichen richtig gestellt werden.“

Prinzipiell befürwortet aber auch der Breitbandverband den neuen Geldtopf: „Es ist zu begrüßen, dass Union und SPD noch vor der Bildung einer neuen Bundesregierung auf die veränderte Weltlage und die Herausforderungen in unserem Land reagieren“, sagte Müller.


Foto: Frau mit Tablet (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Studie: Kognitive Fähigkeiten lassen sich auch im Alter erhalten

0

München (dts Nachrichtenagentur) – Die geistigen Fähigkeiten eines Menschen können bei ausreichendem Training offenbar auch im fortgeschrittenen Alter auf hohem Niveau erhalten bleiben. Das zeigt eine neue Studie des Ifo-Instituts, über die die Wochenzeitung „Die Zeit“ berichtet.

„Bei jenem Teil der Bevölkerung, der seine Kompetenzen häufig nutzt, gibt es keinen Leistungsabfall“, sagte Ifo-Bildungsökonom Ludger Wößmann. Selbst bei mathematischen Aufgaben könne ein 65-Jähriger demnach noch auf dem Niveau eines Mitte-20-Jährigen sein. „Es hängt alles davon ab, wie viel man im Beruf und im Alltag rechnet oder liest.“ Grundsätzlich würden die durchschnittlichen kognitiven Fähigkeiten in der Bevölkerung bis Mitte 40 deutlich steigen und danach im sprachlichen Bereich leicht, im mathematischen stark, absinken, wenn diese Fähigkeiten nicht genutzt würden.

Bisher war die Forschung davon ausgegangen, dass die kognitiven Kompetenzen eines Menschen mit Ende 20 ihren Höhepunkt erreichen und die Leistungskurve danach stetig fällt. Die neue Studie zeige jedoch, dass dies keine unvermeidbare Entwicklung ist.


Foto: Leser mit Büchern (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Jusos wollen Neuaufstellung der SPD-Spitze

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach der historischen Schlappe bei der Bundestagswahl fordert Juso-Chef Philipp Türmer eine Neuaufstellung der Parteispitze auf dem kommenden Bundesparteitag. „Die Menschen dürfen nach dem Parteitag im Juni nicht den Eindruck haben, es hat sich nichts verändert. Das gilt gerade auch für die Aufstellung der Parteispitze“, sagte Türmer dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe).

Die SPD hatte bei der Bundestagswahl nur 16,4 Prozent erzielt. Die SPD will das Ergebnis aufarbeiten und dafür den für Ende des Jahres angesetzten Bundesparteitag vorziehen. Besonders Co-Parteichefin Saskia Esken steht in der Kritik. In der SPD gibt es viele Stimmen, die ihre Ablösung als Parteichefin fordern.

Türmer sieht die SPD schon seit längerer Zeit im Niedergang. Die Entwicklung, dass sich immer mehr Arbeiter von der SPD abwenden, sei „älter, sogar älter als die AfD“, sagte Türmer. „Auch bei der Wahl 2021 hatten wir Glück, dass die anderen so viele Fehler gemacht haben.“

Die SPD habe zwar gute Inhalte, aber eine visionäre Lücke, so der Juso-Chef. „Ein Grundsatzprogrammprozess, der gut gemacht wird, kann diese visionäre Lücke schließen.“


Foto: Philipp Türmer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Forsa: Mehrheit befürwortet Ausnahmen von Schuldenbremse

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – 76 Prozent der Bundesbürger finden die Pläne von Union und SPD richtig, in den nächsten Jahren 500 Milliarden Euro über neue Kredite in die Infrastruktur zu investieren. Das ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Sender RTL und ntv. 19 Prozent finden die Entscheidung nicht richtig.

Die höchste Zustimmung kommt von den Anhängern beider Parteien (CDU/CSU: 91 Prozent, SPD: 92 Prozent). Anhänger der Grünen (88 Prozent) und der Linke (75 Prozent) stimmen den Plänen ebenso zu, aber nur 35 Prozent der AfD-Anhänger.

Die Änderung der Schuldenbremse, um eine massive Erhöhung der Verteidigungsausgaben zu ermöglichen, finden mit 71 Prozent ebenfalls die Mehrheit der Befragten für richtig. 24 Prozent sind dagegen.

Auffällig dabei ist, dass die größte Zustimmung mit 90 Prozent von den CDU/CSU-Anhängern kommt, obwohl ihre Partei im Wahlkampf die Änderung der Schuldenbremse kategorisch abgelehnt hatte. Mit 49 Prozent stimmen auch mehr Anhänger der Linken dafür als dagegen (41 Prozent). Die Parteien, die eine Reform der Schuldenbremse bereits im Wahlkampf gefordert hatten, SPD und Grüne, haben jeweils 88 und 87 Prozent der Wähler hinter sich.


Foto: Menschen in einer Fußgängerzone (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

BSW lehnt Zustimmung zu höheren Militärausgaben im Bundesrat ab

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht will, dass die Länder Thüringen und Brandenburg im Bundesrat nicht der Lockerung der Schuldenbremse für die Bundeswehr zustimmen. An beiden Landesregierungen ist die Partei beteiligt.

„Da wir die Änderung zu den Militärausgaben ablehnen, werden die Länder sich mindestens enthalten“, sagte die BSW-Chefin dem „Stern“ am Mittwoch.

Für die Änderung des Grundgesetzes ist auch eine Zweidrittel-Mehrheit im Bundesrat erforderlich. Die Länder, in denen CDU, SPD und Grüne in unterschiedlichen Varianten regieren, kommen zusammen auf 41 der 69 Stimmen – das sind fünf weniger als nötig. In allen anderen Ländern sind FDP, BSW, Linke oder Freie Wähler beteiligt, die aus unterschiedlichen Gründen die von Union und SPD geplanten Verfassungsänderungen mindestens teilweise ablehnen.

Für das geplante Sondervermögen für Investitionen signalisierte Wagenknecht eine mögliche Zustimmung in der Länderkammer. „Die Investitionen schauen wir uns an“, sagte sie. „Wenn es ausschließlich zivile Investitionen sind, können wir zustimmen.“


Foto: Sahra Wagenknecht (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

EVG: Sondervermögen könnte "Modernisierungsturbo" werden

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach Ansicht des Chefs der Eisenbahngewerkschaft EVG, Martin Burkert, könnte das angekündigte Sondervermögen für die deutsche Infrastruktur die Modernisierung des Zugverkehrs vorantreiben.

„Die Pläne von Union und SPD sind radikal und richtig“, sagte der Gewerkschaftler dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Das Sondervermögen könne der dringend benötigte „Modernisierungsturbo“ werden. Allein die Schiene habe einen Sanierungsbedarf von über 90 Milliarden Euro. „Bislang fehlte es vor allem an einer verlässlichen, überjährigen Finanzierung“, so Burkert weiter. Bahn, Industrie und Wirtschaft bräuchten aber Planungssicherheit, um das Schienennetz und die Stellwerke zu sanieren.

Um die Schuldenbremse zu umgehen, hatte die alte Bundesregierung Baukostenzuschüsse in Eigenkapital der Bahn umgewandelt. Das wiederum zwinge die staatseigene Bahn AG dazu, Trassenpreise anzuheben, um die gesetzlich geforderte Eigenkapitalrendite zu bedienen. „Es liegt jetzt an der voraussichtlich neuen Bundesregierung, dies zu korrigieren“, so der EVG-Chef. Andernfalls würden am Ende die Bahnkunden die gesteigerten Preise tragen müssen.

CDU, CSU und SPD hatten sich am Dienstag bei Sondierungsgesprächen auf ein Sondervermögen für die deutsche Infrastruktur in Höhe von 500 Milliarden Euro verständigt. Ob die dafür notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit des Bundestages zusammenkommt, ist allerdings noch offen.


Foto: Martin Burkert (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Spahn begrüßt Einigung auf Schulden-Paket

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Unionsfraktionsvize Jens Spahn (CDU) hat die Einigung von Union und SPD auf eine verstärkte Aufnahme von Krediten begrüßt. „Union und SPD haben gestern ein starkes Signal der Entschlossenheit und Handlungsfähigkeit gesandt“, sagte das CDU-Präsidiumsmitglied dem „Tagesspiegel“ (Donnerstagausgabe).

Den Kurswechsel seiner Partei bei der Schuldenbremse rechtfertigte er mit der verteidigungspolitischen Lage. „Deutschland führt in Europa mit Friedrich Merz wieder. Die Weltlage und der Krieg in Europa erlauben kein Zögern“, sagte Spahn. „Verteidigung und Infrastruktur bilden die Basis für unsere Sicherheit und wirtschaftlichen Aufschwung.“

Aus seiner Sicht wird die Union jedoch trotzdem weiter auf Spar- und Konsolidierungsmaßnahmen beharren. „Die Arbeit der nächsten Regierung beginnt damit aber erst, wir werden weitere Reformen anstoßen“, so der CDU-Politiker weiter. „Bürokratie abbauen, irreguläre Migration beenden, den Standort stärken, Energiepreise senken und Leistung belohnen – all das steht dabei im Fokus.“


Foto: Jens Spahn (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

USA schränken Weitergabe von Geheimdienstinformationen an Kiew ein

0

Washington/Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Die USA haben die Weitergabe von Geheimdienstinformationen an die Ukraine offenbar teilweise eingestellt. Das berichten am Mittwoch mehrere Medien übereinstimmend unter Berufung auf ukrainische Quellen.

Demnach wurde der Austausch nicht vollständig eingestellt, sondern die Entscheidung sei „selektiv“. Demnach geht es vor allem um mögliche Schäden, die auf russischem Territorium verursacht werden könnten. Mit Blick auf Angriffe auf russische Streitkräfte auf dem von Russland besetzten ukrainischen Gebiet gibt es demnach scheinbar keine Einschränkung der Informationsweitergabe.

Die Entscheidung ist ein weiterer Rückschlag in den bereits angespannten Beziehungen zwischen Washington und Kiew. Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump bereits die Lieferung von Militärhilfen eingefroren.

Der Sicherheitsexperte Nico Lange geht davon aus, dass Einstellen des Teilens von Aufklärungsergebnissen der USA mit der Ukraine die Streitkräfte der Ukraine vor „erhebliche Probleme“ stellen wird. „Allerdings hat die Ukraine auch eigene Aufklärung, kommerzielle Satellitendaten und andere Partner“, so Lange bei X/Twitter. Die Ukraine werde demnach Himars und ATACMS nicht mehr einsetzen können, Probleme mit der Zielerfassung in einigen Abschnitten des Frontverlaufes bekommen und im westlichen Schwarzen Meer viel weniger „sehen“.


Foto: US-Fahnen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts