Dienstag, Juli 15, 2025
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US-Börsen uneinheitlich – Trump-Hype abgeflaut

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben sich am Montag uneinheitlich gezeigt. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 43.389,60 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,13 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 5.895 Punkten 0,4 Prozent im Plus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 20.540 Punkten 0,7 Prozent im Plus.

„Nach der Risikofreude in den ersten Novembertagen haben sich die Anlegernerven in New York wieder etwas beruhigt“, kommentierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets die aktuelle Lage. „Ein Grund dafür waren auch die Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell. Seine Botschaft, die Zinsen nur bei Bedarf zu senken und dazu noch langsamer als von den Märkten erhofft, kühlte die Trump-Euphorie ab.“

Nach „all dem Jubel“ mache sich allmählich Besorgnis breit, sagte der Experte. „Die fiskalpolitische Agenda des neuen Präsidenten ist noch nicht klar. Es geht die Angst geht um, dass eine leichtfertige Ausgabepolitik wieder die Inflation anheizen könnte, sodass die Fed die Zinssätze irgendwann sogar wieder erhöhen müsste“, so Oldenburger.

„Im Moment sind das aber nur mögliche Szenarien. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed im Dezember abermals die Zinsen senkt, bleibt hoch. Auch ist eine Rezession in den USA weit und breit nicht zu sehen und unter einem Präsidenten Trump eigentlich auch nicht zu erwarten“, prognostizierte der Marktanalyst.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Montagabend stärker: Ein Euro kostete 1,0590 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9443 Euro zu haben.

Der Goldpreis konnte deutlich profitieren, am Abend wurden für eine Feinunze 2.611 US-Dollar gezahlt (+1,9 Prozent). Das entspricht einem Preis von 79,27 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis stieg unterdessen stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Montagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 73,32 US-Dollar, das waren 3,2 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet in New York, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Scholz vereinbart mit Singapurs Regierungschef engere Kooperation

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Rio de Janeiro (dts Nachrichtenagentur) – Am Rande des G20-Gipfels in Rio de Janeiro ist Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Montagabend (Ortszeit) mit Singapurs Premierminister Lawrence Wong zusammengekommen.

Bei dem Gespräch stand die schon länger geplante deutsch-singapurische „Strategische Partnerschaft“ im Mittelpunkt. Eine entsprechende gemeinsame Erklärung wurde in Rio unterzeichnet, in der sich beide Länder zu dem Wunsch bekennen, „den freien Handel zu fördern und eine offene und inklusive internationale Ordnung zu bewahren“.

Scholz und Wong vereinbarten unter anderem eine Ausweitung der Zusammenarbeit auf neue Bereiche wie saubere Energie, Klimaschutz, Konnektivität, Cybersicherheit und Digitalisierung. Die bilaterale „Strategische Partnerschaft“ soll sich derweil an einem gemeinsamen Arbeitsplan orientieren, der sich auf fünf Säulen stützt und Initiativen in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit, Handel und digitale Wirtschaft, Klima und saubere Technologien, Wissenschaft und Innovation sowie Digitalisierung und künstliche Intelligenz beinhaltet.

Zu den genannten Initiativen zählen unter anderem die Vertiefung der militärischen Zusammenarbeit, der Aufbau einer sicheren Kommunikationsverbindung für den Informationsaustausch, die Unterstützung der weiteren Umsetzung des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Singapur, die Intensivierung des Austauschs zur Arbeitskräfteentwicklung, die Stärkung der Zusammenarbeit auf Ebene der Häfen, eine Kooperation bei der CO2-Bepreisung, gemeinsame Forschungsstipendien sowie eine Stärkung des kulturellen Austauschs.

Die jeweiligen Außenministerien sollen regelmäßig die Fortschritte überprüfen und den gemeinsamen Arbeitsplan entsprechend präzisieren. Mithilfe dieses Rahmenwerks werde man die „gemeinsamen Stärken nutzen“ und mit Schlüsselpartnern in allen Sektoren zusammenarbeiten, um die Zusammenarbeit zu verbessern, heißt es in der Erklärung.

Wong ist seit Mai 2024 in Doppelfunktion Premierminister und Finanzminister von Singapur. Der Insel- und Stadtstaat in Südostasien gilt für Deutschland als enger Partner in der Region. Nach Angaben der Bundesregierung sind über 2.300 deutsche Unternehmen dort vertreten.


Foto: Lawrence Wong und Olaf Scholz in Rio am 18.11.2024, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Gewalthilfegesetz soll in den Bundestag – Union zweifelt

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Gewalthilfegesetz von Familienministerin Lisa Paus soll offenbar kommende Woche im Kabinett beschlossen werden. Damit werde „die Chance gewahrt, das Gesetz noch in dieser Legislaturperiode zu verabschieden“, zitiert der „Spiegel“ aus aus Kreisen des Familienministeriums. „Dann käme es auf den Bundestag an.“

Mit dem Gesetz will der Bund Frauenhäuser mitfinanzieren, der Zugang für Frauen zu Schutz und Beratung in Fällen von häuslicher Gewalt soll durch einen Rechtsanspruch gesichert werden.

Eine Einigung über die Finanzierung konnte nicht mit dem damaligen Finanzminister Christian Lindner erzielt werden. Nun ist die Einigung mit seinem Nachfolger von der SPD Jörg Kukies geglückt. Für eine Mehrheit im Bundestag bräuchte es aber die Stimmen der Union.

Die familienpolitische Sprecherin der Unions-Fraktion Silvia Breher sagte dem „Spiegel“, sie halte den Zeitraum für eine Umsetzung des Gesetzes für nicht machbar: „Für das Vorhaben der Familienministerin liegt bis heute kein finaler Gesetzentwurf vor. Das vorausgehende Beteiligungsverfahren mit den Ländern und Verbänden wurde nicht einmal eingeleitet.“ Es bleibe keine Zeit dafür, das Gesetz im Bundestag zu beschließen und dann durch den Bundesrat zu bekommen, bevor die Legislatur beendet ist.

„Es ist doch lächerlich: erst über Jahre nichts hinbekommen und dann uns im Parlament sagen: Ihr müsst jetzt das Gesetz retten“, sagte sie. „Wir können unser Konzept gern in der nächsten Legislatur beschließen.“

Derweil ruft ein Bündnis aus Prominenten die Fraktionen zur Zusammenarbeit auf: In einem Video fordern 22 Personen, das Gewalthilfegesetz solle beschlossen werden.


Foto: Demonstrantin gegen Gewalt an Frauen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

1. Bundesliga: Freiburg-Urgestein Höfler verlängert

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Freiburg (dts Nachrichtenagentur) – Fußball-Bundesligist SC Freiburg hat den Vertrag mit Mittelfeldspieler Nicolas „Chicco“ Höfler verlängert. Das teilten die Breisgauer am Montag mit.

„Chicco und der Sport-Club – das ist in vielerlei Hinsicht eine außergewöhnliche Verbindung. Mit seiner Erfahrung und seiner extrem professionellen Herangehensweise ist er nach wie vor eine Säule unserer Mannschaft, neben dem Platz übernimmt Chicco Verantwortung im Mannschaftsrat“, sagte Freiburg-Sportvorstand Jochen Saier. „Wir freuen uns außerordentlich, dass diese Zusammenarbeit eine Fortsetzung findet.“

Nicolas Höfler selbst sagte: „Der SC ist seit fast 20 Jahren nicht nur meine sportliche Heimat – und dennoch geht mein Blick nicht nach hinten, sondern nach vorne. Ich habe noch richtig Lust, hier gemeinsam mit den Jungs was zu bewegen und unsere Ziele zu erreichen. Dafür werde ich alles einbringen und freue mich über die Vertragsverlängerung.“

Der Mittelfeldspieler kam als 15-Jähriger vom SC Pfullendorf in die Freiburger Fußballschule und wurde mit der U19 Deutscher Meister und Juniorenpokal-Sieger. In den Spielzeiten 2011/12 und 2012/13 sammelte er auf Leihbasis Zweitliga-Erfahrung beim FC Erzgebirge Aue.

Seit seiner Rückkehr im Sommer 2013 ist der 34-Jährige eine prägende Figur im Freiburger Mittelfeld. Höfler steht mit 351 Profi-Einsätzen auf Platz drei der Rekordspieler-Liste des SC Freiburg, im Ranking der Bundesligaspiele mit 267 Partien gar auf Platz 2.

Über Vertragsinhalte wurde wie gewohnt Stillschweigen vereinbart.


Foto: Nicolas Höfler (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Insa: Scholz fällt in Wählergunst auf den letzten Platz

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist bei den Wählern so unbeliebt wie nie zuvor. Das berichtet die „Bild“ (Dienstagausgabe) unter Berufung auf das „Politikerranking“ des Instituts Insa.

Demnach fällt Scholz in der wöchentlichen Abfrage von Platz 19 auf Platz 20. Das ist sein bisher schlechtester Wert und der letzte Platz im Ranking. Scholz ist damit auch unbeliebter als die AfD-Vorsitzenden Alice Weidel (Platz 15) und Tino Chrupalla (Platz 18). Unverändert auf dem ersten Platz rangiert hingegen Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD).

Wie die „Bild“ weiter schreibt, kann die SPD in der Wählergunst dagegen leicht zulegen. Wäre am Sonntag Bundestagswahl, kämen die Sozialdemokraten auf 16 Prozent. Das ist ein halber Punkt mehr als in der Vorwoche.

CDU/CSU (32 Prozent), die Grünen (elf Prozent), FDP (4,5 Prozent) und AfD (19 Prozent) müssen dagegen jeweils einen halben Prozentpunkt abgeben. Das BSW gewinnt einen halben Punkt auf 7,5 Prozent dazu.

Für die Erhebungen befragte Insa insgesamt 2.008 Personen vom 15. bis 18. November 2024.


Foto: Olaf Scholz am 18.11.2024, via dts Nachrichtenagentur

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Scholz: Ukraine-Krieg spielt große Rolle bei Hunger in der Welt

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Rio de Janeiro (dts Nachrichtenagentur) – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beklagt, dass in der Debatte beim G20-Gipfel über Hunger und Armut zu wenig über globale Kriege als Ursache gesprochen wird. So habe auch der Ukraine-Krieg „unglaublich viele Konsequenzen für die ganze Welt“, sagte er am Montagnachmittag (Ortszeit) in Rio de Janeiro.

„Wir haben Preisinflationen erlebt, wir haben Hungerkonsequenzen in der Welt gehabt, weil die Lieferung von Lebensmitteln nicht mehr ungehindert funktionieren konnte“, sagte der Kanzler. Bei der Beendigung des Krieges müsse man „noch klarer sprechen“ und er werde das bei seiner „nächsten Intervention noch deutlicher formulieren“, so Scholz.

Es sei richtig, „dass jetzt auch mit dem russischen Präsidenten gesprochen wird“, sagte Scholz. Putin müsse „deutlich gemacht“ werden, dass er eine Verantwortung habe und dass die Unterstützung der Ukraine nicht nachlassen werde, sagte der Kanzler.

Die Entscheidung von US-Präsident Joe Biden, der Ukraine den Einsatz von Langstreckenwaffen in Russland zu erlauben, bewege ihn aber nicht zum Umdenken bei der Lieferung von Taurus-Raketen: „Ich habe sehr klar begründet, warum ich die Lieferung von Marschflugkörpern – Taurus ist die in Deutschland eingesetzte Variante – nicht für richtig halte.“

Sie würden auch nur eingesetzt werden können, „wenn man sich mit der Zielsteuerung auch mitverantwortlich fühlt. Das ist aber etwas, das ich nicht verantworten kann und auch nicht will“, so der SPD-Politiker.

Gleichzeitig habe man klare Vorstellungen darüber, „dass die von uns gelieferten starken Waffen“, die man zur Verfügung stelle, „nicht eingesetzt werden können, um tief in das russische Hinterland hinein zu wirken“, so Scholz.

Man habe eine Ausnahme bei der Verteidigung von Charkiw gemacht, weil der Angriff kurz hinter der Grenze gestartet sei, „aber das ändert nichts an den Grundprinzipien, die ich nicht einfach so formuliert habe, sondern die mein Handeln leiten“, so Scholz.


Foto: Olaf Scholz am 18.11.2024, via dts Nachrichtenagentur

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Dax lässt leicht nach – US-Euphorie flacht ab

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Zum Wochenstart hat der Dax leicht nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 19.189,19 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,11 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Die Aktien von Vonovia verzeichneten am Ende der Kursliste kurz vor Handelsschluss die stärksten Kursverluste mit über zwei Prozent im Minus, direkt hinter den Werten von Merck und Siemens Energy. An der Spitze der Kursliste legten die Papiere von der Commerzbank über zwei Prozent zu, direkt vor denen der Deutschen Börse und BMW.

„Wenn an der Wall Street wie am Freitag die Trump-Euphorie deutlich nachlässt und die Kurse auf breiter Front nachgeben, ist das plötzlich aufgekommene Eigenleben des Dax auf einmal sogar von Vorteil. Der Index konnte auch heute die durch Siemens und Telekom entstandenen Gewinne aus der Vorwoche und damit die 19.000er Marke halten“, kommentierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets den Verlauf.

„Ansonsten waren Impulse an der Frankfurter Börse Mangelware. Bis Nvidia als prominenter Nachzügler die Berichtssaison in den USA am Mittwochabend beschließt, dürften auch die Ausschläge des Dax in die eine oder andere Richtung eher begrenzt bleiben“, sagte Oldenburger.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Montagnachmittag stärker: Ein Euro kostete 1,0569 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9462 Euro zu haben.

Der Goldpreis konnte deutlich profitieren, am Nachmittag wurden für eine Feinunze 2.611 US-Dollar gezahlt (+1,9 Prozent). Das entspricht einem Preis von 79,41 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis stieg unterdessen stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Montagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 73,28 US-Dollar, das waren 3,2 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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NRW-SPD-Fraktionschef legt sich bei K-Frage nicht auf Scholz fest

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Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – In der Debatte um die SPD-Kanzlerkandidatur bei der vorgezogenen Bundestagswahl hat sich der SPD-Fraktionschef im Landtag Nordrhein-Westfalen, Jochen Ott, ausdrücklich nicht auf Bundeskanzler Olaf Scholz festgelegt. Mit Blick auf Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, den einige Bundes- und Landtagsabgeordnete favorisieren, sagte Ott der „Welt“ (Dienstagausgabe): „Allein, dass die SPD zwei Kabinettsmitglieder hat, denen die Kanzlerschaft zugetraut wird, zeigt, dass wir für diesen Wahlkampf grundsätzlich gut aufgestellt sind. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen: Wir dürfen in der SPD nicht gegeneinander spielen, wenn wir gewinnen wollen.“

Ott weiter: „Geschlossenheit wird das A und O sein, denn das wird einer der härtesten Wahlkämpfe, die Deutschland erlebt hat.“ Nach Ansicht von Ott muss der Fokus der SPD im nahenden Bundestagswahlkampf „ganz klar auf der breiten Mitte liegen“. Man brauche „eine deutliche Entlastung für Durchschnittsverdiener und berufstätige Familien, die verzweifeln, weil die Kita ausfällt oder weil sie keinen schnellen Arzttermin bekommen“.

Die breite Mitte brauche einen „funktionierenden Staat“, so der SPD-Politiker. „Der Sozialstaat in Deutschland ist nicht nur für die Menschen am unteren Ende der Einkommenssituation da.“

Die SPD wolle ein kostenloses Nahverkehrsticket und kostenloses Mittagessen für alle Kinder, so der Landespolitiker. „Wir wollen Unterstützung für alle berufstätigen Familien. Hohe Kita-Gebühren für die Mitte sind genauso falsch wie für weniger Wohlhabende. Ich kenne Mütter, die mir sagen: Warum soll ich arbeiten gehen, wenn ich das Geld für Kita-Gebühren bezahlen muss? Das heißt, wenn wir das Versprechen einer sozialen Demokratie erneuern wollen, dann müssen wir alle Kinder gleichstellen.“


Foto: Olaf Scholz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bundeswehr schult Unternehmen für den Kriegsfall

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Hamburg (dts Nachrichtenagentur) – In Deutschland beginnen Vorbereitungen für den Fall eines Krieges, der noch direktere Auswirkungen auf die Bundesrepublik hat als der russische Angriff auf die Ukraine. Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Dienstagausgabe).

Demnach schult die Bundeswehr seit kurzem Unternehmen auf Grundlage des von der Politik beschlossenen „Operationsplan Deutschland“. Das Strategiepapier ist in seiner ersten Fassung 1.000 Seiten lang und in den Details geheim. Die Rolle der Wirtschaft ist in dem Plan klar umrissen.

In der Handelskammer Hamburg gab es nun eine erste Veranstaltung, in der Unternehmen direkt angesprochen wurden. Oberstleutnant Jörn Plischke gab dabei konkrete Ratschläge. „Bilden Sie auf hundert Mitarbeiter mindestens fünf zusätzliche Lkw-Fahrer aus, die Sie nicht benötigen“, lautet sein Vorschlag laut FAZ.

Der Grund für die Maßnahme: „70 Prozent aller Lastwagen auf Deutschlands Straßen werden von Osteuropäern bewegt. Wenn dort Krieg ist, wo werden dann diese Leute sein?“ Für den Ernstfall rät er, für das eigene Unternehmen einen konkreten Plan zu machen, was von welchen Beschäftigten in Krisenfällen erwartet werde.

Zum Selbstschutz sei es wichtig, dass die ganze Belegschaft ein Gefühl für Sicherheitsfragen bekomme. Auch um Autarkie könne man sich bemühen, sagte der Oberstleutnant und bringt den Dieselgenerator ins Spiel oder ein eigenes Windrad.

Gespräche wie diese in Hamburg soll es im ganzen Land geben. „Alle Landeskommandos sind beauftragt mit der Umsetzung“, teilte die Bundeswehr der FAZ mit.

Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer, unterstützt das Vorgehen. „Wir müssen das Bewusstsein schärfen, wie wichtig eine gut vorbereitete und widerstandsfähige Wirtschaft für die zivile und militärische Verteidigung Deutschlands ist“, teilte Heyne auf Anfrage mit.


Foto: Feldjäger (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

BGH stärkt Nutzerrechte nach Datendiebstahl bei Facebook

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Karlsruhe (dts Nachrichtenagentur) – Im Streit um Schadenersatzansprüche nach einem Datendiebstahl beim sozialen Netzwerk Facebook hat der Bundesgerichtshof (BGH) die Nutzerrechte gestärkt. Der BGH gab am Montag der Revision eines Klägers gegen eine Entscheidung in der Vorinstanz teilweise statt.

Der Anspruch des Klägers auf Ersatz immateriellen Schadens lasse sich mit der Begründung des Berufungsgerichts nicht verneinen, hieß es zur Begründung. Nach der Rechtsprechung des EuGH könne auch der bloße und kurzzeitige Verlust der Kontrolle über eigene personenbezogene Daten infolge eines Verstoßes gegen die Datenschutz-Grundverordnung ein immaterieller Schaden im Sinne der Norm sein. Weder müsse insoweit eine konkrete missbräuchliche Verwendung dieser Daten zum Nachteil des Betroffenen erfolgt sein noch bedürfe es sonstiger zusätzlicher spürbarer negativer Folgen.

Konkret ging es um einen sogenannten Scraping-Vorfall, bei dem Daten des Klägers betroffen waren, die mit dessen Telefonnummer verknüpft wurden. Der Kläger machte geltend, die Beklagte habe keine ausreichenden Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, um eine Ausnutzung des Kontakt-Tools zu verhindern

Der Prozess war im Vorfeld als Leitentscheidungsverfahren deklariert worden. Die Entscheidung gilt demnach auch als Grundsatzurteil, welches auf zahlreiche Verfahren an Gerichten in Deutschland Auswirkungen haben wird.


Foto: Computer-Nutzerin auf Facebook (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts