Donnerstag, September 11, 2025
spot_img
Start Blog Seite 553

Welthungerhilfe warnt vor Folgen von Kürzung bei Entwicklungshilfe

0

Bonn (dts Nachrichtenagentur) – Die Welthungerhilfe hat für das Jahr 2025 zu mehr Verhandlungsbereitschaft zur Lösung internationaler Konflikte aufgerufen und davor gewarnt, Probleme durch Kürzungen von Hilfsleistungen zu verschärfen. „Es braucht viel größere Anstrengungen und politischen Willen, die Konflikte durch Verhandlungen auf vielen Ebenen zu lösen“, sagte der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Mathias Mogge, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgabe).

„Die Finanzierung humanitärer Hilfe darf angesichts wachsenden Bedarfs nicht gekürzt und muss zudem flexibilisiert werden.“ Es sei etwa nötig, aus Ad-Hoc-Hilfe schnell längerfristige Unterstützung zu generieren, so Mogge. Auch der sichere Zugang von Helfern zu Betroffenen müsse garantiert werden.

Die zentralen Konfliktherde seien im Jahr 2025 der Sudan, der Nahe Osten und die Ukraine. Diese Regionen erforderten im kommenden Jahr „besondere Aufmerksamkeit“, sagte der Generalsekretär der Hilfsorganisation.

Im Sudan schockiere das schiere Ausmaß der Krise. „Knapp zwei Jahre Bürgerkrieg haben die größte Vertriebenenkrise der Welt verursacht“, sagte Mogge. Elf Millionen Menschen seien hier auf der Flucht, rund 26 Millionen Menschen hungerten, eine dreiviertel Million Menschen sei direkt vom Hungertod bedroht.

Die Bevölkerung der Ukraine leide weiter unter unberechenbaren Angriffen Russlands. Neben Soforthilfe wie Reparaturen an zerstörten Häusern oder Verteilung von Heizmaterial im Winter sei hier auch psychologische Hilfe nötig.

In den Ländern des Nahen Ostens entwickele sich die Lage sehr dynamisch, die humanitäre Hilfe müsse hier weiterhin ständig angepasst werden. In Gaza seien nach wie vor fehlende Zugangsmöglichkeiten „ein echtes Problem für die Helfer“. Jemen nehme nach zehn Jahren eines weitgehend vergessenen Bürgerkriegs den vorletzten Platz im aktuellen Welthunger-Index ein. In Syrien bräuchten nach dem Sturz von Präsident Baschar al-Assad voraussichtlich Rückkehrer Unterstützung.

Das UN-Welternährungsprogramm (World Food Programme/WFP) rief zur Solidarität mit Kriegs- und Krisenopfern auf. „Die größte Herausforderung wird 2025 sein, dass wir uns die Menschlichkeit bewahren, die in vielen Krisen ein Stück weit abhandenkommt“, sagte der Direktor von WFP Deutschland, Martin Frick, dem RND.

Konflikte würden immer erbitterter und ohne Achtung internationaler Spielregeln geführt. „Gleichzeitig sind die Menschen hier und anderswo müde und überfordert von den vielen globalen Krisen. Aber Solidarität mit Menschen in Not ist ein gesellschaftlicher Konsens, der uns über die Debatte um knappe Kassen und die wirtschaftliche Entwicklung nicht zerbröseln darf.“ Auch Frick nannte als zentrale Konfliktherde die Ukraine, Nahost und den Sudan.


Foto: Mathias Mogge (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Unicef Deutschland pocht auf Hilfe für hungernde Kinder im Sudan

0

Köln (dts Nachrichtenagentur) – Unicef Deutschland hat für mehr Unterstützung für hungernde Kinder im Sudan geworben. „Die Nachricht von der Ausweitung der Hungersnot im Sudan ist ein furchtbares Ausrufezeichen“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von Unicef Deutschland, am Mittwoch.

„Dieser Horror ist menschengemacht, er ist die entsetzliche Folge des nicht enden wollenden Krieges im Sudan. Die einzige gute Nachricht ist, dass wir die Kinder mit Zusatznahrung und einfacher medizinischer Hilfe retten können“, so Schneider. „Dafür brauchen wir sicheren humanitären Zugang und deutlich mehr finanzielle Mittel für die Kinder, die unter dieser vergessenen Krise leiden.“

Über 700.000 hungernde Kinder litten bereits „Tag für Tag unter dieser Katastrophe“, erklärte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland. „Was das für jedes einzelne dieser Kinder bedeutet, habe ich vor Kurzem selbst im Sudan gesehen: Völlig entkräftete, apathische Kleinkinder, ausgezehrte Gesichter und verzweifelte Eltern, die um das Leben ihrer Kinder bangen.“

Am Mittwoch hatten das Famine Review Committee (FRC) und die Integrated Food Security Phase Classification (IPC) einen Bericht veröffentlicht, wonach in mindestens fünf Regionen Sudans eine Hungersnot herrscht. In den Flüchtlingslagern Zamzam, Abu Shouk und Al Salam in Nord-Darfur sowie in den westlichen Nuba-Bergen sind demnach sowohl die ansässige Bevölkerung als auch Binnenvertriebene betroffen. Für fünf weitere Regionen wird zwischen Dezember 2024 und Mai 2025 eine Hungersnot erwartet, darunter Um Kadadah, Melit, El Fasher, At Tawisha und Al Lait in Nord-Darfur.

Gleichzeitig besteht dem Bericht zufolge ein erhöhtes Risiko, dass sich in 17 weiteren Regionen die Hungerkrise ebenso dramatisch verschärfen wird. Insgesamt leiden mehr als 24,6 Millionen Menschen im Sudan – über die Hälfte der Bevölkerung – an akuter Nahrungsmittelunsicherheit. Davon befinden sich 8,1 Millionen Menschen in einem Notstand und mindestens 638.000 Menschen leiden unter der gravierendsten Stufe der Ernährungsunsicherheit.


Foto: Unicef (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

USA: Katzenfutter wegen Vogelgrippe-Verdacht zurückgerufen

0

Salem (dts Nachrichtenagentur) – Ein US-Tierfutterhersteller hat Katzenfutter freiwillig zurückgerufen, nachdem das Landwirtschaftsministerium des US-Bundesstaates Oregon Proben des Futters positiv auf den H5N1-Stamm des hochpathogenen Vogelgrippevirus (HPAI) getestet hat. Tests hätten bestätigt, dass eine Hauskatze in Washington County an H5N1 erkrankt und nach dem Verzehr des rohen, tiefgefrorenen Tierfutters gestorben war, teilte das Ministerium mit. Auch eine genetische Übereinstimmung zwischen dem Virus im rohen und gefrorenen Tierfutter und der infizierten Katze sei nachgewiesen worden.

„Diese Katze war eine reine Hauskatze“, sagte der staatliche Tierarzt Ryan Scholz. „Sie war dem Virus in ihrer Umgebung nicht ausgesetzt, und die Ergebnisse der Genomsequenzierung bestätigten, dass das aus dem rohen Heimtierfutter und der infizierten Katze gewonnene Virus exakt übereinstimmt.“

Das Vogelgrippevirus H5N1 wird von Experten genau beobachtet, weil dem Pathogen häufig ein großes Potenzial für eine besonders tödliche Pandemie unter Menschen attestiert wird. Derzeit fehlen dem Virus allerdings noch bestimmte Mutationen, um sich für einen Ausbruch unter Menschen anzupassen. Dass diese Mutationen trotz der deutlichen Verbreitung unter Säugetieren in den vergangenen Monaten bislang ausblieben, weckte Zweifel, ob das Virus eine Pandemie auslösen könnte.

In den USA wurden 67 Fälle von Vogelgrippe-Infektionen unter Menschen bestätigt, vor allem Mitarbeiter auf Bauernhöfen sind betroffen. Zuletzt wurden bei einem Fall in Kanada zwei neue Mutationen entdeckt, die eine von mehreren Voraussetzungen für eine Verbreitung von Mensch zu Mensch erfüllen.

Die Infektionswelle unter Rindern in den USA ist weitgehend außer Kontrolle. Neuere Schätzungen gehen davon aus, dass das Virus etwa zwei bis fünf Prozent der infizierten Milchkühe tötet und die Milchproduktion einer Herde um etwa 20 Prozent verringert.


Foto: Katze (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Elterngeld verlor 38 Prozent Kaufkraft seit seiner Einführung 2007

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Elterngeld verlor seit seiner Einführung 2007 bis 2023 rund 38 Prozent an Kaufkraft. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, über die die „Rheinische Post“ (Freitagausgabe) berichtet.

„Diese Entwicklung setzt sich ohne Inflationsausgleich weiter fort“, schreiben die Studienautoren, die sich auf Daten des Statistischen Bundesamts und eigene Berechnungen berufen. Die Effekte der Inflation seien seit dem Start des Elterngeldes 2007 nie ausgeglichen worden.

Die Kaufkraftverluste würden insbesondere Eltern mit kleinen und mittleren Einkommen treffen, so das IW. Eltern, die kein eigenes Einkommen erzielen, erhalten den Mindestbetrag von 300 Euro monatlich. „Dieser wurde auch nicht mehr angepasst. Dabei hätte er bis zum Jahr 2023 um 37,8 Prozent auf 413 Euro steigen müssen, um den inflationsbedingten Kaufkraftverlust seit dem Jahr 2007 auszugleichen“, heißt es in der Studie.

Auch Besserverdienende trifft der fehlende Inflationsausgleich. „Deutlich an Kaufkraft verloren hat das Elterngeld auch für Personen, die den Höchstsatz beziehen, der bei einem Inflationsausgleich von 1.800 Euro auf 2.480 Euro hätte steigen müssen“, schreibt das IW. Bei mittleren Einkünften seien die Effekte weniger stark zu spüren.

Der Höchstsatz beim Elterngeld wurde jahrelang nicht nach oben angepasst. Dies führte dazu, dass immer mehr Familien wegen steigender Einkommen den Höchstsatz von 1.800 Euro monatlich erreichen. „Hatten nur 6,3 Prozent der Elterngeld beziehenden Mütter und Väter von im Jahr 2011 geborenen Kindern Anspruch auf diesen Höchstsatz, erreichten bereits 16,7 Prozent der Eltern von im Jahr 2021 geborenen Kindern das entsprechende Nettoeinkommen von 2.770 Euro“, so die Studie.

„Soll das Elterngeld wie bisher wirken, sollte das Sicherungsniveau auch für Familien mit höheren Einkommen real und nicht nur nominal erhalten bleiben, wofür der Inflationsausgleich unumgänglich ist“, fordert das Institut.


Foto: Familie am Strand (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Ukraine meldet massive russische Angriffe auf Energiesektor

0

Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Nach ukrainischen Angaben hat Russland am Mittwochmorgen über 70, teils ballistische Raketen auf die Ukraine abgefeuert und mehr als hundert Angriffsdrohnen eingesetzt. Es wurde ein landesweiter Luftalarm ausgelöst. Über 50 Raketen und eine „beträchtliche Anzahl“ von Drohnen sollen abgewehrt worden sein.

Ziel soll vor allem die Energieinfrastruktur gewesen sein. Der Stromnetzbetreiber Ukrenerho schränkte den Stromverbrauch ein, der Energiekonzern DTEK meldete Angriffe auf seine Kraftwerke und Stromausfälle in weiten Teilen des Landes.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte den Angriff. „Jeder massive russische Schlag erfordert Zeit zur Vorbereitung“, schrieb er in sozialen Medien. „Es handelt sich niemals um eine spontane Entscheidung. Es ist eine bewusste Wahl – nicht nur der Ziele, sondern auch des Timings und des Datums. Heute hat Putin ganz bewusst Weihnachten für einen Angriff gewählt.“

Im Juli 2023 hatte das ukrainische Parlament den 25. Dezember zum Feiertag ernannt. Vor dem großangelegten Überfall Russlands auf die gesamte Ukraine im Februar 2022 hatte sich eine Mehrheit der Bevölkerung Umfragen zufolge noch dafür ausgesprochen, wie in Russland am 7. Januar Weihnachten zu feiern. Nach Kriegsbeginn änderte sich die Mehrheitsmeinung.


Foto: Im Ukraine-Krieg zerschossener Kleinbus (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Proteste gegen Trump-Drohung zur Übernahme von Panamakanal

0

Panama City (dts Nachrichtenagentur) – Nach wiederholten Drohungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump, den Panama-Kanal übernehmen zu wollen, kam es vor der US-Botschaft in Panama-Stadt zu Protesten gegen das Vorhaben. „Donald Trump und sein imperialer Wahn können keinen einzigen Zentimeter Land in Panama beanspruchen“, sagte ein Mitglied der an den Protesten beteiligten Gewerkschaft Suntracs. Auf Plakaten der Protestierenden wurde Trump mit einem Hakenkreuz versehen und als „Staatsfeind“ betitelt.

Der Präsident des Landes, José Mulino, hatte zuvor bereits erklärt, dass „jeder Quadratmeter des Panamakanals und der angrenzenden Gebiete zu Panama gehört und auch weiterhin zu Panama gehören wird“. Die Souveränität und Unabhängigkeit seines Landes sei nicht verhandelbar.

Nachdem Kolumbien eine Abtretung des Kanalgebiets verweigert hatte, wurde Panama mit Unterstützung der USA 1903 wieder von Kolumbien unabhängig. Dadurch wurde zwischen 1904 und 1914 der Bau des Panamakanals durch die USA mit einem unbefristeten Pachtvertrag möglich. Der Kanal wurde am 31. Dezember 1999 an Panama zurückgegeben.

Trump hatte sich am Sonntag auf seiner Plattform über die Gebühren beschwert, die für die Durchfahrt des Kanals erhoben werden, und Ex-Präsident Jimmy Carter für die Rückgabe des Kanalgebiets kritisiert. Wenn die „moralischen und rechtlichen Grundsätze dieser großmütigen Geste“ nicht befolgt würden, werden man den Panamakanal „vollständig und ohne Frage zurückfordern“. Er wiederholte die Forderung bei einer Veranstaltung mit seinen Anhängern, bei der er laut CNN auch den Besitz Grönlands als „absolute Notwendigkeit“ für die Nationale Sicherheit bezeichnete. Dänemark hatte daraufhin eine Milliardeninvestition in die militärische Präsenz auf Grönland und in der Arktis angekündigt.


Foto: Donald-Trump-T-Shirts (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bund plant mit weiteren Millionen für Baggerarbeiten gegen Schlick

0

Papenburg (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesregierung plant nach der Rettung der Meyer Werft weitere Millionenausgaben für Baggerarbeiten gegen Schlick – unter anderem in der Ems.

Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ („NOZ“) berichtet, ist für die Jahre 2025 und 2026 ein Auftrag für Unterhaltungsarbeiten am Fluss in Höhe von mehr als 20 Millionen Euro vergeben worden. 1,86 Millionen Kubikmeter Schlamm sollen demnach voraussichtlich entfernt werden.

Die Arbeiten sind notwendig, weil bei Flut mehr Sedimente den Fluss hinauf getragen werden, als bei Ebbe wieder hinausgelangen. Auf Dauer würde dies beispielsweise zum Problem für Kreuzfahrtschiffe der Meyer Werft werden, die einen gewissen Tiefgang benötigen, um von Papenburg aus über die Ems in Richtung Nordsee überführt zu werden. Sie würden im Schlick stecken bleiben.

Wie die „NOZ“ unter Berufung auf das zuständige Bundesverkehrsministerium berichtet, sind seit dem Jahr 2000 gut 750 Millionen Euro für entsprechende Unterhaltungsarbeiten in der Ems ausgegeben worden. Die Ausgaben für die Baggerkampagne 2024 sind dabei noch nicht eingerechnet.

Die auch aus Umweltsicht kritische Situation entlang der Ems soll künftig durch eine Umnutzung des Emssperrwerks in Ostfriesland verbessert werden: Das Bauwerk soll als Schlickbremse eingesetzt werden. Laut niedersächsischem Umweltministerium muss der entsprechende Einsatz noch formell genehmigt werden. „2027 würde dann die Tidesteuerung in Kraft gesetzt werden und die Wasserqualität der Ems nachhaltig verbessern“, teilte ein Sprecher mit. Das Bundesverkehrsministerium geht davon aus, dass trotz allem weiter gebaggert werden muss.

Noch teurer als die Ems kommt laut „NOZ“ den Steuerzahler die Elbe. Laut Ministerium sind seit dem Jahr 2000 mehr als eine Milliarde Euro für Unterhaltungsarbeiten ausgegeben worden. Ein kürzlich vergebener Auftrag für Baggerkampagnen von Mitte 2025 bis Mitte 2027 „zur Erhaltung und Wiederherstellung der erforderlichen Solltiefen und -breiten in der Fahrrinne und im Fahrwasser der Unter- und Außenelbe“ wird in der Vergabeinformation mit einem Wert von fast 137 Millionen Euro veranschlagt.


Foto: Hopperbagger zur Herstellung von Fahrrinnen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Jeder Dritte wegen Internetnutzung in Sorge um eigene Gesundheit

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Viele Deutsche machen sich Sorgen über das eigene Nutzungsverhalten im Internet. Das geht aus einer neuen Befragung im Auftrag des Beratungsunternehmens EY hervor. Die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben) berichten darüber.

Demnach macht sich mittlerweile jeder dritte Deutsche (34 Prozent) Gedanken über mögliche negative Auswirkungen seiner digitalen Gewohnheiten im Umgang mit Smartphone, Tablet und Computer. Im Vergleich zu anderen Ländern sind die Deutschen aber immer noch vergleichsweise sorgenfrei. Der weltweite Durchschnitt liegt bei 38 Prozent – nur die Nutzer in Schweden (28 Prozent) machen sich weniger Sorgen in Bezug auf ihren Internetkonsum als die Befragten in Deutschland.

In Italien (44 Prozent), Spanien und Kanada (beide 42 Prozent) hinterfragen jeweils mehr Einwohner das Nutzungsverhalten in Netz mit Blick auf die eigene Gesundheit. Besorgniserregend: Mehr als jeder dritte Deutsche (35 Prozent) gab an, lieber kurze Internetvideos zu gucken, als sich mit seinen Freunden zu treffen. Jeder Zweite (51 Prozent) hierzulande findet das offenbar so beunruhigend und verordnet sich als Reaktion darauf selbst Internetauszeiten. Nur in Kanada (54 Prozent) und den USA (53 Prozent) ist dieser Wert der internationalen Befragung zufolge noch höher, der internationale Durchschnitt liegt bei 43 Prozent.

Schon jetzt ist die Mehrheit der Bürger unzufrieden und findet, dass der Staat mehr gegen schädliche Inhalte im Netz (57 Prozent) und „Fake News“ (53 Prozent) tun muss. Die Folge, aber möglicherweise auch ein Zeichen für steigende Medienkompetenz: Mehr als jeder Zweite (52 Prozent) hierzulande sagt, dass er oft an der Authentizität von Netzinhalten zweifelt. Fast sechs von zehn Befragten (58 Prozent) hierzulande machen sich Sorgen, dass Anwendungen aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) für negative oder schädliche Inhalte im Internet eingesetzt werden können.

Dass es möglich ist, die eigenen Nutzerdaten bei der Verwendung internetfähiger Geräte vor fremdem Zugriff zu schützen, glaubt hierzulande nur knapp jede und jeder vierte (24 Prozent) Befragte. Viele Internetnutzer in Deutschland sehen aber weiterhin auch positive Seiten: 49 Prozent der Menschen hierzulande sagen, dass ihr Sozialleben ohne Zugang zum Internet leiden würde. Nur ein Viertel der Befragten (25 Prozent) stimmt dieser Aussage nicht zu.

Für die sogenannte „Digital Household Study“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY wurden weltweit 20.000 Menschen befragt, 1.000 davon in Deutschland.


Foto: Junge Frau mit Smartphone (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Gemeindebund warnt vor Zusammenbruch des öffentlichen Dienstes

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Städte- und Gemeindebund warnt vor einem Kollaps der öffentlichen Verwaltung. „Fehlendes Personal wird die Arbeit des öffentlichen Dienstes und vor allem der Kommunen massiv beeinträchtigen und kann die Daseinsvorsorge an den Rand des Zusammenbruchs bringen“, sagte Hauptgeschäftsführer André Berghegger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).

„In den kommenden zehn Jahren werden annähernd 500.000 der rund 1,65 Millionen Beschäftigten in den Kommunen in den Ruhestand gehen.“ Bereits heute seien mehr als 100.000 Stellen in den Kommunen unbesetzt, weil kein Personal gefunden werde. Bis zum Jahr 2030 würden in den Kommunen rund 230.000 Mitarbeiter fehlen. Das wirke sich nicht nur auf die Bearbeitungszeiten in den Behörden aus. „In den nächsten fünf Jahren gehen beispielsweise mehr als 50.000 Busfahrer in den Ruhestand, zudem fehlen bereits jetzt mehr als 100.000 Fachkräfte in den Kitas“, warnte Berghegger. Wenn man nicht schnell und entschieden gegensteuere, werde dies gravierende Folgen für die Bürger und den Standort Deutschland insgesamt haben.

Der Hauptgeschäftsführer sprach von einem „schleichenden Blackout“. Um den Betrieb in der öffentlichen Verwaltung aufrechtzuerhalten, sei der Einsatz von Künstlicher Intelligenz zwingend notwendig, sagte Berghegger. „Es ist daher mehr als fahrlässig, dass die Politik in Deutschland immer noch Vorbehalte bei der Digitalisierung hat. Wenn es um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz geht, werden stets zunächst die Risiken diskutiert“, kritisierte der Hauptgeschäftsführer. „Wenn Digitalisierung in Deutschland weiterhin im Schneckentempo umgesetzt wird, verspielen wir mutwillig unsere Zukunftschancen.“

Die Politik dürfe Beschäftigung nicht mehr aus der Perspektive des letzten Jahrhunderts denken, mahnte Berghegger. „Wir sollten flexible, an die jeweilige Lebenssituation angepasste Modelle entwickeln, um den öffentlichen Dienst attraktiv zu halten.“ Neben digitalen Werkzeugen könne auch „eine gemeinsame oder geteilte Erbringung von Aufgaben“ eine Rolle spielen.


Foto: Rathaus (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

US-Börsen drehen vor Weihnachten weiter auf

0

New York (dts Nachrichtenagentur) – Während in Deutschland die Börse an Heiligabend geschlossen war, haben die US-Börsen vor dem dortigen ersten und einzigen gesetzlichen Weihnachtsfeiertag noch einmal aufgedreht. Im verkürzten Handel am Dienstag schloss der Dow an der New Yorker Börse bei 43.297 Punkten 0,9 Prozent höher als bei Vortagesschluss.

Der breiter gefasste S&P 500 ging mit 6.040 Punkten 1,1 Prozent im Plus aus dem Handel, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 am Ende bei 21.798 Punkten sogar 1,4 Prozent höher.

Gefragt waren dabei vor allem die Titel, die in 2024 sowieso schon kräftig zugelegt haben. Einerseits geht Jahr für Jahr das Narrativ um, dass viele Fonds und andere Marktakteure, die ihr Portfolio offenlegen müssen, sich die guten Performer noch schnell ins Depot legen wollen, andererseits spekulieren viele Investoren auf genau diesen Effekt und treiben die Kurse der entsprechenden Papiere erst recht nach oben.

Der Software-Hersteller MicroStrategy beispielsweise, auf Jahressicht mit einem Plus von über 400 Prozent ganz vorne, legte allein am Dienstag über sieben Prozentpunkte zu. Einen Aufschlag in gleicher Größenordnung verzeichneten binnen eines Handelstags auch Papiere von Tesla, der von Elon Musk gegründete E-Auto-Hersteller hat in diesem Jahr immerhin rund 70 Prozent zugelegt.

Gefragt war auch der US-Dollar, die europäische Gemeinschaftswährung war am Dienstagabend dementsprechend um etwa 0,1 Prozent schwächer: Ein Euro kostete 1,0391 US-Dollar, ein Dollar war für 0,9624 Euro zu haben.

Der Goldpreis zeigte sich nach einem Auf und Ab schließlich unverändert, am Abend wurden für eine Feinunze wie am Vortag 2.617 US-Dollar gezahlt. Das entspricht einem Preis von 80,97 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis stieg unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagabend gegen 19 Uhr deutscher Zeit 73,46 US-Dollar, das waren 83 Cent oder 1,1 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.

Im Gegensatz zu den deutschen Börsen, wo es in diesem Jahr nur noch zwei Handelstage am 27. und verkürzt am 30. Dezember gibt, wird in den USA auch noch am 26. und am 31. Dezember gehandelt.


Foto: New York Stock Exchange (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts