Mittwoch, September 10, 2025
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DGB kritisiert Merz wegen Blockade bei Netzentgelten

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert eine schnelle Senkung der Strompreise. „Die Industrie benötigt dringend Planungssicherheit bei den Stromkosten und eine Entlastung von den steigenden Netzentgelten“, sagte Stefan Körzell den Zeitungen der „Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft“ (Donnerstagsausgaben).

Insbesondere die Union sei in der Pflicht, einem entsprechenden Gesetzentwurf der Bundesregierung zuzustimmen. CDU-Fraktionschef Friedrich Merz hatte dies jedoch jüngst im Bundestag abgelehnt. „Die Generaldebatte hat erneut verdeutlicht, dass Friedrich Merz den Ernst der Lage verkennt“, so Körzell. „Hunderttausende Arbeitsplätze sind derzeit gefährdet, und es bedarf schnellen Handelns statt parteitaktischer Spielchen.“

Die „Rest-Ampel“ hat Körzell zufolge einen „soliden Gesetzentwurf“ zur Begrenzung der Stromkosten vorgelegt. „Die Blockade der Union ist vollkommen unangebracht und findet auf dem Rücken der Beschäftigten statt.“ Günstiger erneuerbarer Strom sei unverzichtbar, „um Wohlstand und Beschäftigung zu fördern und gleichzeitig das Klima zu schützen“.


Foto: Strommast (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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FDP will schnellen Spurwechsel für gut integrierte Syrer

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die FDP will gut integrierten Syrern einen schnellen Wechsel der Aufenthaltstitel ermöglichen. Die Partei fordert in einem Antrag, über den die Zeitungen der Mediengruppe Bayern berichten, „den Spurwechsel für gut integrierte syrische Staatsangehörige in die Aufenthaltstitel für Fach- und Arbeitskräfte“ möglich zu machen.

Der Spurwechsel solle dabei für Personen möglich sein, „die ihren Lebensunterhalt vollständig durch Erwerbstätigkeit sichern, hinreichende deutsche Sprachkenntnisse nachweisen und nicht vorbestraft sind“. Außerdem fordert die Partei in dem Antrag, „syrische Staatsangehörige, die in ihrer Heimat beim Wiederaufbau helfen wollen, bei der freiwilligen Rückreise zu unterstützen“. Die Liberalen wollen den Antrag am Donnerstag im vereinfachten Verfahren ins Parlament einbringen.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Stephan Thomae, sagte der Mediengruppe: „Die FDP-Fraktion schlägt daher wirksame Maßnahmen zur Begrenzung unerlaubter Einreisen und für mehr gezielte Einwanderung in den Arbeitsmarkt vor. Gerade für gut integrierte syrische Flüchtlinge, die schon lange hier leben und ihren Lebensunterhalt selbst verdienen, ihre Miete selbst und Steuern bezahlen, braucht es einen Spurwechsel in die Aufenthaltstitel für Fach- und Arbeitskräfte. Wer hier allerdings nicht arbeiten will, unsere Werte nicht achtet oder sogar straffällig geworden ist, der muss unser Land umgehend verlassen.“

Mit dem Antrag „Für eine neue Realpolitik in der Migration“ spricht sich die Fraktion auch dafür aus, die Leistungen für ausreisepflichtige Menschen zu streichen und „lediglich die Kosten der Rückreise“ zu übernehmen. Auch will die FDP einen neuen Status für Ukrainer, der „weiterhin den sofortigen Zugang zum Arbeitsmarkt und die Vermittlungsstrukturen der Grundsicherung gewährt, aber Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz enthält“.


Foto: Syrer in Deutschland feiern den Sturz von Assad in Syrien (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Zahl der Asylbewerber in Europa geht leicht zurück

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Valetta (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl der Asylbewerber in Europa geht 2024 leicht zurück, wird aber erneut die Millionen-Grenze erreichen. Die Direktorin der EU-Asylbewerber (EUAA), Nina Gregori, sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben), in den ersten zehn Monaten des Jahres seien in der EU bereits rund 860.000 Anträge von Asylbewerbern registriert worden, das sei etwas weniger als im Vorjahreszeitraum.

„Am Ende des Jahres dürfte die Zahl etwa bei einer Million Anträgen von Asylbewerbern liegen“, sagte Gregori. Im Vorjahr waren die Asylantragszahlen deutlich auf etwa 1,1 Million gestiegen und hatten damit erstmals seit der Flüchtlingskrise 2015/2016 die Millionengrenze überschritten. Gregori sagte, sie erwarte eine „relativ stabile Entwicklung“.

Das wichtigste Hauptzielland der Asylbewerber in der EU ist Deutschland. Nach Daten der Asylagentur waren im ersten Halbjahr 2024 etwa ein Viertel aller Asylanträge auf Deutschland entfallen, im Oktober waren es noch 22 Prozent – im Vergleich zum Vorjahr (27 Prozent) ist das allerdings ein Rückgang. Denn in Deutschland sinken anders als in der EU insgesamt die Asylbewerber-Zahlen sehr deutlich: Laut Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) sind in den ersten elf Monaten dieses Jahres 28,8 Prozent weniger Erstanträge auf Asyl registriert worden als im Vorjahreszeitraum, insgesamt waren es 216.861.

Hauptherkunftsland der Asylbewerber in der EU ist nach Gregoris Worten weiter Syrien, gefolgt von Afghanistan und der Türkei. Dahinter kämen Venezuela und Kolumbien, was bemerkenswert sei, weil die Asylbewerber aus diesen beiden Ländern ohne Visum in die EU einreisen könnten. „Inzwischen kommen insgesamt 20 Prozent der Asylbewerber aus Ländern, für die Visafreiheit in der EU besteht – das ist ziemlich viel“, sagte Gregori.

Eine Vorhersage für die weitere Entwicklung sei schwierig: „Die Situation im Nahen Osten bleibt schwierig. Millionen von Flüchtlingen aus Syrien halten sich noch in Nachbarländern auf“, so die Agentur-Chefin. „Wir wissen nicht, wie sich die Dinge im Libanon entwickeln könnten.“ Man müsse vorbereitet sein.

Angesichts der relativ stabilen Entwicklung der Asylantragszahlen in Europa sagte Gregori, das Wort von der Migrationskrise beschreibe die aktuelle Situation nicht wirklich. Es gebe einen kontinuierlichen Zustrom nach Europa – mit einer relativ hohen Anerkennungsquote unter den Schutzsuchenden von 49 Prozent. „Praktisch die Hälfte erhält einen Schutzstatus.“

Das Problem sei eher die lange Dauer der Asylverfahren, die sich inklusive von Gerichtsverfahren oft drei oder vier Jahre hinziehen könnten. „Dadurch halten sich in den Mitgliedstaaten natürlich entsprechend viele Asylbewerber auf.“ Die Asylchefin äußerte aber die Hoffnung, dass der neue EU-Asyl- und Migrationspakt die Asylverfahren deutlich verkürzen wird.


Foto: Flüchtlinge an einer Aufnahmestelle (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Bericht: Habeck sondierte "Energiekonsens" mit Merz

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) soll im März 2022 bei CDU-Chef Friedrich Merz die Chancen für einen parteiübergreifenden „Energiekonsens“ sondiert haben.

Das geht aus Unterlagen des Bundeswirtschaftsministeriums hervor, über die die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer Donnerstagausgabe berichtet. Demnach trafen die beiden am 24. März 2022 zusammen, genau einen Monat nach Russlands Angriff auf die Ukraine. In einer Vorlage zur Vorbereitung auf das Gespräch werden unter anderem mögliche Zugeständnisse bei den Atom-Laufzeiten durchgespielt, von einer erneuten Prüfung des Atomausstiegs bis hin zu einer „Laufzeitverlängerung um X Jahre ohne Sicherheitsrabatt“.

Unter den denkbaren Ergebnissen eines neuen Energiekonsenses notiert das Ministerium die Unabhängigkeit von russischen Energie-Importen bis zum übernächsten Winter als „Punktsieg Union“, ebenso ein Embargo über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1.

Die Grünen wiederum wollten einen beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien und ein Festhalten am Kohleausstieg durchsetzen. Laut SZ-Bericht fand das Treffen im Bundestag statt.

Habecks Rolle bei der Laufzeitverlängerung ist derzeit Gegenstand eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses. Die Opposition wirft ihm vor, er habe aus „ideologischen Gründen“ längere Laufzeiten vereiteln wollen. Das Papier erweckt einen anderen Eindruck. So verweist es darauf, dass Zugeständnisse an Union oder FDP im Zweifel Ärger mit Umweltministerium, grüner Basis und Teilen der Fraktion bedeuten könnten.

Im „zugespitzten Fall“ könne sogar ein Sonder-Parteitag nötig werden. Dieser „könnte aber auch eine Chance sein“, heißt es. Auch von den Sozialdemokraten drohten Widerstände, schrieben Habecks Beamte auf. „Das größte Problem wird sein, Scholz von Konsens-Gesprächen zu überzeugen.“ Wahrscheinlich müsse man Olaf Scholz „eine wichtige Rolle beim Energiekonsens zubilligen“.

Auch bei einer Diskussion um Laufzeitverlängerungen sei „Vorsicht angeraten“, warnten die Beamten. „Hier könnte sich die SPD sehr hart dagegen positionieren“, zitiert die SZ aus den Dokumenten.


Foto: Robert Habeck, Olaf Scholz und Friedrich Merz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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US-Börsen brechen nach Fed-Entscheid ein

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen sind nach dem Zinsentscheid am Mittwoch regelrecht eingebrochen. Der Dow drehte von einem kleinen Plus unmittelbar nach Bekanntgabe der Entscheidung kräftig ins Minus und schloss bei 42.327 Punkten satte 2,6 Prozent schwächer. Gleichzeitig markiert der traditionsreiche Index mit nun zehn Verlusttagen in Folge die längste Negativserie seit etwa 50 Jahren.

Die Nasdaq, die in den letzten Tagen besser performt hatte brach dafür am Mittwoch nach dem Fed-Entscheid noch kräftiger ein, um 3,6 Prozent auf 21.209 Punkte. Und auch für den breiter aufgestellten S&P500 ging es deutliche 3,0 Prozent bergab, 5.872 Punkte war der Schlussstand.

Dass die US-Notenbank den Zielkorridor für den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent gesenkt hatte, war allgemein erwartet worden, die ebenfalls veröffentlichten neuen Projektionen offenbarten aber nur wenig Potenzial für die vom Markt erhofften weiteren Zinsschritte. Im Mittel sehen die Schätzungen jetzt einen Leitzins von 3,9 Prozent anstatt der noch im September prognostizierten 3,4 Prozent vor, das sind 50 Basispunkte weniger Zinssenkungsspielraum als noch vor drei Monaten.

Hintergrund ist ein ebenfalls angepasster Inflationsausblick: Anstatt des im September noch geschätzten Rückgangs im Preisindex für die persönliche Konsumausgaben auf 2,1 Prozent, wird nun von einer Inflationsrate in Höhe von 2,5 Prozent ausgegangen. Erst im Jahr 2026 sehen sich die Fed-Vertreter auf Zielkurs mit einer dann erwarteten Teuerungsrate von 2,1 Prozent.

Und selbst mit der Zinssenkung im Dezember taten sich die Währungshüter offenbar nicht leicht, Fed-Chef Jerome Powell sprach am Mittwoch von einer „knappen Entscheidung“. Gleichzeitig betonte er, dass die Fed mit dem heutigen Zinsentscheid dem Ende des geldpolitischen Lockerungskurses deutlich nähergekommen sei.

„Deutlicher hätte die Botschaft heute kaum sein können“, analysierte Thomas Gitzel von der VP Bank Group die Entscheidung. „Zwar können im kommenden Jahr noch zwei weitere Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte auf der Agenda stehen, doch mehr Spielraum sieht die Fed gegenwärtig nicht – hierfür ist die Wortwahl viel zu sehr von Vorsicht geprägt.“ Die Fed ramme mit der heutigen Sitzung klare Pflöcke ein: Deutliche Zinssenkungen werde es nicht geben, hierfür sei die US-Wirtschaft nach Ansicht der Fed zu stark. Risiko blieben auch die Zölle von Donald Trump, wie die Fed betont.

Auch der weitere Fed-Fahrplan ist nach Ansicht von Gitzel mit der heutigen Sitzung klarer geworden: Zwei Zinssenkungen sind im kommenden Jahr zwar drin, dies dürfte aber wohl als Maximum und nicht als Minimum zu verstehen sein. Dabei wird die Fed bereits auf ihrer Sitzung Ende Januar eine erste Pause einlegen, so der Finanzexperte.

Deutliche Bewegungen gab es am Abend auch am Devisenmarkt, die europäische Gemeinschaftswährung wurde sprunghaft deutlich schwächer. Ein Euro kostete schließlich nur noch 1,0374 US-Dollar (-1,15 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9639 Euro zu haben, und war damit aus europäischer Sicht so teuer wie seit über zwei Jahren nicht mehr.

Der Goldpreis ließ ebenfalls deutlich nach, am Abend wurden für eine Feinunze 2.595 US-Dollar gezahlt (-2,0 Prozent). Das entspricht einem Preis von 80,41 Euro pro Gramm.


Foto: New York Stock Exchange (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Polizei erschießt Messer-Angreifer in Göttingen

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Göttingen (dts Nachrichtenagentur) – Im niedersächsischen Göttingen hat die Polizei am Mittwochabend einen 35-jährigen Mann erschossen, der die Beamten mit einem Messer angegriffen haben soll. Der Vorfall ereignete sich gegen 17:30 Uhr im Stadtteil Geismar, wie die Ermittler am späten Abend mitteilten.

Der mutmaßlich psychisch kranke Mann soll zunächst eine Frau grundlos angegriffen und geschubst haben. Opfer und Täter kannten sich nach ersten Informationen nicht. Von ihrer Wohnung aus alarmierte die Göttingerin die Polizei.

Als die erste Funkstreife vor Ort eintraf, um den Sachverhalt aufzunehmen, soll der Mann die Beamten mit einem Messer angegriffen und dabei einen von ihnen im Bereich des Oberkörpers verletzt haben. Der Polizist gab daraufhin einen tödlichen Schuss aus seiner Dienstwaffe ab.

Aus Gründen der Neutralität sollen alle weiteren Ermittlungen in dem Verfahren in eine andere Polizeiinspektion wechseln. Welche das sei, werde noch geklärt, hieß es von der Göttinger Polizei.


Foto: Polizeiauto (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Wagenknecht gibt Irrtum über russischen Angriff zu

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – BSW-Chefin Sahra Wagenknecht gibt zu, dass sie die Lage kurz vor dem russischen Angriff im Februar 2022 falsch eingeschätzt hat. „Ich habe mich damals auch geirrt. Ich habe gedacht, das ist eine Drohgebärde“, sagte Wagenknecht am Mittwoch dem „Heute-Journal“ im ZDF.

Zu ihrer Entschuldigung verwies Wagenknecht auf den BND, dessen Einschätzung es damals gewesen, und über die man im Bundestag informiert worden sei. Außerdem betonte Wagenknecht, dass sie damals gewarnt hätte, dass westliche Einflussnahme in der Ukraine die Kriegsgefahr massiv erhöhe.

Daraus schlussfolgert Wagenknecht: „Vieles war durchaus vorhersehbar und dieser Krieg hätte sicherlich vermieden werden können, wenn man mehr darauf geachtet hätte, die roten Linien der Russen nicht zu überschreiten.“

Das BSW hatte am Mittwoch das Parteiprogramm für die Bundestagswahl vorgestellt und sich dabei ein weiteres Mal als „Friedenspartei“ positioniert. Kritiker werfen Wagenknecht immer wieder wahlweise Putin-Nähe oder große Naivität in der Haltung zu Russland vor.


Foto: Sahra Wagenknecht am 18.12.2024, via dts Nachrichtenagentur

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US-Notenbank senkt Zinsen zum dritten Mal in Folge

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Washington (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Notenbank Fed senkt ihren Leitzins um 0,25 Zähler auf eine Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent. Das teilte die Zentralbank am Mittwoch mit. Es ist die dritte Zinssenkung in Folge.

Die Entscheidung war allgemein erwartet worden, besonderes Augenmerk richten Anleger deswegen wie immer auf die Begründungen. Während beim letzten Zinsentscheid im November noch die Rede davon war, dass „weitere Anpassungen“ des Zielbereichs für die Leitzinsen geprüft würden, wurde der Text nun geändert in „den Umfang und den Zeitpunkt weiterer Anpassungen“. Mit anderen Worten: Weitere Zinssenkungen gibt es auf jeden Fall, aber unklar ist wann und wie stark.

Die Notenbank betonte erneut ihr Ziel, die Inflation langfristig auf zwei Prozent zu bringen. Die war aber zuletzt in den USA wieder auf 2,7 Prozent gestiegen. Viele Investoren bezweifelten deswegen in den letzten Tagen eine Fortsetzung der Zinssenkungen in dieser Geschwindigkeit.

Hohe Zinsen dämpfen typischerweise die allgemeine Teuerung, sind aber schlecht für die Aktienmärkte. Niedrige Zinsen dagegen feuern die Inflation an.


Foto: Federal Reserve (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Lottozahlen vom Mittwoch (18.12.2024)

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Saarbrücken (dts Nachrichtenagentur) – In der Mittwochs-Ausspielung von „6 aus 49“ des Deutschen Lotto- und Totoblocks wurden am Abend die Lottozahlen gezogen. Sie lauten 2, 6, 22, 30, 37, 42, die Superzahl ist die 6.

Der Gewinnzahlenblock im „Spiel77“ lautet 9965549. Im Spiel „Super 6“ wurde der Zahlenblock 616792 gezogen. Diese Angaben sind ohne Gewähr. Im Jackpot liegen diese Woche rund 17 Millionen Euro.

Der Deutsche Lotto- und Totoblock teilte mit, dass die Chance, sechs Richtige und die Superzahl zu tippen, bei etwa 1 zu 140 Millionen liege und warnte davor, dass Glücksspiel süchtig machen könne. In Deutschland wird das populäre Zahlenlotto „6 aus 49“ seit 1955 gespielt.


Foto: Lotto-Spieler (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Hallo ChatGPT: Wird die KI die Welt weiterhin überraschen?

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Für den langfristigen Anlageerfolg ist es für Investoren unerlässlich, früh Trends zu erkennen und zu nutzen. Werden die Überraschungen rund um die Künstliche Intelligenz (KI) anhalten? Anleger, die in diesem Umfeld erfolgreich sein wollen, müssen zunächst die Einnahmen der Unternehmen analysieren und zuallererst die „Nachzügler“ herausfiltern, die zu spät auf den Markt gekommen sind – ebenso wie die „Frühkommer“, die zu schnell ihr Pulver verschossen haben. Nur so lassen sich die Unternehmen finden, die sich in der genau richtigen Position befinden. Natürlich gibt es auch Risiken. Eines der größten ist sicherlich der Missbrauch der Technologie. Obwohl größere Investoren Risikominimierung betreiben, bleibt die Frage, wie sich gewinnbringend und verantwortungsvoll investieren lässt.

Zwischen 10 und 80 Prozent Umsatz durch KI

Seit der Einführung von ChatGPT1 haben Aktien aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz den breiteren Markt um fast 70 Prozent übertroffen (Abbildung 1). KI-Aktien waren ausschlaggebend für die positive globale Marktentwicklung.

Am besten positioniert sind Unternehmen, die die Infrastruktur für das Training von KI-Modellen bereitstellen. Dazu gehören die Hersteller von Halbleitern für GPUs, aber auch Firmen, die hochmoderne Datenzentren zur Vernetzung bauen. Weniger offensichtlich, aber nicht weniger relevant, sind die Anbieter von Stromgeneratoren, Kühlgeräten für Rechenzentren sowie Chipdesigns. Der auf KI zurückzuführende Anteil der Einnahmen dieser Sektoren liegt zwischen 10 und 80 Prozent2 – eine enorme Kursentwicklung. Basierend auf den Investitionsplänen dieser Hyperscaler gehen wir davon aus, dass der Sektor auch weiterhin ein enormes Umsatzwachstum verzeichnen wird.

Zweitklassige Unternehmen aus den Bereichen IT-Dienstleistung und -beratung sowie anderen Datenverwaltungssektoren legen bei KI-gestützten Umsätzen ebenfalls zu. Sie haben unterschiedlichste Kunden, die über große Datenmengen verfügen, diese aber selbstständig noch nicht mit KI bearbeiten können. Accenture3, eines der weltweit größten IT-Dienstleistungsunternehmen, kündigte kürzlich an, 30.000 Fachleute auszubilden, um Kunden bei der Neugestaltung von Prozessen und der Einführung von KI unterstützen. Einige Softwareunternehmen haben zudem damit begonnen, bestehende Produkte mit KI-Funktionen auszustatten. Spätestens, wenn Kunden spürbare Effizienzgewinne erfahren, werden sich diese Anwendungen einfach monetarisieren lassen.

Schwierige Rahmenbedingungen bringen Risiken

Noch ist unklar, welche Endnutzer KI als Wettbewerbsvorteil und zur Verbesserung ihrer Gewinnspannen nutzen können. Potenzielle Kandidaten sind die Medikamentenentwicklung, industrielle Produktionsprozesse und Finanzunternehmen. Auf der einen Seite ist die Einführung von KI noch kein Grund, von diesen Unternehmen eine überdurchschnittliche Leistung zu erwarten. Auf der anderen Seite kann die Strategie von Unternehmen infrage gestellt werden, wenn diese die heute verfügbaren Möglichkeiten nicht nutzen.

Die KI steht erst am Anfang und bleibt ein starker Motor für die Weltwirtschaft (siehe Abbildung 1). Sie ist jedoch auch mit Risiken verbunden, da es sehr schwierig ist, den Zeitplan für künftige Entwicklungen abzuschätzen. Angesichts der unzureichenden Investitionen in der vergangenen Dekade in Stromerzeugungskapazitäten, könnte sich die Energieversorgung von KI-Rechenzentren zu einem potenziellen Engpass entwickeln. Die Unternehmensberatung McKinsey schätzt etwa, dass der Bedarf für Rechenzentren in den USA bis zu 12 Prozent des gesamten US-Strombedarfs ausmachen könnte4. Außerdem besteht die Gefahr, dass Modelle mit zunehmender Größe immer schwieriger zu trainieren, zu optimieren und auch zu erklären sind. Zudem gibt es derzeit einen Mangel an qualifizierten KI-Experten, was den durchgängigen Einsatz von KI ebenfalls behindern könnte. Datenschutz und -sicherheit erfordern einen Rechtsrahmen, der auch ethische Erwägungen berücksichtigt. Es ist davon auszugehen, dass diese Regulatorik das Risiko insgesamt verringert, aber auch den endgültigen Durchbruch von KI verzögern wird.

Drei Pfeiler für die sichere KI-Nutzung: Transparenz, Ethik und Regulierung

Das größte Risiko ist und bleibt der Missbrauch von künstlicher Intelligenz, selbst wenn dies unbeabsichtigt passiert. Vorurteile, die durch Algorithmen oder das Training von Modellen entstehen, die Verbreitung von Desinformation durch KI sowie der Datenschutz machen, machen es dringend notwendig, Kriterien für den Verantwortungsvollen Umgang mit der KI zu schaffen. Nur so können lässt sich sicherstellen, dass die Technologie zu unserem Vorteil arbeitet. Um eine verantwortungsvolle Entwicklung und Nutzung von KI-basierten Systemen zu gewährleisten, sollte eine entsprechende KI-Richtlinie sowohl transparente Aufsicht als auch ethische Rahmenbedingungen und Regulierung.

Es ist die Aufgabe der verschiedenen Interessengruppen, insbesondere der Investoren, bei diesem Prozess zu helfen. So wurde etwa der Einsatz von Gesichtserkennungstechnologie (Facial Recognition Technology, FRT) bei der nicht autorisierten Massenüberwachung kritisiert – hauptsächlich in autoritären Regimen. Doch auch in den USA gab es eine Reihe unbegründeter Verhaftungen und Inhaftierungen, die auf algorithmische, rassistisch motivierte Vorurteile zurückzuführen sind. Bis Ende 2021 wird weltweit eine Milliarde Überwachungskameras im Einsatz sein, weshalb FRT eine der risikoreichsten Anwendung von KI lanciert. Dieses Jahr war Candriam maßgeblich an einer Investorenerklärung beteiligt, die von 55 weiteren Anlegern unterzeichnet wurde. Gemeinsam repräsentieren sie ein verwaltetes Vermögen von über 5 Billionen Dollar. Die Gruppe führte einen Dialog mit führenden Vertretern der FRT-Branche. Die nahmen die Bedenken zur Kenntnis – einige haben auch bereits entsprechende Maßnahmen ergriffen. Da sich Investoren zunehmend ihrer Verantwortung bei der Finanzierung von KI bewusst werden, haben mittlerweile eine ganze Reihe an Vermögensverwalter mit einem gesamtverwalteten Vermögen von 8,5 Billionen US-Dollar das von Candriam Co-geführte „2024 Investor Statement on Ethical AI“ unterzeichnet.

Globaler Regulierungsrahmen unwahrscheinlich

Durch Training gelernte Bias können auch auf den Einstellungsprozess, Strafjustiz und Finanzdienstleistungen auswirken. So hat sich gezeigt, dass KI-gesteuerte Kreditvergabealgorithmen Antragstellern, die einer Minderheit angehören, schlechtere Konditionen anbieten oder Kredite ganz verweigern. Fehlinformationen können sich mit KI-gestützten Anwendungen, wie z. B. „Deepfakes“, vervielfachen. Auf die Politik angewandt, verstärkt dies die Polarisierung und untergräbt das Vertrauen der Öffentlichkeit. Während der Covid-19-Pandemie haben KI-gesteuerte Algorithmen in den sozialen Medien reißerische Inhalte bevorzugt und damit Fehlinformationen über Impfstoffe weiter verbreitet. Datenschutzverletzungen sind ebenfalls eine offensichtliche Herausforderung, bei solch massiven Datenmengen mit sensiblen Informationen.

Die Regulierungsbehörden unterschiedlicher Regionen sind sich uneins. In der EU führt das Gesetz zur künstlichen Intelligenz schrittweise einen risikobasierten Rahmen für KI-Anwendungen ein und verbietet Praktiken wie Social Scoring, um ein Gleichgewicht zwischen Innovation und öffentlicher Sicherheit herbeizuführen. In den USA hat der designierte US-Präsident Donald Trump die Deregulierung von KI zwar nicht ausdrücklich angesprochen, aber die von ihm vorgeschlagenen Regierungsmitglieder, wie Elon Musk, haben sich bereits für den Abbau regulatorischer Hindernisse im Technologiebereich ausgesprochen. Da es wohl nicht zu einem starken, globalen Regulierungsrahmen kommt, liegt die Verantwortung, ethische KI-Praktiken zu gewährleisten, zunehmend bei Unternehmen und Investoren.

Künstliche Intelligenz kommt in allen Branchen

Laut der World Benchmarking Alliance haben sowohl die Risiken als auch die Chancen der KI in den vergangenen zwei Jahren mit außergewöhnlicher Geschwindigkeit Realität angenommen5. Wir stehen erst am Anfang der KI-Entwicklung. Sie wird viele Lösungen für alltägliche Prozesse bieten und die wissenschaftliche Forschung beschleunigen, vor allem bei Anwendungen in den Bereichen Gesundheitswesen, Infrastruktur, Kommunikation und Finanzen. Gleichzeitig werden neue Technologien benötigt, um den Klimawandel zu bekämpfen.

KI wird in nahezu allen Branchen Einsatz finden. Daher ist es wichtig, ihre Leistungsfähigkeit zu nutzen und gleichzeitig ethische und sicherheitstechnische Risiken zu berücksichtigen – Datenschutz und Datensicherheit erfordern einen regulatorischen Rahmen. Anleger können gesellschaftliche Risiken begrenzen, indem sie bei der Aktienauswahl selektiv vorgehen oder in Segmente und Unternehmen investieren, die einen positiven Beitrag zum sichereren Einsatz von KI leisten. Dazu gehören beispielsweise Unternehmen für Cybersicherheit oder Technologien, die den Datenschutz verbessern. Wir sind der festen Überzeugung, dass eine positive Einstellung zu Technologie und speziell zu KI mit ethischen Erwägungen in Einklang gebracht werden kann.

Bild:Vincent Compiègne, Deputy Global Head of ESG Investments & Research bei Candriam (Foto: Candriam)

Quelle:redRobin. Strategic Public Relations GmbH