Mittwoch, September 10, 2025
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Creditreform: Stark steigende Preise erhöhen Überschuldungsgefahr

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der teilweise starke Anstieg der Lebenshaltungskosten bringt immer mehr Verbraucher in Deutschland in finanzielle Bedrängnis. „Die Zahl der überschuldeten Haushalte wird steigen“, sagte der Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch, dem „Handelsblatt“.

Für 2024 geht die Auskunftei von einem „signifikanten Zuwachs“ der Privatinsolvenzen aus. Zum einen nehme der „finanzielle Stress“ für Menschen aus unteren Einkommensschichten sukzessive zu. „Sie müssen einen erheblichen Anteil ihres Geldes für Güter des täglichen Bedarfs, Miete, Energie und Lebensmittel aufbringen.“ Gerade diese Grundversorgung habe „eine große Preissteigerung erfahren“.

Zudem bestünden erhöhte Risiken für junge Verbraucher. Diese würden „vermehrt erste Erfahrungen mit Überschuldung machen“, sagte Hantzsch. So seien kleine Ratenkredite und sogenannte „Buy now, pay later“-Angebote schon „sehr niedrigschwellig“ zu haben. Zudem hätten auch viele Gutverdiener häufiger Probleme, die Belastungen von Anschlusskrediten zu stemmen.

Im kommenden Jahr könnten sich die Bürger mit weiteren finanziellen Risiken konfrontiert sehen. Der Faktor „Arbeitslosigkeit“ werde 2025 wieder eine größere Rolle spielen, sagte der Creditreform-Experte. „Besonders gut bezahlte Jobs in der Industrie, im Automobilsektor oder der Chemie stehen auf der Kippe.“

Viele Menschen befürchten, dass sie ihre Lebenshaltungskosten kaum noch bezahlen können. Das zeigt eine Befragung von 1.001 Personen ab 18 Jahren durch das Institut Forsa im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), über die das „Handelsblatt“ berichtet. Gut ein Viertel der Befragten (27 Prozent) gab demnach an, 2025 auf Ersparnisse zurückzugreifen, das Girokonto per Dispo zu überziehen oder andere Finanzierungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen zu müssen.

VZBV-Expertin Jutta Gurkmann bemängelte die Intransparenz bei Preissteigerungen: Nötig sei „eine Preisbeobachtungsstelle, die unfaire Praktiken aufdeckt und so Verbraucherinnen und Verbraucher vor zu hohen Preisen im Supermarkt schützt“, sagte sie.


Foto: Käse im Supermarkt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Paus legt Gewaltschutzstrategie vor

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hat eine Gewaltschutzstrategie vorgelegt, die am Mittwoch im Kabinett beschlossen werden soll. Die Strategie, über die der „Spiegel“ berichtet, umfasst 120 Maßnahmen, von denen sich einige bereits in der Umsetzung befinden.

Kern der Strategie ist die Einsetzung einer Koordinierungsstelle im Bundesfamilienministerium, die die Maßnahmen zwischen den einzelnen Ministerien koordiniert. Eine entsprechende Stelle ist Teil der Istanbul-Konvention zum Schutz vor Gewalt gegen Frauen, die in Deutschland seit 2018 gilt. Bislang hatte Deutschland diesen Punkt nicht umgesetzt. Die Stelle soll auch die Umsetzung der Vorhaben gegen Gewalt überprüfen.

Außerdem fordert die Strategie eine Reform des Gewaltschutzgesetzes. Per Gesetzesänderung „soll dem Gericht die Möglichkeit eröffnet werden, anzuordnen, dass der Täter an einem sozialen Trainingskurs teilnimmt“. Darüber hinaus soll der Einsatz der elektronischen Aufenthaltsüberwachung ermöglicht werden, heißt es dazu in dem Papier. Allerdings, so steht es bereits in der Strategie, wird das erst in der nächsten Legislatur möglich sein.


Foto: Demonstrantin gegen Gewalt an Frauen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Start-up-Verband: Deutschland bei Innovation nicht mehr Weltklasse

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Laut der Chefin des Bundesverbands der Start-up-Unternehmen, Verena Pausder, verliert Deutschland international den Anschluss.

„Deutschland ist bei Innovation nicht mehr Weltklasse – dabei haben wir tolle Forschung, viele Talente, eine starke industrielle Basis und genug privates Kapital“, sagte Verena Pausder den Magazinen „Stern“ und Capital. „Wir bringen das nur nicht richtig zusammen.“

Es brauche deshalb mutige Reformen. Pausder wünscht sich diese auch von einem möglichen Kanzler der Union: „Friedrich Merz sollte Start-ups zur Chefsache machen. Emmanuel Macron hat vorgemacht, wie es geht.“ Inzwischen habe Frankreich deshalb Deutschland bei Start-up-Investitionen überholt.

„Momentan bauen wir hierzulande die Rampe für junge Unternehmen, machen Start-ups groß – und am Ende picken sich andere die Rosinen raus.“ Seit 2015 sei durch Börsengänge europäischer Unternehmen in den USA ein ökonomischer Wertverlust von mehr als 400 Milliarden Euro entstanden.


Foto: Deutsches Patent- und Markenamt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Grünen-Chefin Brantner offen für Koalition mit Söder

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Grünen-Parteivorsitzende Franziska Brantner hat sich offen für eine Koalition mit CSU-Chef Markus Söder gezeigt. „Unter Demokraten schließe ich überhaupt nichts aus“, sagte sie dem Nachrichtenmagazin Politico (Mittwochausgabe).

„Aus der Union hört man immer unterschiedliche Stimmen. Da weiß man nicht so genau, was am Ende passieren wird.“ Ob die Grünen Bayern hassen würden, sagte Brantner: „Quatsch.“ Für die Grünen sei derzeit wichtig: „Wir wollen die Energiepreise senken, entbürokratisieren, beschleunigen, in unsere Innovation und Infrastruktur investieren. Das sind die Ziele, für die ich stehe“, so die Parteichefin.

Wirtschaftswachstum und Klimaziele würden sich nicht ausschließen, im Gegenteil: „Glücklicherweise ist die Frage nicht zwischen Klimaschutz und Wirtschaft, sondern in der Klimatechnologien stecken tolle Wirtschaftsmöglichkeiten“, so die BMWK-Staatssekretärin.

Erst müsse man die Energiepreise senken, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, so Brantner. Dafür brauche es jetzt auch noch die Mitarbeit der Union im Bundestag: „Die Netzentgelte massiv zu senken – das ist der Vorschlag von uns, um auch dauerhaft für die Unternehmen die Energie billig zu machen. Ich hoffe, dass die CDU noch einschlägt“, so Brantner.


Foto: Franziska Brantner (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Caritas warnt vor Einsparungen im Sozialbereich

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa warnt vor Einschnitten im Sozialbereich. „Das politische Versprechen, dass unser soziales Netz Menschen in Lebenskrisen auffängt, bevor sie abstürzen, wird brüchig“, sagte sie der „Mediengruppe Bayern“ (Mittwochausgabe).

„Einsparungen, wie wir sie im Augenblick – schlecht koordiniert – auf allen staatlichen Ebenen erleben, stellen mehr und mehr die Idee eines verlässlich vorsorgenden Sozialstaats infrage“, kritisierte Welskop-Deffaa. Das politische Versprechen, dass das soziale Netz Menschen in Lebenskrisen auffange, bevor sie abstürzten, werde brüchig.

Verlierer seien nicht nur die bereits Armen und Bedürftigen. „Tiefe Einschnitte im Sozialbereich stellen für alle Menschen ein Risiko dar, die in unserer Welt multipler Krisen nach einem Schicksalsschlag allein nicht wieder auf die Beine kommen könnten.“ Wenn zu viele offene Türen schließen müssten, weil für Schuldnerberatung, Tagespflege und den Jugendtreff kein Geld mehr da ist, „wird es kalt und ungemütlich in Deutschland“, erklärte Welskop-Deffaa.


Foto: Bistum Fulda (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Innenministerium erwartet mehr Islamisten-Ausreisen nach Syrien

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Bundesinnenministerium sieht durch den militärischen Erfolg von islamistischen Rebellengruppen in Syrien ein erhöhtes Risiko für Ausreisen von Islamisten aus Deutschland in die Region. Die Erfolge der Offensive durch die Miliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) könnten „die islamistische Szene in Deutschland motivieren, die Propaganda der HTS zu verbreiten sowie Ausreiseversuche in Richtung Syrien zu unternehmen und sich an dortigen Kämpfen zu beteiligen“, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).

Die „weitgehend positive Wahrnehmung“ der militärischen Erfolge gegen das Regime von Diktator Assad „in weiten Teilen der jihadistischen Szene“ könnte darüber hinaus eine „motivierende Wirkung auf potenzielle Ausreisende nach Syrien haben“, so das Ministerium.

Der überraschende Erfolg von Gruppierungen wie der HTS werde auch in al-Quaida-nahen Kreisen und vereinzelnd unter Sympathisanten des sogenannten „Islamischen Staates“ (IS) „positiv aufgenommen“. Die BMI-Sprecherin teilte mit: „Generell können militärische Erfolge – soweit sie propagandistisch entsprechend instrumentalisiert werden – das Ansehen und die Attraktivität jihadistischer Gruppierungen erhöhen.“

Zugleich hob das Innenministerium hervor, dass eine „Erhöhung der Gefährdungslage durch jihadistische Akteure der HTS in Deutschland“ zumindest vorerst nicht zu erwarten sei. Die ideologische Ausrichtung der HTS beschreibt das BMI als „national-jihadistisch“ und „regional-jihadistisch“.

Agenda und Strategie der Organisation würden sich anders als etwa beim IS auf Syrien fokussieren. „Anschläge in anderen Ländern lehnt die HTS offiziell ab“, teilte die Sprecherin des BMI den Funke-Zeitungen mit.


Foto: Bundesinnenministerium (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Champions League: Leipzig verliert – Siege für FCB und Leverkusen

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Leipzig/Gelsenkirchen/Leverkusen (dts Nachrichtenagentur) – Am sechsten Spieltag der Uefa Champions League hat RB Leipzig zuhause gegen Aston Villa mit 2:3 verloren, der FC Bayern München in Gelsenkirchen gegen Schachtar Donezk mit 5:1 gewonnen und Bayer 04 Leverkusen daheim gegen Inter Mailand mit 1:0 triumphiert.

Die Leipziger erwischten bereits in der dritten Minute die kalte Dusche: McGinn kam nach Watkins-Flanke in der Mitte viel zu frei zum Schuss und traf links ins Tor.

Die Sachsen verteidigten vogelwild und ließen Chance um Chance der Briten zu. Entsprechend überraschend fiel in der 27. Minute der Ausgleich für den Bundesligisten: Nach einem langen Ball ließen Diego Carlos und Martinez den Ball unglücklich passieren und Openda durfte frei vor dem Kasten einschieben. Zur Pause durfte sich das Team aus England über den Zwischenstand ärgern.

Nach dem Seitenwechsel münzte die Emery-Elf die Überlegenheit dann auch in mehr Tore um: In der 52. Minute kam Duran aus 20 Metern zum Schuss und die Kugel segelte über den etwas weit draußen stehenden Gulacsi hinweg in die Maschen.

Doch erneut zeigten sich die Hausherren eiskalt: In der 62. Minute konnte wieder kein Verteidiger Openda halten und dessen Vorlage schweißte Baumgartner per Direktabnahme in den linken Winkel.

In der 85. Minute sicherte Barkley den Gästen dann aber doch noch den verdienten Sieg, als der Joker aus der Distanz abzog und die Kugel von Klostermann abgefälscht im linken Eck einschlug.

Parallel mussten auch die Bayern einen frühen Rückstand verkraften: Kevin zog in der fünften Minute nach Zubkov-Vorlage über links davon und vollstreckte allein vor dem Kasten eiskalt unten rechts.

Laimer glich für den FCB in der elften Minute aus, als der Österreicher am Ende einer starken Kombination von Olise bedient wurde und wuchtig unter die Latte einschoss.

Die Ukrainer blieben weiter gefährlich, der Treffer gelang aber den Süddeutschen: In der 45. Minute steckte Musiala nach einem Fehler im Aufbau der Gastgeber für Müller durch und der Routinier blieb allein vor Matviyenko cool. Zur Pause führte die Kompany-Truppe knapp.

Hälfte zwei gestaltete der deutsche Rekordmeister aber deutlich souveräner und belohnte sich in der 70. Minute: Nach Foul von Ghram an Boey im Strafraum versenkte Olise den fälligen Elfmeter sicher.

Die endgültige Entscheidung führte in der 87. Minute Musiala herbei, als der Offensivstar ein Laimer-Zuspiel über Umwege empfing und vor dem Gehäuse trocken vollstreckte.

Den Schlusspunkt setzte in der dritten Minute der Nachspielzeit Olise, als der Flügelflitzer die gesamte Schachtar-Abwehr aussteigen ließ, den Keeper umkurvte und lässig einschob.

Gleichzeitig schnupperte Leverkusen selbst früh an einer Führung, Tellas sehenswerter Volleyversuch ließ in der dritten Minute aber nur die Latte erzittern.

Insgesamt zeigte sich die Werkself wesentlich aktiver und ließ fast nichts zu. Allerdings wollte nach 45 Minuten aber auch noch kein eigener Torerfolg herausspringen.

Das Bild sollte sich auch in Hälfte zwei nicht ändern: Die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso mühte sich, bekam das Inter-Bollwerk aber nicht geknackt.

Erst in der 90. Minute gelang dem Deutschen Meister der Lucky Punch: Terrier legte mit etwas Glück für Mukiele auf und der Defensivmann wuchtete das Leder entschlossen zum Sieg ins Netz.

In der Champions-League-Tabelle bedeuten die vorliegenden Ergebnisse vorerst Rang zwei für Leverkusen, Platz acht für Bayern München und Position 34 für Leipzig.


Foto: Konrad Laimer (Bayern München) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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US-Börsen lassen nach – Suche nach Impulsen

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Dienstag nachgelassen. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 44.247,83 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,35 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 6.030 Punkten 0,3 Prozent im Minus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 21.365 Punkten 0,3 Prozent im Minus.

Marktbeobachtern zufolge warten die Anleger nach der Euphorie der letzten Wochen auf frische Impulse, in der Folge zeigen sie sich in Erwartung dieser zurückhaltend und ziehen sich auf hohem Kursniveau tendenziell eher zurück.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Dienstagabend schwächer: Ein Euro kostete 1,0526 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9500 Euro zu haben.

Der Goldpreis konnte deutlich profitieren, am Abend wurden für eine Feinunze 2.692 US-Dollar gezahlt (+1,1 Prozent). Das entspricht einem Preis von 82,22 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis sank unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 71,98 US-Dollar, das waren 16 Cent oder 0,2 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet, via dts Nachrichtenagentur

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Scholz will Mehrwertsteuersatz auf Lebensmittel senken

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schlägt vor, den einfachen Mehrwertsteuersatz auf Lebensmittel von sieben Prozent auf fünf Prozent zu senken. Diese Maßnahme „würde ganz vielen, die wenig Geld verdienen, helfen“, sagte Scholz in den ARD-„Tagesthemen“.

Zugleich würde der Bundeshaushalt nicht übermäßig belastet. „Ich glaube, dass es jetzt erst mal wichtig ist, dass wir etwas sehr Überschaubares machen, was jeder beim täglichen Bedarf jeden Tag merkt.“

Zur Nachfrage, ob das auch für die Gastronomie gelte, äußerte er sich nicht. Die Ursachen für die hohe Teuerungsrate der vergangenen Jahre seien erklärlich, sagte der Bundeskanzler. Für ihn gehe es darum, so Scholz, darüber zu reden, „was unser Land in den letzten Jahren erlebt hat: ein großer Krieg in unserer Nachbarschaft, furchtbare Konsequenzen auch für unsere Wirtschaft, als plötzlich die Hälfte des Gases fehlte. Alles das haben wir bewältigt.“ Allerdings kaue das Land noch daran.

Scholz, der heute das Ford-Werk in Köln besuchte, sagte in den „Tagesthemen“ weiter, dass er den Beschäftigten dort in einer schwierigen Situation beistehen wolle. Mit Blick auf die Elektromobilität erklärte Scholz, dass es Verbesserungen beim Ladestrom und bei der Ladeinfrastruktur für E-Autos geben müsse.

Bei der Förderung müsse außerdem Europa zusammenhalten: „Wir brauchen eine europäische Unterstützung für den Umstieg auf die Elektromobilität. Eine solche Prämie habe ich gefordert und das ist das, was – auch wenn die Kommission jetzt mit der Automobilindustrie spricht – erreicht werden muss.“

Zu den Entwicklungen in Syrien erklärte Olaf Scholz, dass man sich die Situation im Land genau anschauen werde: „Da ist jetzt ein schlimmer Diktator weg; und das ist gut.“ Scholz sieht es auch als eine deutsche Aufgabe, „dass die Chance, dass dort eine rechtlich sichere Lebensweise möglich ist, dass Demokratie entsteht, dass Menschen unterschiedlicher Religionen gut zusammenleben können, nicht verstreicht“.


Foto: Brotregal im Supermarkt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Syrien-Expertin Helberg bei Perspektive des Landes "hoffnungsvoll"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Syrien-Expertin Kristin Helberg schätzt die Zukunft des Landes nach dem Assad-Sturz vorsichtig optimistisch ein. Die Syrer seien nach dem langen Leiden an einem Punkt, „wo sich sich nichts mehr wünschen, als endlich in Frieden und Stabilität miteinander zu leben“, sagte sie am Dienstag bei „Jung und Naiv“.

Nach dem Ende des Regimes hatte die islamistische Rebellengruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) die Kontrolle übernommen und sich stark im Übergang engagiert.

HTS-Anführer Mohammad Al-Dschulani habe sich bereits in den Jahren vor dem Sturz „sehr pragmatisch“ gezeigt und versuche scheinbar, einen guten Konsens zu finden, sagte Helberg. Der habe es schließlich auch geschafft, die Revolution zu einem erfolgreichen Ende zu führen. „Bei aller Skepsis, die man auch haben muss, ist das auch ein Momentum, das man auch nutzen muss“, so die Journalistin.

Al-Dschulani habe zu radikale Kämpfer schließlich aus der Rebellenorganisation ausgeschlossen und den Schutz von Minderheiten versprochen. Der HTS-Chef habe auch von Förderalismus gesprochen und damit die Hand in Richtung der kurdischen Kräfte in Syrien ausgestreckt. „Der Mann macht alles richtig in den letzten zwei Wochen“, so Helberg. „Zum bisherigen Zeitpunkt ist das alles eher hoffnungsvoll.“

„Das Wichtigste ist, dass der Staat nicht zerfällt“, sagte Helberg. Das sei besonders knifflig, da alle Institutionen bisher auf den Machterhalt Assads ausgerichtet waren. Sollte das doch zerfallen und alle Gruppen kämpfen weiter um den Einfluss in Syrien, könnte es doch zum „Wort Case“ kommen. Aber: „Kein Nachbarland will einen `failed state`“, argumentierte die Expertin.

Ein Szenario wie in Afghanistan, vor dem Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel zuletzt gewarnt hatte, hält sie für unwahrscheinlich. Dazu sei der Bildungsgrad der Syrer zu hoch und die geografische Beschaffenheit zu unterschiedlich.

Die freie Journalistin Kristin Helberg lebte von 2001 bis 2008 im syrischen Damaskus, wo sie lange Zeit die einzige offiziell akkreditierte westliche Korrespondentin war.


Foto: Syrer in Deutschland feiern den Sturz von Assad in Syrien am 08.12.2024, via dts Nachrichtenagentur

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