Samstag, Mai 3, 2025
spot_img
Start Blog Seite 586

Umfrage: Start-ups setzen verstärkt auf Mitarbeiterbeteiligung

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Immer mehr Start-ups in Deutschland beteiligen ihre Mitarbeiter am Unternehmen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom, die am Montag veröffentlicht wurde.

Aktuell geben demnach 44 Prozent der Firmen an, Beschäftigte am Start-up zu beteiligen, vor einem Jahr waren es noch 38 Prozent. Weitere 42 Prozent können sich eine Mitarbeiterbeteiligung in der Zukunft vorstellen. Nur sechs Prozent der Start-ups setzen nicht auf Mitarbeiterbeteiligung und schließen das auch für die Zukunft aus.

Am häufigsten setzen Start-ups auf eine Beteiligung in Form von virtuellen Anteilen (36 Prozent), dahinter folgen Anteilsoptionen sowie reale Anteile mit je sechs Prozent. In einem Viertel (24 Prozent) der Start-ups, die Beschäftigte beteiligen, bekommen alle etwas ab. In 41 Prozent werden Führungskräfte und weitere Beschäftigte und in 30 Prozent ausschließlich Führungskräfte beteiligt.

Hauptgrund für eine Mitarbeiterbeteiligung im Start-up ist der Wunsch, die Beschäftigten zusätzlich zu motivieren und den Erfolg des Unternehmens voranzutreiben (88 Prozent). Außerdem soll die Mitarbeiterbindung gestärkt werden (79 Prozent).

Zwei Drittel (66 Prozent) können auf diese Weise Fachkräfte gewinnen, deren Gehaltsvorstellungen sonst nicht erfüllbar gewesen wären. Die Hälfte (50 Prozent) sieht es als moralische und gesellschaftliche Pflicht, die Beschäftigten am eigenen Geschäftserfolg zu beteiligen. 40 Prozent wollen auf diese Weise die Personalkosten niedrig halten, 20 Prozent geben an, dass es der Wunsch der Investoren sei, Mitarbeiter zu beteiligen und zwölf Prozent halten es für notwendig, um ausländische Fachkräfte zu gewinnen. In den Start-ups, die auf Mitarbeiterbeteiligung bislang verzichten, gilt vor allem der zu hohe Verwaltungsaufwand als Hindernis (33 Prozent).

Je ein Viertel (24 Prozent) gibt an, dass die Beschäftigten klassische Gehaltszahlungen bevorzugen bzw. die rechtliche Lage zu kompliziert ist. Ein Fünftel (21 Prozent) will die eigenen Anteile nicht verwässern, 18 Prozent halten Mitarbeiterbeteiligungsmodelle in Deutschland für steuerlich unattraktiv – vor einem Jahr, vor Verabschiedung des Zukunftsfinanzierungsgesetzes, lag der Anteil noch bei 26 Prozent.

Jedes zehnte Start-up befürchtet bei einer Beteiligung der Beschäftigten langsamere Entscheidungsprozesse, sieben Prozent geben an, dass die Investoren dies ablehnen. Und fast jedes Vierte (23 Prozent) hat sich mit dem Thema schlicht noch nicht beschäftigt.

Für die Erhebung befragte Bitkom Research von der 7. bis zur 15. Kalenderwoche 2024 online 172 Tech-Start-ups aus Deutschland.


Foto: Computer-Nutzerin (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Zahl der Todesfälle sinkt erstmals seit 2016

0

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl der Todesfälle in Deutschland ist im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 2016 gesunken. Insgesamt starben 1,03 Millionen Menschen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit. Das waren 3,6 Prozent weniger als im Jahr 2022 (1,07 Millionen Verstorbene).

Mehr als die Hälfte der verstorbenen Frauen und fast ein Drittel der verstorbenen Männer waren 85 Jahre und älter. Wie schon in den Vorjahren waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste ausschlaggebende Todesursache mit knapp 348.300 beziehungsweise 33,9 Prozent der Verstorbenen, gefolgt von Krebs mit 22,4 Prozent aller Todesfälle.

Bei diesen beiden Todesursachen ging die Zahl der Fälle zurück, der Rückgang fiel jedoch unterschiedlich stark aus. Während die Zahl der Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauferkrankungen insgesamt um 2,7 Prozent zurückging, sank die Zahl der Todesfälle aufgrund von Krebs nur um 0,5 Prozent.

An Grippe oder Lungenentzündungen starben im Jahr 2023 knapp 20.900 Personen und damit 13,1 Prozent mehr als im Vorjahr. 2022 hatte der Anstieg gegenüber dem Vorjahr noch 30 Prozent betragen. Der Anteil von Grippe und Pneumonie an allen Todesursachen lag bei 2,0 Prozent der verstorbenen Menschen und damit wieder in etwa auf demselben Niveau wie vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019. Die Todesursache Covid-19 war 2023 bei 25.768 (2,5 Prozent) der Todesfälle als Grundleiden angegeben. Das waren 50,8 Prozent weniger als im Vorjahr.

4,8 Prozent oder 49.400 aller Todesfälle im Jahr 2023 waren auf eine nicht natürliche Todesursache wie zum Beispiel eine Verletzung oder Vergiftung zurückzuführen, so die Statistiker weiter. 2022 hatte diese Zahl bei 47.900 Fällen gelegen. 20.800 Menschen kamen durch einen Sturz zu Tode.

Durch einen Suizid beendeten 10.300 Menschen ihr Leben. Das waren 1,8 Prozent mehr Fälle als im Vorjahr und 3,1 Prozent weniger als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Die Verteilung zwischen Männern (73 Prozent) und Frauen (27 Prozent) ist dabei relativ konstant geblieben. Auffällig ist, dass der Anstieg der Selbsttötungen im Jahr 2023 vor allem auf eine Zunahme bei den Frauen zurückzuführen ist (+8,0 Prozent), während es bei den Männern einen leichten Rückgang gab (-0,3 Prozent). An den Todesursachen insgesamt machten Suizide ähnlich wie in den Vorjahren einen Anteil von 1,0 Prozent aus.


Foto: Friedhof (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Geschäftsklima im Einzelhandel deutlich verschlechtert

0

München (dts Nachrichtenagentur) – Das Geschäftsklima im Einzelhandel in Deutschland hat sich im Juli spürbar verschlechtert. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Ifo-Instituts hervor.

Der Indikator sank demnach auf -25,4 Punkte, nach -19,5 Zählern im Juni. Die Einzelhändler beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage deutlich zurückhaltender. Ihre Erwartungen für die nächsten Monate haben sich weiter eingetrübt. „Eine deutliche Belebung der Geschäfte im Einzelhandel in der zweiten Jahreshälfte wird damit unwahrscheinlicher“, sagte Ifo-Experte Patrick Höppner.

Einzelhändler mit Fahrrädern, Elektrotechnik und elektronischen Haushaltsgeräten sowie Drogeriemärkte berichten von einer ungünstigen Entwicklung ihres Geschäfts. Auch der Lebensmitteleinzelhandel und die Verkäufer von Autos waren weniger zufrieden. Verkäufer von Fahrrädern, Bekleidung, Möbeln und Einrichtungsgegenständen schätzen ihre Geschäftslage als besonders angespannt ein.

Für das zweite Quartal 2024 meldeten 54,1 Prozent der Einzelhändler eine unzureichende Nachfrage. Bei 46,2 Prozent kamen zu wenige Kunden in die Geschäfte. Den Fachkräftemangel spürten 32,1 Prozent. „Fachkräfte fehlen, auch wenn die Einzelhändler zurzeit mit einem insgesamt sinkenden Personalbedarf planen“, sagte Höppner. Finanzierungsschwierigkeiten meldeten 6,1 Prozent der Einzelhändler.


Foto: Supermarkt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Hessens Verkehrsminister für Teilerstattung der Luftverkehrssteuer

0

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Wegen im Vergleich zum Ausland höherer Standortkosten fordert der hessische Verkehrsminister Kaweh Mansoori (SPD) die Bundesregierung auf, Veränderungen bei Steuern und Abgaben vorzunehmen.

„Der Bund sollte einen Teil der Luftverkehrssteuer an die Airlines für Investitionen in modernes Fluggerät zurückgeben“, sagte Mansoori den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Das würde dafür sorgen, dass weniger Lärm produziert, weniger Sprit verbraucht und somit die Wettbewerbsposition verbessert wird.“ In Hessen liegt Deutschlands größter Flughafen Frankfurt/Main.

Mansoori zufolge könnte das Erstatten eines Teils der Abgabe an die Airlines auch zu günstigeren Preisen für Fluggäste führen. Das sei auch gut für den Flughafen Frankfurt/Main. „Viele Menschen, die über dieses Drehkreuz in die Welt fliegen, sind Passagiere aus anderen Ländern, für die spielt ein guter Preis eine Rolle, die Verlässlichkeit beim Umstieg und ein guter Service. Machen wir ihnen kein gutes Angebot, werden die eben nicht mehr über Frankfurt am Main fliegen, sondern über Istanbul oder London“, so der SPD-Politiker. Man könne aber kein Interesse haben, diese Dienstleistungen in andere Länder zu verlagern zu teilweise schlechteren Arbeits- und Umweltbedingungen als in Deutschland.

Der Branchenverband BDL hatte zuletzt erklärt, dass der Luftverkehr in Deutschland in den ersten sechs Monaten dieses Jahres weiterhin hinterherfliege. Das Sitzplatzangebot ist dem Verband zufolge um zehn Prozent auf 83 Prozent des Vor-Corona-Niveaus im Jahr 2019 gestiegen. Im übrigen Europa sei das Angebot hingegen um 9 Prozent auf 102 Prozent von 2019 gewachsen.

Als wesentlichen Grund für diese Entwicklung hatte BDL-Präsident Jens Bischof die im europäischen Vergleich deutlich höheren staatlichen Standortkosten in Deutschland verantwortlich gemacht. Zuletzt wurde die Luftverkehrsteuer zum 1. Mai 2024 um rund 25 Prozent erhöht. Steuern und Abgaben summierten sich laut BDL bei einem typischen Mittelstreckenflug innerhalb Europas inzwischen auf ein neues Rekordhoch von rund 30 Euro pro Passagier.

Hessens Verkehrsminister Mansoori kritisierte die steigenden Preise im Luftverkehr: Inzwischen seien viele Menschen von Reisen, insbesondere von Fernreisen, ausgeschlossen. „Deswegen müssen wir uns die Frage stellen, ob wir als Gesellschaft ein Interesse daran haben können, dass Reisen immer teurer wird“, sagte er weiter. Reisen erweitere den eigenen Horizont und deshalb sollte Reisen möglichst vielen Menschen zur Verfügung stehen. „Der Preis spielt dabei eine große Rolle und wenn das Lohnniveau verhindert, dass Menschen verreisen, dann ist das ein Problem“, so Mansoori.


Foto: Frau vor Informationstafel am Frankfurter Flughafen, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Widerstand in der CDU gegen mögliche Kooperation mit Wagenknecht

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Knapp zwei Wochen vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen regt sich in der CDU Widerstand gegen eine mögliche Zusammenarbeit mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) auf Landesebene.

„Jede Zusammenarbeit mit dem BSW wäre für die CDU toxisch“, sagte der CDU-Europaabgeordnete Dennis Radtke dem „Tagesspiegel“ (Montagausgabe). Er wisse nicht, ob seine Kollegen in Sachsen und Thüringen wirklich zu einem Bündnis mit dem BSW bereit seien. „Jede Zusammenarbeit der CDU mit dem BSW in einem Bundesland schadet der CDU in ganz Deutschland“, sagte Radtke, der Vorsitzender des CDU-Sozialflügels in NRW ist. „Wir als CDU haben eine Verantwortung für Deutschland und Europa. Da können wir nicht mit Putin-Helfern koalieren oder kooperieren. Viele Menschen in Deutschland wählen CDU, weil wir pro Westbindung, pro Bundeswehr, pro Nato, pro Europa sind. Wollen wir die wirklich verprellen?“

Nun scheine es gar möglich, dass AfD und BSW in Thüringen 50 Prozent und eine parlamentarische Mehrheit bekämen. „Aber zu argumentieren, dass wir als CDU mit dem BSW koalieren, um dann eine etwas weniger fürchterliche Konstellation zu schaffen, leuchtet mir nicht ein.“

Radtke widersprach der These, Sahra Wagenknecht sei eine Black Box. Genau das Gegenteil sei der Fall: „Auf der Box steht Wagenknecht und in der Box befinden sich Wagenknecht und Putin. Mehr muss ich nicht wissen.“ Seit Wochen lege Wagenknecht „die Latte für Kooperationen immer höher, die Forderungen beziehen sich immer auf die Außen- und Sicherheitspolitik, und sie werden immer irrer und schriller.“

In Deutschland gebe es nur eine Partei, die diese Forderungen erfüllen könne, sagte Radtke, nämlich die AfD. „AfD und BSW wollen ein anderes Land“, sagte Radtke. „Die CDU kann und darf Wagenknechts Bedingungen nicht erfüllen. Alles, was die DNA der CDU ausmacht, steht gegen Wagenknecht: Wir sind pro Westbindung, pro Bundeswehr, pro Nato, pro Europa. Eine Zusammenarbeit der CDU mit der stalinistischen Kaderpartei BSW ist undenkbar.“

Wagenknecht hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, dass sie eine Zusammenarbeit mit der AfD ablehne.


Foto: Wahlplakate von CDU und BSW zur Landtagswahl in Sachsen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Polizeigewerkschaft warnt vor erhöhter Bedrohung durch Clan-Milieu

0

Hannover (dts Nachrichtenagentur) – Vor der Veröffentlichung des neuen Lagebilds „Clan-Kriminalität“ in Niedersachsen fordert die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) mehr Schutz für Einsatzkräfte.

„Je tiefer die Ermittlungen gehen, desto intensiver werden die Bedrohungen und Einschüchterungen gegen Polizeibeamte“, sagte der niedersächsische Landesvorsitzende Patrick Seegers der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Dass die Bedrohungslage für Polizisten zunimmt, zeigt gleichzeitig, dass die Ermittlungsbehörden auf dem richtigen Weg sind“, sagte Seegers weiter.

Wie auch bei der Organisierten Kriminalität steige die Brutalität vor allem dann, wenn sich die Clan-Mitglieder unsicher fühlten. Zum besseren Schutz der Polizisten forderte Seegers unter anderem „robuste Kräfte“ bei Schwerpunktkontrollen in Stadtteilen, wo die Polizei erfahrungsgemäß ungern gesehen werde. Auch wünschte er sich eine konsequente Verfolgung bei Bedrohungen. „Der Angriff auf einen Polizeibeamten ist immer ein Angriff auf den gesamten Rechtsstaat. Und so müsste er von Justiz und Politik dann auch bewertet werden.“

Für Debatten darüber, ob der Begriff „Clan-Kriminalität“ diskriminierend sei, hat Seegers kein Verständnis. Es brauche mit Blick auf Clan-Kriminalität vielmehr deutlich mehr „politische Rückendeckung für die Polizei. Da will ich dann nicht mehr über irgendwelche Begrifflichkeiten streiten müssen“, sagte Seegers der NOZ. Kritiker sehen darin eine rassistische Kriminalisierung der Betroffenen. Niedersachsen sowie vier weitere Bundesländer erstellen jährlich ein eigenes Lagebild zum Phänomenbereich.


Foto: Polizist (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Fast jeder Vierte fürchtet Jobverlust durch "KI"

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Fast jeder vierte Arbeitnehmer in Deutschland fürchtet, dass in seinem Berufsfeld durch den Einsatz von sogenannter „Künstlicher Intelligenz“ (KI) Jobs überflüssig werden. 23 Prozent äußerten die Befürchtung in einer Umfrage durch das Marktforschungsinstitut Bilendi im Auftrag eines Internetportals, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe schreiben.

Bei Frauen (24 Prozent) ist die Sorge ausgeprägter als bei Männern (22 Prozent). Mehr als jeder Vierte gab hingegen an, dass die Arbeitsbelastung durch den Einsatz von KI schon heute sinke. 34 Prozent berichteten hingegen von einer steigenden Arbeitsbelastung, unter anderem wegen Fortbildungen und Schulungen zum Umgang mit KI-Tools. Fast jeder Vierte gab zudem an, durch KI produktiver zu sein, weil die KI Arbeitsschritte abnehme.

28 Prozent sehen daher sogar die Zukunft des eigenen Arbeitsplatzes noch sicherer als bisher – hierbei gibt es allerdings eine große Diskrepanz zwischen den Geschlechtern. Während 35 Prozent der Männer der Auffassung sind, dass KI ihren Arbeitsplatz sichert, empfinden dies nur 17,5 Prozent der Frauen so.

Insgesamt hat die Künstliche Intelligenz der Umfrage zufolge noch keinen umfassenden Einzug in die Firmenwelt gefunden. 55 Prozent gaben an, dass KI derzeit noch gar keine Rolle spiele. Nur gut ein Prozent finden, dass KI den eigenen Beruf und die Branche bereits stark prägt. Den stärksten Einfluss spüren der Umfrage zufolge die Beschäftigten im Einzelhandel (8 Prozent), am wenigsten ist der KI-Einfluss im öffentlichen Dienst zu spüren (6 Prozent).

Für die Umfrage wurden im Juni 3.000 Arbeitnehmer in Deutschland befragt.


Foto: Büros (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Hausärzte fordern besseren Schutz für Praxispersonal

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Verband der Hausärzte in Deutschland fordert Justizminister Marco Buschmann (FDP) auf, beim geplanten Gesetz zum besseren Schutz von Einsatzkräften auch die Arztpraxen mit einzubeziehen.

„Kaum einer wird bestreiten, dass die Aggressivität in der Gesellschaft zunimmt“, sagte der Bundesvorsitzende des Verbands, Markus Beier, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben). „Diese Entwicklung macht auch vor den Hausarztpraxen nicht halt“, sagte er weiter. Insbesondere die Mitarbeiter seien immer häufiger Opfer von aggressivem und beleidigendem Verhalten. Körperliche Gewalt sei zum Glück die Ausnahme, komme aber auch durchaus vor.

Die teils aggressive Stimmung ist für Beier auch verantwortlich für den sich zuspitzenden Fachkräftemangel in den Hausarztpraxen. Es sei extrem schwierig geworden, Medizinische Fachangestellte zu finden. „Wir müssen alles dafür tun, um das Berufsbild attraktiver zu machen, so Beier.“ Wenn man sich als „MFA“ regelmäßig von Patienten anbrüllen lassen müsse, sinke natürlich die Lust, sich für diesen Beruf zu entscheiden, massiv.

Klar sei aber auch: Die allermeisten Patienten seien froh und dankbar für ihre hausärztliche Versorgung. „Wir reden hier von einer Minderheit, die sich nicht benehmen kann und teilweise aggressiv auftritt“, sagte Beier. Das Verhältnis der Praxen zu den allermeisten ihrer Patienten sei vertrauensvoll und von gegenseitiger Wertschätzung geprägt.


Foto: Arztpraxis für Allgemeinmedizin (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Fahrplan-Chaos bei der Bahn

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Signalstörungen, Stellwerksausfälle und kaputte Weichen haben bei der Deutschen Bahn mittlerweile ein Ausmaß angenommen, das einen geordneten Ablauf des Zugverkehrs kaum noch schwerlich möglich macht. Die „Süddeutsche Zeitung“ schreibt in ihrer Montagausgabe, dass die Fahrpläne der DB allein in diesem Jahr zwischen zwei und drei Millionen Mal geändert werden – also tausende Male am Tag.

Die Planung der Zugfahrten gerate damit zunehmend zum Lotteriespiel, schriebt die Zeitung. „Fahrpläne werden nicht mehr gerechnet, sondern nur noch geschätzt“, sagte ein Mitglied des Aufsichtsrats der SZ. Das sei ein „Riesenproblem“ und führe zu einem „Kontrollverlust“ bei den Fahrplänen. Die Sicherheit des Zugverkehrs sei dadurch zwar nicht beeinträchtigt, die Folgen seien dennoch „katastrophal“.

Das gilt insbesondere für die Fahrgäste. Sie können sich überhaupt nicht mehr darauf verlassen, dass die Züge so fahren wie angekündigt. Die Fahrpläne erweisen sich zunehmend als leeres Versprechen, nachdem das Schienennetz jahrzehntelang mangelhaft gewartet wurde. Ständig kämen neue Langsamfahrstellen „in einer Größenordnung dazu, die man bisher nicht kannte“, heißt es aus dem Aufsichtsrat.

Solche Langsamfahrstellen werden eingerichtet, damit Mängel an Gleisen, Weichen oder Brücken nicht zu Unfällen führen. Weil die Fahrpläne kaum mehr einzuhalten sind, hält die Bahn immer mehr Züge in Reserve – oftmals eher ältere Modelle. Diese werden immer dann eingesetzt, wenn die laut Fahrplan eigentlich vorgesehenen Züge ihr Ziel so spät erreichen, dass die nächste Fahrt hinfällig wird. So viele Reservezüge und das dafür nötige Personal sind jedoch teuer – und könnten auf Dauer laut SZ nicht bezahlbar sein.

Die „Süddeutsche Zeitung“ schreibt weiter, sie habe mit Eisenbahnern gesprochen, die sich vor Ort um das Netz kümmern, mit Managern, Aufsichtsratsmitgliedern und Verkehrspolitikern. Das Bild, das dabei von der Deutschen Bahn entsteht, sei eindeutig: Der Zustand des Schienennetzes und der Stellwerke war noch nie so schlecht, die Stimmung im Unternehmen vielleicht noch nie so miserabel.

Und die Fahrgäste müssen noch viel Geduld aufbringen, bis viele Züge wieder halbwegs pünktlich fahren: Interne Prognosen besagen angeblich, es dürfte ein bis zwei Jahre dauern, bis die vielen inzwischen eingeleiteten Reparaturen am Netz zu einer spürbaren Verbesserung führen. Möglicherweise könnte es dann aber wieder neue Probleme geben.

Im Gegensatz zum früheren Management beschönigt die heutige Führungsspitze beim Schienennetz die dramatische Lage nicht. „Deutschland hat heute die älteste Stellwerkslandschaft in Westeuropa“, sagte Philipp Nagl der SZ. Nagl ist Vorstandschef der DB Infrago, die als gemeinwohlorientierte DB-Tochter das Schienennetz und die Bahnhöfe betreibt. „In den vergangenen Jahrzehnten wurde zu wenig erneuert, zu wenig in die Sanierung gesteckt.“ Nagl stammt aus Österreich und hat lange bei der dortigen Bahn gearbeitet, die ebenso wie die Schweizerischen Bundesbahnen als Vorbild für die Deutsche Bahn gilt.

Mit dem größten Sanierungspensum seit Jahrzehnten wird es laut Nagl 2024 zwar „erstmals gelingen, die Überalterung der Infrastruktur zu stoppen und die Trendwende einzuleiten“. Aber diese Trendwende dauert eben. Müssen Züge wegen gesperrter Strecken, an denen gebaut wird, auf andere Trassen ausweichen, steigt dort die ohnehin große Belastung. „Wir fahren dann noch mehr auf Verschleiß“, sagt ein Fahrdienstleiter. Er schätzt, dass zehn Jahre nicht reichen werden, um das Schienennetz in Ordnung zu bringen.

Und Vielfahrer wissen: Nicht nur die Zugverspätungen und Ausfälle sind ein Problem, die Bahn bekommt es auch regelmäßig nicht mehr hin, ihre Fahrgäste umfassend, rechtzeitig und korrekt zu informieren: Immer wieder werden in der App und am Bahnsteig Züge als pünktlich angezeigt, die drastische Verspätungen haben, oft wird die Verspätung einfach immer weiter nach oben geschraubt, und die Zugbegleiter wissen häufig selbst nicht Bescheid. Und zu allem Übel werden dann auch noch regelmäßig Züge mit einer Verspätungszeit gemeldet, die schließlich doch ein paar Minuten früher abfahren. Trauriges Fazit: Nicht einmal auf die Verspätung ist bei der Bahn Verlass.


Foto: Verspätungs-Anzeige bei der Bahn (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Schirdewan fühlt sich als Linken-Chef nicht gescheitert

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Linken-Chef Martin Schirdewan bezeichnet seinen Rückzug von der Parteispitze als „verantwortungsvolle Entscheidung“. Er habe gemeinsam mit Janine Wissler die Weichen für den Parteitag gestellt und die Felder markiert, in denen sich seine Partei weiterentwickeln müsse, sagte Schirdewan am Sonntag den ARD-Tagesthemen. Er sei nicht gescheitert.

Schirdewan, der seit Juni 2022 an der Spitze der Linkspartei steht, räumte ein, dass sich seine Partei in einer „existenzbedrohlichen Situation“ befinde. Das habe auch damit zu tun, „dass es offene Auseinandersetzungen gab“. In diesem Zusammenhang erwähnte Schirdewan die Abspaltung des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW).

Im Verfahren, in dem über den künftigen Parteivorsitz entschieden werden soll, erwartet er einen „Ideenwettbewerb in der Partei“. „Was natürlich nicht geht, ist, dass in der Partei vor allem über die Öffentlichkeit diskutiert wird“, sagte Schirdewan. „Und dass da auch Personalfragen gestellt werden, manchmal in – wie ich finde – auch unlauterer Art und Weise.“ Es gehe nun darum, die „Weichen in die Zukunft zu stellen“. Er habe den Warnschuss, den das Ergebnis bei der Europawahl gesendet habe, verstanden, erklärte Schirdewan.


Foto: Martin Schirdewan (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts