Donnerstag, November 13, 2025
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Europa League: Tottenham setzt sich knapp gegen Hoffenheim durch

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Sinsheim (dts Nachrichtenagentur) – Am 7. Spieltag der Uefa Europa-League-Vorrunde hat die TSG 1899 Hoffenheim in Sinsheim gegen die Tottenham Hotspurs mit 2:3 verloren.

Die Gäste aus England waren von der ersten Minute an überlegen und münzten dies in der dritten Minute bereits in Tore um: Pedro Porros langer Ball landete bei Maddison und der feuerte von rechts am Strafraumrand trocken unter die Latte.

Son besorgte in der 22. Minute das verdiente 2:0, als der Ex-Hamburger links am Strafraum abzog und durch Kaderabek abgefälscht in die Maschen traf.

Danach schien die TSG endlich aufzuwachen und kam selbst zu Chancen: In der 33. Minute zog Bischof aus 13 Metern ab, kam aber nicht am aufmerksamen Keeper Austin vorbei.

In der 45. Minute wiederum verpasste Bergvall den dritten Gästetreffer, als sein Kopfball aus drei Metern nicht an Baumann vorbeikam. Zur Pause führte die Postecoglou-Elf verdient, aber die Ilzer-Truppe schien noch nicht aufgegeben zu haben.

Das unterstrich Kramaric nach dem Seitenwechsel in der 55. Minute: Der Kroate stieg nach Flanke hoch und köpfte geräuschvoll an die Querlatte. In der 60. Minute verpasste Bischof das linke obere Toreck nur knapp.

Die Londoner ließen nun zu viel zu und bekamen die Quittung in der 68. Minute: Jurseks Hereingabe von links brachte Stach im Vollsprint unten rechts unter.

Die Engländer zeigten sich in der 77. Minute aber gnadenlos und stellten den alten Abstand wieder her: Son drang von links in den Strafraum ein und beförderte die Kugel aus spitzem Winkel ins lange Eck.

Doch auch von diesem Rückschlag ließ sich der Bundesligist nicht beirren und kam in der 88. Minute noch einmal heran: Der eingewechselte Mokwa nickte nach Kramaric-Flanke vorbildlich ins rechte Eck ein. Merh war aber nicht drin.

Damit rutscht Hoffenheim in der Tabelle vorerst auf Rang 28 ab und muss am 8. Spieltag gegen Anderlecht unbedingt punkten, um die Play-offs zu erreichen.


Foto: Anton Stach (TSG Hoffenheim) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Faeser kritisiert Behörden in Bayern nach Aschaffenburg

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat nach dem tödlichen Messerangriff in Aschaffenburg deutliche Kritik an den bayerischen Behörden geübt – und sich offen für eine Diskussion darüber gezeigt, Abschiebungen nicht mehr allein den Ländern überlassen. „So müssen wir jetzt von den bayerischen Behörden durchaus wissen, warum konnte denn der Täter noch auf freiem Fuß sein, obwohl er vorher Gewalttaten begangen hat und obwohl er psychisch auffällig war“, sagte Faeser im ZDF-„Heute-Journal“.

Gesetzlich sei in der Vergangenheit bereits an vielen Stellen nachgeschärft worden. „Wir haben Ausreisegewahrsam, Abschiebehaft verlängert, aber Sie haben recht, das muss in der Praxis auch funktionieren“, so Faeser. „Für die Abschiebungen sind die Länder vor Ort zuständig. Wir stellen fest, dass wir zu wenig Abschiebehaftplätze haben und ja, wir haben hier Vollzugsdefizite.“

Angesprochen darauf, ob nun der Bund Abschiebungen übernehmen werde, sagte Faeser: „Wir prüfen, ob es sinnvoller ist, tatsächlich die Abschiebung auf andere Behörden zu verlagern. Das kann ich Ihnen abschließend noch nicht beantworten. Normalerweise sagt man, wenn man näher dran ist, funktioniert es einfacher. Aber wir werden uns das angucken müssen.“

Bei dem tödlichen Messerangriff in Aschaffenburg waren am Mittwoch ein zweijähriger Junge und ein 41-jähriger Mann getötet worden. Der Tatverdächtige ist ein 28-Jähriger mit afghanischer Staatsangehörigkeit, der laut Bayerns Innenminister Herrmann ausreisepflichtig war.


Foto: Nancy Faeser (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Autozulieferer und IG Metall besorgt über Beschäftigungslage

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die fünf größten deutschen Autozulieferer ersuchen in einer sehr außergewöhnlichen Allianz den Bundeskanzler um Unterstützung: Die Chefs von Bosch, ZF & Co. schreiben erstmals gemeinsam mit der IG-Metall-Spitze an Olaf Scholz. „Uns eint die tiefe Sorge um den Automobilstandort Deutschland“, heißt es in dem Brief, aus dem das „Handelsblatt“ (Freitagausgabe) zitiert.

Seit 2019 seien in der Zuliefererindustrie fast 50.000 Stellen abgebaut worden. Die Verfasser des Briefes rechnen mit weiteren Hiobsbotschaften. „Die Ankündigungen in den Unternehmen der Branche weisen für die nächsten Monate eine dramatische Beschäftigungslage aus.“

Bereits Ende vergangenen Jahres schalteten sich die Chefs von Bosch, ZF, Continental, Schaeffler und Mahle auf Initiative von IG-Metall-Chefin Christiane Benner mit den jeweiligen Konzernbetriebsräten zusammen, um trotz bestehender Differenzen der beiden Lager um den Arbeitsplatzabbau einen gemeinsamen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz zu formulieren.

Der Branche macht nicht nur die Konjunkturschwäche und die schleppende Nachfrage durch die Autokonzerne zu schaffen. Die Autozulieferer kämpfen vor allem mit der Transformation zur klimaneutralen und softwarebasierten Mobilität. Die Zulieferer-Vorstände und die Gewerkschaft sehen in der Elektromobilität einen zentralen technologischen Pfad, fordern in dem Schreiben allerdings gleichzeitig mehr Technologieoffenheit.

Demnach habe die Zuliefererindustrie sehr viel in die Elektromobilität investiert. Wegen des schleppenden Hochlaufs der E-Mobilität, insbesondere in Deutschland, seien die getätigten Investitionen aber „oft (noch) nicht rentabel“. Der Forderungskatalog umfasst unter anderem den Ausbau der Ladeinfrastruktur, des Wasserstoffnetzes und mehr Unterstützung bei Entscheidungen der EU.


Foto: Continental (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Weidel bietet Merz in offenem Brief Pakt für "Migrationswende" an

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach dem Messerangriff von Aschaffenburg mit zwei Toten bietet AfD-Chefin und -Kanzlerkandidatin Alice Weidel Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) in einem offenen Brief eine Zusammenarbeit in der Migrationsfrage an. Das berichtet die „Bild“ (Freitagausgabe) unter Berufung auf das Dokument.

Weidel reagiert in dem zweiseitigen Schreiben direkt auf die Ankündigung von Merz, der am Donnerstag ein Sofortprogramm für seinen „ersten Tag als Kanzler“ angekündigt hatte: „Die Zurückweisung aller Migranten ohne gültige Einreisepapiere an den deutschen Grenzen.“

Weidel schreibt laut „Bild“ an Merz: „Die kommende Sitzungswoche im Deutschen Bundestag bietet dafür eine Gelegenheit, die nicht ungenutzt verstreichen darf.“ Die nächste Bundestagssitzung ist am kommenden Mittwoch.

Weidel weiter: „In staatspolitischer Verantwortung appelliere ich daher an Sie: Lassen Sie uns ohne weiteres Zögern die erforderlichen Beschlüsse fassen, um in die Tat umzusetzen, was die Bürger jetzt mit Recht von der Politik erwarten.“ Der von Merz angekündigte „migrationspolitische Kurswechsel“ sei „ein gutes Zeichen“, so Weidel laut „Bild“. AfD und Union teilten „offenbar die Lageeinschätzung“.

Weidel bietet an, über folgende Punkte abstimmen zu lassen: „Lückenlose strenge Grenzkontrollen und ausnahmslose Zurückweisungen illegaler Migranten, substanzielle Abschiebungen und Rückführungen in Verantwortung des Bundes, zusätzliche Kompetenzen für die Bundespolizei und für unbedingten Abschiebegewahrsam“.

Unter indirektem Verweis auf die Brandmauer der Union zur AfD schreibt Weidel, vieles von dem, was Merz nun angekündigt habe, „hätte auf Grundlage von Initiativen meiner und Ihrer Fraktion“ längst beschlossen werden können. Weidel: „Zu einem koordinierenden Gespräch stehen meine Fraktion und ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.“ Aus Unions-Kreisen hieß es der „Bild“ zufolge, man nehme das Schreiben zur Kenntnis.


Foto: Alice Weidel (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Habeck gegen ängstliche Position gegenüber USA

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Davos (dts Nachrichtenagentur) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat sich klar zur Beziehung zwischen Europa und den USA positioniert. Vor dem Hintergrund möglicher Handelsstreitigkeiten sagte er der RTL/ntv-Redaktion: „Erst einmal ist es gut, wenn ein Handelskonflikt, ein Zollkonflikt vermieden wird.“

Mit Blick auf das europäische Selbstverständnis und den Umgang mit der US-Politik machte Habeck deutlich, dass Europa zusammenhalten müsse. Dabei wählte er auch ein anschauliches Bild, um den notwendigen Strategiewechsel zu verdeutlichen: „Wir müssen raus aus dieser Position Kaninchen – Schlange. Wir müssen ein starkes Kaninchen sein, oder ein schnelleres, wenn wir nicht die Schlange sein wollen.“

Dies bedeute unter anderem, Planungsprozesse zu beschleunigen und Innovationen voranzutreiben. Gleichzeitig verwies der Bundeswirtschaftsminister auf die Gefahren einer Spaltung Europas: „Wenn wir diese erneut große Probe nicht als Union bestehen, dann werden wir auch keine richtige Zukunft mehr haben.“

Die Europäische Kommission müsse die gemeinsame Stimme der EU repräsentieren und eine geeinte Haltung gegenüber den USA sei von höchster Bedeutung.

Abschließend warnte Habeck vor einem erstarkenden Nationalismus. Der Frage, ob westliche Werte mittlerweile in der Minderheit sind, stimmte Habeck zu: „Ja, das muss man so sagen. Der Zug hin zu nationalistischen Regierungen, zu einer Vorstellung von Freiheit, die in Wahrheit nur bedeutet Macht nicht mehr begrenzt wird- und das ist es ja: Es geht ja um die Entgrenzung von Macht, Reichtum für Superreiche und immer geringere Teilhabe für andere Menschen- das ist auf dem Vormarsch.“


Foto: Robert Habeck (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Grüne Mihalic: Merz-Plan für Einreiseverbot rechtlich unmöglich

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Grünen-Parlamentsgeschäftsführerin Irene Mihalic hat den von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz formulierten Plan eines faktischen Einreiseverbots für illegale Migranten als rechtlich nicht umsetzbar zurückgewiesen. Die Tat von Aschaffenburg werde „jetzt im Wahlkampf für allerlei Forderungen instrumentalisiert“, sagte sie der „Welt“.

Das gilt aus Mihalics Sicht auch für die Merz-Forderung. „Gerade auch die Union, gerade auch Friedrich Merz weiß sehr genau, dass das, was er fordert, mit Europarecht und auch mit dem geltenden Verfassungsrecht nicht zu vereinbaren ist. Das haben ihm mehrere Experten im Bundesinnenministerium, aber auch im Bundesjustizministerium bescheinigt“, so die Grünen-Politikerin. „Und deswegen ist es keine Frage des politischen Willens, sondern eine Frage des Rechts. Und das wird eben so nicht gehen.“

Die Frage, ob der Merz-Plan mit den Grünen als möglicher Koalitionspartner der Union überhaupt umsetzbar wäre, stelle sich daher gar nicht, stellte Mihalic klar: „Das ist ja keine Frage des politischen Willens. Friedrich Merz kann sich ja viel wünschen, aber auch Friedrich Merz muss sich eben an Recht und Gesetz halten. Und das Europarecht ist nun mal in dieser Frage der vollständigen Zurückweisung an unseren Grenzen eineindeutig.“

Grundsätzlich verweigerten sich die Grünen aber keiner härteren Migrationspolitik, so Mihalic. Das habe man in der Ampel-Regierung auch gezeigt: „Wir verweigern uns selbstverständlich nicht, wenn es irgendwo gesetzgeberische Lücken gibt, diese auch nachzuvollziehen. Wir haben aber in der Vergangenheit eine ganze Menge Verschärfungen auf den Weg gebracht. Wir haben die Migrationspolitik grundlegend verändert. Das ist, das ist auch nicht abzustreiten, und wir sehen auch, dass diese Maßnahmen wirken.“

Die Asylbewerberzahlen seien deutlich zurückgegangen, „und deswegen kann man auch nicht mehr von einer Überlastung des Systems sprechen“, hob Mihalic hervor. „Und wenn man jetzt nach dieser Tat von Aschaffenburg sich wirklich mal genau anschaut, was eigentlich vorgelegen hat, dann sehe ich da keinen Mangel in der Gesetzgebung. Dann sehe ich vor allen Dingen einen Mangel im Vollzug.“


Foto: Friedrich Merz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Aschaffenburg: Faeser stellt sich gegen populistische Forderungen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat nach der Gewalttat in Aschaffenburg vor Populismus gewarnt. „Es geht ums Handeln, um das Durchsetzen von Recht. Ich kann nur sehr deutlich davor warnen, eine solche furchtbare Tat für Populismus zu missbrauchen“, sagte Faeser am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. „Das nutzt nur den Rechtspopulisten mit ihrer Menschenverachtung.“

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) hatte zuvor gesagt, er werde am ersten Tag einer möglichen Amtszeit das Innenministerium anweisen, die Staatsgrenzen zu Nachbarstaaten dauerhaft zu kontrollieren. Es werde ein „faktisches Einreiseverbot“ für alle geben, die nicht über gültige Einreisedokumente verfügen. Das gelte auch für diejenigen mit Schutzanspruch. Künftig müsse auch die Bundespolizei an den Abschiebungen beteiligt werden.

Faeser sprach sich stattdessen dafür aus, die Regelungen des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) vorzuziehen. „Aus meiner Sicht das jetzt ganz entscheidend, dass das System, nämlich das gemeinsame Asyl- und Migrationsrecht, was wir in Europa erfolgreich verhandeln konnten, jetzt schnellstmöglich in Deutschland umgesetzt wird“, sagte sie. „Das heißt einzelne Befugnisse schon vorzuziehen und dafür bitte ich wirklich noch mal alle Fraktionen im Deutschen Bundestag: Die Bundesregierung hat geliefert, der Gesetzentwurf liegt vor zur Umsetzung ins nationale Recht. Das würde schnellstmöglich bessere Handlungsmöglichkeiten gerade bei den gescheiterten Dublin-Fällen bieten.“

Die bayerischen Behörden müssten erklären, warum der Täter trotz mehrfacher Gewaltdelikte noch auf freiem Fuß war, sagte die SPD-Politikerin. Offenbar seien in Bayern auch einige Dinge schiefgelaufen. „Deshalb finde ich jetzt auch die Reaktion der Bayern befremdlich“, sagte Faeser in Richtung der CSU.


Foto: Nancy Faeser (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Wagenknecht will "konzertierte Aktion" für Ausweisungen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – BSW-Chefin Sahra Wagenknecht hat nach der tödlichen Messer-Attacke in Aschaffenburg, die mutmaßlich ein ausreisepflichtiger Afghane verübt haben soll, eine „konzertierte Aktion“ für Ausweisungen gefordert. „Bund, Länder und Gemeinden sollten sich auf eine konzertierte Aktion zur Ausweisung von Ausreisepflichtigen verständigen“, sagte die BSW-Chefin der „Welt“ (Freitagausgabe). „Es darf keine weiteren Opfer von ausreisepflichtigen Gewalttätern und überforderten Behörden geben.“

Abgelehnte und kriminelle Asylsuchende müssten „konsequent abgeschoben werden“, so Wagenknecht. Dies sei unter Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD) versäumt worden.

„Nach der schrecklichen Tat von Aschaffenburg braucht es nicht nur Entsetzensbekundungen der Politik, notwendig ist endlich eine reale Kehrtwende in der Flüchtlingspolitik“, sagte die Parteivorsitzende des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW). Die Sicherheits- und Ausländerbehörden hätten die Kontrolle über diejenigen verloren, die nach Deutschland einreisen.

Nur wer nicht über einen sicheren Drittstaat nach Deutschland eingereist ist und dies belegen könne, solle künftig überhaupt noch Anspruch auf ein Asylverfahren in Deutschland haben. „Der Schutz der eigenen Bevölkerung muss Vorrang bekommen“, so Wagenknecht. „Deshalb sollte Europa auch endlich die Voraussetzungen für rechtsstaatliche Asylverfahren in sicheren Drittstaaten und an den EU-Außengrenzen schaffen.“


Foto: Flüchtlingsunterkunft Tempelhof (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Auschwitz-Komitee erinnert an Befreiung des Vernichtungslagers

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Anlässlich des 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 hat das Internationale Auschwitz Komitee am Donnerstagvormittag die diesjährigen Gedenkveranstaltungen an die Ermordeten und die Überlebenden mit einer Gedenkstunde in der Landesvertretung Niedersachsen eröffnet.

Die Generalsekretärin des österreichischen Nationalfonds für Opfer des Nationalsozialismus, Hannah Lessing, verlas zu Beginn die Rede des Überlebenden Marian Turski, der aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein konnte. „Denken Sie nach darüber, wo und wie Auschwitz begann“, hieß es in der Rede. „Denken Sie darüber nach, wie es heute um die Demokratie und um Ihre Gesellschaft steht und wie Sie sich ihre Zukunft vorstellen. Denken Sie darüber nach, in wie vielen europäischen Ländern rechtsextreme Parteien die alten Naziparolen mit neuem Hass verbinden und besonders junge Menschen bei ihrem Kampf gegen die Demokratie gewinnen wollen.“

Turski rief dazu auf, das „elfte Gebot“ seines Freundes und Mithäftlings Roman Kent zu befolgen. „Du sollst nicht gleichgültig sein. Das ist meine Botschaft an die, die nach mir kommen, an die jungen Menschen, an Sie alle“, hieß es in der Rede weiter. „Seid nicht gleichgültig, wenn Minderheiten diskriminiert werden. Seit nicht gleichgültig, wenn großmäuliger Populismus die Welt für sich beschlagnahmen will.“

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) zog eine Verbindung zum 75-jährigen Jubiläum des Grundgesetzes im vergangenen Jahr. „Er wurde auch immer wieder in Erinnerung gerufen, dass dieses Grundgesetz so etwas hat wie eine nicht geschriebene Überschrift“, sagte Weil. „Diese nicht geschriebene Überschrift lautet `Nie wieder`. Diesen Auftrag zu erfüllen, das ist und bleibt die Aufgabe der Lebenden und der müssen wir uns stellen.“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bezeichnete das Grundgesetz als Gegenentwurf zur Nazidiktatur. „Gerade heute im Lichte von explodierendem Populismus und Nationalradikalismus, angesichts der Rufe nach brutalen Lösungen, angesichts immer schamloserer Versuche rechtsextremistische Position zu normalisieren, gerade heute dürfen wir darin keinen Millimeter zurückweichen“, sagte Scholz. „Ganz im Gegenteil: Stehen wir auf und wehren wir uns.“

Am 27. Januar 1945 hat die Rote Armee die verbliebenen Gefangenen des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau befreit. Im Lagerkomplex Auschwitz wurden während des Nationalsozialismus mindestens 1,1 Millionen Menschen ermordet. Insgesamt ermordeten die Nationalsozialisten und ihre Kollaborateure sechs Millionen Juden.

Allein in der „Operation Reinhardt“ wurden zwischen 1942 und 1943 rund 1,7 Millionen Juden aus dem sogenannten „Generalgouvernement“ durch Massenerschießungen und in den Vernichtungslagern Belzec, Sobibor und Treblinka umgebracht. Im Vernichtungslager Majdanek wurden rund 60.000 Juden erhängt, erschossen oder vergast. Die Zahl der jüdischen Opfer in Chelmno, dem ersten nationalsozialistischen Vernichtungslager, wird auf mindestens 152.000 beziffert.

Verfolgt und ermordet wurden neben Juden auch Sinti und Roma, Homosexuelle, Menschen mit Behinderungen, Kriegsgefangene, politisch Verfolgte und als „Asoziale“ bezeichnete Gruppen, zu denen beispielsweise Obdachlose, Arbeitslose und Prostituierte zählten.


Foto: Konzentrationslager Auschwitz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax am Mittag weiter im Plus – FMC vorn

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax hat sich am Donnerstag nach einem leicht positiven Start bis zum Mittag im Plus gehalten. Gegen 12:30 Uhr wurde der Index mit rund 21.319 Punkten berechnet, dies entspricht einem Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem vorherigen Handelstag. An der Spitze der Kursliste rangierten die Aktien von Fresenius Medical Care, am Ende die Papiere von Mercedes-Benz, Daimler Truck, Porsche und Quiagen.

Der Dax zeige sich aktuell sehr widerstandsfähig, kommentierte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets. „Die Zinswende der Fed könnte vorzeitig beendet werden, die Renditen sind stark gestiegen, das Wachstum kommt nicht in Schwung. Solange aber die Fundamentaldaten der Unternehmen stimmen, scheint das alles der Hausse nichts anhaben zu können“, so Stanzl. „Die Börsenampeln bleiben auf grün, zumal die US-Indizes den Ausbruch auf neue Rekordhochs wagen. Von der Wall Street geht ein zusätzlicher Sog aus, dem sich auch der Dax nicht entziehen kann.“

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Donnerstagnachmittag kaum verändert: Ein Euro kostete 1,0410 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9606 Euro zu haben.

Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagnachmittag gegen 12 Uhr deutscher Zeit 79,22 US-Dollar, das waren 22 Cent oder 0,3 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Anzeigetafel in der Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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