Montag, November 17, 2025
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Rotes Kreuz fordert verpflichtenden Reanimationsunterricht

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Um Menschen in medizinischen Notfällen vor dem Tod zu bewahren, fordert das Deutsche Rote Kreuz verpflichtenden Reanimationsunterricht für Jugendliche ab der siebten Klasse.

„Die Ausbildung in Wiederbelebung sollte deutschlandweit verpflichtend in den Lehrplänen verankert werden“, sagte DRK-Generalsekretär Christian Reuter der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe). Spätestens ab der 7. Klasse und mindestens für zwei Stunden pro Schuljahr sollten Schüler in Reanimation unterrichtet werden. Damit geht seine Forderung weiter als die Umsetzung in den Bundesländern wie in NRW, wo nicht eine Schulung pro Schuljahr, sondern nur eine Schulung während der gesamten Schullaufbahn vorgesehen ist.

Schon jetzt führen immer mehr Bundesländer verpflichtenden Reanimationsunterricht an weiterführenden Schulen ein. Die Bundesärztekammer befürwortet das Vorhaben grundsätzlich ebenfalls. „Wesentlich ist, dass diese Kenntnisse nach dem Erwerb an weiterführenden Schulen regelmäßig aufgefrischt werden“, sagte Präsident Klaus Reinhardt der Zeitung. „Das gelingt in Deutschland zum Beispiel im Rahmen des Führerscheinerwerbs. Es sollten aber auch andere Möglichkeiten in Erwägung gezogen werden, in denen der Erwerb oder die Auffrischung von Kenntnissen der Laien-Reanimation verpflichtend sind“, mahnte Reinhardt.

Über die Aufnahme des Themas in die Lehrpläne entscheiden die einzelnen Bundesländer. Die Kultusministerkonferenz hatte bereits 2014 empfohlen, ab Jahrgangsstufe 7 jährlich zwei Unterrichtsstunden zum Thema Wiederbelebung einzuführen. „Die Kultusministerkonferenz unterstützt den Austausch guter Praxisbeispiele und begrüßt Initiativen, die eine stärkere Verbreitung voranbringen“, sagte Simone Oldenburg (Linke), Vorsitzende der Bildungsministerkonferenz, der Zeitung. In Oldenburgs Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, wo sie Bildungsministerin ist, läuft dazu derzeit ein Modellprojekt.


Foto: DRK-Helfer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Koalition will Forschung zu Corona-Langzeitfolgen stärker fördern

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Koalition will bis 2036 insgesamt 500 Millionen Euro in den Kampf gegen Long Covid und das chronische Müdigkeitssyndrom ME/CFS investieren.

In einem Eckpunktepapier, über das der „Spiegel“ berichtet, bezeichnen Ex-Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und der CDU-Abgeordnete Stephan Albani diese Erkrankungen als „eine der größten gesundheitspolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“. In Deutschland seien mehr als 1,5 Millionen Menschen betroffen, vor allem durch die vielen Fälle nach der Coronapandemie.

Dabei handele „es sich nicht um bloße symptomatische Langzeitfolgen einer Infektion, sondern um komplexe Multisystemerkrankungen“ mit Symptomen von massiver Erschöpfung bis hin zu Schmerzen und Störungen des Nervensystems. Als Vorbild für die Ausweitung der Forschungsförderung diene die „Nationale Dekade gegen Krebs“, heißt es in dem Papier. Deren Analyse „offenbart mehrere strukturelle Erfolgsfaktoren, die auf eine Forschungsagenda gegen postinfektiöse Erkrankungen übertragbar sind“.

Nach Angaben von Lauterbach sind für 2026 im Bundeshaushalt 15 Millionen Euro für die Erforschung der Krankheiten vorgesehen. „Von 2027 bis 2036 geben wir jedes Jahr 50 Millionen Euro aus.“ Damit könne Deutschland zum Vorreiter im Kampf gegen Long Covid und ME/CFS werden, sagte er. Das Ziel müsse sein, die Diagnose und Behandlung der Erkrankungen so weit zu erforschen, dass sie bis spätestens Mitte der Dreißigerjahre geheilt werden können.


Foto: Kampagnenplakat des Bundesgesundheitsministeriums (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Luftverkehrswirtschaft begrüßt Einigung im Koalitionsausschuss

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die deutsche Luftverkehrswirtschaft hat positiv auf die am Donnerstagabend erzielte Einigung im Koalitionsausschuss auf Entlastungen für den Luftverkehr reagiert, darunter die Rücknahme der Erhöhung der Luftverkehrsteuer von 2024.

„Die Bundesregierung hat Wort gehalten und der jahrelang weiter steigenden Kostenspirale bei Steuern und Gebühren für Luftverkehr ab Deutschland ein Ende gesetzt“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Joachim Lang. „Das ist ein wichtiges Signal.“

In Summe seien die Maßnahmen geeignet, die Anbindung des Wirtschaftsstandortes Deutschland zu stärken. „Damit Deutschland am anhaltenden Boom des Luftverkehrs in Europa teilhaben kann, sind in den kommenden Jahren aber noch weitere Schritte erforderlich“, fügte Lang hinzu.

Durch die in Aussicht gestellten Entlastungen sinken die staatlichen Standortkosten für den Luftverkehr ab Deutschland laut BDL um rund zehn Prozent. Lang bezeichnete dies als einen guten ersten Schritt zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Luftverkehrswirtschaft. Der BDL begrüßte zudem die im Koalitionsausschuss vereinbarten Verbesserungen für den Bereich Luftfracht, die durch Prozessoptimierung und Digitalisierung der beteiligten Behörden die Anbindung der deutschen Exportwirtschaft an internationale Märkte erhalten sollen.


Foto: Pressekonferenz nach Koalitionsausschuss am 13.11.2025, via dts Nachrichtenagentur

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USA stufen deutsche "Antifa Ost" als Terrororganisation ein

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Washington (dts Nachrichtenagentur) – Die USA stufen die deutsche „Antifa Ost“ und drei weitere Gruppen aus Europa künftig als Terrororganisationen ein. Die Einstufung erfolgt mit Wirkung zum 20. November 2025, kündigte das US-Außenministerium am Donnerstag an.

Antifa Ost, auch bekannt als „Hammerbande“, sei eine in Deutschland ansässige „militante Gruppe“, hieß es zur Begründung. Diese habe zwischen 2018 und 2023 zahlreiche Angriffe auf Personen verübt, die sie als „Faschisten“ oder Teil der „rechtsextremen Szene“ wahrnehme.

Die drei weiteren Gruppierungen sind vor allem in Italien und Griechenland aktiv. Durch die Einstufung als terroristische Vereinigung sollen laut US-Außenministerium Organisationen und Einzelpersonen „bloßgestellt und isoliert“ werden, sodass ihnen der Zugang zum US-Finanzsystem und zu den Ressourcen verwehrt wird, die sie für die „Durchführung von Anschlägen“ benötigen.


Foto: Antifa-Fahne (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Koalitionsausschuss einigt sich auf Industriestrompreis

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Beim Koalitionsausschuss haben sich die Spitzen von CDU, CSU und SPD auf zwei energiepolitische Maßnahmen geeinigt. Diese umfassen den geplanten Industriestrompreis sowie eine Kraftwerkstrategie, sagte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Donnerstagabend nach dem Treffen der Koalitionsspitzen.

„Mit der Kraftwerksstrategie und mit dem Industriestrompreis erhält die Energiepolitik dieser Regierung zwei entscheidende weitere Bausteine“, so Merz. „Wir vergessen dabei nicht das übergeordnete Ziel: Es geht eben darum, unsere Wirtschaft signifikant zu entlasten und die Produktionskosten zu senken.“

Der Industriestrompreis soll laut Merz für die Jahre 2026 bis 2028 eingeführt werden. „Der Zielpreis soll bei ungefähr 5 Cent pro Kilowattstunde liegen und Unternehmen unterstützen, die viel Strom verbrauchen und im internationalen Wettbewerb stehen.“ Die Gespräche mit der EU-Kommission seien weitgehend abgeschlossen und man gehe davon aus, die Genehmigung dafür auch zu bekommen.

„Das gilt auch für eine Kraftwerkstrategie“, so Merz. „Wir wollen dafür sorgen, dass der Strombedarf in Deutschland auch dann gedeckt wird, wenn Wind und Sonne nicht zur Verfügung stehen.“ Das heißt, man werde in Deutschland auch Kraftwerke bauen, die für diese Lücken eintreten können. „Wir schaffen die Grundlage für den Aufbau neuer Kraftwerkskapazitäten.“ Bereits im Jahr 2026 sollen insgesamt acht Gigawatt für neue steuerbare Kapazitäten zur Versorgungssicherheit ausgeschrieben werden, die bis zum Jahr 2031 in Betrieb gehen, sagte der Kanzler. Die entsprechenden Gaskraftwerke sollen später auch Wasserstoff nutzen können.


Foto: Pressekonferenz nach Koalitionsausschuss am 13.11.2025, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bundestag verlängert Bundeswehreinsätze im Mittelmeer

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Bundestag hat die Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an mehreren Bundeswehreinsätzen im Mittelmeer beschlossen.

Für die Verlängerung der Beteiligung an der durch die Europäische Union geführten Mittelmeer-Operation Eunafvor Med Irini stimmten am Donnerstag 315 Abgeordnete. Zudem gab es 182 Nein-Stimmen und 69 Enthaltungen. Mit Blick auf die weitere deutsche Beteiligung am Nato-Einsatz „Sea Guardian“ gab es 388 Ja-Stimmen, 169 Nein-Stimmen und drei Enthaltungen. Beide Mandate werden damit um ein weiteres Jahr verlängert.

Die Operation Eunafvor Med Irini hat das Ziel, das Waffenembargo der Vereinten Nationen gegen Libyen durchzusetzen und einen Beitrag zur Unterbindung von Menschenschmuggel und illegalen Öl-Exporten zu leisten. Die Bundeswehr übernimmt dabei Aufgaben wie die Seeraumüberwachung und -aufklärung. Das deutsche Kontingent beträgt bis zu 300 Soldaten.

Zur Begründung für die Verlängerung heißt es im Antrag der Regierung, dass es fortwährend Verstöße gegen das Waffenembargo der Vereinten Nationen gegen Libyen durch Zufuhr von Waffen, Material und Kämpfern an die ost- und westlibyschen Akteure gebe. Entgegen der 2020 geschlossenen Waffenstillstandsvereinbarung befänden sich weiterhin ausländische Kämpfer, Kräfte und Söldner auf beiden Seiten im Land.

Für die Mission „Sea Guardian“ sollen unterdessen wie bisher bis zu 550 Soldaten eingesetzt werden können. Sie sollen im Mittelmeerraum einen Beitrag zur Seeraumüberwachung, zum Lagebildaustausch, zum maritimen Kampf gegen den Terrorismus und zur Beschränkung des Waffenschmuggels im maritimen Umfeld leisten.


Foto: Marine-Soldaten (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Bundesbankpräsident zeigt Interesse an EZB-Chefposten

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Frankfurt am Main (dts Nachrichtenagentur) – Bundesbankpräsident Joachim Nagel kann sich vorstellen, nächster Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) zu werden. „Grundsätzlich dürfte jeder Notenbanker im EZB-Rat die Kompetenz zur Nachfolge für das Spitzenamt im Eurosystem haben“, sagte Nagel dem „Spiegel“. Und auch externe Kandidaturen mit anderen Profilen hätten Chancen.

Die europaweite Skepsis gegenüber seinen Vorgängern und deren angeblich starre Haltung in Sachen Geldpolitik spielt für Nagel keine Rolle. „Es gehörte von Anfang an zu meinen Zielen, die Bundesbank fest im Eurosystem zu verankern. Ich denke, das ist mir gelungen.“ Mit Eurosystem wird der Währungsbund bezeichnet, der aus der EZB und den nationalen Zentralbanken jener Länder besteht, in denen der Euro gilt.

Die Amtszeit der jetzigen EZB-Präsidentin Christine Lagarde endet im Oktober 2027. Bis dahin scheiden weitere Mitglieder aus dem Spitzengremium der EZB, dem sogenannten Direktorium, aus, angefangen mit Lagardes Vize Luis de Guindos im Mai 2026. Über Lagardes Nachfolge wird zwar erst im Laufe des Jahres 2027 politisch entschieden, die Debatte um den Topjob läuft aber jetzt an. Ein Deutscher war bislang noch nie EZB-Präsident.

Sorgen bereitet Nagel, dass die Aktienmärkte von einem Rekord zum nächsten eilen, angetrieben von einigen wenigen US-Technologiefirmen, die Hunderte Milliarden Dollar in die Erforschung künstlicher Intelligenz investieren. „Die Kurse sind auch eine Wette auf dauerhaft hohe oder weiter steigende Gewinne. Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass solche Erwartungen nicht aufgehen müssen. Als Zentralbanker sind wir da sehr aufmerksam“, sagte Nagel, der an anderer Stelle anmerkte: „Die Anleger sollten ausreichend diversifizieren. Es sollte allen klar sein, dass Bewertungen auch fallen können.“

Ähnlich äußerte sich der Bundesbankpräsident mit Blick auf den Boom privater Kreditfonds, deren Volumen inzwischen auf mehr als 1,7 Billionen Dollar geschätzt wird. Die Fonds leihen sich Geld bei Pensionskassen, Versicherungen, Stiftungen oder Family-Offices, um es an Unternehmen zu verleihen, an den klassischen Banken vorbei. Viele dieser Anlagevehikel sitzen in Steueroasen, sind unreguliert und intransparent. „Dieser Markt ist undurchsichtig und hat das Potenzial, an den Finanzmärkten für Unruhe zu sorgen. Wir brauchen eine international bessere Datenbasis, damit wir die Risiken dort besser in den Blick nehmen und identifizieren können“, sagte Nagel.


Foto: Joachim Nagel (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Brantner beklagt Ambitionslosigkeit beim Wehrpflicht-Kompromiss

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Grünen-Chefin Franziska Brantner wirft der Bundesregierung beim Wehrpflicht-Kompromiss Ambitionslosigkeit vor. „Es ist gut, dass Wehrerfassung und Musterung endlich kommen“, sagte Brantner dem Nachrichtenportal T-Online. Sie seien die Grundlage dafür, dass man wisse, wer bereit und geeignet sei. „Mir ist der Ansatz der Bundesregierung allerdings zu wenig ambitioniert.“

Im Ernstfall werde es nicht reichen, nur die 18- bis 19-Jährigen zu erfassen. „Wir sollten zumindest wissen, wie wir die 45-jährige Drohnenexpertin erreichen können, oder den 34-jährigen Koch“, forderte Brantner. Das geplante Verfahren werde den Bedürfnissen der jungen Menschen nicht gerecht. „Mal wieder zeigt sich, dass es nicht klug ist, über die Köpfe der jungen Generation hinweg zu entscheiden. Zumal dann nicht, wenn nicht zuerst alles getan wird, um einen freiwilligen Dienst in der Bundeswehr zu ermöglichen.“

Die Attraktivität der Bundeswehr hänge den Bedürfnissen derer weit hinterher, die sie ansprechen müsste, um das Land verteidigungsfähig zu machen, mahnte Brantner. Das Losverfahren löse diese Probleme nicht, sagte Brantner. Die Koalition hält sich bisher offen, bei einer möglichen Bedarfswehrpflicht per Los auszuwählen.

Das Losverfahren sorge im Zweifel für noch größere Verwirrung, weil jeder, der in die Wehrpflicht gelost werde, nach wie vor das Recht behält, den Dienst zu verweigern, sagte Brantner. „Die Frage, was mit diesen Menschen passieren soll, ist bisher gar nicht beantwortet.“


Foto: Bundeswehr-Soldaten (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Kulturstaatsminister besorgt über Lage der Demokratie

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Kulturstaatsminister Wolfram Weimer ist besorgt über die Lage der Demokratie. „Wir erleben ein Aufkommen von Autoritarismus in verschiedenen Regierungsformen und in Bedrängnis geratene demokratische Kulturen“, sagte er der Wochenzeitung „Die Zeit“.

Der eigentliche Kulturkampf finde deshalb nicht mehr unter den Parteien der Mitte statt. „Wir sind in einem defining moment der westlichen Demokratien angelangt, und wir haben rechts eine Bewegung, die gewaltig ist und an den kulturellen Grundfesten der Demokratie rüttelt.“ Und weiter sagte Weimer: „Damit ist klar, dass die AfD und ihr Umfeld eine andere Kategorie darstellen, gegen die wir uns in der Mitte gemeinsam stellen sollten.“

Die politische Mitte habe „keine Zeit für Menuett-Tänze alter Kulturkämpfe. […] Wir brauchen einander, auch intellektuell, um diese Situation zu bestehen.“ Auf den beliebten Kulturkampffeldern Migration, Klima, korrekte Sprache, Queerness, deutsche Geschichte und auch beim Verhältnis zu Israel sieht Weimer ausdrücklich keine grundlegenden Unterschiede zu Grünen und SPD, sondern ein „gemeinsames Fundament“.


Foto: Wolfram Weimer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Kretschmer will Aufnahme von Flüchtlingen aus Ukraine begrenzen

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Dresden (dts Nachrichtenagentur) – Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer dringt darauf, weniger Bürgerkriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen. „Die Zahl der Menschen, die aus der Ukraine zu uns kommen, nimmt in den letzten Monaten drastisch zu“, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagsausgaben). „Da entwickelt sich ein großer Strom. Es geht einfach nicht, dass wir immer mehr Menschen aufnehmen.“

Hintergrund sind neue Ausreisebestimmungen in der Ukraine. Männer zwischen 18 und 23 dürfen das Land jetzt verlassen. Der sächsische Regierungschef forderte: „Der verstärkte Zustrom aus der Ukraine muss Thema bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 4. Dezember werden“. Dort müsse besprochen werden, wie viele Ukrainer in Deutschland noch Zuflucht finden könnten.

Zugleich sprach sich der Ministerpräsident dafür aus, von den Regeln des neuen EU-Solidaritätsmechanismus Gebrauch zu machen. Danach kann Deutschland beantragen, bis Ende 2026 keine zusätzlichen Flüchtlinge aus anderen Mitgliedsländern aufzunehmen. „Wir waren in der Vergangenheit sehr solidarisch. Das hat große Spannungen in unserer Gesellschaft erzeugt“, sagte er. „Die Bewertung der EU-Kommission belegt unsere große Leistung. Jetzt müssen andere Länder der EU nachziehen.“


Foto: Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine in Deutschland (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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