Samstag, November 8, 2025
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Mehrheit der Deutschen gegen Abschuss russischer Kampfflugzeuge

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – 67 Prozent der Deutschen sind dagegen, dass die Nato russische Kampfflugzeuge umgehend abschießen sollte, wenn sie den Luftraum der Verbündeten verletzen. Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für den „Stern“. Immerhin 24 Prozent sind für eine so harte Abwehrreaktion. Neun Prozent äußerten sich nicht.

Am ehesten für einen sofortigen Abschuss plädieren Männer (30 Prozent) und Wähler von CDU/CSU (35 Prozent). Am stärksten dagegen positionieren sich Frauen (71 Prozent), Anhänger von SPD und AfD (je 70 Prozent) und besonders die Wähler der Linke (70 Prozent).

Seit in der vergangenen Woche mehrere russische Kampfflugzeuge in den Luftraum der Nato eingedrungen sind, wird über die richtigen Gegenmaßnahmen gestritten. Unter anderen hatte US-Präsident Donald Trump den schnellen Abschuss vorgeschlagen, der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) wiederum vor leichtfertigen Reaktionen gewarnt.

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für den „Stern“ und RTL Deutschland am 25. und 26. September telefonisch erhoben. Dafür wurden 1.001 Personen befragt.


Foto: Iris-T SLM (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Merz sieht Deutschland "nicht im Krieg" und "nicht im Frieden"

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Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sieht das Land vor großen sicherheitspolitischen Herausforderungen. „Wir sind nicht im Krieg, aber wir sind auch nicht mehr im Frieden“, sagte Merz am Montagabend bei einer Veranstaltung der „Rheinischen Post“ in Düsseldorf.

Der Kanzler warnte zugleich vor der Bedrohung durch Drohnen. Es gebe Überflüge etwa über die kritische Infrastruktur in Dänemark oder Schleswig-Holstein. „Wir wissen auch noch nicht genau, wo sie wirklich herkommen. Die Vermutung liegt nahe, dass sie aus Russland kommen“, sagte Merz. Daher wolle man das Luftsicherheitsgesetz ändern, damit die Bundeswehr gegebenenfalls der Polizei Amtshilfe leisten könne.

„Selbst wenn wir jetzt optimal vorbereitetet wären, wir sind ein dichtbesiedeltes Land“, so Merz. Man könne nicht einfach acht Meter breite Drohnen vom Himmel holen, die dann womöglich in einem Vorgarten, einem Kindergarten oder in ein Krankenhaus stürzen würden. „Da müssen wir schon ein bisschen aufpassen, was wir da machen. Am besten lassen wir sie gar nicht erst in den europäischen Luftraum“, sagte er.

Derzeit würden sich die Machtzentren auf der Welt grundlegend verschieben, sagte der Kanzler weiter. „Wir erleben die Ablösung des Völkerrechts, der regelbasierten Ordnung durch pure Machtpolitik.“ Und diese Machtpolitik gehe einher mit dem Einsatz militärischer Mittel. In Russland sei dies eher ausgeprägt, in China latent vorhanden und auch in den USA sei dies im Inland inzwischen ein Instrument. „Wir sind in einer völlig anderen Welt“, so Merz.


Foto: Friedrich Merz am 26.09.2025, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Merz verzichtet angeblich seit Amtsantritt auf Alkohol

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) verzichtet angeblich seit seinem Amtsantritt im Mai auf Alkohol. Merz sagte am Montagabend bei einer Veranstaltung der „Rheinischen Post“ in Düsseldorf: „Ich trinke praktisch keinen Alkohol mehr. Das ist die Begleiterscheinung meines Amtes. Entweder ganz viel oder gar nichts mehr.“

Demnach müssten also die „zwei Bier“, die Merz Anfang September nach eigener Aussage bei einem Treffen mit SPD-Chefin Bärbel Bas getrunken hatte, wohl alkoholfrei gewesen sein. Und ebenso die Maß, die der Kanzler vor wenigen Tagen auf dem Oktoberfest stemmte – wiederum mit Bas, sowie außerdem mit Söder und Klingbeil.

Er habe sich allerdings den Weinkeller im Kanzleramt angeschaut, sagte der Kanzler am Montag. „Der ist eindrucksvoll.“ Dort gebe es noch Flaschen von seinen Vor-Vor-Vorgängern, „das muss jetzt auch weg“, scherzte er.

Der Kanzler betonte, er habe sich im Sommer gefragt, wie ihn das Amt verändert habe. „Ja, natürlich ein bisschen.“ Es sei ein Amt, das auch die Familie stark in Mitleidenschaft ziehe. „Ich habe mir aber vom ersten Tag angewöhnt, mich nicht unter Druck setzen zu lassen. Mich auch nicht unter Zeitdruck setzen zu lassen“, sagte Merz.


Foto: Friedrich Merz trinkt aus einem Glas Wasser – ohne Sprudel (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Häusliche Gewalt: Hubig will elektronische Fußfessel einführen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts steigender Fälle von häuslicher Gewalt, will Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) mit härteren Maßnahmen gegen die Täter vorgehen. „Wir werden die sogenannte elektronische Aufenthaltsüberwachung, kurz Fußfessel, einführen, sodass Familiengerichte überall in Deutschland das auch anordnen können, bei massiver psychischer oder physischer Gewalt“, sagte Hubig den Sendern RTL und ntv am Montag.

Die Bundesjustizministerin will außerdem dafür sorgen, dass „diejenigen, die schlagen, in einer Familie mit Kindern dann beim Sorge- oder Umgangsrecht möglicherweise ganz darauf verzichten müssen, gar kein Sorge- oder Umgangsrecht mehr bekommen oder dieses stark eingeschränkt wird. Damit einfach klar ist, Gewalt in einer Beziehung hat nichts zu suchen“, so Hubig.

Im vergangenen Jahr wurden mehr als 265.000 Fälle von häuslicher Gewalt registriert, ein Anstieg von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.


Foto: Stefanie Hubig am 26.09.2025, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Regierungsexperte: Alkohol viel problematischer als Cannabis

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der von der Bundesregierung zur Evaluierung des Cannabis-Gesetzes beauftragte Suchtexperte Jakob Manthey hält Alkohol für deutlich problematischer als Cannabis.

Alkohol verursache „sehr viel mehr Probleme“, sagte Manthey am Montag bei Vorstellung des ersten Zwischenberichtes zur Evaluation des Konsumcannabisgesetzes (EKOCAN) der dts Nachrichtenagentur. „Ich persönlich trete auch sehr stark für eine stärkere Alkoholkontrollpolitik ein“, so Manthey, aber dies sei ein anderes Thema.

In Bezug auf den Regierungsauftrag ziehen Manthey und die an der Evaluierung beteiligten Wissenschaftler in ihrem Bericht aber mehrfach Bezüge zu einer anderen Volksdroge, dem Tabakkonsum – und fordern eine „Harmonisierung“ mit dem Konsumverbot von Cannabis. „Es macht wirklich keinen Sinn, dass man sich am Spielplatz eine Zigarette, eine Pfeife, alles mögliche anzünden kann, aber keinen Joint“, sagte Manthey. „Hier sehen wir wirklich große Inkonsistenzen, die auch nicht vermittelbar sind, und da sehen wir im Sinne einer rauchfreien Umgebung großen Handlungsbedarf.“ Schließlich würden Dritte durch Tabakkonsum in der Öffentlichkeit „sehr stark geschädigt“.

Im April 2024 war das Konsumcannabisgesetz in Kraft getreten, das den privaten Eigenanbau sowie den gemeinschaftlichen, nicht-kommerziellen Anbau in Anbauvereinigungen erlaubt. Mit der Evaluation sollen die Auswirkungen untersucht werden. Im Jahr 2024 haben in Deutschland schätzungsweise 5,3 Millionen Erwachsene Cannabis konsumiert.


Foto: Biertrinker (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Jung verteidigt Klimaneutralität 2045 gegen Parteikollegen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Andreas Jung, stellvertretender Vorsitzende der Unionsfraktion (CDU), hat Forderungen aus seiner Partei widersprochen, das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 aufzugeben. „Angesichts des fortschreitenden Klimawandels bleibt auch Klimaschutz eine herausragende Aufgabe“, sagte der zuständige Fraktionsvize dem Nachrichtenportal „T-Online“. „Es ist kein Jahr her, seit wir uns im Wahlprogramm und Koalitionsvertrag zur Klimaneutralität 2045 bekannt haben.“

Angesichts der wirtschaftlichen Situation brauche es beim Klimaschutz „Planungs- und Investitionssicherheit mit stabilen und verlässlichen Rahmenbedingungen“ und gleichzeitig „pragmatische Wege zur Umsetzung“, sagte Jung. „Das Ziel steht also, wir werden es aber nur erreichen, wenn wir Klimaschutz, wirtschaftliche Stärke und sozialen Ausgleich unbedingt miteinander verbinden.“

Zuvor hatte der CDU-Politiker Tilman Kuban die deutsche Klimaneutralität 2045 infrage gestellt. „Wenn wir bis 2045 80 Prozent schaffen, wäre das großartig“, sagte Kuban der „Welt“. „Erst dann sollten wir neu diskutieren, wie wir mit den restlichen 20 Prozent verfahren und zu welchen Kosten.“

Am Montag bekräftigte Tilman Kuban seine Forderung. „Wir laufen Gefahr, unser Land zu deindustrialisieren – und damit nicht nur Arbeitsplätze in der Wirtschaft zu verlieren, sondern auch den Zusammenhalt Europas“, sagte Kuban dem zu „T-Online“. „Von vielen Kollegen aus Frankreich, Polen und anderen osteuropäischen Ländern wird sogar das Klimaziel 2050 infrage gestellt – an Klimaneutralität 2045 denkt dort niemand.“ Klima- und Industriepolitik müssten pragmatisch und realistisch zusammen gedacht werden.

Das Bundesverfassungsgericht hatte 2021 in seinem Klimaurteil eine Pflicht zur Herstellung von Klimaneutralität aus Artikel 20a des Grundgesetzes abgeleitet. Deutschland steht Karlsruhe zufolge ein CO2-Budget zur Verfügung, das sich am Pariser Klimaabkommen orientiert und nicht überschritten werden soll. Nach 2045 dürfte also nur dann CO2 ausgestoßen werden, wenn dann noch ein Rest des Budgets übrig ist. Dafür wären jedoch davor drastische CO2-Einsparungen nötig. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hatte in einem Urteil gegen die Schweiz 2024 ebenfalls einen Budget-Ansatz gewählt.


Foto: Andreas Jung (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax tritt auf der Stelle – Ölpreis sinkt deutlich

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Zum Wochenstart ist der deutsche Aktienmarkt weitgehend richtungslos geblieben. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 23.745 Punkten berechnet, ein Plus von wenigen Punkten im Vergleich zum vorherigen Handelstag. Nach einem freundlichen Start rutsche der Dax am frühen Nachmittag ins Minus, bevor er kurz vor Schluss in den grünen Bereich zurückkehrte.

„Der Handel verläuft in einem ruhigen und dünnen Handel“, kommentierte Marktanalyst Andreas Lipkow. „Es fehlt an neuen positiven Handelsimpulsen, um den Dax weiter in Richtung 24.000 Punkten vorantreiben zu können. Die Investoren fokussieren sich auf Aktien aus den Technologie- und Automotivesektoren“, erklärte der Analyst.

Bis kurz vor Handelsschluss standen die Papiere von Bayer und Rheinmetall an der Spitze der Kursliste. Das Schlusslicht bildeten die Aktien der Commerzbank und von Heidelberg Materials.

Unterdessen sank der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Oktober kostete 32 Euro und damit zwei Prozent weniger als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis zehn Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben.

Der Ölpreis sank für seine Verhältnisse stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Montagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 67,87 US-Dollar, das waren 226 Cent oder 3,2 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Montagnachmittag stärker: Ein Euro kostete 1,1731 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8524 Euro zu haben.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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Opposition kritisiert Ausschluss aus Wahlrechtskommission

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Mit ihrer Entscheidung, die Kommission zur Reform des Bundestagswahlrechts ausschließlich mit eigenen Abgeordneten zu besetzen, haben Union und SPD erheblichen Unmut ausgelöst. „Die große Koalition muss aufhören, Königreich zu spielen, und endlich auch eine starke demokratische Opposition in ihre Entscheidungen einbeziehen“, sagte die Bundesvorsitzende der Linken, Ines Schwerdtner, der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstagausgabe).

Alles andere erhöhe den Politikverdruss und verstärke das Gefühl, die Regierung mache Politik an den Menschen vorbei. Es sei „beschämend, dass diese Regierung nicht einmal das schafft, was bei der Ampel noch möglich war: die Linke bei solchen Entscheidungen miteinzubeziehen“.

Die Grünen sprachen von einem schlechten parlamentarischen Stil der Koalition. „In allen Wahlrechtskommissionen der letzten Jahre ging es der CDU/CSU immer als allererstes darum, ihre parteitaktischen Interessen in den Mittelpunkt zu stellen und sich selbst bei der Sitzvergabe zu bevorteilen“, sagte Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann der Zeitung. Deshalb sei „die Begrenzung des Bundestags auf 630 Abgeordnete und die Abschaffung von Überhang- und Ausgleichsmandaten durch die Ampelkoalition ein wirklich wichtiger Erfolg“ gewesen. Denn damit werde sowohl das Verhältniswahlrecht als auch ein arbeitsfähiges Parlament garantiert.

Die beiden Koalitionsfraktionen verteidigten ihre Entscheidung, keine Oppositionsabgeordneten in die neue Wahlrechtskommission aufzunehmen. „Wir wollen schnell zu einem Ergebnis kommen“, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Johannes Fechner, der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstagausgabe). „Alle möglichen Ideen und Konzepte liegen schon länger auf dem Tisch – es braucht also keine langen Beratungen, sondern eine Entscheidung.“ Das sei „zunächst Sache der Koalition, die sich auf ein Modell einigen muss“. Spätestens im Gesetzgebungsverfahren werde man dann „natürlich mit Grünen und Linken sprechen, weil das Wahlrecht mit breiter Mehrheit verabschiedet werden sollte“.

Die Unionsfraktion behauptete, dass die Ampelkoalition bei ihrer Wahlrechtsänderung die damals oppositionelle Union nicht ernsthaft eingebunden habe. Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Steffen Bilger, sagte der Zeitung, die Wahlrechtsreform der Ampel sei „ein tiefgreifender Systemwechsel gewesen, weshalb eine ernsthafte und nicht nur formale Einbindung der Opposition angebracht gewesen wäre“. Jetzt nehme die Koalition hingegen nur „gezielte Korrekturen vor, um offensichtliche Mängel zu beheben – wie etwa den untragbaren Zustand, dass nicht alle Wahlkreissieger ins Parlament einziehen dürfen und einzelne Wahlkreise ganz ohne Bundestagsabgeordnete auskommen müssen“.

Die Kommission solle Vorschläge „für eine verfassungsgemäße und faire Wahlrechtskorrektur“ erarbeiten, so Bilger. Diese „Vorschläge werden dann im Bundestag offen diskutiert, auch mit der Opposition. Sie ist ausdrücklich eingeladen, sich konstruktiv einzubringen“. Bilger und Fechner werden beide Mitglied der neuen Wahlrechtskommission sein.

Nach dem ab 1956 gültigen Wahlrecht wurden die Sitze, die einer Partei nach ihrem Anteil an Zweitstimmen zustehen, zunächst mit den in den Wahlkreisen durch Erststimmen errungenen Direktmandaten aufgefüllt. Wenn eine Partei mehr Direktmandate errang, als ihr nach dem Zweitstimmenergebnis zustanden, zogen diese zusätzlich in den Bundestag ein (Überhangmandate).

In Reaktion auf ein Verfassungsgerichtsurteil, das bemängelte, dass Stimmen für eine Partei so mitunter zu weniger Sitzen für diese Partei führen konnten, wurden 2011 zusätzlich Ausgleichsmandate eingeführt: Sie sollten dafür sorgen, dass die Sitzverteilung im Parlament dem Zweitstimmanteil der jeweiligen Partei entsprachen. Dies führte zuletzt zu einem deutlichen Anwachsen des Bundestages und einer Stärkung kleinerer Parteien. Eine kleinere Reform 2020 hatte zuletzt zur Folge, dass nicht mehr alle Überhangmandate ausgeglichen werden. Davon konnte vor allem die CSU profitieren.

Die vom Bundesverfassungsgericht weitgehend bestätigte Reform der Ampelkoalition sah zuletzt vor, dass es keine Überhang- und Ausgleichsmandate mehr gibt. Damit verlieren im Vergleich zur Zeit vor 2020 alle Parteien gleichmäßig Sitze. Im Vergleich zur Situation danach trifft die Reform die CSU deutlicher als andere Parteien. Ein Nachteil der Reform ist, dass manche Wahlkreise nun nicht mehr im Bundestag vertreten sind. 23 der Erststimmensieger waren von der Regelung dieses Mal betroffen.


Foto: Stimmzettel zur Bundestagswahl 2025 (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Arbeitgeberverband für Abschaffung von Pflegegrad 1

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, unterstützt Überlegungen der Bundesregierung, den Pflegegrad 1 zu kippen.

„Die Beiträge zur Pflegeversicherung drohen ohne Reformen zu explodieren“, sagte Kampeter der „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe). „Daher begrüßen wir, wenn Bundesgesundheitsministerin Nina Warken jetzt diese Diskussion vorantreibt. Das zeigt Mut und Verantwortungsbewusstsein.“

Die Pflegeversicherung müsse sich seiner Ansicht nach auf große Risiken konzentrieren, die Betroffene nicht aus eigener Kraft bewältigen können. „Insoweit darf die Pflegestufe 1 bei den Überlegungen nicht ausgeklammert werden“, sagte der Arbeitgebervertreter. „Gleichzeitig muss die Eigenverantwortung der Versicherten durch gezielte Anreize zur Prävention und zur privaten Vorsorge gestärkt werden. Nur so gelingt eine Reform mit Maß und Mitte.“


Foto: Steffen Kampeter (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bundesregierung plant keine Entkriminalisierung des Containerns

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesregierung plant keine Entkriminalisierung des sogenannten Containerns, um gegen Lebensmittelverschwendung vorzugehen.

Das sei im Koalitionsvertrag nicht vorgesehen, sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums am Montag in Berlin auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur. Weiter verwies der Sprecher auf einen entsprechenden Vorstoß in der vergangenen Legislaturperiode, der an der Uneinigkeit der Länder gescheitert sei. Dementsprechend brauche es einen eigenen Vorstoß aus den Ländern.

Ein Sprecher des Justizministeriums deutete auf dts-Anfrage auf die bestehenden Möglichkeiten in der Strafprozessordnung hin, die Verfahren zu derartigen „Bagatellfälle“ einzustellen. Bei „so niedrigen Beträgen“ sei ohnehin vorgesehen, dass nur auf Antrag hin ermittelt werde, fügte er hinzu.

Beim Containern nehmen Aktivisten oder bedürftige Personen noch verzehrbare Lebensmittel aus Abfallcontainern mit, die etwa von Supermärkten aus ökonomischen Gründen entsorgt werden. Juristisch wird es jedoch oft trotzdem als Diebstahl eingeschätzt.


Foto: Einkaufsregal in einem Supermarkt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts