Samstag, November 15, 2025
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Hamburger Bundeswehr-Kommandeur warnt vor russischen Spähversuchen

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Hamburg (dts Nachrichtenagentur) – Vor dem dreitägigen Manöver „Red Storm Bravo“ der Bundeswehr in Hamburg berichtet der Kommandeur des Landeskommandos Hamburg von möglichen russischen Spähversuchen. „Auch über unserer Kaserne in Iserbrook haben wir schon eine große Zahl von Drohnensichtungen gehabt“, sagte Kapitän zur See Kurt Leonards der Wochenzeitung „Die Zeit“. Es gelinge aber bislang nicht, die Drohnen abzufangen.

Ab Donnerstag üben gut 500 Soldaten der Bundeswehr in Hamburg beim Manöver „Red Storm Bravo“ unter anderem die schnelle Verlegung von Truppen und schwerem Militärgerät. Auch die Drohnenabwehr, der Betrieb von Checkpoints und ein möglicher Massenanfall an Verletzten in der Schiffswerft Blohm+Voss sind Teil des Manövers.

Vor dem Hintergrund einer möglichen Eskalation des Konflikts zwischen Russland und der Nato solle „Red Storm Bravo“ eine „glaubwürdige Abschreckung“ zeigen, sagte Landeskommandeur Leonards. Ausdrücklich gehe es auch um Szenarien der sogenannten hybriden Bedrohung, beispielsweise eine Vergiftung des Trinkwassers oder einen großflächigen Stromausfall. „Den Umgang mit solchen Szenarien müssen wir trainieren“, so Leonards.


Foto: Deutsches Kriegsschiff (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Weimer bekräftigt Forderung nach Google-Zerschlagung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Kulturstaatsminister Wolfram Weimer setzt sich für die Zerschlagung von Google ein – und ist hoffnungsvoll, dass die USA dies in naher Zukunft unterstützen werden.

„Die Macht-, Medien- und Meinungsbildungskonzentration bei einer großen amerikanischen Plattform ist ein großes Problem“, sagte der frühere Medienmanager in einem Podcast von ntv. Google unterbinde den Meinungswettbewerb: „Das greift so tief in die kollektive Willensbildung ein, dass man sich fragen muss: Wollen wir das ernsthaft so laufen lassen?“

Auch das wirtschaftliche Argument sieht Weimer auf seiner Seite: „Du kannst Monopole nicht dulden“, sagte Weimer. „Wir erleben seit 14, 15 Monaten, wie freien Medien, Lokalzeitungen, Magazinen, Fernsehsendern und Radiostationen die Werbeerlöse wegbrechen, weil alle zu Google gehen“, sagte Weimer mit Blick auf die KI-Suchmaschine Gemini. „Ich bin Marktwirtschaftler, Ludwig Erhard war es auch. Aber auch Ludwig Erhard hätte gesagt: Wir müssen Google zerschlagen.“

Mut schöpft Weimer aus der US-Wirtschaftsgeschichte: „Es gab ähnliche Situationen in anderen Schlüsselfeldern. Vor 100 Jahren war die Energiewirtschaft in Amerika praktisch in einem Monopol versammelt. Das wurde von Washington einfach zerschlagen.“ Weitere Beispiele seien die Zerschlagung von Monopolen in der Ölindustrie und im Bankensektor. „Man denkt immer, dass die Amerikaner dem großen Kapital folgen. Das tun sie nicht, weil sie einen tiefen Glauben an den Wettbewerb haben.“

Unter US-Präsident Donald Trump allerdings hält Weimer diese Entwicklung nicht für möglich, anschließend aber schon: „Wir werden innerhalb der nächsten zehn Jahre in einen Prozess kommen, in dem die Forderung `zerschlagt Google` in Amerika mehrheitsfähig wird.“


Foto: Google-Stand (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Tony Robbins Köln 2025

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Tony Robbins Köln 2025 – Energie, Inspiration & Erfahrungen vom Event Slatco Sterzenbach

Rückblick auf das Tony Robbins Event in Köln 2025

Vom 4. bis 7. September 2025 fand in der Kölner Lanxess Arena eines der größten Persönlichkeitsentwicklungs-Events Europas statt: „Unleash the Power Within“ von Tony Robbins. Über 13.000 Menschen reisten aus ganz Europa und sogar aus Übersee an, um vier Tage lang in eine Welt aus Energie, Emotion und Inspiration einzutauchen. Die Arena war bis auf den letzten Platz gefüllt, und wer dabei war, spürte sofort die besondere Mischung aus Festival, Seminar und Großveranstaltung. Und weitere 20.000 Menschen, die sich verändern wollen, waren online mit dabei.

Tony Robbins ist seit Jahrzehnten eine Ikone der Coaching-Szene, und die Dimensionen, in denen er arbeitet, sind beeindruckend: Riesenleinwände, dröhnende Musik, ein Team von hunderten Mitarbeitern und ein minutiös geplanter Ablauf, der darauf abzielt, die Energie der Teilnehmer über Tage hinweg konstant hochzuhalten. Zwischen Feuerlauf, Videos, Interventionen und stundenlangen Sessions entsteht ein Ausnahmezustand, den man so in Deutschland kaum kennt. Slatco Sterzenbach, war als einziger deutscher Speaker, dort eingeladen worden und berichtet exklusiv über sein Erlebnis.

Energie und Atmosphäre

Für mich war dieses Event nicht nur ein Wiedersehen mit Tony Robbins, sondern vor allem ein Wiedersehen mit einer Bühne, die zu den größten und emotionalsten der Welt zählt. Als einziger deutscher Speaker durfte ich am Sonntag meinen Vortrag halten. Eine Erfahrung, welche mir erneut gezeigt hat, wie entscheidend Vorbereitung, Anpassungsfähigkeit und Authentizität sind.

Es ist schwer in Worte zu fassen, was passiert, wenn 13.000 Menschen gleichzeitig aufspringen, klatschen, tanzen und jede Geste mitmachen. Diese Welle aus Energie ist elektrisierend. Über vier Tage hinweg hielt das Team die Stimmung hoch und das in einem Land, das man oft für reserviert und nüchtern hält. Köln war an diesem Wochenende das Gegenteil davon: laut, emotional, ekstatisch.

Und doch gab es Momente, die mich nachdenklich gemacht haben. Im Vergleich zum letzten Jahr hatte ich den Eindruck, dass weniger echte Interventionen stattfanden. Stattdessen wurden häufiger Videos eingespielt, die zwar professionell produziert waren, aber nicht die gleiche Wirkung wie ein Live-Moment entfalten. Auch das „Rumhüpfen, Klatschen, Musik“ schien mir noch intensiver als zuvor. Für viele Teilnehmer sicher ein Motor der Begeisterung – für mich persönlich manchmal etwas zu viel Show und zu wenig Tiefe.

Mein Auftritt, als einziger deutscher Speaker

Am Sonntag war es dann soweit. Schon der Moment, aufgerufen zu werden, ist ein besonderer: Der Hype im Raum ist riesig, das Publikum voller Energie. Normalerweise arbeite ich gerne mit Ruhe und Pausen. Oft beginne ich einen Vortrag, indem ich sekundenlang schweige, um Spannung aufzubauen. Doch hier hätte das nicht funktioniert. In einer Atmosphäre, die von Anfang an aufgeladen ist, braucht es einen anderen Zugang.

Deshalb reduzierte ich meinen Content, sprach klarer, ruhiger und zugleich etwas direkter. Dadurch gewann ich selbst an Gelassenheit und konnte die Energie des Raumes aufnehmen, ohne mich davon überrollen zu lassen. Ich merkte, wie viel Sicherheit mir meine erste Erfahrung auf dieser Bühne im Jahr zuvor gegeben hatte. Damals war ich noch nervöser, diesmal war ich deutlich entspannter. Auch weil ich wusste, was mich erwartet.

Die größte Herausforderung lag in der Sprache. Einen Vortrag, den ich in Deutsch tausendfach gehalten habe, auf Englisch so zu präsentieren, dass er authentisch wirkt, bedeutet enorme Arbeit. Ich habe ihn gelesen, mir selbst eingesprochen und anschließend wieder angehört. Ich habe ihn laut mitgesprochen, während ich die Präsentation ansah. Dieses multisensorische Wiederholen war entscheidend, um die Inhalte ins Unterbewusstsein zu bringen.

Besonders bei schwierigen Vokabeln oder Formulierungen musste ich sicherstellen, dass sie im entscheidenden Moment abrufbar sind. Im Rückblick würde ich sagen: Während man sonst für eine Minute Redezeit etwa eine Stunde Vorbereitung einkalkuliert, braucht es in einer Fremdsprache locker das Dreifache. Aber genau diese Arbeit machte es möglich, auf der Bühne frei zu sprechen und präsent zu bleiben.

Begegnungen und Feedback

Einer der schönsten Aspekte solcher Events sind die Begegnungen. Menschen aus allen Teilen der Welt kamen auf mich zu, sprachen mich an und teilten ihre Eindrücke und bedankten sich bei mir für die Inspiration. Auch kamen einige auf mich zu, die letztes Jahr schon dabei gewesen waren und erzählten mir, wie ich ihr Leben dramatisch positiv verändert habe. Besonders berührt hat mich, dass viele sagten, mein Vortrag sei für sie einer der wertvollsten Teile des Wochenendes gewesen – gerade weil er nicht auf Hype, sondern auf Tiefe beruhte.

Dazu kamen direkte Ergebnisse: konkrete Anfragen für Coaching, unter anderem aus Israel und Dänemark. Das zeigt mir, dass wertvoller Inhalt seinen Weg findet – auch dann, wenn er inmitten von Show und Spektakel vielleicht leiser wirkt.

Persönliche Learnings

Die Tage in Köln haben mir erneut verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Stimmung im Raum zu lesen. Jeder Auftritt verlangt eine andere Energie, ein anderes Maß an Tempo und Intensität. Wer das ignoriert, verliert.

Ich habe gelernt, dass Reduktion Kraft gibt: weniger Inhalte, dafür klarer und tiefer vermittelt. Ich habe gelernt, dass Vorbereitung in einer Fremdsprache alles andere als Routine ist und viel mehr Aufwand bedeutet. Und ich habe gelernt, dass Authentizität nicht heißt, stur seinen Stil durchzuziehen, sondern ihn so anzupassen, dass er zur Situation passt, ohne sich dabei zu verbiegen.

Fazit

Das Tony Robbins Event in Köln war ein Wochenende voller Kontraste: gigantische Energie, unvergessliche Momente, aber auch der Gedanke, dass Show allein nicht genügt, um echte Transformation zu bewirken. Für mich persönlich war es die Bestätigung, dass ich meinen eigenen Weg gefunden habe. Einen Weg, der weniger auf Hype, dafür stärker auf Tiefe setzt.

Und vielleicht ist genau das mein größtes Learning: Die wahre Kraft entsteht dort, wo Begeisterung auf Substanz trifft.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

ASB dringt auf Pflegegeld für Angehörige

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Deutschland fordert ein Pflegegeld für pflegende Angehörige. „Wir brauchen ein Pflegegeld 2.0. Das muss unmittelbar an die Pflegenden ausgezahlt werden“, sagte ASB-Bundesgeschäftsführer Uwe Martin Fichtmüller den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Diese Unterstützung sei notwendig, wenn pflegende Angehörige etwa ihre Arbeitszeit reduzieren würden. Bei der Höhe des Pflegegeldes für pflegende Angehörige schlug Fichtmüller vor, sich am Elterngeld zu orientieren: „Das Pflegegeld sollte sich am Elterngeld orientieren. Warum sollte es einen Unterschied machen, ob ich ein Kleinkind oder eine hochaltrige pflegebedürftige Familienangehörige betreue?“

Zudem sprach sich Fichtmüller für eine Pflegevollversicherung aus. Diese müsste analog zur Krankenversicherung gestaltet werden, schlug der ASB-Chef vor. „Wer über 3.000 Euro pflegebedingte Kosten und die Nebenkosten tragen muss, aber nur eine Durchschnittsrente von etwa 1.300 Euro bei Frauen oder 1.440 Euro bei Männern bezieht, kann sich die Pflege sonst schlicht nicht leisten“, begründete Fichtmüller den Vorstoß. Eine solche Pflegevollversicherung könne zwar nicht „von heute auf morgen kommen“, dennoch sei mittelfristig ein Sockel-Spitze-Tausch und langfristig eine Pflegevollversicherung das Ziel.

Bei dem Sockel-Spitze-Tausch, also der Umkehr des Zuschusses durch die Pflegeversicherung mit einer dann gedeckelten Eigenleistung der Pflegebedürftigen, schlug Fichtmüller eine Obergrenze von 700 Euro für die pflegebedürftigen Personen vor. „Mit dem Sockel-Spitze-Tausch ist es aber nicht getan“, mahnte der ASB-Chef. „Als Nächstes müssen alle versicherungsfremden Leistungen raus aus der Pflegeversicherung, also etwa die Kosten der Ausbildung und die Rentenpunkte für pflegende Angehörige.“ Der Staat müsse bezahlen, was er bestellt. Zur Finanzierung des Vorhabens schlug Fichtmüller vor, die Beitragsbemessungsgrenze in allen drei Versicherungsbereichen anzuheben.

Rückblickend bezeichnete Fichtmüller die Einführung der Pflegeversicherung „mit Blick auf die regionale Infrastrukturplanung und -steuerung“ als „Sündenfall“, da sie zugleich das Ende der kommunalen Altenhilfeplanung bedeutet habe. Fichtmüller forderte, die Kommunen wieder stärker in die Pflicht zu nehmen und den Kontrahierungszwang aufzulösen. „Die Pflegekasse würde dann nur noch die Einrichtungen und Dienste zulassen, die in der regionalen Infrastrukturplanung vorgesehen wären. Die Kommunen wären stärker in der Pflicht im Sinne einer bedarfsgerechten Angebotssteuerung.“ Zudem brauche es Entbürokratisierung und mehr zivilgesellschaftliche Akteure, die sich in der Betreuung einbringen würden.


Foto: Seniorin mit Helferin (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Nouripour kritisiert Linnemann-Äußerung zum Rundfunkbeitrag

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour (Grüne) hat die Drohung von CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann, die Rundfunkbeiträge einzufrieren, weil der Norddeutsche Rundfunk (NDR) eine Moderatorin ausgetauscht hatte, scharf kritisiert.

Linnemanns Äußerungen seien „indiskutabel“, schreibt Nouripour in einem Gastbeitrag für den „Tagesspiegel“. „Man kann diesen Austausch klug finden oder falsch, aber es ist das Ergebnis einer intensiven Debatte innerhalb einer Redaktion – und keine der Politik“, so Nouripour über die NDR-Entscheidung, der Journalistin Julia Ruhs die Moderation des Formats „Klar“ zu entziehen.

Die Kritik von Linnemann darauf verurteilte Nouripour entschieden: „Wenn eine Regierungspartei dermaßen Druck macht, kommt das einem Zensurversuch gleich.“ Damit würde die CSU nicht anders handeln als der Chef der US-Lizenzierungsbehörde, der dem Sender von US-Moderator Jimmy Kimmel damit gedroht hatte, die Lizenz zu entziehen. „Das nennt man Zensur“, schreibt Nouripour.

Der Bundestagsvizepräsident kritisierte auch Wolfram Weimer, Kulturstaatsminister der Bundesregierung, dass er die Äußerung nicht kritisiert habe. „Jeder Versuch von Zensur muss jeden Demokraten besorgen“, so Nouripour. Und weiter: „Politische Einflussnahme auf die freie Presse darf es in einer Demokratie nicht geben. Wieso schreitet der für Medien zuständige Kulturstaatsminister nicht ein, wenn der Generalsekretär einer Regierungspartei der freien Presse öffentlich mit dem Entzug derer Existenz droht?“

Insgesamt äußerte sich Nouripour besorgt über den Zustand von Presse- und Meinungsfreiheit in Deutschland und in den USA. „In den Vereinigten Staaten von Amerika droht die demokratische Ordnung, wie wir sie seit der Nachkriegszeit kennen, zu kippen. Doch auch hierzulande rutscht der Anstand weg“, so Nouripour.


Foto: Omid Nouripour (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Verbraucherschützer fürchten Schuldenwelle unter Jugendlichen

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Junge Leute mit Smartphones (Archiv), via dts NachrichtenagenturBerlin (dts Nachrichtenagentur) – Ramona Pop, Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), warnt vor einer Schuldenwelle unter Jugendlichen. „Im vergangenen Jahr sind vor allem bei Jugendlichen die Schulden drastisch angestiegen“, sagte die Verbraucherschützerin dem „Tagesspiegel“ (Mittwochausgabe). Pop macht dafür vor allem „Buy now, pay later“-Geschäfte verantwortlich, bei denen Menschen einen Zahlungsaufschub für Onlinekäufe bekommen.

„Viele haben leider gar nicht verstanden, dass das ein Kredit ist“, kritisierte Pop. „Wenn sie nicht rechtzeitig zahlen, bekommen sie einen negativen Schufa-Eintrag und fallen aus allen Wolken, wenn sie erstmals eine Wohnung anmieten wollen. Wir kennen Fälle, in denen Jugendliche auf diesem Weg bis zu 1.500 Euro Schulden aufgehäuft haben.“

Pop hofft, dass die vom Bundeskabinett kürzlich verabschiedete Verbraucherkreditlinie Jugendliche besser schützt. Auch bei „Buy now, pay later“ soll künftig eine Prüfung vorgeschrieben werden, ob jemand überhaupt kreditwürdig ist.


Foto: Junge Leute mit Smartphones (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Schneider distanziert sich von Reiches Energiepolitik

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) geht auf Distanz zur Energiepolitik von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU). Schneider schreibt in einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe), ein „politischer Schlingerkurs würde zu erheblichen Mehrkosten führen und gefährdet unsere Klimaziele“. Reiche hatte in der vergangenen Woche ihre energiepolitischen Ziele skizziert und unter anderem die Abkehr von den Ausbauzielen beim Wasserstoff angekündigt.

Laut Schneider stockt der Wasserstoff-Hochlauf. Niedrigere Ziele seien aber „keine Lösung“. Auch die von Reiche angestrebte Möglichkeit, Gaskraftwerke mit CCS-Technologie zur Abscheidung und Speicherung von CO2 zu kombinieren, sieht Schneider kritisch. „Neue Gaskraftwerke müssen bereit für den Einsatz von Wasserstoff sein. Die Abscheidung von CO2 und dessen anschließende Speicherung (CCS) ist für Gaskraftwerke heute und in absehbarer Zukunft keine wettbewerbsfähige Technologie“, schreibt der Umweltminister. „Dabei nur auf reine Gaskraftwerke zu setzen, wäre keine nachhaltige Lösung, sondern eine klimapolitische Sackgasse.“

Der SPD-Politiker warnt außerdem davor, beim Ausbau der Stromnetze zu bremsen. Erforderlich sei ein „beschleunigter Netzausbau, der sich am notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien orientiert“.


Foto: Carsten Schneider (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Wirtschaftsverbände fordern nach Klingbeil-Rede Reformen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nachdem Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) am Dienstag den Haushalt 2026 und den Finanzplan bis 2029 mit hoher Neuverschuldung in den Bundestag eingebracht hat, fordern Wirtschaftsverbände und die Industriegewerkschaft Metall Reformen.

„Der Arbeitsmarkt kann nur dann wieder Fahrt aufnehmen, wenn Arbeit attraktiver wird“, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov zu „Bild“ (Mittwochausgabe). „Dafür müssen die Belastungen für Menschen und Unternehmen spürbar und dauerhaft gesenkt werden, nicht weiter steigen.“

Auch die Staatsverschuldung bekomme man seiner Ansicht nach nur mit Wachstum in den Griff. „Wenn die deutsche Wirtschaft nach drei Jahren Stillstand wieder auf zwei Prozent Wachstum kommt, fließen pro Jahr rund 40 Milliarden Euro zusätzlich über Steuern und Sozialabgaben in die öffentlichen Kassen.“ Die Ausgaben des Staates dürften auf Dauer nicht schneller steigen als die Wirtschaftskraft. „Nur mit einer starken Wirtschaft bleibt auch der Sozialstaat stark“, so Melnikov.

Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), forderte ebenfalls Reformen. „Merz und Klingbeil haben jetzt die Chance, mit treffsicheren Reformen Deutschland zu alter Stärke und damit zu innerem Zusammenhalt zu führen“, sagte er der Zeitung. Die Koalition solle mit einem Zukunftspaket Wirtschaft und Sozialstaat auf ein solides Fundament stellen. „So wird es auch wieder eine Große Koalition.“

Christiane Benner, Vorsitzende der IG Metall, sagte, die Menschen in den Betrieben und im Land seien verunsichert und sauer. „Sie möchten wissen, dass sich schnell etwas bewegt – sie wollen Rennpferde statt Sparschweine sehen“, sagte sie der Zeitung. Benner forderte spezifische Steuererhöhungen: Für spürbare Veränderungen müssten „sich sehr reiche Menschen endlich anders einbringen – eine Vermögenssteuer und andere Erbschaftssteuer für Superreiche sind geboten.“


Foto: Haus der Deutschen Wirtschaft (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Chinesischer Konzern will in Brandenburg Luxus-Elektroautos bauen

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Potsdam (dts Nachrichtenagentur) – Der chinesische Technologiekonzern Dreame will in Brandenburg Luxus-Elektroautos bauen. Der Standort für die Fabrik sei „in der Nähe der Tesla-Gigafabrik vorgesehen“, teilte ein Sprecher des Unternehmens aus dem ostchinesischen Suzhou auf Anfrage des „Handelsblatts“ (Mittwochausgabe) mit. Damit bestätigt Dreame entsprechende Berichte, die seit einigen Tagen in chinesischen Medien kursieren.

Nach Angaben des Unternehmenssprechers soll Yu Hao, Gründer und Chef von Dreame, Anfang September mit einem Team nach Deutschland gereist sein, um einen geeigneten Standort für den Bau einer Elektroautofabrik zu suchen. Von Deutschland aus wolle Dreame den globalen Markt betreten.

Der Konzern, der bisher vor allem Haushaltsgeräte produziert, hatte erst Ende August bekannt gegeben, künftig auch Fahrzeuge bauen zu wollen. Das erste Modell soll dem Bericht zufolge ein luxuriöses Elektroauto sein, das sich am Bugatti Veyron orientiert. Es soll 2027 vorgestellt werden, wie laut „Handelsblatt“ aus einer unternehmensinternen Erklärung hervorgeht.


Foto: Autoproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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US-Börsen lassen nach – Powell sieht keinen risikofreien Weg

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New York (dts Nachrichtenagentur) – Die US-Börsen haben am Dienstag nachgelassen. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 46.293 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,2 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.

Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 6.657 Punkten 0,6 Prozent im Minus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 24.573 Punkten 1,0 Prozent im Minus.

Marktteilnehmer erwarteten mit Spannung die Rede von Federal-Reserve-Chef Jerome Powell zu seiner Einschätzung des wirtschaftlichen Ausblicks. Doch statt, wie von vielen Anlegern erhofft, einen Leitzinssenkungspfad zu skizzieren, verwies Powell auf die schwierige Situation, die die Fed zu navigieren habe. „Die kurzfristigen Risiken für die Inflation sind eher nach oben gerichtet, die Risiken für die Beschäftigung eher nach unten“, sagte er. „Beidseitige Risiken bedeuten, dass es keinen risikofreien Weg gibt.“

Wenn man die Geldpolitik zu aggressiv lockere, könne man die Inflationsbekämpfung unvollendet lassen und müsse womöglich später umsteuern, um die Inflation wieder vollständig auf zwei Prozent zu bringen. Wenn man die restriktive Politik zu lange beibehalte, könnte sich der Arbeitsmarkt unnötigerweise abschwächen, erklärte der Fed-Chef. „Wenn unsere Ziele in einem solchen Spannungsverhältnis stehen, müssen wir in unserem Rahmen beide Seiten unseres doppelten Mandats ausgleichen.“

Die europäische Gemeinschaftswährung war derweil etwas stärker: Ein Euro kostete am Dienstagabend 1,1816 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8463 Euro zu haben.

Der Goldpreis konnte profitieren, am Abend wurden für eine Feinunze 3.764 US-Dollar gezahlt (+0,4 Prozent). Das entspricht einem Preis von 102,43 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis stieg unterdessen stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagabend gegen 22 Uhr deutscher Zeit 67,95 US-Dollar, das waren 2,1 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Wallstreet in New York, via dts Nachrichtenagentur

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