Freitag, November 28, 2025
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Vorschlag für Gesellschafts-Pflichtjahr stößt auf Kritik

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorschlag von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) für ein gesellschaftliches Pflichtjahr stößt beim Sozialverband Deutschland (SoVD) und der Opposition auf Kritik.

Der SoVD sieht freiwilliges soziales Engagement als wertvoller an als ein Pflichtjahr. „Was man freiwillig tut, erledigt man oft mit mehr Herz als eine wohlmöglich als lästige Pflicht empfundene Aufgabe“, sagte die Vorstandschefin des SoVD, Michaela Engelmeier, der „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe). „Der Staat sollte also mehr motivieren als verpflichten.“

Ihr machten die derzeitigen Kürzungen des Bundesfreiwilligendienstes Sorgen. „Diese Zeit prägt diese jungen Menschen – knapp 70 Prozent können sich danach einen Job im Sozialen vorstellen“, so Engelmeier. Dass an dieser Stelle gekürzt würde, sei gerade in Zeiten des Fachkräftemangels „eine Katastrophe“. Wenn Plätze gestrichen würden, dann würden in erster Linie Bedürftige leiden, erklärte sie.

Dass gerade auch Rentner in den Blick genommen würden, läge wie bei jungen Menschen daran, dass Erwerbstätige ausgelastete seien. „Richtig ist, das solidarisches Verhalten für alle Generationen gelten sollte“, so Engelmeier. „Wer aber nach mehr als 40 Jahren Erwerbstätigkeit in Rente geht, hat bis dahin schon eine große Lebensleistung erbracht.“ Viele Senioren würden auch in der Rente ehrenamtlich arbeiten. „Dies sollte man wertschätzen und zur Nachahmung motivieren, aber nicht zur Pflicht machen.“

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Britta Haßelmann, lehnt den Vorschlag von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ebenfalls ab. „Anstatt jetzt lange über verpflichtende Modelle zum Gesellschaftsjahr zu debattieren, für die es einer Grundgesetzänderung bedürfte, setzen wir auf Freiwilligkeit“, sagte sie der „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe). „Die bestehenden Freiwilligendienste sollten wir insgesamt stärken und für mehr Engagement in vielen sozialen und ökologischen Bereichen, dem THW oder der Feuerwehr werben.“

Es gebe „enormes Potenzial, freiwillige Kräfte zu gewinnen, gerade in der Bundeswehr, die als Arbeitgeber deutlich attraktiver werden muss“, so Haßelmann. „Eine ambitionierte Freiwilligkeitsstrategie ist der richtige Weg, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.“

Die SPD sieht derzeit keine Chance für die Einführung des von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ins Spiel gebrachte gesellschaftliche Pflichtjahr. „Politik beginnt mit dem Betrachten der Wirklichkeit“, sagte Parlamentsgeschäftsführer Dirk Wiese der „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe). „Und bei aller Präferenz setzt die Einführung eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres eine Zweidrittelmehrheit im Deutschen Bundestag voraus.“

Diese sei jedoch „absehbar nicht erkennbar, so dass wir uns auf das jetzt Machbare für mehr Sicherheit fokussieren sollten“. Das sei ein freiwilliger Wehrdienst etwa „mit starken finanziellen Anreizen mit bis zu 2.300 Euro netto pro Monat“, sagte der SPD-Politiker.

Linken-Chef Jan van Aken hatte bereits am Morgen gegenüber den Sendern RTL und ntv einer Grundgesetzänderung für Pflichtdienste eine Absage erteilt. Die nötige Zweidrittelmehrheit im Bundestag könnte damit nur noch erreicht werden, wenn neben den Regierungsfraktionen von Union und SPD auch die AfD zustimmen würde.


Foto: Sozialverband Deutschland (SoVD) (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Merz telefoniert mit Israels Präsident über Waffenruhe in Gaza

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat am Montag mit dem Staatspräsidenten von Israel, Jitzchak Herzog, über die Friedensverhandlungen für Gaza telefoniert. Das teilte der Sprecher der Bundesregierung, Stefan Kornelius, mit.

Demnach verlieh der Bundeskanzler seiner Hoffnung Ausdruck, dass in den nächsten Tagen eine Einigung über die Befreiung der Geiseln und einen Waffenstillstand in Gaza gelingen könne. Nach fast zwei Jahren des Krieges sei die Zeit für Frieden gekommen.

Merz forderte, die Gespräche in Ägypten müssten nun eine schnelle Einigung bringen. Alle Geiseln, darunter deutsche Staatsangehörige, müssten umgehend freikommen, zitiert ihn Kornelius. Die Kämpfe müssten enden und die Hamas müsse die Waffen strecken.

„Vor dem zweiten Jahrestag des Terroranschlags vom 7. Oktober 2023 versicherte der Bundeskanzler Präsident Herzog und der israelischen Bevölkerung sein Mitgefühl und seine Solidarität“, erklärte der Regierungssprecher. Deutschland trete für die Existenz und die Sicherheit Israels ein. Dies gehöre zum „unveränderlichen Wesenskern“ deutsch-israelischer Beziehungen. Es sei Ausdruck bleibender historischer Verantwortung.

Der Bundeskanzler unterstrich, dass es in Deutschland keinen Raum für Antisemitismus geben dürfe. Die Bundesregierung werde alles in ihrer Macht Stehende tun, damit Juden in Deutschland sicher leben können.


Foto: Jitzchak Herzog und Friedrich Merz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Umfrage zeigt geringe Beliebtheit von Berlinern im Länder-Vergleich

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Einer Umfrage der Freien Universität Berlin (FU) zeigt, dass Bewohner keines Bundeslands so unbeliebt sind wie die Berliner. Das berichtet der „Tagesspiegel“ (Dienstagausgabe). In der Auswertung der Daten landen die Hauptstadtbewohner auf dem letzten Platz. Spitzenreiter im Beliebtheits-Ranking sind die Hamburger, gefolgt von den Schleswig-Holsteinern und Baden-Württembergern.

„Berlin wird mit dem Regierungssitz identifiziert und dem Klischee des `failed state`, in dem nicht einmal der Flughafen funktioniert“, erklärte der Stuttgarter Politikwissenschaftler Achim Hildebrandt die schlechten Werte der Hauptstadt. Hinzu komme eine „generelle Metropolen-Abneigung“.

Die Datenanalyse zeigt darüber hinaus ein deutliches Ost-West-Gefälle: Auf den hinteren Rängen sammeln sich überwiegend ostdeutsche Bundesländer. So landen etwa die Bewohner Sachsen-Anhalts auf dem vorletzten Platz, die von Sachsen auf dem drittletzten.

Die Umfrage messe Klischees und Projektionen, sagte Hildebrandt. „Man braucht ein Klischee im Kopf, um die Frage nach der Sympathie zu beantworten.“ Die Forscher der FU sprechen von einer Polarisierung „zwischen Menschen aus verschiedenen Regionen: Ost gegen West, Bayern gegen den Rest, Stadt gegen Land.“

Die Umfrage wurde im September 2024 im Rahmen des Forschungsprojekts „Does Near Equal Dear?“ am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der FU durchgeführt und wurde mit Mitteln des britischen „James Madison Charitable Trust“ gefördert. Die Wissenschaftler fragten 1.630 Teilnehmer zwischen 18 und 69 nach ihrer Sympathie für Bewohner aller Bundesländer.


Foto: Berliner Fernsehturm (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Klimaaktivisten dringen in CDU-Parteizentrale ein

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Klimaaktivisten der „Neuen Generation“ sind am Montag in das Konrad-Adenauer-Haus eingedrungen. Die Nachfolger der „Letzten Generation“ wollten sich offenbar während der CDU-Präsidiumssitzung an der Büste von Konrad Adenauer in der CDU-Parteizentrale festkleben, teilte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann mit.

„Es gab ein großes Plakat, was man an der Außenfassade versucht hat festzukleben“, so Linnemann. „Unterm Strich – ich habe gerade mit der Polizei gesprochen – gibt es den Verdacht der Sachbeschädigung, den Verdacht des Hausfriedensbruchs, und es wird geprüft ob auch Landfriedensbruch vorliegt.“ Es gebe eine „neue Dimension des Angriffs“, sagte er. Linnemann lobte den Einsatz eines Handwerkers und eines Technikers, die die Aktivisten gestoppt hätten.

Die „Neue Generation“ wirft der CDU auf Instagram vor, das Geld der Steuerzahler zum Fenster hinaus zu werfen. Die Partei halte an fossilen Subventionen und Steuererleichterungen für Überreiche fest, während diese Milliarden an anderer Stelle fehlten, so die Gruppierung. Auf Videos der Aktivisten ist zu sehen, wie einer von ihnen sich mit Kapuzenpullover und Aktenkoffer beim Einlass in das Gebäude als „privater Ermittler“ ausgab und später von der Polizei abgeführt wurde.


Foto: Klimaprotest (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Ehrenamtsstiftung kritisiert Vorstoß für Gesellschafts-Pflichtjahr

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) kritisiert den Vorstoß von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zur Einführung eines gesellschaftlichen Pflichtjahres.

„Das Ehrenamt zeichnet sich durch Freiwilligkeit aus“, sagte DSEE-Vorstand Jan Holze der „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe). „Demgemäß ist gegenüber einem sozialen Pflichtjahr die Stärkung der Strukturen des Ehrenamts vorzuziehen.“ Dazu gehörten auch der Ausbau und die Stärkung der Freiwilligendienste und der Bürokratieabbau für Ehrenamtliche.

Er sieht auch keinen Nutzen für einen möglichen Nachwuchs. Zwar würden mehr Menschen den Einsatzstellen zugeführt werden, diese „zeichnen sich durch die Verpflichtung jedoch durch Desinteresse und fehlende Motivation aus“, so Holze. „Dies bedeutet eine Mehrbelastung statt einer Entlastung für die Einsatzstellen.“

In den vergangenen Jahren habe das Engagement in der Bevölkerung kontinuierlich zugenommen. Der Hang gehe jedoch zu einem Kurzzeitengagement statt der Übernahme auf Dauer von Positionen in Leitungs- und Vorstandsfunktionen. „Diesen Malus wird aber auch ein soziales Pflichtjahr nicht beheben“, erklärte Holze.


Foto: THW-Mitarbeiterin (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dax am Mittag nur leicht im Plus – Frankreich im Fokus

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Montag nach einem spürbar schwachen Start in die Handelswoche am Mittag unter Schwankungen auf das Niveau vom Freitag zurückgekehrt. Gegen 12:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 24.388 Punkten berechnet, wenige Punkte über dem Schlussniveau vom Vortag.

An der Spitze der Kursliste notierten BMW und die Rückversicherer Münchener Rück und Hannover Rück. Ins Minus ging es dagegen unter anderem für die Papiere der BASF, Bayer und Infineon.

„Die Marktteilnehmer schauen zum Wochenstart auf eine stark ausgedünnte Tagesagenda und versuchen sich aus der Situation in Frankreich einen Reim zu machen“, kommentierte Marktanalyst Andreas Lipkow. „Der Rücktritt des Premierminister Lecornu sorgt insbesondere bei den europäischen Banken und Finanzwerten für Gewinnmitnahmen.“

Die Frage, wie Frankreich seine finanzielle Situation wieder in den Griff bekommen kann, werde bei den Investoren erneut gestellt. „Die Abstrahleffekte auf die anderen europäischen Finanzinstitute sind sehr groß und die Verunsicherung steigt“, erklärte Lipkow. „In der aktuell eher nachrichtenarmen Zeit wird dieser Aspekt stärker gewichtet.“

Die europäische Gemeinschaftswährung war derweil am Montagmittag schwächer: Ein Euro kostete 1,1657 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8579 Euro zu haben.

Der Goldpreis konnte deutlich profitieren, am Mittag wurden für eine Feinunze 3.940 US-Dollar gezahlt (+1,4 Prozent). Das entspricht einem Preis von 108,68 Euro pro Gramm.

Der Ölpreis stieg unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Montagmittag gegen 12 Uhr deutscher Zeit 65,69 US-Dollar, das waren 1,8 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Anzeigetafel in der Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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Medizinnobelpreis geht an drei Immunforscher

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Stockholm (dts Nachrichtenagentur) – Mary Brunkow, Fred Ramsdell und Shimon Sakaguchi erhalten für ihre Entdeckungen zur peripheren Immuntoleranz in diesem Jahr den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Das teilte das Karolinska-Institut am Montag in Stockholm mit.

Das Institut begründete seine Entscheidung damit, dass die Preisträger die Entwicklung medizinischer Behandlungen für Krebs und Autoimmunkrankheiten vorangetrieben haben. Die Forschung von Brunkow, Ramsdell und Sakaguchi könne auch zu erfolgreicheren Transplantationen führen, hieß es. „Ihre Entdeckungen haben entscheidend dazu beigetragen, dass wir verstehen, wie das Immunsystem funktioniert und warum wir nicht alle schwere Autoimmunerkrankungen entwickeln“, sagte Olle Kämpe, Vorsitzender des Nobelkomitees.

Sakaguchi hatte 1995 gezeigt, dass es eine bisher unbekannte Klasse von Immunzellen gibt, die den Körper vor Autoimmunkrankheiten schützen. Mary Brunkow und Fred Ramsdell entdeckten im Jahr 2001, dass ein spezifischer Mausstamm, der besonders anfällig für Autoimmunerkrankungen ist, eine Mutation in einem Gen hat. Sie zeigten auch, dass Mutationen in der menschlichen Entsprechung dieses Gens eine schwere Autoimmunerkrankung, Ipex, verursachen. Sakaguchi wies letztlich nach, dass dieses Gen die Entwicklung der Zellen steuert, die er 1995 identifizierte.

Die Bekanntgabe der Nobelpreisträger im Bereich Medizin läutet traditionell den Auftakt der Nobelpreis-Woche ein. Am Dienstag will die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften den Träger der Auszeichnung in dem Bereich Physik publik machen, am Mittwoch soll der Bereich Chemie und am Donnerstag der Literaturnobelpreis folgen. Der Träger des Friedensnobelpreises soll am Freitag in Oslo bekannt gegeben werden.

Der Nobelpreis gilt als die höchste Auszeichnung in den berücksichtigten Disziplinen und wird jedes Jahr an Alfred Nobels Todestag, dem 10. Dezember, verliehen. Der Friedensnobelpreis wird in Oslo übergeben, alle anderen Preise in Stockholm.


Foto: Bekanntgabe von Medizin-Nobelpreis am 06.10.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Fratzscher begrüßt Merz-Vorstoß für allgemeines Pflichtjahr

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat den Vorschlag von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zur Einführung eines gesellschaftlichen Pflichtjahres begrüßt. „Der Vorschlag des Bundeskanzlers für die Einführung eines gesellschaftlichen Pflichtjahrs für alle ist klug und ausgewogen“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe). „In Krisenzeiten wie diesen müssen alle Gesellschaftsgruppen Verantwortung übernehmen, insbesondere die starken Schultern müssen ihren Teil dazu beitragen.“

Fratzscher erklärte zugleich, dass nicht nur junge Menschen in der Pflicht stünden. Der Vorstoß müsse auch ein soziales Pflichtjahr für Rentner beinhalten. „Putin interessiert es nicht, wer mal vor 40 Jahren Wehrdienst abgeleistet hat, die Bedrohung besteht jetzt und erfordert eine überzeugende Antwort der gesamten Gesellschaft“, sagte der Ökonom.

In der ARD-Talkshow von Caren Miosga hatte sich Merz am Sonntag hinter die CDU-Forderung nach Einführung eines allgemeinen verpflichtenden Dienstjahrs für Männer und Frauen in Deutschland gestellt.


Foto: Marcel Fratzscher (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Frankreichs neuer Premierminister Lecornu tritt zurück

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Paris (dts Nachrichtenagentur) – Die dts Nachrichtenagentur in Halle (Saale) verbreitet soeben folgende Blitzmeldung aus Paris: Frankreichs neuer Premierminister Lecornu tritt zurück. Die Redaktion bearbeitet das Thema bereits.

Weitere Details werden in wenigen Momenten gesendet.

Foto/Quelle: dts

Debatte um Wehrpflicht läuft nach Merz-Interview wieder heiß

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Debatte um die Wehrpflicht läuft nach dem TV-Interview mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in der ARD-Sendung von Caren Miosga wieder wieder heiß. Merz hatte am Sonntagabend in der Sendung gesagt, er wolle es beim neuen Wehrdienstmodell zwar zunächst, wie im Koalitionsvertrag verabredet, mit Freiwilligkeit versuchen, aber dabei werde es vermutlich „nicht bleiben“. Außerdem forderte der Kanzler die Einführung eines gesellschaftlichen Pflichtjahres, für das es allerdings, ebenso wie für die Einbeziehung von Frauen in die Wehrpflicht, eine Grundgesetzänderung brauche.

Der Linken-Vorsitzende Jan van Aken hat diese Überlegungen am Montagmorgen kategorisch abgelehnt. Für den Linken-Politiker hängt die fehlende Bereitschaft zum Wehrdienst mit der Unzufriedenheit mit der Bundesregierung zusammen. Er könne verstehen, wenn junge Menschen nicht für ein Land kämpfen wollen, das nach ihrem Eindruck nicht für sie kämpft. „Ich glaube, solange er nicht Politik für die große Mehrheit der Menschen macht, kann er darauf verzichten“, sagte van Aken in der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv.

Somit stünde die Linke „auf keinen Fall“ für eine Grundgesetzänderung zur Verfügung, um den Wehrdienst an der Waffe auch für Frauen einzuführen. „Ich bin gegen Pflichtdienste“, betonte van Aken. Er habe noch ungute Erinnerungen an die Gewissenprüfung, der er sich unterziehen musste, um den Wehrdienst zu verweigern. „Das ist so entwürdigend, das will ich allen anderen Menschen ersparen.“

Im Bundestag kann die Regierungskoalition aus Union und SPD eine Zweidrittelmehrheit nur mithilfe der AfD, oder mit Grünen und Linken erreichen.


Foto: Friedrich Merz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts