Mittwoch, Juli 16, 2025
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Netzentgelte für Betriebe seit 2021 mancherorts verdoppelt

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Pronstorf (dts Nachrichtenagentur) – Für Unternehmen in Deutschland werden Netzentgelte immer mehr zur Last. Das zeigt eine Analyse des Dienstleisters Enportal, der Firmen beim Energieeinkauf berät, über die der „Spiegel“ berichtet.

Demnach sind die Stromnetzentgelte für den typischen Verbrauch eines mittelständischen Industriebetriebs seit 2021 stark gestiegen: in München zum Beispiel um 109 Prozent, in Frankfurt am Main um 98 Prozent, in Düsseldorf um 96 Prozent. Netzentgelte machen derzeit im Schnitt etwa 28 Prozent der Strompreise aus, unterscheiden sich aber regional.

Ein Grund des Anstiegs sind Milliardeninvestitionen in den Netzausbau, die über Entgelte refinanziert werden. Hinzu kommen die Kosten von Netzengpässen, wenn Netzbetreiber etwa Windräder in Norddeutschland zeitweise gegen Entschädigung drosseln und Kraftwerke im Süden einspringen müssen.

Union und SPD planen nun laut Koalitionsvertrag, Stromnetzentgelte „dauerhaft zu deckeln“, um Unternehmen und Haushalte zu entlasten. Keine Aussicht auf Entlastung besteht bei Gasnetzentgelten. Diese sind laut Enportal für einen mittelständischen Industriebetrieb etwa in Dresden seit 2021 um 154 Prozent gestiegen, in München um 73 Prozent. Das liegt unter anderem an klimafreundlicheren Alternativen und der schwachen Konjunktur: Die Betreiber legen die Kosten tendenziell auf immer weniger Gasverbraucher und einen zurückgehenden Bedarf um.


Foto: Strommast (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Euroraum-Inflationsrate im April bei 2,2 Prozent

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Luxemburg (dts Nachrichtenagentur) – Die Inflationsrate im Euroraum liegt im April 2025 voraussichtlich bei 2,2 Prozent. Das teilte die EU-Statistikbehörde Eurostat am Freitag mit.

Die dts Nachrichtenagentur sendet in Kürze weitere Details.

Foto/Quelle: dts

Pressefreiheit: Deutschland rutscht in RSF-Ranking aus Top 10

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Paris (dts Nachrichtenagentur) – Deutschland rangiert in der weltweiten Rangliste der Pressefreiheit nicht mehr in der Top 10. Weltweit befindet sie sich auf einem historischen Tiefstand.

Wie die Menschenrechtsorganisation „Reporter ohne Grenzen“ (RSF) am Freitag mitteilte, liegt Deutschland mittlerweile nur noch auf dem elften Platz. Zur Begründung hieß es, das Arbeitsumfeld für deutsche Medienschaffende sei „zunehmend feindlich“.

Journalisten – gerade wenn sie sich mit rechtsextremen Milieus und Parteien wie der AfD beschäftigten – würden immer häufiger bedroht und beleidigt. Außerdem gebe es in zahlreichen Fällen unverhältnismäßig hohe Hürden bei der Berichterstattung zum Nahostkonflikt.

Weitere alarmierende Entwicklungen betreffen laut RSF die wirtschaftliche Situation für Medienhäuser. Diese habe sich in den vergangenen Jahren spürbar verschlechtert: Der Rückgang klassischer Einnahmequellen, insbesondere im Printbereich, treffe vor allem Lokal- und Regionalzeitungen. Deren Zahl nehme seit der Wiedervereinigung stetig ab. Inzwischen gälten fast die Hälfte aller Landkreise als Einzeitungskreise.

Gleichzeitig dominierten große US-Plattformen wie Google, Facebook und Instagram den digitalen Werbemarkt. Sie bänden einen Großteil der Einnahmen und der Aufmerksamkeit, vor allem in jüngeren Zielgruppen, die Informationen zunehmend kostenfrei über Soziale Medien konsumierten. Auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk gerate unter politischen und finanziellen Druck: Die geplante Beitragserhöhung wurde bis 2027 ausgesetzt, ein Sparkurs drohe besonders Kultur- und Regionalprogramme zu treffen.

Um der negativen Entwicklung entgegenzuwirken, fordert RSF eine steuerliche Förderung für gemeinnützigen Journalismus, eine plattformunabhängige Unterstützung für Medien sowie eine Reform des Medienkonzentrationsrechts. Zudem müssten Journalisten und Reporter besser vor Übergriffen geschützt werden, insbesondere am Rande von Kundgebungen oder bei investigativen Recherchen.

Auch brauche es einen wirksameren Schutz vor Einschüchterungsklagen (sogenannten SLAPPs). „Bei der Umsetzung der EU-Anti-SLAPP-Richtlinie brauchen Betroffene nicht nur verbesserte rechtliche Rahmenbedingungen, sondern auch einfachen Zugang zu Beratung und Unterstützung“, so „Reporter ohne Grenzen“.


Foto: Hauptstadtjournalisten (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Frei warnt Union und SPD vor gegenseitigem Profilieren

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der designierte Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) will aufkommende Konflikte zwischen Union und SPD in der neuen Bundesregierung frühzeitig entschärfen.

„Ich sehe meine Aufgabe darin, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu lösen, bevor sie sich zu etwas Größerem auftürmen“, sagte er dem „Spiegel“. Mit Union und SPD koalierten zwei Parteien miteinander, die bis zum 23. Februar noch Wahlkampf gegeneinander geführt haben. „Uns muss nun klar sein, dass wir nur gemeinsam erfolgreich sein können“, fügte Frei hinzu. „Das heißt: Sich gegeneinander zu profilieren, wird nicht funktionieren.“

Union und SPD hätten im Koalitionsvertrag mit der SPD regelmäßige Treffen im Koalitionsausschuss vereinbart, „unabhängig davon, ob gerade große Probleme zur Lösung anstehen“. Das trage zu guten zwischenmenschlichen Beziehungen bei, sagte Frei. „Dann braucht es – anders als bei der Ampel – auch keine 30-stündigen Marathonsitzungen, um den Problemberg wieder abzutragen.“

Das Amt des Kanzleramtsministers werde daran gemessen, wie erfolgreich die Regierung als Ganzes zusammenarbeitet. „Das Kerngeschäft ist das Funktionieren der Koalition“, sagte Frei. Die Koalition müsse „mehr sein als der kleinste gemeinsame Nenner von Union und SPD“ und einen Mehrwert für das Land erreichen. Bei der Reform der Sozialsysteme etwa habe die „Koalition ein gemeinsames Verständnis davon, dass wir unter dem enormen Druck des demografischen Wandels unserer Gesellschaft stehen“. Der Themenkomplex ist im Koalitionsvertrag nicht im Detail geregelt. Hier müsse das Regierungsbündnis aus Union und SPD „eine Lösung finden, die alle Generationen mit einbezieht. Und das werden wir tun – ohne den Zeitdruck der Koalitionsverhandlungen“, kündigte Frei an.


Foto: Thorsten Frei am 28.04.2025, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Politbarometer: Union legt leicht zu – AfD büßt ein

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nachdem mittlerweile alle beteiligten Parteien dem schwarz-roten Koalitionsvertrag zugestimmt haben, kann die Union im aktuellen ZDF-Politbarometer wieder leicht zulegen.

In der Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen kommen CDU und CSU auf 27 Prozent (+1). Die AfD büßt dagegen einen Punkt auf 23 Prozent ein. Auch die Grünen geben einen Punkt ab und kommen nur noch auf elf Prozent.

SPD (15 Prozent), Linke (10 Prozent), BSW (3 Prozent) und FDP (4 Prozent) bleiben unverändert. Für eine der sonstigen Parteien würden sich sieben Prozent entscheiden (+1).

Trotz des leichten Zuwachses bei der Union sinkt die Vorfreude auf die neue Koalition. Nur noch 48 Prozent fänden es gut, wenn es tatsächlich zu dem neuen Bündnis kommt. Anfang April waren es immerhin noch 55 Prozent.

Noch schlechter sieht es für den designierten Kanzler Friedrich Merz (CDU) aus: Nur etwas mehr als jeder Dritte (38 Prozent) findet ihn als Bundeskanzler eher gut, 56 Prozent dagegen eher schlecht. Besonders hoch ist die Ablehnung bei den Anhängern der Linken (87 Prozent), der AfD (85 Prozent) und des BSW (83 Prozent).

Als drängendstes Problem sehen die Befragten die wirtschaftliche Lage. 45 Prozent finden, die nächste Bundesregierung soll sich vorrangig um die Wirtschaft kümmern, dahinter folgt mit 21 Prozent Soziales. Deutlich dahinter kommen erst Themen wie Asyl (12 Prozent), Verteidigung (10 Prozent) und Klimaschutz (10 Prozent).


Foto: Friedrich Merz am 28.04.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Streaming: Denalane beobachtet veränderten Aufbau von Songs

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Joy Denalane und Max Herre haben einen Einfluss von Streamingdiensten auf die eigene Musik beobachtet. „Streaming verändert die Song-Längen und auch, wie Songs aufgebaut sind“, sagte Joy Denalane der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitagausgabe).

Sie überlege sich, ob sie noch einen C-Teil brauche oder ob der Song mit zwei Strophen und zwei Refrains erzählt sei. Mit den digitalen Medien hätten sich auch ihre eigenen Hörgewohnheiten verändert, erklärte die Soul-Sängerin. „Gleichzeitig lasse ich mich nicht davon bestimmen. Wenn mein Gefühl einen C-Teil verlangt, dann schreibe ich einen.“

Denalanes Partner Max Herre nimmt den digitalen Wandel vor allem bei Live-Auftritten wahr. Der größte Unterschied seiner Jugend zur Gegenwart ist für den Rapper, dass die Leute im Konzert keine Handys rausgeholt haben. „Das Feedback kriegen wir von jungen Leuten. Die sagen: `Eure Konzerte sind ja der Hammer – gar keine Handys draußen.`“ Dass seine Fans nur selten die Handy-Kamera nutzen, hält Herre für eine Altersfrage. „In unserer Generation ist dieser Reflex nicht da. Der Gedanke, dass man jeden Augenblick noch mal verwerten möchte, haben eher die Digital Natives.“

Die Allgegenwart von Handys habe auch die Freundschaftskultur verändert, sagte der Musiker. „Wir haben uns damals anders vernetzt. Wir haben uns andere Räume geschaffen. Wir waren viel draußen, sehr kontaktfreudig und haben in der echten Welt Verbindungen gesucht“, erinnerte sich Herre. „Ich bin in Stuttgart groß geworden. Die Innenstadt ist nicht groß. Man ist einfach ohne Verabredung raus und hat zwei, drei Plätze abgelaufen. Es war immer jemand da und dann saß man da automatisch zusammen.“


Foto: Joy Denalane und Max Herre (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Dobrindt kündigt stärkere Kontrollen an Grenzen an

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der designierte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat eine Ausweitung der Grenzkontrollen angekündigt. „Es wird sofort Entscheidungen geben“, sagte Dobrindt der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitagsausgabe). „Es werden keine Grenzen geschlossen, aber sie werden stärker kontrolliert.“

Dobrindt signalisiert zudem, dass er bereits vor der Amtsübernahme aktiv werden will, um rasch handeln zu können. „Unser Ziel ist es, auch europäisch mehr zu erreichen. Ich führe dazu bereits Gespräche mit europäischen Partnern“, sagte er.

Die bereits beschlossene Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems hält er für unzureichend. „GEAS geht in die richtige Richtung, ist aber zu langsam“, sagte er. „Wir wollen zusätzlich etwas erreichen.“

Der CSU-Politiker hofft, mit einem Umsteuern an der Grenze die gesellschaftliche Spaltung zu überwinden. „Wir haben eine starke Polarisierung im Land“, sagte Dobrindt. „Die müssen wir reduzieren. Das gelingt nur, wenn wir die illegale Migration in den Griff kriegen.“

Die Voraussetzungen für ein Umsteuern in der Migrationspolitik sind laut Dobrindt in der neuen schwarz-roten Regierung besser als während der letzten großen Koalition. „Der Unterschied zur letzten Groko ist: Es gibt dafür mehr Unterstützung aus dem Kanzleramt“, sagte der CSU-Politiker.

Beim politischen Gegner allerdings wachsen die Zweifel am Migrationskurs der Union. „Alexander Dobrindt hat eine fast unlösbare Aufgabe“, sagte Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann der SZ mit Blick auf die von Merz geforderten Zurückweisungen von Asylsuchenden an den Grenzen. „Sein Start erinnert sehr an den unerfüllbaren Auftrag, den er als Verkehrsminister hatte: die rechtswidrige Pkw-Maut einzuführen. Damals ist er mit dem CSU-Prestigeprojekt maximal gescheitert.“

Nun müsse er die europarechtswidrigen Vorstellungen von Friedrich Merz umsetzen. „Ich bin gespannt, wie lange es diesmal dauert, bis das von Gerichten kassiert wird“, sagte die Grünen-Politikerin.

Die Begriffe „illegalen Migration“, „irreguläre Migration“ und „undokumentierte Migration“ werden häufig synonym verwendet. Der Großteil der Asylsuchenden, die nach Deutschland kommen, gilt zunächst als „illegal eingereist“, da sie Asylanträge nicht vor ihrer Einreise stellen können. In Deutschland können sie allerdings das Grundrecht auf Asyl oder die Garantien der Genfer Flüchtlingskonvention wahrnehmen und legal ein Asylgesuch stellen. Werden die Anträge genehmigt, gelten die Flüchtlinge als regulär aufhältig.


Foto: Alexander Dobrindt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Frei setzt zunächst auf verschärfte Grenzkontrollen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der designierte Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) hat angekündigt, dass die neue Bundesregierung aus CDU, CSU und SPD zusätzliche Bundespolizisten an die deutschen Außengrenzen schicken will. „Wir werden die Grenzkontrollen intensivieren und diejenigen zurückweisen, die kein Recht auf Einreise nach Deutschland haben“, sagte Frei dem „Spiegel“. Die Verstärkung der Bundespolizei an den Grenzen sei ein wesentlicher Punkt. „Er wirkt kurzfristig.“

Mittelfristig müsse Europa noch einmal einen neuen Anlauf nehmen, Migration für den Kontinent insgesamt so zu regeln, „dass wir einerseits unserer humanitären Verantwortung gerecht werden und andererseits die Überforderung unserer Gesellschaften verhindern“. Frei sprach sich dafür aus, die in der EU vereinbarte Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems zu überarbeiten, wie es auch andere europäische Staaten wollen.

Die neue Bundesregierung werde sich dafür einsetzen, dass „wir gemeinsam mit unseren europäischen Partnern Asylverfahren auch außerhalb der EU abwickeln können, etwa in Staaten in Afrika, die als sichere Drittländer eingestuft sind“. Auch müssten „Möglichkeiten für eine leichtere Rückführung auch in Drittstaaten außerhalb der EU“ geschaffen werden.

Bei den von der Ampelregierung aufgelegten Aufnahmeprogrammen kündigte er Einzelfallprüfungen an. Derzeit warten etwa 2.600 Menschen aus Afghanistan mit Aufnahmezusagen auf Entscheidungen in ihren Visaverfahren. „Bestimmte Zusagen können nach unserer Rechtsordnung auch widerrufen werden, wenn die Voraussetzungen vorliegen“, sagte Frei. „Deswegen werden wir uns alle Einzelfälle anschauen müssen, um sie beurteilen zu können.“ Die neue Bundesregierung werde tun, „was rechtsstaatlich möglich und geboten ist, aber nichts darüber hinaus“.

Der Großteil der Asylsuchenden, die nach Deutschland kommen, gilt zunächst als „illegal eingereist“, da sie Asylanträge nicht vor ihrer Einreise stellen können. In Deutschland können sie allerdings das Grundrecht auf Asyl beziehungsweise die Garantien der Genfer Flüchtlingskonvention wahrnehmen und legal ein Asylgesuch stellen. Werden die Anträge genehmigt, gelten die Flüchtlinge als regulär aufhältig.


Foto: Thorsten Frei am 28.04.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Mindestlohn-Erhöhung: Ökonom fürchtet Zunahme von Schwarzarbeit

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Schwarzarbeit könnte durch die Erhöhung des Mindestlohns in Deutschland weiter zulegen. „Wenn der Mindestlohn tatsächlich auf 15 Euro steigt, dann steigt die Schwarzarbeit um 3 bis 5 Milliarden Euro, insbesondere in Ostdeutschland“, sagte Friedrich Schneider, Schwarzarbeitsexperte und emeritierter Ökonomieprofessor der Johannes Kepler Universität Linz, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).

Viele Betriebe würden es sich nicht mehr leisten können, diesen hohen Mindestlohn zu bezahlen. Sie würden versucht sein, Mitarbeitende zu geringeren Sätzen schwarz zu beschäftigen. Für 2025 beziffert Schneider den Wert, der durch Schwarzarbeit erzielt wird, in Deutschland auf 511 Milliarden Euro – dies entspricht etwa 11,5 Prozent des zu erwartenden Bruttoinlandproduktes. „In 2025 werden circa 6 bis 8 Millionen Menschen stundenweise schwarzarbeiten.“

Schwarzarbeit sollte vor allem am Bau bekämpft werden, fordert Dominik Enste, Wirtschaftswissenschaftler vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW). „Die Maßnahmen sollte sich gegen die Wirtschaftskriminalität richten, die im großen Stil stattfindet – auf Großbaustellen, mit systematischer Ausbeutung und auf die Bekämpfung der Steuerhinterziehung“, sagte der Wirtschaftswissenschaftler. Geltenden Regeln müssten systematisch verfolgt und durchgesetzt werden.

Die Industriegewerkschaft IG BAU fordert vor allem mehr Kontrollen. „Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit muss erheblich ausgeweitet werden“, sagte der Bundesvorsitzende der IG BAU, Robert Feiger, den Zeitungen. Die Gewerkschaft forderte schon vor zwei Jahren eine Verdoppelung des Zollpersonals auf 16.000 Beschäftigte. „Neuere Zahlen liegen leider nicht vor, wir wissen aber, dass es bislang zu keiner nennenswerten Aufstockung kam“, so Feiger. „Nur so kann man das Problem ernsthaft angehen, um der Schwarzarbeit und dem Mindestlohnbetrug an den Kragen zu gehen.“


Foto: Euromünzen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Wieder Gewalt bei 1.-Mai-Demo in Berlin

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bei den linken Demos zum 1. Mai hat es in Berlin wieder Gewalt gegeben. Am Ende der schon traditionellen „Revolutionären 1.-Mai-Demo“ in Neukölln und Kreuzberg wurde mindestens ein Teilnehmer gezielt festgenommen, dieser soll vorher eine Flasche auf Polizisten geworfen haben, wodurch nach Angaben der Beamten eine Einsatzkraft verletzt wurde.

Insgesamt waren über 20.000 Menschen bei der Demo. Die Teilnehmer protestierten für ein breites Spektrum an Themen, so wurde wie in allen Jahren der Kapitalismus und das „System“ kritisiert, insbesondere in diesem Jahr auch der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz. Außerdem waren wieder zahlreiche Palästinenser-Flaggen zu sehen, damit wurde das israelische Vorgehen im Gazastreifen kritisiert.

Im Görlitzer Park kamen nach einen sehr zaghafte Beginn bis zum späten Nachmittag dann doch noch über tausende Menschen zusammen, um mit einem „Rave“ gegen den geplanten Zaun zu demonstrieren.

Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sprach von einem zunächst „sehr friedlichen 1. Mai“. In früheren Jahren gab es allerdings auch in der Nacht zum 2. Mai noch Scharmützel zwischen Linken und der Polizei. Insgesamt aber hat die Gewalt zum Tag der Arbeit in Berlin über die Jahrzehnte abgenommen.


Foto: Revolutionäre 1.-Mai-Demo am 01.05.2025, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts