Dienstag, Mai 13, 2025
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Hofreiter warnt vor Ukraine-Kapitulation

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Wegen der außenpolitischen Kehrtwende der US-Regierung warnt der Vorsitzende des Europa-Ausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter (Grüne), vor einem größeren Krieg in Europa. „Wenn die Ukraine kapitulieren muss, unter dem Druck von Russland und den USA, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis die russische Armee das nächste europäische Land angreift“, sagte Hofreiter den Sendern RTL und ntv.

Deutschland müsse daher sofort seine Verteidigungsausgaben und seine Unterstützung für die Ukraine drastisch ausbauen. „Es geht jetzt darum, unseren Frieden zu erhalten und die Kapitulation der Ukraine abzuwenden.“ Wenn es so weitergehe, gefährde die russische Armee bald auch Deutschland. „Und deshalb: Jetzt handeln, jetzt Stärke zeigen.“

Hofreiter forderte, die Schuldenbremse sofort auszusetzen. „Wir müssen endlich für unsere Sicherheit, für unseren Frieden selbst sorgen – und dafür müssen wir viele, viele Milliarden investieren.“ Man lebe in so bedrohlichen Zeiten wie seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr, habe also eine Notlage.

In Europa brauche es einen Verteidigungsfonds von 500 Milliarden Euro und schnelle Hilfen von 100 Milliarden Euro für die Ukraine – dann könne sie auch ohne US-Unterstützung den Krieg noch gewinnen. „Wenn wir uns richtig entscheiden und ein Sofortpaket auflegen, weltweit Waffen einkaufen für die Ukraine, dann ist es möglich.“ Die russische Armee sei viel schwächer, als man dies häufig annehme. „Warum Russland so stark erscheint, ist, weil wir so schwach und unentschieden sind.“

Hofreiter forderte zudem eine Entschuldigung von Kanzler Scholz und der Linkspartei für ihre Ukraine-Politik. Scholz sei durch sein Handeln, die Linke durch ihre Forderungen mitverantwortlich dafür, dass der Frieden in Deutschland so sehr gefährdet sei wie noch nie.


Foto: Anton Hofreiter (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Dax startet leicht im Plus – Inflationssorgen auch in Europa

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Der Dax ist am Donnerstag mit leichten Gewinnen in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 22.470 Punkten berechnet, 0,2 Prozent über dem Schlussniveau vom Vortag. An der Spitze der Kursliste rangierten Siemens Energy, Infineon und Vonovia, am Ende Rheinmetall, Mercedes-Benz und Airbus.

„Eine Mischung aus Inflations- und Höhenangst hat den Dax ins Taumeln gebracht“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets, mit Blick auf die kräftigen Verluste am Vortag. „Der Markt erlebte gestern seit langem mal wieder eine Verkaufswelle, die wie ein bereinigendes Gewitter über das Börsenparkett hinwegrollte.“ Steil steigende Kurse, wie man sie in den vergangenen Tagen beobachten konnte, böten Anlegern auf dem Rückweg nach unten wenig Halt.

„Der Auslöser für diese Gewinnmitnahmen könnten die Worte von EZB-Direktorin Isabel Schnabel gewesen sein, bald aufgrund der anhaltend hohen Inflation über ein Ende der Leitzinssenkungen nachzudenken“, so Stanzl. Zudem hätten die in Großbritannien gemeldeten, höheren Inflationsdaten für Unruhe gesorgt. „Sie verliehen den Worten Schnabels zusätzliches Gewicht.“

„Die Intensität der Verkäufe resultierte jedoch letztlich aus den Stopps, die ausgelöst wurden, als Anleger, die auf hohen Gewinnen saßen, die Reißleine zogen“, so der Marktexperte. „In Bullenmärkten können Korrekturen zu den stärksten Kursverlusten in kürzester Zeit führen, wobei sich der Unterschied zu einem Bärenmarkt darin zeigt, dass die Kurse nach einem bereinigenden Ausverkauf wieder steigen und neue Höchststände erreichen.“ Nun richte sich der Blick darauf, ob die technische Marke von 22.179 Punkten im Monatsverlauf verteidigt werden könne.

Anleger könnten nun in eine Phase übergehen, in der nicht mehr ausschließlich auf optimistische Nachrichten gesetzt werde, sondern vermehrt kritische Fragen aufkommen: „Wie wirken sich Trumps Strafzölle auf das Wachstum aus? Was passiert, wenn nach den Wahlen keine Koalition zustande kommt? Und welche Folgen hat es für die transatlantischen Beziehungen, wenn Trump nun auf Putin zugeht?“ Die Gründe für Verkäufe seien vielfältig – eine Abkühlung aber sei „längst überfällig“ gewesen, sagte Stanzl.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Donnerstagmorgen etwas stärker: Ein Euro kostete 1,0437 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9581 Euro zu haben.

Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 76,23 US-Dollar; das waren 19 Cent oder 0,3 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.


Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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Erzeugerpreise im Januar gestiegen

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland sind im Januar 2025 um 0,5 Prozent höher als im Vorjahresmonat gewesen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mitteilte, sanken die Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent. Im Dezember hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei +0,8 Prozent gelegen.

Hauptursächlich für den Anstieg der Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat waren im Januar die Preissteigerungen bei den Verbrauchsgütern. Auch Investitionsgüter und Gebrauchsgüter waren teurer als im Vorjahresmonat, während Energie und Vorleistungsgüter billiger waren. Ohne Berücksichtigung von Energie stiegen die Erzeugerpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat im Januar um 1,2 Prozent, gegenüber Dezember stiegen sie um 0,3 Prozent.

Energie war im Januar um 1,0 Prozent billiger als im Vorjahresmonat. Gegenüber Dezember fielen die Energiepreise um 0,9 Prozent. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei Energie hatten die Preisrückgänge bei elektrischem Strom. Über alle Abnehmergruppen betrachtet fielen die Strompreise gegenüber Januar 2024 um 1,8 Prozent (-2,5 Prozent gegenüber Dezember).

Erdgas in der Verteilung kostete über alle Abnehmergruppen hinweg 1,9 Prozent weniger als im Januar 2024. Gegenüber dem Vormonat sanken die Gaspreise um 2,8 Prozent. Fernwärme kostete 1,5 Prozent weniger als im Januar 2024 (-1,5 Prozent gegenüber Dezember).

Teurer als im Vorjahresmonat waren hingegen Mineralölerzeugnisse, die Preise stiegen gegenüber Januar 2024 um 0,7 Prozent, gegenüber Dezember 2024 nahmen sie um 4,4 Prozent zu. Leichtes Heizöl kostete 1,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (+10,1 Prozent gegenüber Dezember). Die Preise für Kraftstoffe waren 0,5 Prozent teurer (+5,6 Prozent gegenüber Dezember).

Verbrauchsgüter waren um 3,0 Prozent teurer als im Januar 2024 (+0,5 Prozent gegenüber Dezember 2024), so die Statistiker weiter. Nahrungsmittel kosteten 3,5 Prozent mehr als im Januar 2024. Deutlich teurer im Vergleich zum Vorjahresmonat waren Butter mit +39,8 Prozent (-0,3 Prozent gegenüber Dezember) und Süßwaren mit +24,0 Prozent (+1,2 Prozent gegenüber Dezember). Rindfleisch kostete 18,0 Prozent mehr als im Januar 2024 (+2,3 Prozent gegenüber Dezember). Billiger als im Vorjahresmonat waren dagegen insbesondere Zucker (-33,8 Prozent), Schweinefleisch (-8,8 Prozent) und Getreidemehl (-4,1 Prozent). Gebrauchsgüter waren im Januar 2025 um 1,1 Prozent teurer als ein Jahr zuvor (+0,4 Prozent gegenüber Dezember).

Die Preise für Investitionsgüter waren im Januar um 1,9 Prozent höher als im Vorjahresmonat (+0,8 Prozent gegenüber Dezember). Maschinen kosteten 1,9 Prozent mehr als im Januar 2024. Die Preise für Kraftwagen und Kraftwagenteile stiegen um 1,4 Prozent gegenüber Januar 2024. Die Preise für Vorleistungsgüter waren um 0,1 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vormonat blieben sie unverändert .

Glas und Glaswaren waren 4,8 Prozent günstiger als im Vorjahresmonat, insbesondere Flachglas war 16,4 Prozent billiger als im Januar 2024. Futtermittel für Nutztiere waren 1,3 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. Die Preise für chemische Grundstoffe blieben gegenüber dem Vorjahresmonat unverändert.

Preissteigerungen gegenüber Januar 2024 gab es unter anderem bei Natursteinen, Kies, Sand, Ton und Kaolin (+3,4 Prozent), Gipserzeugnissen für den Bau (+4,6 Prozent), elektrischen Transformatoren (+2,3 Prozent) sowie bei Kabeln und elektrischem Installationsmaterial (+1,0 Prozent).

Holz sowie Holz- und Korkwaren kosteten 2,5 Prozent mehr als im Januar 2024. Nadelschnittholz war 11,4 Prozent teurer. Dagegen war Laubschnittholz 5,7 Prozent günstiger als im Vorjahresmonat. Die Preise für Spanplatten waren gegenüber dem Vorjahresmonat 1,1 Prozent niedriger.

Die Preise für Metalle stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,1 Prozent, gegenüber dem Vormonat fielen sie dagegen um 0,1 Prozent. Die Preise für Kupfer und Halbzeug daraus lagen mit +9,4 Prozent deutlich über denen des Vorjahresmonats. Dagegen waren Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen 8,9 Prozent billiger als im Januar 2024. Die Preise für Betonstahl sanken im Vorjahresvergleich um 2,6 Prozent.


Foto: Stahlproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Union will Wehrpflicht und Bundeswehrgröße zur Priorität machen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach den jüngsten Verwerfungen im transatlantischen Verhältnis wollen CDU und CSU bei einer Regierungsübernahme verstärkt auf die Einführung der aufwachsenden Wehrpflicht aus ihrem Wahlprogramm dringen.

„Die Wehrpflicht ist einer der Punkte, die wir als Union in Koalitionsverhandlungen einbringen werden“, sagte Unionsfraktionsvize Johann Wadephul dem „Tagesspiegel“. Spätestens die Münchner Sicherheitskonferenz habe gezeigt, dass die Personalfrage eine Priorität der neuen Regierung sein müsse. Vor dem Hintergrund, dass die Bundeswehr zuletzt geschrumpft statt gewachsen ist, wollen die Christdemokraten Wadephul zufolge „auf dem vorliegenden Modell von Minister Pistorius mit verpflichtenden Fragebögen zur Wehrerfassung aufbauen“. Sie „glauben aber, darüber noch hinausgehen zu müssen“.

Auch der frühere Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels (SPD) sagte der Zeitung, eine neue Regierung käme nun „nicht mehr an einer Pflicht vorbei, wenn Freiwilligkeit allein zur Bedarfsdeckung nicht ausreicht“. Die Bundeswehr sei schon gemessen an den bisherigen Zusagen an die Nato zu klein, „für ein Europa mit weniger amerikanischen Soldaten aber erst recht“, so Bartels weiter.

Die Sozialdemokraten als möglicher Koalitionspartner der Union signalisieren in diesem Punkt Gesprächsbereitschaft: „Wir setzen auf das Modell von Boris Pistorius zur Stärkung der Reserve“, sagte der SPD-Verteidigungsexperte Falko Droßmann dem „Tagesspiegel“, „versperren uns aber auch nicht weiterer, klug abgewogener Schritte, wenn sie angesichts der internationalen Lage notwendig sein sollten.“


Foto: Bundeswehrsoldaten fahren Bahn (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Jeder Vierte sorgt neben gesetzlicher Rente nicht fürs Alter vor

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Gut jeder vierte Erwachsene in Deutschland trifft keinerlei Vorsorge fürs Alter neben der gesetzlichen Rente. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Infoportals Finanztip, über welche die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet.

Demnach gaben 27 Prozent der Menschen im Erwerbsalter an, nur in die gesetzliche Rente einzuzahlen. Und wer privat vorsorgt, tut dies in den häufigsten Fällen mit einem Tages- oder Festgeldkonto, also Anlageformen, die meist nur wenig Rendite bringen. Mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland (57 Prozent) macht sich zudem „große Sorgen“ oder „eher Sorgen“, dass sie von Altersarmut betroffen sein könnten. Nur ein Viertel sieht dem Lebensstandard im Alter demnach mit „überhaupt keinen“ oder „eher keinen“ Sorgen entgegen.

Das Niveau der Renten in Deutschland sinkt seit Jahren, private Vorsorge mit der sogenannten Riester-Rente sollte dies ausgleichen. Das Modell ist jedoch gerade unter Geringverdienern wenig verbreitet, es gilt als gescheitert. Derzeit werben die Parteien für verschiedene Reformmodelle.

„Man sollte definitiv handeln und nicht auf politische Reformen warten, die können Jahre dauern“, sagte Saidi Sulilatu, Chefredakteur und Geschäftsführer von Finanztip, der SZ. Finanztip hat Empfehlungen erarbeitet, wie sich mit wenig Aufwand und mithilfe von Faustregeln gut fürs Alter vorsorgen lässt – und dafür 900 Varianten gerechnet. Je nach Alter und Einkommen sollen Interessenten so eine monatliche Rate zur Altersvorsorge bestimmen können.


Foto: Strand (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Hochschulrektoren drängen auf Bürokratieabbau und Sanierungen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Walter Rosenthal, dringt kurz vor der Wahl auf einen Abbau von Bürokratie für Universitäten sowie auf Sanierungen.

„Hochschulen sind durch einige komplexe wie kleinteilige Verwaltungsbestimmungen und Dokumentationspflichten massiv belastet“, sagte Rosenthal den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Donnerstagausgaben). „Eine große deutsche Universität zum Beispiel muss jährlich 130 unterschiedlichste Berichte an verschiedene Behörden und Ministerien auf Bundes- und Landesebene liefern, was enorme Ressourcen bindet.“

Des Weiteren dringt Rosenthal auf eine stärkere finanzielle Unterstützung der Hochschulen durch den Bund. „Seit der Föderalismusreform 2006 tragen die Länder die Kosten dafür allein – oder eben nicht, weil zu wenig geschieht“, sagte er.

„Der Sanierungsstau wird auf 74 bis 140 Milliarden Euro geschätzt. Lehr-, Forschungs- und Verwaltungsgebäude sind teils geschlossen, weil Deckenverkleidungen herabstürzen oder andere Gefahren bestehen. Der Bund kann und muss hier gezielt helfen“, so Rosenthal.

Der HRK-Präsident will zudem eine Reform der Forschungsförderung und fordert eine Bündelung der Kompetenzen in einem Ministerium. „Derzeit verteilen verschiedene Bundesministerien die Mittel für Wissenschaft und Innovation, was zu großen Ineffizienzen führt“, sagte er. „Wir brauchen eine abgestimmte, strategische Steuerung – denn Wissenschaft und Innovation gehören zusammen.“


Foto: Technische Universität Berlin (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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ADAC spricht sich gegen Verkauf von Verkehrswegen an Investoren aus

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München (dts Nachrichtenagentur) – Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) hat sich gegen den Verkauf von deutscher Verkehrsinfrastruktur an private Investoren ausgesprochen. „Verkehrswege sind Teil der Daseinsvorsorge und müssen im Eigentum der öffentlichen Hand bleiben“, sagte ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). Deutschland brauche eine nachhaltige Infrastrukturpolitik, die alle Verkehrsträger berücksichtige und pragmatische Lösungen für die steigenden Verkehrsströme finde.

Die Union hatte sich zuletzt generell dafür offen gezeigt, private Geldgeber zu gewinnen, um bei der Sanierung von Straßen und Brücken in Deutschland schneller voranzukommen. Man werde auf „starke Anreize für private Investoren“ setzen, heißt es dazu im Wahlprogramm. Von einem konkreten Plan, Verkehrsinfrastruktur zu verkaufen, ist dabei zunächst nicht die Rede.

Nötig sei laut ADAC aber eine gesicherte, mehrjährige Infrastrukturfinanzierung. „Der große Investitionsstau im Autobahn- und Schienennetz wird in diesem Jahr noch zusätzlich durch den fehlenden Bundeshaushalt verschärft, sodass neue Vorhaben nicht begonnen werden können“, sagte Hillebrand weiter. Dies zeige, wie wichtig mehrjährige Investitionssicherheit für die Bundesverkehrswege sei, die unabhängiger von der jährlichen Haushaltsgesetzgebung werde.

Der ADAC-Verkehrspräsident sprach sich auch dafür aus, die Einnahmen aus den Straßennutzungsgebühren für Lastkraftwagen gezielter einzusetzen. Eine Zweckbindung des Infrastrukturanteils der Lkw-Maut für Fernstraßen sei dafür eine sinnvolle Basis, befand Hillebrand. Derzeit steht nur die Hälfte der Einnahmen aus der Abgabe für Bundesfernstraßen zu Verfügung, die andere Hälfte fließt in den Bereich Mobilität und dabei ganz überwiegend in Bundesschienenwege. Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) hatte sich bereits dafür ausgesprochen, Einnahmen aus der Lkw-Maut künftig wieder ausschließlich für Straßen verwenden zu wollen.

Die Belastung für die Verkehrswege in Deutschland werde nach Ansicht des Mobilitätsclubs in den nächsten Jahren weiter zunehmen. „Die Verkehrsprognose 2040 des Bundes zeigt sehr deutlich, wir brauchen nicht nur eine stärkere Schiene, sondern auch leistungsfähigere Straßen“, so Hillebrand. Der Lkw-Verkehr werde um ein Drittel wachsen, ohne dass der Pkw-Verkehr nachlassen werde. Insbesondere auf den Fernstraßen sei mehr Verkehr zu erwarten.

Damit sei davon auszugehen, dass auch langfristig mehr als 70 Prozent des Güterverkehrs und 75 Prozent des Personenverkehrs über die Straßen abgewickelt würden. „Der Bundesverkehrswege- und -mobilitätsplan 2040 muss nicht nur die Schiene, sondern auch den Ausbau und die Modernisierung der Straßeninfrastruktur in den Fokus rücken“, forderte er.


Foto: Autobahn (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Insa: AfD und FDP verlieren – Linke legt zu

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die AfD verliert wenige Tage vor der Bundestagswahl in der Wählergunst. Die AfD kommt in einer Umfrage des Instituts Insa auf 21 Prozent (-1 im Vergleich zum Montag), wie die „Bild“ (Donnerstagausgabe) berichtet.

Die Linke kann demnach bei der Bundestagswahl am kommenden Sonntag auf sieben Prozent der Stimmen hoffe. Das ist ein halber Punkt mehr als noch zu Wochenbeginn. Die FDP verliert einen halben Punkt und käme nunmehr auf vier Prozent. Die Partei würde es damit nicht über die Fünfprozenthürde schaffen.

Alle anderen Parteien halten ihre Werte vom Wochenbeginn: Die Union schafft es auf 30 Prozent, die SPD auf 15 Prozent, die Grünen auf 13 Prozent und das BSW auf 5 Prozent.

Damit hätte als einziges Zweierbündnis eine Koalition von Union und AfD, die Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) aber ausschließt, eine Mehrheit. In allen weiteren rechnerisch möglichen Koalitionen ohne AfD bräuchte die Union zwei Koalitionspartner.

Für die Umfrage wurden am 18. und 19. Februar insgesamt 2.502 Menschen befragt.


Foto: Alice Weidel (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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TV-Duell: Merz und Scholz diskutieren über Bürgergeld und Steuern

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Im letzten TV-Duell vor der Bundestagswahl des TV-Senders der „Welt“ haben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) unter anderem über das Bürgergeld und die Mehrwertsteuer diskutiert.

Scholz sprach sich für eine Senkung der indirekten Steuer aus. „Zunächst mal möchte ich, dass wir im Supermarkt, in den Lebensmittelgeschäften die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel reduzieren“, sagte er. „Das ist, wenn man sehr viel Geld verdient, nicht viel. Aber wenn man sehr wenig Geld hat und sehr genau rechnen muss, ist das eine Unterstützung für die täglichen Einkäufe.“

Merz schloss dagegen auf Nachfrage eine Erhöhung der Mehrwertsteuer nicht aus. „Ich möchte die Mehrwertsteuer nicht erhöhen. Ich glaube, das wäre auch der falsche Weg“, sagte er. „Wir werden doch möglicherweise auch Koalitionsverhandlungen zu führen haben.“ Stattdessen sprach sich Merz für eine Senkung der direkten Steuern für Unternehmen aus.

In der Debatte um das Bürgergeld plädierte der CDU-Politiker für eine Namensänderung und für härtere Sanktionen, wenn Arbeitsangebote abgelehnt werden. Man müsste einem Arbeitslosen „dann sagen, das und das und das Angebot bekommt er, und wenn er es nicht annimmt, dann muss man davon ausgehen, dass er an anderer Stelle seinen Lebensunterhalt verdienen kann.“

Auch Scholz sprach sich für Sanktionen aus. „Wir müssen natürlich mit harten Sanktionen dafür Sorge tragen, dass Leute, die konkret mögliche Beschäftigung ablehnen, dann auch von uns angegangen werden können“, sagte er. „Die Gesetze gibt es übrigens im Bundestag, die kann man beschließen.“

Den Vorschlag von Merz hält er dagegen nicht für umsetzbar. Um für Leistungskürzungen zu beweisen, dass jemand nicht arbeiten möchte, müsse man mehr Geld ausgeben und ihm öffentlich geförderte Jobangebote unterbreiten. Der SPD-Politiker gab zu bedenken, dass Leistungen nur begrenzt gekürzt werden können. „Wir sind ja sehr fest eingemauert durch das, was das Bundesverfassungsgericht an Leistungshöhe uns vorgeschrieben hat.“

Mit Blick auf die Radikalisierung von Extremisten warben Scholz und Merz für eine engere Zusammenarbeit der Behörden. „Wir werden das nicht in jedem Einzelfall ausschließen können, aber eine sehr viel lückenlosere Überwachung, zum Beispiel der sozialen Netzwerke, auch ein lückenloser Datenaustausch mit den Behörden, kann hier auch frühzeitig Warnsignale setzen“, sagte Merz. „Wir haben nach meinem Empfinden immer noch zu viel Datenschutz, auch zwischen den Behörden.“

Scholz stimmte seinem Kontrahenten zu. „Ich bin auch für den Datenaustausch“, sagte er. „Die Gesetze sind im Übrigen zu einem großen Teil im Bundestag und könnten beschlossen werden.“


Foto: Friedrich Merz am 18.02.2025, via dts Nachrichtenagentur

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Nach Autoattentat: DGB will weiterhin zu Streiks aufrufen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach dem Anschlag von München mit zwei Todesopfern will die Gewerkschaftsbewegung weiterhin zu Demonstrationen und Kundgebungen aufrufen. „Nicht mehr streiken – das ist keine Option“, sagte Yasmin Fahimi, Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstagausgabe). „Wir lassen uns nicht einschüchtern. Das sind wir auch den Opfern schuldig.“

Am vergangenen Donnerstag war ein Mann aus Afghanistan mit seinem Auto in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi gefahren, ein zweijähriges Kind und seine Mutter starben. 38 weitere Menschen wurden teils schwer verletzt.

Das Mitgefühl mit den Opfern sei riesig, sagte Fahimi. „Aber wir verspüren auch – mehr denn je – den Auftrag, weiterzukämpfen.“ Die DGB-Chefin sagte, die Gewerkschaften täten gemeinsam mit der Polizei alles, um bei Veranstaltungen die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten. „Dazu gehört auch, die aktuellen Sicherheitskonzepte zu überprüfen.“

Fahimi warnte vor einer „Instrumentalisierung dieses schrecklichen Verbrechens durch rechte Kräfte“. Unter den Opfern und Verletzten seien auch Menschen mit Migrationsgeschichte. „Einen ausländerfeindlichen Kurs werden die Gewerkschaften niemals mittragen“, erklärte sie.

Mit Blick auf die Wirtschaftskrise sagte Fahimi, die nächsten zwei bis fünf Jahre seien entscheidend für die Frage, ob Deutschland eine starke Volkswirtschaft bleibe. „Deshalb kommt es auf die nächste Bundesregierung an. Sie muss im Eiltempo eine Investitionsoffensive starten, für eine leistungsfähige Infrastruktur in unserem Land, für eine bessere Daseinsvorsorge, und damit die Wirtschaft wieder wächst“, forderte Fahimi.

Nötig seien gezielte Prämien für Unternehmen, die in den Standort investieren und die verbindlich zusagen, vor allem in Deutschland Arbeitsplätze zu erhalten, so die DGB-Chefin. Um diese Investitionen zu ermöglichen, müsse die Schuldenbremse gelockert werden.

Die Kritik der FDP, eine solche Reform führe zu höheren Sozialausgaben, wies Fahimi zurück. „Es geht nur um Investitionen in die Dinge, von denen unser zukünftiger Wohlstand abhängt.“ Weiter sagte Fahimi, sie sehne sich nicht danach, dass die FDP „mit diesem Führungspersonal“ wieder Teil einer Bundesregierung wird. „Ich glaube, die sind gut beraten, über den Kern ihres sozialliberalen Politikangebots noch mal neu nachzudenken.“

Im vergangenen Jahr verzeichneten die DGB-Gewerkschaften nach Angaben Fahimis einen Rückgang um knapp 100.000 auf nun 5,58 Millionen Mitglieder. Dies liege daran, dass viele Arbeitnehmer in Rente gingen, erklärte sie. Eine weitere Ursache sei der Strukturwandel in der Wirtschaft.


Foto: DGB (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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