Montag, November 10, 2025
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AfD in KZ-Gedenkstätten unerwünscht

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die KZ-Gedenkstätten in Deutschland verweigern der AfD die Beteiligung an offiziellen Gedenkveranstaltungen. Das zeigt eine der Anfrage der „Welt“ (Freitagausgabe) an die Gedenkstätten Dachau, Mittelbau-Dora, Buchenwald, Bergen-Belsen und Neuengamme.

Am Donnerstag kündigte die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora an, im Falle einer Wahl des AfD-Kandidaten Jörg Prophet zum Oberbürgermeister im benachbarten Nordhausen nicht mit diesem zusammenzuarbeiten. „Wir nehmen keine Anmeldungen der AfD an, ob nun der Partei oder der Fraktion im Landtag“, sagte Stephanie Billib von der Gedenkstätte Bergen-Belsen. Die AfD habe sich nie ausreichend von revisionistischen und demokratiefeindlichen Positionen distanziert, so Billib. Für Angehörige von NS-Opfern und Überlebende sei es „nicht vorstellbar, gemeinsam mit AfD-Vertretern auf dem Friedhof zu stehen, wo die KZ-Opfer begraben sind“, sagte sie der „Welt“.

Oliver von Wrochem, Leiter der Hamburger Gedenkstätte Neuengamme, erklärte, dass AfD-Politiker in der Gedenkstätte nicht erwünscht seien. Auch in der Gedenkstätte Buchenwald sei es Vertretern der Partei nicht möglich, an Veranstaltungen teilzunehmen, erklärte deren Sprecher Rikola-Gunnar Lüttgenau. So verwehrte man Thüringens AfD-Landeschef Björn Höcke im Januar 2017 schon den Zutritt zu einer Veranstaltung zum Holocaust-Gedenktag. Die Sprecherin der KZ-Gedenkstätte Dachau, Verena Bierl, sagte auf Anfrage, man behalte sich vor, vom Hausrecht Gebrauch zu machen „und Personen, Parteien oder Organisationen, die durch antidemokratische, rassistische, antisemitische oder andere, dem Stiftungszweck widersprechende Äußerungen in Erscheinung getreten sind oder treten, den Zutritt zur Gedenkstätte zu verwehren oder sie von der Teilnahme an einer Veranstaltung auszuschließen“.

Der Zentralrat der Juden zeigt sich in diesem Kontext besorgt über die AfD und die weiterhin hohe Anzahl an „Schlussstrich“-Rufen. „Dass es in der Gesellschaft solche Tendenzen gibt, zeigen nicht nur Umfragen, sondern wird auch durch eine gereizte Stimmung sichtbar, immer dann, wenn es um Fragen an die Erinnerung der Schoa und die Zeit des Nationalsozialismus geht“, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster der Zeitung. „Die AfD ist daran in meinen Augen maßgeblich beteiligt, indem sie diese Stimmung bewusst anheizt, provoziert und durch Geschichtsklitterung versucht, die Gesellschaft zu spalten“, so Schuster. Das Engagement vieler Bürger stehe diesen „Entwicklungen der Entfremdung von unserer so wichtigen Gedenk- und Erinnerungskultur“ entgegen, lobt Schuster dennoch.

„Es darf in diesen Fragen keine Gleichgültigkeit geben und gleichzeitig muss schon früh in den Schulen und in der Zivilgesellschaft das notwendige Bewusstsein für den Umgang mit der deutschen Vergangenheit geschaffen werden“, sagte der Zentralratspräsident.


Foto: Logo vor AfD-Parteitag (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Festverzinsliche Wertpapiere für ETFs wieder interessant

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Indien ETFs
Foto von Marcus Weyerer (Quelle: Franklin Templeton)

Was sich aktuell für viele nach einem normalen Ende der Sommerpause anfühlt, sieht auf den Finanzmärkten anders aus. Die Bedingungen der globalen Märkte sind noch weit von „normal“ entfernt. Mögliche Marktszenarien für den Rest des Jahres und deren Auswirkungen für ETF-Anleger, analysiert Marcus Weyerer, CFA, Senior ETF Investment Strategist EMEA bei Franklin Templeton:

Der Leitzins der Bank of England ist im August auf 6 % gestiegen, die USA befinden sich in einer noch nie dagewesenen Vorwahlphase, mit einem vierfach angeklagten ehemaligen Präsidenten als Spitzenkandidaten für die republikanische Nominierung und in Europa tobt immer noch ein Krieg.

Unser Basisszenario ist in der Tat ein moderat konstruktives. Die Inflation dürfte sich weltweit weiter abschwächen und die Zinssätze nähern sich ihrem Höchststand, was eine positive Grundstimmung für Aktien schaffen und eine Neigung zu längeren Laufzeiten unterstützen dürfte.

Die Gewinnrezession schwächt sich ab, und allgemein verbessern sich die Fundamentaldaten weiter.

Allerdings werden einige langfristige Trends, die sich aus der KI-Revolution, der Demografie und dem „De-Risking“ westlicher Volkswirtschaften aus globalen Lieferketten ergeben, wahrscheinlich anhalten und gelegentlich zu einem spezifischen Verhalten bestimmter Sektoren oder einzelner Aktien führen, wie zuletzt bei NVIDIA im Sommer zu beobachten war.

Trotz des im Großen und Ganzen freundlicheren Bildes sehen wir auch vier verschiedene Risikoszenarien, die wir im Auge behalten.

  1. Die Zentralbanken haben ihre Geldpolitik überstrapaziert, und die Weltwirtschaft rutscht in eine tiefe und langanhaltende Rezession
  2. Die Inflation bleibt hartnäckig, die Rentabilität der Unternehmen erholt sich nicht und die hohe Volatilität drückt auf die risikobereinigten Renditen
  3. Die geopolitischen Spannungen eskalieren mit globalen Folgen
  4. Die Energiepreise steigen mit dem nahenden Winter wieder an und bringen die beginnende Erholung zum Scheitern

Auch wenn keiner der oben genannten Punkte mit besonders großer Wahrscheinlichkeit eintreten wird, stellen sie doch Leitplanken dar, an denen wir unsere Präferenzen für die einzelnen Anlageklassen messen. Wir gehen davon aus, dass sowohl bei Aktien als auch bei festverzinslichen Wertpapieren die Qualität weiterhin an erster Stelle stehen wird.

Comeback festverzinslicher Wertpapiere

Bei den festverzinslichen Wertpapieren sind wir ausdrücklich der Meinung, dass Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating angesichts der nach wie vor unsicheren Aussichten einen guten Wert bieten und gleichzeitig einer „schlechter als erwartet“-Konjunktur standhalten können.
Allgemeiner ausgedrückt: Festverzinsliche Wertpapiere werfen endlich wieder Erträge ab und verdienen daher viel Aufmerksamkeit.

Wir ziehen es vor, die Duration im Auge zu behalten, da die Höchstzinssätze bedeuten könnten, dass Renditen aus längeren Laufzeiten ein Polster gegen das Risiko einer Rezession bieten könnten.

Wir glauben, dass die verbleibende Zeit bis Ende 2023 Anlegern die Möglichkeit bietet, sich von der Seitenlinie zu lösen. Es wird Herausforderungen geben, und ein vertikaler Bullenmarkt spiegelt nicht unser Basisszenario wider. Aber die sich bietenden kurz- und längerfristigen Chancen lassen eine einfache Schlussfolgerung zu: Es ist an der Zeit, sich intensiver zu engagieren.

Basisszenario Schlussfolgerung Strategie
Qualität Qualitätsaktien und Fixed Income; Liquiditätsallokation
Festverzinsliche Wertpapiere Overweight Fixed Income
Duration Neigung zu längerer Duration
Dividenden Dividendenzahler mit Qualität
Nachhaltigkeit Integration von Nachhaltigkeitskriterien bei Allokationsentscheidungen
Megatrends Diversifizierung der Engagements über das Kerngeschäft hinaus
Schwellenländer Selektivität ist entscheidend

Festverzinsliche Wertpapiere für ETFs wieder interessant

Foto von Marcus Weyerer (Quelle: Franklin Templeton)

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Dax legt nach EZB-Zinsentscheid kräftig zu

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Am Donnerstag hat der Dax kräftig zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 15.805 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 1,0 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss.

Nach einer ersten Tageshälfte, in der der Dax um den Vortageswert herum schwankte, konnte er nach der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am frühen Nachmittag Zugewinne verbuchen. Die EZB habe eine erfolgreiche Gratwanderung absolviert, kommentierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets. „Die Falken haben sich zwar durchgesetzt, sodass die Währungshüter den Leitzins erneut um 25 Basispunkte auf jetzt 4,5 Prozent anhoben. Die Tauben aber sind insofern zum Zuge gekommen, dass sie diese Zinserhöhung als die wohl letzte verkaufen können“, so Oldenburger.

Die Gründe dafür sieht er unter anderem darin, dass die EZB die Inflationserwartungen für das kommende Jahr von drei auf 2,9 Prozent nach unten angepasst hat. Zudem heiße es im Kommuniqué: „Auf der Grundlage seiner derzeitigen Einschätzung ist der EZB-Rat der Ansicht, dass die Leitzinsen der EZB ein Niveau erreicht haben, das, wenn es für eine ausreichend lange Zeit beibehalten wird, einen wesentlichen Beitrag zur rechtzeitigen Rückkehr der Inflation zum Ziel leisten wird.“ Bis kurz vor Handelsschluss konnte ein Großteil der Werte an der Frankfurter Börse zulegen, insbesondere die Papiere von Vonovia, Siemens und Merck. Entgegen den Trend standen die Aktien von Porsche, Henkel und BMW mit einem deutlichen Minus am Ende der Kursliste.

Unterdessen sank der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Oktober kostete 35 Euro und damit vier Prozent weniger als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund sieben bis neun Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben. Der Ölpreis stieg hingegen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 93,36 US-Dollar, das waren 1,6 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Donnerstagnachmittag schwächer.

Ein Euro kostete 1,0672 US-Dollar (-0,53 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9370 Euro zu haben.


Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Was Anleger jetzt wissen und tun sollten

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Anleihen Anleger Dollar Märkte 2024
Foto von Stephen Dover (Quelle: Franklin Templeton)

Ein aktueller Marktkommentar von Stephen Dover, Chef-Marktstratege beim Franklin Templeton Institute:

Angesichts des makroökonomischen Klimas, das zu einer erhöhten Volatilität in allen Anlageklassen geführt hat, bieten traditionelle Asset-Allocation-Strategien nicht mehr die gleiche Art von Risiko-Rendite-Eigenschaften wie in der Vergangenheit. Wie sollten Anleger also ihre Portfolios mit Aktien, Anleihen und alternativen Anlagen in Zukunft aufstellen?

Werden die Zinsen länger höher bleiben, als die Märkte derzeit erwarten, und was bedeutet dies für die Wirtschaft im Allgemeinen? Ist eine Rezession angesichts der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit vieler Sektoren der US-Wirtschaft nun vom Tisch? Zusammenfassung der wichtigsten Punkte aus einer Diskussionsrunde mit Ed Perks, Chief Investment Officer, Franklin Income Investors, und Wylie Tollette, Chief Investment Officer, Franklin Templeton Investment Solutions:

Anleger preisen Zinssenkungen der Fed bereits ein
Die Zinssätze könnten länger als erwartet höher bleiben. Die Entscheidungsträger der US-Notenbank orientieren sich wahrscheinlich an den Spielregeln der 1970er Jahre, als die Inflation nach der Verlangsamung der Zinserhöhungen durch die Fed wieder aufflammte. Wir glauben daher nicht, dass die Fed es eilig hat, die Zinsen in nächster Zeit zu senken, und wären überrascht, wenn dies in der ersten Hälfte des Jahres 2024 geschehen würde.

Die Fed muss nicht nur sicherstellen, dass die Inflation zurückgeht, sondern auch das Vertrauen gewinnen, dass die Preise für eine gewisse Zeit verankert sind und der Wirtschaft nicht mehr schaden. Wenn die US-Wirtschaft widerstandsfähig bleibt und eine Rezession vermeidet, könnte es sein, dass wir eine längere Pause auf einem höheren Niveau erleben. Der Anstieg der Aktienmärkte in diesem Jahr deutet darauf hin, dass die Anleger die Zinssenkungen der Fed offenbar etwas früher einpreisen als wir erwarten.

Hartnäckigere Inflation in Europa
Wir glauben, dass die US-Wirtschaft in der Lage sein könnte, die Lehrbuchdefinition einer Rezession – zwei Quartale mit negativem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts – zu vermeiden, dass sie aber wahrscheinlich auf ein langfristiges Wachstum unterhalb des Trends zusteuert. Bestimmte Branchen oder Bereiche der Wirtschaft haben während der COVID-19-Pandemie oder im Anschluss daran wahrscheinlich bereits graduelle Rezessionen erlebt, was eine einzige, größere Rezession verhindert haben könnte. So wurde beispielsweise der Reiseverkehr während der Pandemie hart getroffen, erholte sich aber später im Zyklus wieder.

Während wir in den Vereinigten Staaten in der ersten Hälfte des Jahres 2024 mit einer Verlangsamung und nicht mit einer Rezession rechnen, sind in bestimmten Regionen Europas, in denen die Wirtschaft anfälliger ist, Rezessionen entweder bereits im Gange oder wahrscheinlich. Wir sind weniger zuversichtlich, was die Wachstumsaussichten angeht, und sehen in ganz Europa eine hartnäckigere Inflation.

Möglicher Rückenwind in den Schwellenländern
Viele Schwellenländer sind den Industrieländern voraus, was den Stand ihres Wirtschaftszyklus angeht. Sie erlebten nach der Pandemie einen raschen Anstieg der Inflation, reagierten aber deutlich schneller. Wenn die Zentralbanken dieser Schwellenländer beginnen, die Geldpolitik zu lockern, könnten sowohl die Erträge als auch die Bewertungen Rückenwind bekommen. Wir empfehlen jedoch ein aktives Management in den Schwellenländern, da die Chancen und Risiken in den verschiedenen Subregionen nicht einheitlich sind.

Investment-Grade-Anleihen im Blick
Die Möglichkeiten zur Erzielung von Renditen bei festverzinslichen Wertpapieren haben sich verbessert. Höhere Zinssätze bieten mehr Möglichkeiten, Rendite zu erzielen. Viele Jahre lang waren festverzinsliche Wertpapiere eher eine Versicherungspolice als ein Ertragsbringer, aber jetzt sind wir von den Renditemöglichkeiten über den gesamten Kreditspektrum hinweg überzeugt.

Viele hochwertige Unternehmensanleihen brachten weniger Rendite als die Dividenden ihrer Aktien, aber heute liegen viele dieser Anleihen 200-250 Basispunkte darüber. Investment-Grade-Anleihen sind für uns im aktuellen Umfeld besonders interessant, da sie eine gute Einkommensmöglichkeit bei geringerem Risiko als Hochzinsanleihen bieten. Wir sehen eine Risiko-Ertrags-Chance in der Beibehaltung eines Engagements bei langer Duration, da wir uns dem Höchststand der Renditen nähern.

Schwierige Monate September und Oktober
Die Aktienmärkte im Jahr 2023 waren das ganze Jahr über nicht einheitlich. Im Mai und Juni gab es einen sehr engen, technologieorientierten Marktanstieg. In letzter Zeit gab es einen Richtungswechsel und eine Verbreiterung, welche die Erwartung einer niedrigeren Inflation und eines geringeren Wachstums widerspiegelt. Einige der Wachstumslieblinge stehen nun vor Herausforderungen. Die Monate September und Oktober waren in der Vergangenheit immer schwierig für Aktien, so dass eine leichte Tendenz zu einer „Risikoverringerung“ ratsam erscheint. Die Märkte rechnen mit einem Gewinnwachstum von 12 % bis 15 % im Jahr 2024, und das scheint angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten, die wir sehen, eine hohe Hürde zu sein.

Neuausrichtung der traditionellen Portfolios
Um die langfristigen Ziele zu erreichen, ist eine breitere Palette von Anlageklassen und Strategien erforderlich. Das traditionelle Portfolio aus 60 % Aktien und 40 % festverzinslichen Wertpapieren bedarf, wie das Jahr 2022 gezeigt hat, eine Neuausrichtung. Alternative Anlagen können eine wichtige und positive Rolle bei der Diversifizierung traditioneller Anleihen- und Aktienportfolios spielen.

Der Zugang zu diesen Märkten ist für viele Anleger viel einfacher geworden, und obwohl die Demokratisierung privater Anlagen ein positiver Trend ist, muss man sich auf eine gewisse Illiquidität einstellen. Private Kredite können eine nicht korrelierte Ertragssteigerung für ein Portfolio darstellen, und Private Equity kann langfristige Engagements in ausgewählten Marktbereichen bieten, die auf den öffentlichen Märkten nicht verfügbar sind. Und schließlich können Bereiche wie Wandelanleihen eine weitere Gelegenheit darstellen, indem sie den Anlegern einen Gesamtertragsstrom bieten, wenn Unternehmen in einem angespannten Kreditumfeld nach kreativen Finanzierungsquellen suchen.

Was Anleger jetzt wissen und tun sollten

Foto von Stephen Dover (Quelle: Franklin Templeton)

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2 Kommentare zum EZB-Zinsentscheid von Insight Investment und T. Rowe Price

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EZB
Foto von Jill Hirzel (Bildquelle: Insight Investment)

Den aktuellen Zinsentscheid der EZB kommentieren Jill Hirzel, Senior Investment Specialist, Insight Investment und Tomasz Wieladek, Chefvolkswirt für Europa bei T. Rowe Price:

  1. Klare Worte der EZB

Jill Hirzel, Senior Investment Specialist, Insight Investment

Die EZB erhöhte die Zinssätze um 25 Basispunkte, gab aber ihre bisher klarste Prognose ab, dass eine nennenswerte Trendumkehr der Daten erforderlich sei, um weitere Erhöhungen zu rechtfertigen. Auch wenn der Höchststand der Zinssätze nun erreicht sein könnte, gehen wir davon aus, dass die Politik noch für einen längeren Zeitraum restriktiv bleiben wird, um die Inflation ohne einen Wachstumsschock wieder auf das Zielniveau zu bringen. Die in den kommenden Monaten veröffentlichten Daten werden einen besseren Eindruck von den verzögerten Auswirkungen früherer Zinserhöhungen auf die Wirtschaft vermitteln.

2. Der nächste Zinsschritt wird wahrscheinlich eine Senkung sein, und zwar früher als erwartet.

Der Euro wird weiter an Wert verlieren

Inflation Großbritannien EZB PMI Fed
Foto von Tomasz Wieladek (Quelle: T. Rowe Price)

Tomasz Wieladek, Chefvolkswirt für Europa bei T. Rowe Price

Die EZB hat heute die Leitzinsen um 0,25 Prozent erhöht. Damit erreicht der Einlagensatz den höchsten Stand seit der Einführung des Euro. Allerdings betonte die EZB in ihrer Mitteilung, dass die Finanzierungsbedingungen nun die Nachfrage belasten. Zudem stellte die EZB fest, dass die Zinssätze ein Niveau erreicht hätten, das, wenn es lange genug beibehalten werde, einen wesentlichen Beitrag zur Rückkehr der Inflation zum Zielwert leisten werde.

Meiner Meinung nach hat die EZB signalisiert, dass die Zinsen für einige Zeit auf diesem Niveau bleiben werden und dass die Messlatte für eine künftige Zinserhöhung hoch liegt. Die Märkte stimmen dem zu. Sie rechnen mittlerweile mit einer vollständigen Zinssenkung bis zum 24. Juli, nachdem die Wahrscheinlichkeit gestern Abend noch bei 30 % lag. EZB-Präsidentin Christine Lagarde erklärte, dass es von den Daten abhängen werde, wie lange die Zinsen auf diesem Niveau bleiben werden.

Der EZB-Rat hat diese Frage auf dieser Sitzung nicht diskutiert, obwohl einige Mitglieder des EZB-Rates es vorgezogen hätten, den Zinssatz auf dieser Sitzung unverändert zu lassen. Ich gehe davon aus, dass sich die Daten in den nächsten drei bis sechs Monaten weiter verschlechtern werden, und zwar schneller, als von der EZB erwartet wird. Die EZB unterschätzt möglicherweise die Auswirkungen der sehr starken geldpolitischen Straffung, die sie der Wirtschaft im vergangenen Jahr auferlegt hat.

Wie EZB-Chefin Christine Lagarde betonte, ist der Arbeitsmarkt nach wie vor widerstandsfähig – aber ich glaube, dass die Wende am Arbeitsmarkt schneller kommen wird als erwartet. In Deutschland, Italien und Frankreich sind die Arbeitslosenquoten im Juli bereits gestiegen. Die Gesamtarbeitslosenquote blieb im Juli nur deshalb auf ihrem Rekordtief, weil die Arbeitslosigkeit in Spanien weiter zurückgeht.

Da die Umfragen jedoch darauf hindeuten, dass der Dienstleistungssektor in Spanien zu schrumpfen beginnt, ist es unwahrscheinlich, dass die spanische Outperformance bei der Arbeitslosigkeit von Dauer sein wird. Die Frühindikatoren deuten darauf hin, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten weiter verschlechtern wird.  In der Vergangenheit hat die EZB die Zinsen in der Regel dann gesenkt, wenn sich die Lage am Arbeitsmarkt deutlich zu verschlechtern begann.

Ich denke, dass wir dieses Stadium in den nächsten 6 Monaten oder so erreichen werden. Das bedeutet eine frühere Zinssenkung, als die Märkte derzeit erwarten. Ich glaube, dass die EZB den Leitzins im nächsten Jahr deutlich senken wird, sobald sich die Lage am Arbeitsmarkt ändert. Die Märkte werden weitere Zinssenkungen im Laufe des nächsten Jahres einpreisen müssen, wenn die Daten in den kommenden Monaten schwach ausfallen.

Der Euro ist jetzt datenabhängig und wird weiter fallen. Ich glaube, dass die Daten schwach bleiben oder sich weiter verschlechtern werden. Der Euro dürfte bis Jahresende auf 1,05 gegenüber dem Dollar fallen, da weitere Zinssenkungen eingepreist sind.

2 Kommentare zum EZB-Zinsentscheid von Insight Investment und T. Rowe Price

Foto von Jill Hirzel (Quelle: Insight Investment) und Tomasz Wieladek (Quelle: T. Rowe Price)

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Forscher: Sechs von neun planetaren Belastungsgrenzen überschritten

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Potsdam (dts Nachrichtenagentur) – Sechs von neun der bislang identifizierten planetaren Belastungsgrenzen sind mittlerweile überschritten. Das zeigt eine Studie eines internationalen Forschungsteams, an dem auch Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung beteiligt waren.

„Dieses Generalupdate der Planetaren Grenzen zeigt deutlich: die Erde ist ein Patient, dem es nicht gut geht“, sagte Johan Rockström, Mitautor der Studie. „Der Druck auf den Planeten nimmt weiter zu, dabei werden lebenswichtige Belastungsgrenzen überschritten. Wir wissen nicht, wie lange wir entscheidende Grenzen derart überschreiten können, bevor die Auswirkungen zu unumkehrbaren Veränderungen und Schäden führen.“ Die Belastungsgrenzen sind laut der Studie bereits in den Bereichen Globale Erwärmung, Biosphäre, Entwaldung, Schadstoffe/ Plastik, Stickstoffkreisläufe und Süßwasser überschritten.

„Wir können uns die Erde als einen menschlichen Körper vorstellen und die planetaren Grenzen als eine Form des Blutdrucks“, erklärte Katherine Richardson von der Universität Kopenhagen. „Ein Blutdruck von über 120/80 bedeutet zwar nicht, dass ein sofortiger Herzinfarkt droht, aber er erhöht das Risiko. Deshalb arbeiten wir daran, den Blutdruck zu senken.“ Der Grenzwert für den Ozonabbau sei beispielsweise zwar nicht global, aber mehr und mehr regional überschritten.

„Obwohl das in der Antarktis immer noch der Fall ist, zeichnet sich bereits eine Verbesserung ab – dank globaler Initiativen, die durch das Montrealer Protokoll erreicht wurden“, so Richardson. Zum ersten Mal haben die Forscher Zahlen für die Grenze für den Eintrag aller neuartigen, vom Menschen erzeugten chemischen Verbindungen in die Umwelt ermittelt. Unter diese „Novel entities“ fallen beispielsweise Mikroplastik, Pestizide oder Atommüll. Auch hier ist die planetare Grenze überschritten.

Besser sieht es bei der Grenze für die Aerosolbelastung der Atmosphäre aus. Diese ebenfalls neu belegte Grenze ist noch nicht überschritten, allerdings kann es regional zu Überschreitungen kommen, wie beispielsweise in Südasien. Die Grenze für Süßwasser bezieht sich nun sowohl auf sogenanntes „grünes“ Wasser, das in landwirtschaftlichen und natürlichen Böden und Pflanzen enthalten ist, als auch auf „blaues“ Wasser, also das Wasser von Flüssen und Seen. Beide dieser Grenzen sind überschritten.

Die Analysen haben darüber hinaus ergeben, dass bereits seit dem späten 19. Jahrhundert die Grenze zur Funktionsfähigkeit der Biosphäre im Erdsystem überschritten ist. Damals wurde die Land- und Forstwirtschaft weltweit stark ausgeweitet. „Neben dem Klimawandel ist die Funktionsfähigkeit der Biosphäre die zweite Säule der Stabilität unseres Planeten“, sagte Mitautor Wolfgang Lucht. „Und wie beim Klima destabilisieren wir derzeit auch diese Säule, indem wir zu viel Biomasse entnehmen, zu viele Lebensräume zerstören, zu viele Flächen entwalden und so weiter. Unsere Forschung zeigt, dass in Zukunft beides Hand in Hand gehen muss: die globale Erwärmung begrenzen und eine funktionierende Biosphäre erhalten.“


Foto: Fluss Oder an der Grenze Deutschland – Polen (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bundesanwalt: Mutmaßlicher Islamist wegen Messerangriffen angeklagt

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Karlsruhe (dts Nachrichtenagentur) – Im Fall der Messerattacken in einem Duisburger Fitnessstudio hat die Bundesanwaltschaft am 30. August vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf Anklage gegen einen syrischen Staatsangehörigen erhoben. Dem Angeschuldigte werden Mord und versuchter Mord in drei Fällen sowie gefährliche Körperverletzung und schwere Körperverletzung vorgeworfen, wie der Generalbundesanwalt am Donnerstag mitteilte.

Laut Anklageschrift soll der Mann Anhänger der radikal-islamistischen Ideologie der ausländischen terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat“ (IS) sein. Aus dieser Einstellung heraus habe er den Entschluss gefasst, durch die Tötung vermeintlich „Ungläubiger“ in Deutschland einen Beitrag zu einem globalen Glaubenskrieg zu leisten. Dazu habe der Angeschuldigte am 9. April in der Duisburger Altstadt einem ihm zufällig begegnenden Mann mit einem Messer mindestens 28 Mal in den Bauch-, Kopf- und Nackenbereich gestochen, hieß es. Der Geschädigte sei am selben Tag an den Folgen der erlittenen Verletzungen.

Am 18. April habe der Beschuldigte zudem ein Fitnessstudio in Duisburg betreten, um dort möglichst viele aus seiner Sicht „Ungläubige“ zu töten. Im Umkleide- und Duschbereich stach er laut Anklageschrift mit einem Messer nacheinander drei männlichen Studiobesuchern zum Teil mehrfach in den Oberkörper und verletzte sie lebensbedrohlich. Im Anschluss daran fügte er demnach einem Ersthelfer zwei Stichverletzungen in den Oberschenkel zu. Der Angeschuldigte befindet sich seit dem 24. April in Untersuchungshaft, zunächst auf Grund eines Haftbefehls des Amtsgerichts Duisburg vom selben Tage, der am 24. Mai durch einen Haftbefehl des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs ersetzt wurde.

Die Bundesanwaltschaft hatte die Ermittlungen wegen der besonderen Bedeutung des Falles am 28. April übernommen.


Foto: Generalbundesanwalt (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Tobias Ackermann wird neuer CEO von censhare

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Tobias Ackermann wird neuer CEO von censhare

Wechsel an der Spitze von censhare: Tobias Ackermann übernimmt zum 1. Oktober 2023 die Geschäftsführung des Anbieters einer der führenden Omnichannel Content Plattformen in Europa. Der 43-Jährige kommt von Oracle Software, wo er als Mitglied der Geschäftsleitung in der Schweiz und Application Leader für den kompletten Vertrieb in der Schweiz und in Österreich verantwortlich zeichnete. Er folgt auf Esther Donatz, die sich nach über 28 Jahren im Business entschieden hat, ihre Corporate Karriere zu beenden, um sich künftig auf ihre Beirats- und Aufsichtsratsmandate zu konzentrieren.

Vor seinem Einstieg bei Oracle hatte Ackermann verschiedene Leitungspositionen bei Sage Group plc inne, dem Marktführer bei integrierten Buchhaltungs-, Lohnbuchhaltungs- und Zahlungssystemen. Zuletzt führte er dort als Country Manager Schweiz und Chairman of Board (VRP) die Geschäfte der Sage Schweiz AG. Davor verantwortete er als Executive Vice President – Worldwide Field & Digital Marketing und Vice President New Customer Marketing Europe die Entwicklung und Umsetzung nationaler und internationaler Marketingstrategien. Weitere berufliche Stationen des gebürtigen Schweizers waren die ERNI Group Holding und die Omniture GmbH in München, die wiederum 2010 von Adobe Systems übernommen wurde – was den Einstieg von Adobe in das MarTech-Business markierte. Bei Adobe war er im Fortgang als Senior Manager Account Development für EMEA zuständig. Seine Karriere startete Ackermann bei MARKETONE INTERNATIONAL in London, UK.

Dr. Christoph Bauer, CEO von DuMont und Vorsitzender des Beirats von UNITED: „Tobias Ackermann ist ein MarTech-Experte der ersten Stunde und bringt ein tiefes Verständnis für die Geschäftsmodelle von SaaS-Plattformen und die Dynamik der Branche mit. Unter seiner Führung soll das internationale Wachstum von censhare mit seinen mehr als 350 führenden Kunden gezielt weiter vorangetrieben werden. Schon heute schafft censhare Effizienz, hohe Reichweite, ermöglicht die Monetarisierung von Content und setzt damit Marktstandards – diese Position wollen wir weiter ausbauen. Esther Donatz danke ich an dieser Stelle ausdrücklich für ihren engagierten Einsatz und wünsche ihr im Namen des gesamten Beirats für die Zukunft nur das Beste.“

Tobias Ackermann ergänzt: „censhare genießt international einen hervorragenden Ruf und verfügt bereits heute über ein beachtliches Kundenportfolio, insofern freue ich mich, diese Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben zu können. Gerade im Bereich der weiteren Automatisierung und Cloud-Services steckt enorm viel Potenzial, das ich mit meinem künftigen Team heben will.“

Mit seiner zukunftsweisenden Omnichannel Content Management-Plattform bringt censhare Unternehmen mit ihren Zielgruppen zusammen – in jedem Kanal, in jeder Sprache, lokal und global. Kunden wie Allianz, BSH, REWE, Dyson, Migros, Christie’s oder Lufthansa profitieren davon, qualitativ hochwertige und konsistente Inhalte mit außerordentlicher Effizienz zu entwickeln und bereitzustellen.

Bild Tobias Ackermann wird neuer CEO von censhare

Quelle DuMont Unternehmenskommunikaktion

Katja Ruhnke ist „Business Angel des Jahres 2023“

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Katja Ruhnke ist „Business Angel des Jahres 2023“

Angel Investorin Katja Ruhnke aus Unterschleißheim ist am Donnerstag, den 14. September, im Rahmen des BAND Business Angels Community Summits in Wiesbaden als „Business Angel des Jahres 2023“ ausgezeichnet worden. Katja Ruhnke erhielt die „Goldene Nase“ für ihr „gutes Näschen“ bei ihren Start-ups. Zum 23. Mal verlieh Business Angels Deutschland e. V. (BAND) die Auszeichnung an den „Business Angel des Jahres“. Die Besonderheit des Awards ist, dass ausschließlich Gründerinnen und Gründer von Beteiligungsunternehmen der Angel Investor*innen das Vorschlagsrecht haben.

Die diesjährige Preisträgerin Katja Ruhnke ist eine bekannte Musicaldarstellerin, Kulturmanagerin sowie Familienunternehmerin und Investorin. Obwohl die Kombination dieser Berufe ungewöhnlich scheint, betont Katja Ruhnke, dass sie ihren Träumen gefolgt ist und dabei alles richtig gemacht hat. Im Jahr 2019 entschied sie sich dazu, Angel Investorin zu werden, nachdem sie an einem Start-up Pitch-Event teilgenommen hatte. Dieses öffnete ihr die Tür zu ihrer heutigen Leidenschaft: Sie erkannte dort, dass es zu wenig Investorinnen gibt, die weiblich sind und wolle das unbedingt ändern. Zusammen mit ihrer Schwester Conny Hörl gründete sie daher CK Venture Capital als Beteiligungsgesellschaft für ihre Angel-Aktivitäten und übernahm die Geschäftsführung. Der Schwerpunkt von CK Venture Capital liegt auf Impact-Investments. Das Portfolio ist vielfältig und umfasst unter anderem Medtech (z. B. Mediaire GmbH), Fintech (Fabit GmbH) sowie Schädlingsbekämpfung (Traplinked GmbH) und Investitionen in den USA (Carbonwave) und Afrika (fairafric GmbH).

Mit dem Erhalt der „Goldenen Nase“ als „Business Angel des Jahres 2023“ kann sie ihre Rolle als Botschafterin für mehr weibliche Angel Investorinnen unterstreichen. Wo sieht sie die Hebelwirkung für Veränderungen in Richtung mehr Diversität? Ihrer Meinung nach trägt die Investorinnenseite eine entscheidende Verantwortung. Es ginge auch darum, das Potenzial weiblicher Investoren zu nutzen und mehr Gründerinnen zu unterstützen. Katja Ruhnke veröffentlichte 2021 ihr Buch „Female Money: Wie Investorinnen die Start-up-Welt verwandeln“, um Frauen zu ermutigen, in Start-ups zu investieren.

Katja Ruhnke kümmert sich nicht nur um „ihre“ Start-ups, sondern ist auch mit großem Engagement im Angel Investing Ökosystem unterwegs als Vorbild und Mutmacherin, in vielen Frauen-Netzwerken aktiv, immer bereit, für Angel Investing zu werben. In ihrem neu eröffneten CK Workspace möchte sie die Verbindung von Old- und New-Economy schaffen, um Arbeitswelten von Morgen mitzugestalten. Wie sie sich für ihre Start-ups einsetzt, lässt sich aus den Würdigungen der Unternehmen entnehmen, die sie als „Business Angel des Jahres 2023“ vorgeschlagen haben. Katja Ruhnke engagiere sich mit Leidenschaft für das Wohl des Teams und der Gründerinnen und Gründer. Insbesondere bei Maßnahmen zur Schaffung eines positiven Teamklimas zeige sie ihre Stärken. Insgesamt wird von den vorschlagenden Gründerinnen und Gründern – neben dem Business Angel-Flügel „Kapital“ – auch ihre Fähigkeit betont, ihr Know-how und Netzwerk einzubringen.

Katja Ruhnke folgt mit ihrem Titel „Business Angels des Jahres 2023“ auf Thomas Schmidt, der den Preis im vergangenen Jahr entgegennahm. Alle „Business Angels des Jahres“ seit 2001 finden Sie hier im Überblick.

Quelle Bild und Text: Business Angels Deutschland e. V.

EZB erhöht Leitzins zum zehnten Mal in Folge

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Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht ihren Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte. Der Zinssatz liegt künftig bei 4,5 Prozent, wie die Notenbank am Donnerstag nach ihrer Ratssitzung in Frankfurt mitteilte.

Es ist die zehnte Erhöhung in Folge, seit im Juli letzten Jahres der aktuelle Zinserhöhungszyklus gestartet worden war, zunächst allerdings mit deutlich größeren Zinsschritten. Der ebenfalls wichtige Einlagezinssatz liegt künftig bei 4,0 Prozent – ihn bekommen Banken für ihr bei der Zentralbank geparktes Geld, auch Tagesgeldzinsen für Verbraucher bewegen sich mittelfristig meist in diesem Bereich. „Die Inflation geht weiter zurück. Es wird jedoch nach wie vor erwartet, dass sie zu lange zu hoch bleiben wird“, kommentierte die EZB ihre Entscheidung in einer Mitteilung.

Der EZB-Rat sei entschlossen, für eine „zeitnahe Rückkehr“ der Inflation zum mittelfristigen Ziel von zwei Prozent zu sorgen. Um den Fortschritt in Richtung dieses Ziels zu verstärken, habe man die Zinserhöhung beschlossen. Dies spiegele die Beurteilung der Inflationsaussichten durch den EZB-Rat vor dem Hintergrund der verfügbaren Wirtschafts- und Finanzdaten, der Entwicklung der zugrunde liegenden Inflation sowie der Stärke der geldpolitischen Transmission wider. Den von Fachleuten der EZB erstellten gesamtwirtschaftlichen Projektionen für das Euro-Währungsgebiet vom September zufolge dürfte die durchschnittliche Inflation 2023 bei 5,6 Prozent, 2024 bei 3,2 Prozent und 2025 bei 2,1 Prozent liegen.

Dies stellt laut EZB für 2023 und 2024 eine Korrektur nach oben und für 2025 eine Korrektur nach unten dar. Die Aufwärtskorrektur für 2023 und 2024 spiegele in erster Linie ein höheres Niveau der Energiepreise wider. Der zugrunde liegende Preisdruck bleibe hoch, obgleich bei den meisten Indikatoren eine „Abschwächung“ eingesetzt habe. Die Fachleute der EZB korrigierten die projizierte Entwicklung der durchschnittlichen „Kerninflation“ ohne Energie und Nahrungsmittel geringfügig nach unten: auf 5,1 Prozent für 2023, 2,9 Prozent für 2024 und 2,2 Prozent für 2025.

Nach Einschätzung der Notenbank haben die bisherigen Zinserhöhungen weiterhin eine „starke Wirkung“. Die Finanzierungsbedingungen haben sich demnach weiter verschärft und dämpfen zunehmend die Nachfrage. Dies sei ein wichtiger Faktor bei der Rückführung der Inflation zum Zielwert, so die Notenbank. Aufgrund der zunehmenden Auswirkungen dieser geldpolitischen Straffung auf die Binnennachfrage und der Abschwächung des internationalen Handels haben die Fachleute der EZB ihre Projektionen zum Wirtschaftswachstum erheblich gesenkt: Sie erwarten für die Wirtschaft des Euroraums nun ein Wachstum von 0,7 Prozent für 2023, 1,0 Prozent für 2024 und 1,5 Prozent für 2025.

Auf Grundlage seiner aktuellen Beurteilung sei der EZB-Rat der Auffassung, dass die EZB-Leitzinsen ein Niveau erreicht haben, welches einen „erheblichen Beitrag“ zu einer „zeitnahen Rückkehr“ der Inflation auf den Zielwert leisten werde – vorausgesetzt, es werde „lange genug aufrechterhalten“, hieß es in der Notenbank-Mitteilung weiter. Die am Donnerstag beschlossene Zinserhöhung erfolgt mit Wirkung zum 20. September.


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