Donnerstag, Dezember 25, 2025
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Wieder auf Wachstumskurs: herCAREER verzeichnet Besucher:innen-Rekord

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hercareer franz pfluegl

Die herCAREER Expo wächst und entwickelt sich inhaltlich immer weiter. Auf der Plattform für die weibliche Karriere trafen am 12. und 13. Oktober im MOC München 6.463 Besucher:innen auf 294 Aussteller:innen und Partner:innen. Dabei ging es nicht nur um Jobvermittlung. Alle Seiten betonten, dass sie auf der herCAREER nachhaltige Kontakte knüpfen und Teilnehmende in vielerlei Hinsicht von dem Netzwerk profitieren.


Die herCAREER Expo im Jahr 2019 war zuvor das größte Event, das die Plattform für die weibliche Karriere ausrichtete. Nach pandemischer Zwangspause und eingeschränkten Veranstaltungsbedingungen war die Expo dann schon 2022 mit einem passablen Ergebnis zurück. Nun toppt sie alle bisherigen Resultate: 6.463 Besucher:innen kamen zur Messe – 5 Prozent mehr als 2019 (damals 6.137 Besucher:innen).

Die herCAREER verzeichnete im Vorfeld mehr als 50.000 Matches für Jobsuchen und inhaltliche Vernetzung. Das sind doppelt so viele wie im Vorjahr. Die Aussteller:innen an den Messeständen scannten mehr als 6.500 Mal einen Lebenslauf über die App der Veranstalterin.

„Es war eine grandiose Messe, mit einer hohen Vielfalt der Besucher:innen, vielen neuen Themen und einem immens hohen Grad der Vernetzung – hierarchieübergreifend“, betont Natascha Hoffner, Gründerin der herCAREER. „Die herCAREER ist ein ganz tolles Netzwerk von vielen verschiedenen Frauen – egal, ob Vorständin, Führungskraft oder Personen, die am Anfang der Karriere stehen“, sagte auch Simone Carstens, Geschäftsführerin Operatives Geschäft & Finanzen der Deutsche Telekom, die als Table Captain bei der abendlichen Netzwerkveranstaltung herCAREER@Night vor Ort war.

Mehr als eine Karrieremesse: Support in allen Karrierelagen

Teilnehmende schätzen an der Veranstaltung, dass sie mehr ist als eine reine Jobmesse. Neben der Jobvermittlung gab es jede Menge Tipps für die Karrieregestaltung in verschiedenen Karrierestadien, für die finanzielle Unabhängigkeit und den Umgang mit schwierigen Situationen im Job. Zudem präsentierten die Frauen und Role Models auch ihre Fachexpertisen, etwa zu Themen wie Leadership oder Data Science. Das Programm der herCAREER umfasste mehr als 400 Programmpunkte – darunter Podien, Vorträge, zahlreiche Meetups, Autor:innen-Gespräche und Live-Podcasts.

Die Inhalte der Messe verändern sich mit den Herausforderungen in den Unternehmen. „Jedes Jahr sind die Themen neu und deshalb lohnt es sich, immer wieder zu kommen“, betonte Thorsten Giersch, Chefredakteur Markt und Mittelstand. Angesichts großer Transformationen greifen Lösungsansätze der Vergangenheit nicht mehr. „Wir leben in einer zunehmend komplexen Welt. Dafür braucht es neue Ansätze, Mut, Innovation und vor allem Leute, die unterschiedliche Perspektiven haben und zusammenkommen“, erklärte Dr. Rebecca Koch, Chief People Officer Europe von DB Schenker.

Frauen müssen Banden bilden – aber auch auf Unternehmen kommt es an

„Viele Teilnehmende sind seit Jahren Teil des Netzwerks und kommen immer wieder. Hier entstehen nachhaltige Kontakte“, so Natascha Hoffner. Auch aus dem Ausland – etwa aus Dubai, Norwegen oder Schweden – reisten Besucher:innen an. „Frauen müssen Banden bilden“, forderte Julia Post, künftiges Mitglied im Bayerischen Landtag für Bündnis 90/Die Grünen. Und das ist es, was auf der herCAREER geschieht. „Die Power des weiblichen Netzwerks ist so unglaublich viel stärker und zielführender als die der meisten männlichen“, meinte Rafael Cruces, Senior Manager Labor Relations, Social Affairs & DEI von McDonald’s Deutschland LLC.

Networking und Empowerment denkt die herCAREER auch mit der Transformation in Unternehmen zusammen. „Es ist unglaublich wichtig, dass es Orte wie diese gibt, wo Frauen sich vernetzen können und Unternehmen zeigen, wir wollen Gleichstellung erreichen“, so die Autorin und Gründerin des Center for Intersectional Justice (CIJ), Emilia Roig (PhD). Denn Empowerment von Frauen könne nur greifen, wenn die Unternehmen auch ihre Strukturen ändern. „Wenn es nicht genügend Frauen gibt, dann sind zu viele Männer in den Führungsetagen. Dieses Präferenzsystem für Männer müssen wir ansprechen.“

Flagge für Vielfalt zeigen

Auch politische Themen kamen zur Sprache – auf den Bühnen der Expo und auf der herCAREER@Night. „In der Krise ist es noch wichtiger, dass wir zusammenstehen“, betonte Vera Schneevoigt, Geschäftsführende Inhaberin der Guiding for Future GmbH und ehemals Chief Digital Officer von Bosch, im Talk mit Jenny Havemann. Die CEO und Gründerin von GIIN (German-Israeli Innovation Networkaus) organisiert Reisen von Unternehmen nach Israel, damit sie von der dortigen Start-up-Szene lernen. Überschattet von den aktuellen Ereignissen animierte sie die Besucher:innen, schwierige Situationen im Netzwerk zu teilen. „Krisen erschüttern, machen traurig, aber bestärken uns auch, wenn wir füreinander da sind.“

„Wir greifen auch politische Themen auf und machen uns für demokratische Werte stark, denn Frauenthemen sind politische Themen“, ist die herCAREER-Gründerin Natascha Hoffner überzeugt. „Gerade in diesen Tagen ist es uns wichtig, Flagge für Vielfalt, Empathie und Menschlichkeit zu zeigen.“

Die nächste herCAREER Expo findet am 17. und 18. Oktober 2024 statt.

Weitere Stimmen zur herCAREER Expo 2023

Aussteller:innen und Partner:innen

„Wir waren im letzten Jahr als Gast hier auf der herCAREER und haben festgestellt, dass es die perfekte Plattform für uns ist, um unsere Zielgruppe zu erreichen, die wir so dringend brauchen, und deswegen sind wir in diesem Jahr als Aussteller hier.“
Petra Eck, Personalleiterin ADAC e. V.

„Es ist einfach eine ganz andere Messe als die, die man sonst hat. Wir treffen tolle Frauen, sind hier am Stand mit tollen Frauen vertreten, das Netzwerk, das sich daraus bildet, hält auch über diese Veranstaltung hinweg und natürlich ist das, was hier passiert, Karriere – und Karriere ist Netzwerk.“
Birgit Oßendorf-Will, Group HR Director Ströer Gruppe

„Wir sind das erste Mal auf der herCAREER. Wir haben unglaublich tolle Gespräche geführt – auch für offene Vakanzen. Und wir selbst lernen bei jedem Vortrag und Meetup. Wir sind mit einem großen Team angereist und kommen ganz sicher nächstes Jahr wieder.“
Claudia Scheins, Director Learning & Development, Fiege Logistik Stiftung & Co. KG

Besucher:innen

„Wir beide haben uns letztes Jahr kennengelernt. Die herCAREER bietet sich an, um longlasting relations aufzubauen … mit ganz tollen inspirierenden Frauen, denen man hier wie sonst nirgendwo anders auf Augenhöhe begegnen kann.“
Giulia – & Maria –

„Die herCAREER ist eine wunderbare Möglichkeit, neue Netzwerke aufzubauen, mit tollen Frauen und Role Models, und sich auszutauschen.“
Anna

„Die herCAREER ist für mich ein absolutes Muss, mittlerweile schon im 5. Jahr. Am Anfang war ich noch Studentin, nun wohne ich in Dubai und habe meine eigene Firma, komme aber extra für die Veranstaltung wieder hierher, weil hier so tolle Menschen sind.“
Kim

„Was mich inspiriert hat, war die Vielfalt der Firmen, die sich für Frauenthemen interessieren und Frauen als Angestellte haben möchten. Dass man einfach andere Leute sieht, aus seiner Bubble herausgeht und sieht, was machen andere.“
Sümeyye

Speaker:innen & Table Captains

„Ich habe ganz viele tolle Frauen kennengelernt. Das ist es, was wir brauchen: Netzwerken unter Frauen, bestärkende Frauen, die sich gegenseitig supporten. Kommt hierher und knüpft Kontakte, auch wenn ihr gerade keinen Job sucht.“
Eva Gengler, Mitgründerin des Think Tanks FemAI – Center for Feminist sowie der Organisations- und IT-Beratung enableYou, Doktorandin der Wirtschaftsinformatik

„Jede und jeder sollte zur herCAREER gehen, weil es wirklich ein Ort ist, an dem Menschen zusammenkommen, Ideen zusammenkommen, man nicht nur einen Boost für die eigene Karriere bekommt. Es ist wirklich ein Ort für Inspiration und neues Wissen. Was mir besonders gefällt: Hier begegnet man Menschen auf Augenhöhe.“
Martin Speer, Autor, Berater und Speaker

„Es ist so viel Energie und Kraft in dieser Messe, dass man nur begeistert sein kann. Ich kann nur jeder Frau empfehlen, hierher zu kommen, sich zu informieren und vor allen Dingen ihre eigene Karriere in die Hand zu nehmen.“
Ulrike Scharf, Staatsministerin im Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales

„Ich bin schon das zweite Mal auf der herCAREER. Kommt hierher, man kann sich mit Frauen aus verschiedensten Bereichen verbinden, die echt Vorbilder sind. Man kann sich im persönlichen Gespräch Tipps holen für die Situationen, die wirklich brennen. Deshalb werde ich auch nächstes Jahr wieder kommen.“
Anna-Lena von Hodenberg, Geschäftsführerin und Co-Founderin bei HateAid

„Jede Frau muss auf die herCAREER. Das ist das Highlight des Jahres, der Vibe ist unbeschreiblich. Man trifft hier so tolle inspirierende Frauen. Die Verbindungen, die man hier an einem Abend schaffen kann, können die ganze Karriere und das Leben positiv beeinflussen.“
Deborah Hüller, Client Partner Public Sector DACH bei IBM Consulting

„Ich freue mich das ganze Jahr auf die herCAREER Expo – wegen der unterschiedlichen Netzwerke und der ganz unterschiedlichen Menschen, die zusammenkommen. Die herCAREER Expo ist eine Netzwerkveranstaltung mit Herz, da entstehen ganz tiefe Verbindungen.“
Anna Sophie Herken, Vorständin der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und
im Stiftungsrat der AllBright Stiftung

„Finanzielle Unabhängigkeit von Frauen ist ein existenziell wichtiges Thema. Ich beschäftige mich seit 36 Jahren damit, denn: Wenn Frauen nicht finanziell unabhängig sind, können sie nicht wirklich emanzipiert sein. Die finanzielle Basis ist die Basis der Emanzipation.“
Helma Sick, Finanzexpertin für Frauen

„Die herCAREER ist eine super Gelegenheit, Frauen aus verschiedenen Branchen kennenzulernen. Ein Must-have für alle Frauen und Männer.”
Irene Bader, Member of the Board of Directors, Member of the Board of Directors, DMG MORI

„Ich bin das erste Mal hier und begeistert von der Energie, die hier herrscht. Jedes Gespräch ist inspirierend, man kann unglaublich viele Impulse mitnehmen. Ich werde nächstes Jahr auf jeden Fall wiederkommen.“
Dr. Caroline von Kretschmann, Geschäftsführende Gesellschafterin, Hotel Europäischer Hof Heidelberg

Bilder: © herCAREER – https://www.fotograf.at/“>Franz Pfluegl

Quelle messe.rocks GmbH

Mindestlohn reicht oft nicht für Rente über Grundsicherung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der aktuelle Mindestlohn reicht in den zehn größten deutschen Städten nicht für eine Rente über dem Mindestniveau der sozialen Absicherung. Das ergibt sich aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Pascal Meiser, über die der „Stern“ berichtet.

Den Angaben des Bundesarbeitsministeriums zufolge müssten Arbeitnehmer zwischen 12,72 und 16,14 Euro brutto pro Stunde verdienen, um durch ihren Lohn und ohne zusätzliche Sozialleistungen auf eine Rente zu kommen, die der Höhe der Grundsicherung im Alter in diesen Städten entspricht. Derzeit beträgt der Mindestlohn 12 Euro. Untersucht wurden die Städte Essen, Dortmund, Leipzig, Düsseldorf, Stuttgart, Frankfurt am Main, Köln, München, Hamburg und Berlin. Die unterschiedlich hohen Zahlen für diese Städte erklären sich dadurch, dass die Höhe der Grundsicherung im Alter auch vom Wohnort abhängt.

Die Vorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, fordert deshalb einen höheren Mindestlohn: „In unserem Land sollte jeder von seinem Lohn leben können, das ist ein Gebot der Fairness und Wertschätzung“, sagte sie dem Magazin. „Dafür muss der Mindestlohn weiter steigen – gerade mit Blick auf gestiegene Lebenshaltungskosten und Mieten. So stärken wir auch das Lohnabstandsgebot.“ Für den arbeitsmarktpolitischen Sprecher der FDP-Fraktion, Pascal Kober, geht es hingegen vor allem darum, Menschen perspektivisch in besser bezahlte Arbeit zu bringen: „Ziel unseres Sozialstaats sollte es sein, dass Tätigkeiten zum Mindestlohn nur vorübergehend ausgeübt werden müssen, weil der Aufstieg in besser entlohnte Tätigkeiten für alle klappen sollte“, sagte Kober dem „Stern“.

Auf dieses Aufstiegsversprechen müssten sich die Politik und der Sozialstaat wieder verstärkt ausrichten.


Foto: Reinigungskraft in einer U-Bahn-Station (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Kuhle fordert von Ampelpartnern mehr Realismus in Migrationspolitik

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – FDP-Fraktionsvize Konstantin Kuhle fordert in der Migrationspolitik mehr Realismus von den Koalitionspartnern in der Ampel. „Es muss ein automatisches Verfahren zur Einstufung sicherer Herkunftsstaaten geben“, sagte Kuhle der FAZ (Donnerstagsausgabe).

„Wenn die Anerkennungsquote unter einer bestimmten Prozentzahl liegt, sollte immer darüber nachgedacht werden, ob eine Einstufung möglich ist. Wir brauchen hier nicht jedes Mal eine Grundsatzdiskussion“, so Kuhle. „Ich wünsche mir mehr Realismus unserer Koalitionspartner.“ Insgesamt sieht Kuhle Bewegung in der Migrationsdebatte: „Es gibt einen Vertrauensverlust in demokratische Institutionen“, sagte er.

„Das erschreckt viele politische Akteure, mich auch. Deshalb wächst an unterschiedlichen Stellen die Einsicht, dass wir es hinbekommen müssen, die Zahlen zu senken. Der Kanzler spricht mit dem Oppositionsführer. Es kommt etwas in Bewegung.“

Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende und niedersächsische FDP-Landesvorsitzende verweist zudem auf die „Erfolge der Ampel“: Die Bundesregierung habe substanzielle Fortschritte beim Gemeinsamen Europäischen Asylsystem erreicht, sagte Kuhle. „Das hat das Innenministerium unter Führung von CDU und CSU nicht geschafft. So weit wie jetzt waren wir noch nie.“ Nach dem Ergebnis der polnischen Wahl sei er optimistisch: „Eine Lösung in der Migrationspolitik ist in greifbarer Nähe. Außerdem kommen wir voran bei Migrationsabkommen, damit die Herkunftsländer ihre Staatsangehörigen zurücknehmen. Auch bei der Arbeitsmigration sind wir weitergekommen: Wir haben ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz nach dem Vorbild erfolgreicher Einwanderungsländer beschlossen, um den Arbeitskräftemangel in Deutschland spürbar zu bekämpfen.“


Foto: Konstantin Kuhle (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Krisendiplomatie geht weiter – Sunak in Israel erwartet

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Tel Aviv/London (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts der sich immer weiter zuspitzenden Lage im Nahostkonflikt geht die Krisendiplomatie weiter, um einen Flächenbrand in der Region zu verhindern. Nachdem in den vergangenen Tagen unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden Israel besucht hatten, wird am Donnerstag der britische Premierminister Rishi Sunak vor Ort erwartet.

Er soll im Laufe des Tages zu einem zweitägigen Besuch eintreffen, bei dem er Gespräche mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und Staatspräsident Jitzchak Herzog führen will. Bei dem Besuch von Biden in der Region hatte es am Vortag unter anderem eine Einigung auf die Lieferung von humanitärer Hilfe in den Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah gegeben. Ägypten will Rafah nach eigenen Angaben „dauerhaft“ für Hilfslieferungen öffnen – es ist aber noch unklar, wann dies beginnen kann. Medienberichten zufolge kann es frühestens am Freitag losgehen.

Die israelische Armee setzte unterdessen in der Nacht zu Donnerstag ihre Luftangriffe gegen Ziele der Hisbollah im Libanon fort. Zu den angegriffenen Objekten gehört ein Beobachtungspunkt am Meer, von dem aus Panzerabwehrraketen in Richtung Israel abgefeuert worden sein sollen.


Foto: Rishi Sunak (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Audretsch kritisiert Unionsantrag zu Arbeitszwang für Flüchtlinge

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Grünen kritisieren die Forderung der Unionsfraktion nach einem Arbeitszwang für anerkannte Flüchtlinge scharf. „Friedrich Merz pocht auf Arbeitsverbote und fordert Pflichtarbeit zugleich“, sagte Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch dem Nachrichtenportal „T-Online“ am Mittwoch.

„Das ist widersinnig, das versteht wirklich niemand mehr.“ In einem Antrag der CDU/CSU, der am Donnerstag im Bundestag debattiert werden soll, heißt es, das Integrationsprogramm für anerkannte Flüchtlinge solle so ergänzt werden, dass „die tatsächliche Heranführung an den Arbeitsmarkt ein selbstverständlicher Bestandteil des Integrationsprozesses wird“. Dazu brauche es „einen niedrigschwelligen und verpflichtenden Ansatz“, es böten sich „gemeinnützige Tätigkeiten“ an. „Damit würde die Union Gartenbauunternehmen, Reinigungsfirmen und Handwerksbetriebe aus dem Markt drängen“, kritisierte Audretsch.

„Mit dieser ideologischen Planwirtschaft stiftet die Union Unfrieden in Kommunen und in Betrieben gleichermaßen.“ Zudem verwies Audretsch auf die ohnehin hohe Belastung der Kommunen. „Friedrich Merz will, dass vor Ort ein Riesen-Bürokratie-Apparat aufgebaut wird, um Geflüchtete planwirtschaftlich Pflichtarbeit zuzuweisen“, sagte er. „Jetzt die Kommunen mit solchem Bürokratie-Irrsinn zu überladen, wäre gerade in der aktuellen Situation unverantwortlich.“

Laut Grundgesetz darf in Deutschland niemand zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden. Die einzigen Ausnahmen hiervon sind gerichtlich angeordnete Freiheitsentziehungen und eine allgemeine, für alle gleiche öffentliche Dienstpflicht.


Foto: Andreas Audretsch (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Finanzämter führen Steuerprüfungen bei hohen Einkommen seltener durch

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Steuerprüfungen bei Menschen mit zu versteuernden Jahreseinkommen von über 500.000 Euro haben im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr deutlich abgenommen. Das geht aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine schriftliche Frage der Linksfraktion hervor, über die die „Rheinische Post“ in ihrer Donnerstagausgabe berichtet.

Demnach zählte das Finanzministerium im Jahr 2022 bundesweit insgesamt 870 Prüfungen bei Menschen mit bedeutenden Einkünften. Dagegen waren es 2021 mit 1.108 Prüfungen noch deutlich mehr. Der Staat nahm wegen der reduzierten Zahl der Steuerprüfungen bei hohen Einkommen im vergangenen Jahr auch weniger zusätzlich ein: Während die Sonderprüfungen 2021 Mehreinnahmen von 129 Millionen Euro einbrachten, waren es 2022 dann nur noch 94,6 Millionen Euro. Im Jahr 2019 hatten die Finanzämter noch 1.019 Steuerprüfungen bei Menschen mit besonders hohen Einkommen durchgeführt.

Auch 2020 waren es mit 909 noch mehr als im vergangenen Jahr. Im Durchschnitt bringt eine Steuerprüfung dem Staat Steuermehreinnahmen von knapp 100.000 Euro ein, wie aus einer früheren Kleinen Anfrage der Linksfraktion beim Bundesfinanzministerium von 2022 hervorgeht. „Bei Reichen springen pro Steuerprüfung im Schnitt fast 100.000 Euro für den Staat raus. Und trotzdem werden die Prüfungen weniger. Das ist so, als würde man in einer Gegend mit hoher Kriminalität die Polizei abziehen“, sagte Jan Korte, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Linken-Bundestagsfraktion.

„Diese staatliche Duldung von Steuerhinterziehung durch die Länder muss beendet werden, am besten mit der Einrichtung einer Bundesfinanzpolizei“, sagte Korte. „Denn das von Reichen hinterzogene Geld fehlt den Ländern und Kommunen für gute Schulen, Krankenhäuser und Schwimmbäder, auf die Superreiche nicht angewiesen sind, die durchschnittliche Bevölkerung aber schon.“


Foto: Finanzamt (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Kassenärzte lehnen Lauterbachs Vorsorge-Plan ab

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KV) lehnt den Plan von Gesundheitsminister Lauterbach ab, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in Apotheken zu erlauben. Apotheker verfügten nicht über tiefer greifende Kenntnisse in Diagnostik und Therapie, sagte Bergmann der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe).

Dies zähle zu den Aufgaben der dafür ausgebildeten Ärzte. „Ich halte eine weitere Verlagerung von medizinischen Dienstleistungen in Apotheken für medizinisch grob fahrlässig“, sagte Bergmann. Vorsorge-Ergebnisse müssten geprüft und hinterfragt werden. Genau dafür hätten Ärzte viele Jahre lang studiert. Lauterbach bereitet derzeit ein „Vorbeugemedizingesetz“ vor. Die Krankenkassen sollen demnach den Altersgruppen der 25-, 35- und 50-Jährigen einmalig einen Voucher schicken, mit dem sie für die Untersuchung zur Apotheke gehen können. Der Apothekerverband Nordrhein begrüßt dagegen die Pläne. „Es ist gut für die Menschen, dass der Minister den Apotheken weitere Vorsorgeuntersuchungen erlauben will. Dieses niederschwellige Angebot soll junge Erwachsene zwischen 25 und 50 Jahren erreichen, die sonst nicht zum Arzt gehen, und helfen, Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck zu erkennen“, sagte Verbandschef Thomas Preis der Redaktion. „Das Ministerium sollte seine Pläne aber weiter fassen: Es wäre sinnvoll, wenn Apotheken auch Corona-, Grippe- und RSV-Tests durchführen können und diese Leistungen auch honoriert werden.“ Das habe sich auch in der Pandemie bewährt, so Preis. „Bislang können Apotheken diese Tests nur verkaufen.“


Foto: Ärztehaus (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Asylverfahren in Deutschland wieder schneller abgewickelt

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Trotz der deutlich gestiegenen Flüchtlingszahlen bekommen Asylbewerber in Deutschland inzwischen schneller einen Bescheid als noch vor einem Jahr. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Abgeordneten Clara Bünger hervor, über die die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstagausgabe) berichtet.

Im ersten Halbjahr dieses Jahres betrug die durchschnittliche Dauer von Asylverfahren demnach 6,6 Monate – einen Monat weniger als 2022. Damit ist die Länge der Verfahren formal wieder auf dem gleichen Stand wie 2021. 2020 hatte die Dauer noch bei 8,3 Monaten gelegen, weil das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) wegen der Corona-Pandemie langsamer arbeitete und zeitweilig gar keine Bescheide zustellte. Inzwischen schafft das Bamf fast die Vorgaben des EU-Rechts, wonach Asylverfahren in der Regel innerhalb von sechs Monaten beendet werden sollen. Nach Einschätzung der Linken-Fraktion, die die Anfrage gestellt hatte, erklärt sich der Rückgang in der Bearbeitungszeit aber wohl zum Teil auch durch einen rein rechnerischen Effekt. Seit Anfang 2023 wird erst gerechnet, wenn die Zuständigkeit Deutschlands festgestellt wurde – zuvor wurde auch die Zeit miteinbezogen, die zur Klärung der Zuständigkeit nach der EU-Dublin-Verordnung benötigt wurde. Dies sei in etwa einem Drittel aller Verfahren der Fall. Wie lange Bewerber auf eine Entscheidung warten müssen, hängt auch mit ihrem Herkunftsland zusammen. Asylsuchende aus Afghanistan müssen etwas länger als neun Monate auf ihre Asylentscheidung warten, obwohl sie am Ende fast ausnahmslos einen Schutzstatus erhalten. Am längsten dauerten die Verfahren im Durchschnitt bei Asylsuchenden aus Nigeria (16,2 Monate), dem Senegal (12,8) und Iran (10,5). Auch wenn sich Asylsuchende juristisch gegen eine Ablehnung wehren und klagen, dauern Asylgerichtsverfahren wieder kürzer. Im ersten Halbjahr lag die Dauer im Schnitt bei 22 Monaten – deutlich unter dem Schnitt des Vorjahres 2022 mit 26 Monaten. „Schnelle Asylverfahren sind im Interesse der Asylsuchenden, die in ihrer großen Mehrheit einen Schutzstatus erhalten“, sagte Bünger. „Schnelligkeit darf nicht zulasten der Qualität der Verfahren gehen. Eine gute personelle Ausstattung des Bamf und der Verwaltungsgerichte ist deshalb besonders wichtig“, so die fluchtpolitische Sprecherin der Linken. Die Asylprüfung verlaufe in bestimmten Fällen zu schnell und oberflächlich.


Foto: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Teutrine hält Maßnahmen für Arbeitsmarktintegration für unzureichend

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die FDP hält den von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) angekündigten Turbo für die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen für unzureichend und verlangt einen Fokus auf Berufseinstieg statt Spracherwerb. Es seien weitere Punkte für einen Erfolg zentral, sagte der Bürgergeldsprecher der Bundestagsfraktion, Jens Teutrine, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagsausgabe).

„Integrations- und Sprachkurse sind wichtig, aber noch wichtiger ist ein eigener Job, denn in diesem gelingt auch die fortlaufende und praxistaugliche Integration in Gesellschaft am besten. Ein schneller Berufseinstieg ist wichtiger als ein hohes Sprachniveau“, sagte der FDP-Politiker. Teutrine forderte die Jobcenter auf, Flüchtlinge auch in Jobs zu vermitteln, für die sie überqualifiziert sind. Die Gesetzeslage müsse konsequent angewendet werden, „welche auch eine Vermittlung in Arbeitsplätze mit geringeren Qualifikationsanforderungen vorsieht“. CDU-Sozialpolitiker Kai Whittaker kritisierte die Kürzungen der Gelder für die Jobcenter. „Dieser Job-Turbo kann so nicht funktionieren“, sagte der Bundestagsabgeordnete dem RND. „Der Bundesregierung fällt viel zu spät auf, dass Flüchtlinge dringend in den Arbeitsmarkt integriert werden müssen. Sie hat die Gelder für Jobcenter bereits gekürzt und jetzt will Arbeitsminister Heil dort noch weitere Aufgaben draufpacken. Genau in den Jobcentern werden die Flüchtlinge jedoch in Arbeit vermittelt.“ Whittaker pochte auf einen schnelleren Zugang zu Sprachkursen. „Zudem fordere ich, die viel zu lange Spanne zwischen der Ankunft in Deutschland und dem erstem Sprachkurs endlich zu verkürzen – ein halbes Jahr ist zu lang.“ Wenn die Ampel diese Missstände nicht abbestelle, blieben die Ankündigungen von Arbeitsminister Heil „nur heiße Luft“.


Foto: Jens Teutrine (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Wissler bezeichnet Wagenknechts Parteineugründung als "Egotrip"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Vorsitzende der Linkspartei, Janine Wissler, wirft Sahra Wagenknecht wegen der möglichen Parteineugründung ein verantwortungsloses Handeln vor. „Angesichts der verheerenden Politik der Ampel“ müsse eine linke Bundestagsabgeordnete Opposition gegen die Bundesregierung machen und Alternativen vorlegen, sagte Wissler den „Tagesthemen“ am Mittwoch.

Das Vorgehen Wagenknechts bezeichnete sie hingegen als „Egotrip“. Wissler beklagte zudem, dass die Linke seit Jahren von innen heraus demontiert worden sei. „Dass demokratische Beschlüsse missachtet werden, dass unsere Partei öffentlich schlechtgeredet wird, das ist tatsächlich ein Problem.“ Nun müsse es daher zu einer Klärung der Situation kommen.

An Abgeordnete, die sich einer möglichen neuen Partei anschließen könnten, appellierte Wissler, dass sie auch ihre Bundestagsmandate abgeben. „Das wäre ein Gebot der Fairness.“ Man könne nicht Mandate, die auf Grundlage des Programms der Linken gewonnen wurden, einfach mitnehmen, sagte die Parteivorsitzende.


Foto: Janine Wissler (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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