Montag, November 10, 2025
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Insa: CDU in Hessen stabil stärkste Kraft – SPD schwächer

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Wenige Wochen vor der Landtagswahl in Hessen liegt die CDU in der Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa weiter klar vorn. Im sogenannten „Hessen-Trend“ für die „Bild“ (Mittwochausgabe) bleibt die Union stabil bei 29 Prozent.

Die SPD mit Spitzenkandidatin Nancy Faeser verschlechtert sich unterdessen um zwei Prozentpunkte und erreicht nur noch 20 Prozent. Die Grünen (19 Prozent) und die Freien Wähler (4 Prozent) verbessern sich im Vergleich zur letzten „Bild“-Erhebung vor einem Vierteljahr um jeweils einen Prozentpunkt. Die AfD (15 Prozent) gewinnt zwei Prozentpunkte hinzu. FDP (6 Prozent) und Linke (3 Prozent) verlieren jeweils einen Prozentpunkt.

Sonstige Parteien kommen erneut auf vier Prozent. Da elf Prozent der Wählerstimmen an Parteien gehen, die an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern, sind parlamentarische Mehrheiten schon mit 45 Prozent erreichbar: Die aktuelle schwarz-grüne Koalition käme mit zusammen 48 Prozent ebenso auf eine parlamentarische Mehrheit wie eine schwarz-rote GroKo mit zusammen 49 Prozent oder eine Ampel-Koalition mit zusammen 45 Prozent. „Bei der Landtagswahl in Hessen ist nur sicher, dass die CDU mit Abstand die stärkste Kraft bleibt“, sagte Insa-Chef Hermann Binkert. „Ob die SPD vor den Grünen landet oder umgekehrt ist ebenso offen wie der Einzug von FDP und Freien Wählern in den Landtag.“

Die Mobilisierung der jeweils „gewinnbaren Wähler“ entscheide den Wahlausgang. Für den „Hessen-Trend“ wurden vom 4. bis zum 11. September insgesamt 1.000 Bürger in Hessen online befragt.


Foto: Boris Rhein (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Naturdorf Oberkühnreit

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Bild Holzchalets Fotograf: Faistauer Nikolaus Naturdorf Oberkühnreit

Für herbstliche Touren auf der Sonnenseite der Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern liegt das Naturdorf Oberkühnreit am Fuß des Wildkogels ideal. Abends nach dem Heimkommen leuchten die höchsten Gipfel noch in den letzten Sonnenstrahlen, während im Ofen schon das Holz prasselt.

Beste Aussichten in Richtung Großvenediger und Großglockner: Der Herbst zeigt sich im Naturdorf Oberkühnreit in seinen schönsten Farben und für Gäste in der Wildkogel-Arena beginnt jetzt die schönste Wander- und Bikesaison. Der Hausberg Wildkogel und die Sonnseitentäler ringsum sind eine „Begehung“ wert – ebenso die Hohen Tauern und die sagenumwobenen Tauerntäler auf der gegenüberliegenden Talseite. Ein blitzblauer Himmel, ein wunderbar sanftes Licht und eine grenzenlose Fernsicht sorgen für Bergabenteuer, die sich tief in die Erinnerung einschreiben. Auf vielen Almen und Gasthöfen kommen Naturliebhaber noch einmal in den Genuss von frischer Almbutter, Käse, Speck, Bauernbrot, Pilzen, Käse, Wild- und Schafgerichten. Um die Zeit der Almabtriebe werden im Tal dann gemeinsam der Salzburger Bauernherbst und eine gute Ernte gefeiert.

Wärmste Empfehlungen vom Sonnenbalkon

Die acht Chalets des Naturdorfs Oberkühnreit liegen am Sonnenbalkon des Wildkogel über Neukirchen am Großvenediger. Auf den südseitigen Hüttenterrassen lässt sich auch noch abends nach dem Heimkommen die milde Herbstsonne genießen. Und verschwindet sie hinter den Bergen, schraubt man die Temperatur in der Zirbensauna-Hütte mit Naturbadeteich, Ruhe- und Yogaplätzen einfach weiter nach oben. In den 55 bis 120 m2 großen heimeligen Holzhäusern genießen bis zu acht Personen ihren Herbsturlaub. Holz und Bio-Möbel sorgen in Küche, Wohnzimmer, bis zu vier Schlafzimmern und zwei Bädern für eine unvergleichliche Wohlfühl-Atmosphäre. Knistert das Holz im Kachelofen, kuschelt man sich gerne am Diwan oder um die gemütliche Eckbank zusammen. Keine Lust am Herd zu stehen? Dann lässt man sich am besten von Gastgeberin Anika Ensmann-Heim bekochen. Sie zaubert Kaspressknödel, Kasnockn, Bauernbratl, Wiener Schnitzel oder Spareribs in ihrer Naturdorfküche und liefert sie ins Chalet. Ein guter Obstler aus der Naturdorf-Brennerei schließt den Magen. Und dann steht einer guten Nacht in einem gemütlichen Holzbett nichts mehr im Wege. Am nächsten Morgen hängt der Korb mit Gebäck, Butter, Frühstückseiern, Teemischungen Marmeladen und Imker-Honig aus dem Naturdorfladen schon an der Tür. 2020 holte das Naturdorf Oberkühnreit bereits zum vierten Mal den Top-Of-The-Mountains-Award, auf holidaycheck.at verbucht es 99 Prozent Weiterempfehlungen, auf booking.com hervorragende 9,2 Punkte. www.naturdorf.at

Bild Holzchalets Fotograf: Faistauer Nikolaus Naturdorf Oberkühnreit

Quelle © mk Salzburg

Nachhaltige Innovationen siegen beim 21. Deutschen Gründerpreis

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Foto: Franziska Krug für Deutscher Gründerpreis

achhaltige, intelligente und umweltschonende Lösungen standen im Finale des 21. Deutschen Gründerpreises, der heute [12.09.2023] zum 21. Mal im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin vergeben wurde. Die Gründer von Friendly Captcha aus Wörthsee nahmen den Preis in der Kategorie StartUp für die Entwicklung eines Sicherheitsrätsels fürs Surfen im Internet entgegen, das maximalen Datenschutz bietet und Google Konkurrenz macht. happybrush aus München wurde als Aufsteiger für nachhaltige Mundpflegelösungen ausgezeichnet. Der Deutsche Gründerpreis wird jährlich von den Partnern stern, Sparkassen, ZDF und Porsche verliehen. Für ihr Lebenswerk wurde Unternehmerin Rosely Schweizer ausgezeichnet. Den seltenen Sonderpreis verliehen die Partnerdes Deutschen Gründerpreises an Ex-Profifußballer Benjamin Adrion und seine Organisation Viva von Agua. Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck, dessen Ministerium den Deutschen Gründerpreis unterstützt: „Eine klimaneutrale Wirtschaft kann nur mit klugen Ideen von engagierten und kreativen Menschen gelingen.“

52 Millionen Menschen haben Benedict Padberg (28) und Guido Zuidhof (29) mit ihrem „Friendly Captcha“ aus Wörthsee bei München das Internet-Leben alleine im vergangenen Jahr erleichtert. Freundlich ist das „Friendly Captcha“ zum Nutzer vor dem Bildschirm. Es verlangt keine nervigen Bilderrätsel, der Benutzer muss nichts tun, um zu beweisen, dass er kein Roboter – also ein potenzielles Sicherheitsrisiko – ist. Der Ansatz von Friendly Captcha ist einzigartig: Statt das Rätsel selbst zu bewerten, legt Friendly Captcha den Fokus auf die Computer-Ressourcen, die für die Lösung des Rätsels benötigt werden. Besonders relevant ist die Friendly-Captcha-Lösung für Branchen wie Versicherungen, Banken, Online-Händler, Energieversorger und Online-Plattformen. Laudator Dr. Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG: „Eine revolutionäre IT-Idee mitten aus Deutschland mit Weltmarktpotenzial. Wir sind stolz auf euch, auch weil in Deutschland euer StartUp in Sachen Security-Check bereits die Nummer zwei nach Google ist.“

Stefan Walter (41) und Florian Kiener (37) sind nicht nur leidenschaftliche Gründer, sondern auch Visionäre, die frischen Wind in die eher konservative Welt der Mundpflege bringen. happybrush aus München überbrückt mit seinem breiten Spektrum innovativer Produkte die Kluft zwischen Konsumgut, Technologie und Nachhaltigkeit – mit Mundpflegeprodukten, die sowohl effektiv als auch nachhaltig sind, mit Aufsteckköpfen aus holzfaserbasierten Resten der Holzproduktion in Skandinavien, plastikfreien Verpackungen und nachhaltigen Borsten aus Rizinusöl. Dieses Streben nach Nachhaltigkeit und Effizienz hat sich ausgezahlt. Dr. ZDF-Intendant Norbert Himmler in seiner Laudatio: „Die beiden Gründer haben sich eine besetzte Nische sehr genau angeschaut. Und dann alles ein wenig anders und vor allem besser gemacht. Und damit sind sie auf Wachstumskurs.“

Damit ging der Deutsche Gründerpreis in diesem Jahr sowohl in der Kategorie StartUp als auch Aufsteiger nach Bayern. Jeweils drei Unternehmen sind Finalisten des Deutschen Gründerpreises in den Kategorien Aufsteiger und StartUp.

Dazu gehörten in diesem Jahr als Aufsteiger auch die DealCircle GmbH aus Hamburg, die mit ihrer einzigartigen Datenbank Mergers-and-Acquisitions- (M&A) und Nachfolgeberater dabei unterstützt, Käufer und Verkäufer von Unternehmen effizient zusammenzuführen. Enpal B.V. aus Berlin setzt auf vereinfachte Solarenergie-Angebote, um Eigenheimbesitzern den Übergang zu sauberer Energie zu ermöglichen und so den Klimawandel zu bekämpfen.

Als StartUp in die Finalrunde eingezogen war das EducationTech-Startup Edurino GmbH aus München, das mit seinem innovativen Ansatz von spielerischer, digitaler Wissensvermittlung einen geschützten Raum zum Lernen und Spaß haben als digitale Welt erschafft und damit das Lernen für Kinder ab 4 Jahren neu erfunden hat. Die Klim GmbH aus Berlin erleichtert mit ihrer bahnbrechenden digitalen Plattform Landwirten das regenerative Landwirtschaften, entlohnt sie dafür und hilft zudem der Lebensmittelindustrie, die Zukunftsfähigkeit ihrer Lieferketten zu sichern.

Die Preisträger und Finalisten in den Kategorien StartUp und Aufsteiger erhalten eine individuelle, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Beratung durch die Unternehmensberatung Porsche Consulting GmbH. Zudem übernehmen Kuratoriumsmitglieder des Deutschen Gründerpreises Patenschaften für die jungen Unternehmen. Sie erhalten außerdem ein Medientraining beim ZDF sowie Zugang zum Alumni-Netzwerk des Deutschen Gründerpreises.

Rosely Schweizer (83) hat das Unternehmertum in Deutschland geprägt wie wenige Frauen vor ihr– oft im Hintergrund, teils im Vordergrund. Die Urenkelin von Konzerngründer Dr. August Oetker schlug bereits in jungen Jahren eine Wirtschaftslaufbahn ein – gegen den Willen des Vaters. Als Mitglied der Oetker-Dynastie gewann sie tiefe Einblicke in die Herausforderungen und Chancen von Familienunternehmen, war daher auch viele Jahre aktives Mitglied im Vorstand des Verbandes Deutscher Unternehmerinnen und ist heute dessen Ehrenvorsitzende. „Stell Dein Licht nicht unter den Scheffel, da findet dich kein Mensch!“ Mit diesen Worten ihrer bis heute wichtigsten Mentorin, ihrer Großmutter, begann für Rosely Schweizer die Reise, die sie nicht nur in die Welt des Unternehmertums, sondern auch in die Politik führte. Die Überzeugung, junge Unternehmerinnen und Unternehmer zu unterstützen, führte sie bereits zwei Jahre nach dessen Gründung ins Kuratorium des Deutschen Gründerpreises, wo sie von 2007 bis 2018 als Mentorin fungierte. Als erste Frau wurde sie nun mit dem Deutschen Gründerpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes lobte: „Rosely Schweizer gestaltet die Welt mit der Kraft, die ihr geschenkt ist, mit dem Mut, der eine Unternehmerin ausmacht und mit der Freiheit, für die sie kämpft.“ Sie habe sich in den über 350 Unternehmen der Familie für fast 50.000 Mitarbeiter auf der ganzen Welt engagiert. „Sie sind ein Vorbild für Freiheit, Haltung und Verantwortung!“

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt den Deutschen Gründerpreis. Bundesminister Dr. Robert Habeck: „Die Preisverleihung des Deutschen Gründerpreises beweist erneut, der Transformationsprozess hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft kann nur mit klugen Ideen von engagierten und kreativen Menschen gelingen. Vor allem junge Menschen brauchen Mut und wichtige Schlüsselkompetenzen, wie Durchsetzungsvermögen oder Resilienz, um ein Unternehmen zu gründen. Und hier setzt der Deutscher Gründerpreis für Schülerinnen und Schüler an: Unternehmer und Unternehmerin im Kleinen sein, um dies später im Großen zu verwirklichen. Durch ,Learning by Doing‘ werden Jugendliche für wirtschaftliche Zusammenhänge begeistert. Deshalb unterstütze ich den Deutschen Gründerpreis für Schülerinnen und Schüler und gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern des diesjährigen Deutschen Gründerpreises.“

Benjamin Adrion (42) war früher Fußballprofi, bekannt vor allem durch seine Einsätze für St. Pauli. Inzwischen preisgekrönter Sozialunternehmer ist er in erster Linie ein leidenschaftlicher Verfechter für den weltweiten Zugang zu sauberem Trinkwasser. „Wasser ist elementar für jedes Leben im Universum – vom Menschen bis zum Bakterium – Wasser verbindet uns alle.“ Mit seiner Organisation Viva con Agua setzt er sich für den Zugang zu sauberem Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygiene weltweit ein, mit positivem Aktivismus und durch die universellen Sprachen Musik, Sport und Kunst. Was ursprünglich als Weltreise nach der Karriere als Profifußballer geplant war, entwickelte sich durch sein Engagement für Viva con Agua in eine „lebenslange soziale Weltreise“ in die verschiedenen Länder, in denen die Organisation tätig ist: überall dort, wo es großen Bedarf an Wasser und sanitärer Versorgung gibt. Viva con Agua fördert vor allem in Afrika und Asien, darunter Uganda, Äthiopien, Südafrika und Nepal, nicht nur Wasserprojekte, sondern vielmehr ein „Ökosystem“ lokaler Netzwerke. Die Partnervertreter von stern, Sparkassen, ZDF und Porsche würdigen dieses außergewöhnliche Engagement mit dem Sonderpreis des Deutschen Gründerpreises. „stern“-Chefredakteur Dr. Gregor Peter Schmitz: „Benjamin Adrions Spendensammler-Phantasie kennt keine Grenzen. Er organisiert Charity-Events, Kunst-Events, Wasser-Märsche durch Europa. Viva con Agua ist ein Lifestyle-Imperium geworden, bei dem sich Spenden nicht wie Spenden anfühlt, sondern wie Leben, wie Freude.“

Moderatorin Barbara Hahlweg führte durch die Veranstaltung.

Bild Foto: Franziska Krug für Deutscher Gründerpreis

Quelle tower media GmbH

Oetker-Dynastie: Rosely Schweizer mit Deutschem Gründerpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet

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Ausgezeichnet mit dem Deutschen Gründerpreis für ihr Lebenswerk: Rosely Schweizer. | Foto: Dirk Bruniecki für Deutscher Gründerpreis
Rosely Schweizer in ihrer Privatwohnung in Murrhardt

„Stell dein Licht nicht unter den Scheffel, da findet dich kein Mensch!“ Mit diesen Worten ihrer bis heute wichtigsten Mentorin, ihrer Großmutter, begann für Rosely Schweizer eine Reise, die sie nicht nur in die Welt des Unternehmertums, sondern auch in die Politik führte. Ihr Start in die Staatskunst: ein Zufall. In die Dr. Oetker Dynastie: hineingeboren. Ihre Unterstützung für junge Gründerinnen und Gründer: eine bewusste Entscheidung, der sie viele Jahrzehnte mit Herzblut gefolgt ist. Die Unternehmerin, die für so viele, die ihren Weg kreuzten, zur Mentorin wurde, wurde  als erste Frau in Berlin mit dem Deutschen Gründerpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. „Sie sind ein Vorbild für Freiheit, Haltung und Verantwortung“, so die Gründerpreis-Jury.

Rosely Schweizer (83) hat das Unternehmertum in Deutschland geprägt wie wenige Frauen vor ihr – oft im Hintergrund, teils im Vordergrund. Die Urenkelin von Konzerngründer Dr. August Oetker schlug bereits in jungen Jahren eine Wirtschaftslaufbahn ein – gegen den Willen des Vaters. Als Jugendliche zog sie zur Mutter nach Innsbruck, studierte Wirtschaft und schloss das Studium 1964 als Diplomvolkswirtin ab. 1977 wurde sie in den Beirat der Sektkellerei Söhnlein KG berufen, die später die Sektkellerei Henkell übernommen hat. Ab 1998 war sie dann Mietglied des Beirats der Oetkergruppe. Nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 2007 übernahm sie den Vorsitz dieses einflussreichen Beirats.

Die Überzeugung, junge Unternehmerinnen und Unternehmer zu unterstützen, führte sie bereits zwei Jahre nach dessen Gründung ins Kuratorium des Deutschen Gründerpreises, wo sie von 2007 bis 2018 als Mentorin fungierte. Ihre Aufgabe sah Rosely Schweizer weniger darin, Ratschläge zu geben, sondern vielmehr zu vermitteln. „Das Allerwichtigste waren die Gespräche“, sagt sie. Mit ihrem Hintergrund in der Oetker-Gruppe konnte sie den jungen Unternehmern den richtigen Ansprechpartner für jeden Bereich zur Verfügung stellen. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ihrer Mentorarbeit ist die Geschichte der Transporeon GmbH, gegründet von vier Studenten, die nach ihrem Studium alles auf eine Karte setzten, um Logistik zu automatisieren. „Die haben sogar das Haus ihrer Großmutter belastet – inzwischen sind sie längst Millionäre“, erzählt Rosely Schweizer mit sichtbarem Stolz. „Wie diese jungen Unternehmer aktuelle technische Möglichkeiten erkannten und blitzschnell umsetzten, das hat mich sehr beeindruckt. Es hat ihre Gründung so überaus erfolgreich gemacht und ist heute auch für die meisten traditionellen Unternehmen essenziell.“ Gelernt hat in dieser Zeit aber auch die Mentorin, „vor allem wie man den typisch deutschen Pessimismus überwindet“, verrät sie. Der Deutsche Gründerpreis, betont Rosely Schweizer, lebe von Optimismus, Dynamik und Zukunftsvisionen. „Die nächste Generation wird die wesentlichen Probleme unserer Zeit lösen, davon bin ich fest überzeugt.“

Besonders prägend war für Rosely Schweizer ihre Großmutter Käte Ahlmann, die nach dem frühen Tod des Ehemannes ab 1931 die Carlshütte, Norddeutschlands größte Eisengießerei mit fast 3.000 Mitarbeitern, führte. Die „wichtigste Mentorin“ von Rosely Schweizer vermittelte ihrer Enkelin ein Frauenbild, das in der Nachkriegszeit geradezu revolutionär war. „Der Mann soll mir nicht seinen Platz in der Straßenbahn anbieten, sondern einen Platz in seinem Aufsichtsrat“, so die Unternehmerin, in deren Namen Rosely Schweizer die Käte Ahlmann Stiftung für Mentoring mitgegründet hat. „Was du wirklich willst, das schaffst du auch“, so die Großmutter. „Und jetzt stell dein Licht nicht unter den Scheffel, da findet dich kein Mensch.“ Untypisch für vermutlich die meisten Oma-Enkelin-Beziehungen, aber typisch für Käte Ahlmann und die junge Rosely war etwa, regelmäßig gemeinsam den Wirtschaftsteil der Tageszeitung zu lesen. Mit acht Enkelkindern ist Rosely Schweizer selbst stolze Großmutter. Wie Käte Ahlmann sieht sie sich selbst aber nicht als „Oma“. „Höchstens vielleicht ,Granny‘“, erklärt sie lachend. „Und statt einer heißen Tasse Schokolade beim gemeinsamen Stricken gibt’s bei mir ernsthafte bis frohe Diskussionen und motivierende Gespräche.“

Von traditionellen Rollenbildern ließ sich Rosely Schweizer nie einschränken. Trotz anderer Erwartungen ihres Vaters hat sie sich für eine Karriere in der Wirtschaft entschieden. Als Mitglied der Oetker-Dynastie gewann sie schon in jungen Jahren tiefe Einblicke in die Herausforderungen und Chancen von Familienunternehmen, daher war sie auch viele Jahre aktives Mitglied im Vorstand des Verbandes Deutscher Unternehmerinnen und ist heute dessen Ehrenvorsitzende. Der Wirtschaftsrat der CDU verlieh ihr die Ludwig-Erhard-Medaille, zudem wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Wichtiger ist ihr aber die Arbeit für den Deutschen Kinderschutzbund, wo sie seit 1976 auf Ortsebene im Vorstand tätig ist.

Ihre politische Karriere hingegen begann per Zufall auf einem Marktplatz in einer liebenswerten Kleinstadt in Baden-Württemberg. In Murrhardt gründete sie mit Ehemann Folkart Schweizer, einem Unternehmer in der Lederindustrie, ihre Familie und lebt dort auch heute noch. Hier in der Nähe von Stuttgart wurden auch ihre drei Kinder groß. „Beim Einkaufen wurde ich auf dem Marktplatz angesprochen, ob ich für den Gemeinderat kandidieren würde. Ich habe spontan zugesagt!“ Das Überraschendste für die Fragestellerin: „Dass ich nicht erst meinen Mann um Erlaubnis fragen musste.“ Das war Mitte der 1980er Jahre – und der Beginn einer erfolgreichen Politik-Karriere. Rosely Schweizer trat dem Bundesvorstand des Wirtschaftsrates der CDU bei und wurde 1995 zur Vorsitzenden des baden-württembergischen Landesverbands des Wirtschaftsrats gewählt. Fast zehn Jahre war sie Abgeordnete im Landtag von Baden-Württemberg, wo sie als wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion und Ratgeberin für den damaligen Fraktionsvorsitzenden und späteren Ministerpräsidenten Günther Oettinger Politik mitgestaltete. „Er bat mich zu zahlreichen Wirtschaftsgesprächen dazu. Vor Ort habe ich nur zugehört. Danach hat er mich dann nach meiner Meinung gefragt, welche Anliegen der Wirtschaft ich für berechtigt hielt und was die Wirtschaft selbst lösen sollte.“

Rosely Schweizer sieht ihr Engagement in der Politik nicht nur leidenschaftlich, sondern auch als eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft. „Unternehmer sind in der Politik nicht ausreichend aktiv präsent. Es sollten viel mehr Vertreter aus der Wirtschaft auch einige Jahre in die Politik gehen. Das würde beiden Seiten guttun.“ Als Mitglied des Landesvorstands der Senioren Union in Baden-Württemberg setzt sie sich heute leidenschaftlich für die Belange älterer Menschen ein. „Senioren wollen nicht in erster Linie betreut werden, was ja viele glauben. Es ist wichtig, Senioren ernst zu nehmen und ihre Vielfalt an Interessen und Fähigkeiten zu berücksichtigen.“

Neben ökonomischen Fragestellungen ist die politische Karriere von Rosely Schweizer davon geprägt, für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Politik, Wirtschaft und in Hochschulen zu kämpfen. Gleichzeitig setzte sie sich als Politikerin stets dafür ein, dass Männer eine gleichberechtigte Rolle in der Familie spielen. „Ich habe nie Frauenpolitik gemacht, sondern immer Familienpolitik“, betont Rosely Schweizer.

So überrascht nicht, was für sie in ihrem erfolgreichen Leben als Unternehmerin, Politikerin und Familienmensch am meisten zählt: „Die wichtigste Entscheidung, die ich wirklich sehr richtig getroffen habe, war, meinen Mann zu heiraten,“ sagt sie mit einem Lächeln. „Mit ihm bin ich inzwischen fast 60 Jahre verheiratet und wir sind einfach ein gutes Team“ – das feste Fundament ihres Lebens, auf dem sie ihre zahlreichen Erfolge aufgebaut hat.

„Rosely Schweizer gestaltet die Welt mit der Kraft, die ihr geschenkt ist, mit dem Mut, der eine Unternehmerin ausmacht und mit der Freiheit, für die sie kämpft“, so das Urteil der namhaft besetzten Auswahljury des Deutschen Gründerpreises. Sie habe sich in den über 350 Unternehmen der Familie für fast 50.000 Mitarbeiter auf der ganzen Welt engagiert. „Sie sind ein Vorbild für Freiheit, Haltung und Verantwortung!“

Bild Ausgezeichnet mit dem Deutschen Gründerpreis für ihr Lebenswerk: Rosely Schweizer. | Foto: Dirk Bruniecki für Deutscher Gründerpreis

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Deutscher Gründerpreis Sonderpreis für Sozialunternehmer

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Deutschen Gründerpreises: Sozialunternehmer Benjamin Adrion. | Foto: Dirk Bruniecki für Deutscher Gründerpreis
Benjamin Adrion, Gründer von Viva con Aqua auf der Baustelle ihres neuen Projektes "Villa Viva" im Münzviertel in Hamburg

Benjamin Adrion (42) war früher Fußballprofi, bekannt vor allem durch seine Einsätze für St. Pauli. Inzwischen preisgekrönter Sozialunternehmer ist er in erster Linie ein leidenschaftlicher Verfechter für den weltweiten Zugang zu sauberem Trinkwasser. „Wasser ist elementar für jedes Leben im Universum – vom Menschen bis zum Bakterium – Wasser verbindet uns alle.“ Mit seiner Organisation Viva con Agua setzt er sich für den Zugang zu sauberem Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygiene weltweit ein, mit positivem Aktivismus und durch die universellen Sprachen Musik, Sport und Kunst. Dafür zeichneten die Partner des Deutschen Gründerpreises – stern, Sparkassen, ZDF und Porsche – die Organisation Viva con Agua und ihren Initiator heute [12.09.2023] im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin mit dem Sonderpreis der Partner des Deutschen Gründerpreises aus.

Die wichtigste Reise seines Lebens begann für Benjamin Adrion in Kuba. Das Trainingslager im Januar 2005 sollte sein Leben verändern. Nach Stationen beim VfB Stuttgart und Eintracht Braunschweig und zuletzt bei St. Pauli sah Adrion das Ende seiner Fußball-Karriere nahen. In Kuba legte Adrion den Grundstein für Viva con Agua. In Zusammenarbeit mit der Welthungerhilfe realisierte er dort das erste Wasserprojekt der Initiative: Trinkwasserspender für 153 Kindergärten. Heute ist das Engagement für Wasserversorgung nicht mehr nur auf Wasser selbst beschränkt, sondern hat weitreichende positive Auswirkungen auf andere Aspekte des Lebens wie Gesundheit, Bildung und allgemeine Entwicklung.

Entsprechend vielseitig und zeitgemäß konzipiert hat der Sozialunternehmer die von ihm ins Leben gerufene Organisation Viva con Agua: Im Juli 2006 wurde der Verein Viva con Agua de Sankt Pauli e.V. in Hamburg offiziell gegründet. Adrion forcierte die Gründung des ersten internationalen Ablegers von Viva con Agua in der Schweiz und gründete 2010 die Viva con Agua Wasser GmbH, das erste Sozialunternehmen der Organisation. Seit 2019 ist Adrion Vorstandsvorsitzender der Viva con Agua Stiftung und war in dieser Funktion an der Gründung der Viva con Agua Arts gGmbH sowie der Goldeimer gGmbH beteiligt. Seit Oktober 2018 ist er Geschäftsführer der Villa Viva Holding und hat das jüngste Social Business von Viva con Agua gestartet – Villa Viva. Nach der Villa Viva Cape Town eröffnet nach 7-jähriger Vorbereitungszeit am 16. November 2023 die Villa Viva Hamburg. „Ich mache das seit 18 Jahren und ich halte kein einziges Prozent an irgendeinem Unternehmen. Andere haben in kürzerer Zeit Unternehmen aufgebaut und verkauft, machen einen Exit und haben ausgesorgt. Bei uns ist das nicht denkbar.“

Die dezentrale Struktur erlaubt der Viva con Agua-Organisation, global zu agieren und gleichzeitig lokal verwurzelt zu bleiben. Verfolgt wird damit ein Ansatz, der sich von anderen Hilfsorganisationen unterscheidet: Während viele sich auf Katastrophen und Krisenhilfe konzentrieren, setzt Viva con Agua auf nachhaltige Arbeit, Verbindung und Gemeinschaftlichkeit. Trotz der ständig wachsenden Probleme und des „Wasser-Stress“, der durch den Klimawandel verschärft wird, sieht Adrion positive Entwicklungen im Bereich des Zugangs zu sauberem Trinkwasser. Die Zahl der Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser etwa ist seit der Gründung von Viva con Agua gesunken – ein ermutigender Trend.

Um für die Ziele von Viva con Agua Aufmerksamkeit zu erzeugen, nutzt der Träger des Bundesverdienstkreuzes verschiedenste Medienplattformen, darunter die MTV-Serie „Pimp My Fahrrad“, die ARD-Quizshow „Ich weiß alles!“, die ProSieben-Doku „Ein Milliardenspiel“ oder auch verschiedene Podcasts.

Die Etablierung von Viva con Agua als Sozialunternehmen bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. „Dazu zählt etwa die schlechte Bezahlung, die gute Leute davon abhält, in sozialen Unternehmen oder Organisationen zu arbeiten“, so Adrion. Er legt großen Wert darauf, dass Viva con Agua trotz der vielseitigen unternehmerischen Tätigkeiten einen starken gemeinnützigen Kern hat: „Die soziale Rendite steht im Vordergrund!“ Das Sozialunternehmen habe zwar verschiedene Geschäftsfelder, darunter Mineralwasser und das Gästehaus „Villa Viva“, der Großteil der Einnahmen stamme aber weiterhin aus Spenden. „Eigentümer der verschiedenen Unternehmen sind jeweils gemeinnützige Organisationen“ erläutert Adrion. „Deshalb ist alles, was unternehmerisch stattfindet, entweder direkt gemeinnützig oder indirekt über eine GmbH, deren Gewinne über die Shareholder-Struktur gemeinnützig verwendet werden.“

Das Viva con Agua so breit aufgestellt agieren kann, hat auch viel mit Personal Leadership zu tun. „Die Bereitschaft, Kontrolle zur Schaffung flacher Hierarchien abzugeben, ist dafür essenziell“, so Benjamin Adrion. „Eine wirkliche kulturelle Transformation muss von den Führungskräften nachhaltig und über einen längeren Zeitraum vorgelebt werden“.

Das Konzept des Teamwork verinnerlichte Adrion bereits auf körperlicher Ebene seit er ein Kind ist – das bringt der Mannschaftssport Fußball mit sich. Mit der Zeit wichtiger wurde aber auch, sich als Führungsspieler zu positionieren. Weitere Parallelen zwischen dem Sport und der Führung eines (Sozial-) Unternehmen sind zudem Performanceorientierung, gepaart mit dem Willen zur Leistung und einem Ehrgeiz, sich den Notwendigkeiten des Marktes anzupassen.

Benjamin Adrions Tipp für Unternehmer oder Manager, die in Sachen moderner Teamführung Nachholbedarf haben: das Buch „Leading from the Emerging Future: From Ego-System to Eco-System Economies“ von Otto Scharmer. Der Senior Lecturer am MIT Massachusetts Institute of Technology beschreibt einen Lösungsansatz für Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und eine wachsende Kluft zwischen Arm und Reich: Die Entwicklung wirtschaftlicher Logik und ihres „Betriebssystems“ vom veralteten „Ego-System“, das ausschließlich auf das Wohl des Einzelnen ausgerichtet ist, hin zu einem Ökosystem-Bewusstsein, welches das Wohl des Ganzen betont.

Was ursprünglich als Weltreise nach der Karriere als Profifußballer geplant war, entwickelte sich durch Benjamin Adrions Engagement für Viva con Agua in eine „lebenslange soziale Weltreise“ in die verschiedenen Länder, in denen die Organisation tätig ist: überall dort, wo es großen Bedarf an Wasser und sanitärer Versorgung gibt. Viva con Agua fördert vor allem in Afrika und Asien, darunter Uganda, Äthiopien, Südafrika und Nepal, nicht nur Wasserprojekte, sondern vielmehr ein „Ökosystem“ lokaler Netzwerke. Dabei setzen Adrion und sein Team auf die Einbeziehung junger Menschen und die Verwendung universeller Sprachen wie Musik, Kunst und Sport, um Verhaltensänderungen zu inspirieren. „Konfrontation versuchen wir zu vermeiden. Wir setzen auf Kooperation!“

Die Partnervertreter von stern, Sparkassen, ZDF und Porsche würdigen dieses außergewöhnliche Engagement mit dem Sonderpreis des Deutschen Gründerpreises. „Benjamin Adrions Spendensammler-Phantasie kennt keine Grenzen. Er organisiert Charity-Events, Kunst-Events und Wasser-Märsche durch Europa“, so die Jury: „Viva con Agua ist ein Lifestyle-Imperium geworden, bei dem sich Spenden nicht wie Spenden anfühlt, sondern wie Leben, wie Freude.“

Bild :Ausgezeichnet mit dem Sonderpreis der Partner des Deutschen Gründerpreises: Sozialunternehmer Benjamin Adrion. | Foto: Dirk Bruniecki für Deutscher Gründerpreis

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Sachsen-Anhalt will Sirenennetz ausbauen

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Magdeburg (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts zunehmender Wetterkatastrophen in Europa und anderer drohender Gefahren will Sachsen-Anhalt sein Warnsirenen-Netz ausbauen. Seit Juni 2022 seien knapp 200 Sirenen in Sachsen-Anhalt erneuert und zusätzlich installiert worden, teilte das Landesinnenministerium der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Mittwochsausgabe) mit.

Rund 2.000 Sirenen gebe es aktuell im Land. Nach Jahrzehnten der Demontage setzen demnach viele Kommunen wieder auf die schrillen Notfallsysteme: So plant die Stadt Halle – seit den Neunzigern ohne Sirenen – jetzt erstmals wieder den Aufbau von 15 Geräten. „Die ersten acht sollen noch in diesem Jahr installiert werden“, sagte ein Rathaussprecher der Zeitung. Magdeburg plant indes den Ausbau von derzeit fünf auf 14 Warnsirenen.

Das Sirenennetz soll laut Innenministerium weiter wachsen: Für die Jahre 2025 und 2026 seien bereits vier Millionen Euro Landesgeld angemeldet. Grund für das Aufrüsten der Notfallsysteme ist die verheerende Flutkatastrophe im Ahrtal (Rheinland-Pfalz) 2021, bei der weit mehr als 100 Menschen gestorben waren. Ursache der Flut waren damals massenhafte Regenfälle. Getestet werden die Sirenen und andere Warnmittel am kommenden Donnerstag: Den sogenannten Warntag nutzen Behörden in Bund und Ländern deutschlandweit, um alle verfügbaren Möglichkeiten zur Warnung zu testen.


Foto: Soll 15 Warnsirenen erhalten: Halle (Saale) (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Amundi sieht Grenzen beim Einsatz von KI bei der Geldanlage

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Paris (dts Nachrichtenagentur) – Die Chefin der Vermögensverwaltung Amundi, Valérie Baudson, sieht Grenzen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bei der Geldanlage. „Wie jeder Technologiesprung wird uns KI einen Produktivitätsgewinn bescheren, wenn wir sie gut beherrschen“, sagte Baudson dem „Handelsblatt“.

KI-Tools könnten zwar bei der Verarbeitung von Informationen nützlich sein: „Ich bin allerdings zugleich davon überzeugt, dass es hinter jeder wichtigen Entscheidung immer auch noch menschliche Intelligenz geben muss. Das gilt natürlich auch für Entscheidungen, die Geldanlagen betreffen.“ Privatanlegern rät die Amundi-Chefin dazu, bei ihren Investments derzeit weniger auf Aktien zu setzen: „Im gegenwärtigen Umfeld, das von Inflation und steigenden Zinsen gekennzeichnet ist, sollte man vor allem Geldmarktfonds, festverzinsliche Wertpapiere mit guter Qualität oder strukturierte Produkte mit Kapitalschutz in Betracht ziehen“, sagte sie. „Auf der anderen Seite halten wir die Bewertung der Aktienmärkte für hoch, sodass man in diesen Märkten etwas weniger investiert sein sollte.“

Dennoch seien Indexfonds (ETF) für eine längerfristige Geldanlage weiter eine gute Idee, so Baudson. Der ETF-Boom sei keineswegs vorbei, auch wenn der Markt derzeit etwas langsamer wachse. „Gerade in Europa haben wir im Vergleich zu den USA noch großes Nachholpotenzial bei den Privatkunden. Es gibt ein Retail-Segment, bei dem Anleger über digitale Plattformen in Indexfonds investieren, das in Europa noch gar nicht richtig erschlossen wurde“, sagte die Chefin von Amundi.


Foto: Frankfurter Börse (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

SPD ehrt Schröder nun doch für 60 Jahre Mitgliedschaft

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Hannover (dts Nachrichtenagentur) – Nach wochenlangem Streit ehrt die SPD Altkanzler Gerhard Schröder nun doch für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Partei. Der SPD-Bezirk Hannover will am 27. Oktober eine nicht öffentliche Jubiläumsfeier für Schröder mit ausgewählten Gästen ausrichten, berichtet der „Stern“.

Der Termin, auf den Tag 25 Jahre nach Beginn der Kanzlerschaft des Niedersachsen, wurde dem Vernehmen nach mit Schröder in einem persönlichen Gespräch geklärt. Der Fall nimmt damit eine bemerkenswerte Wendung: Der eigentlich für die Frage zuständige Ortsverein Hannover-Oststadt-Zoo hatte sich zuletzt nicht auf eine Ehrung Schröders einigen können. Zu stark waren die Widerstände dagegen, jemanden zu würdigen, der wegen seiner Russland-Politik bis in die Parteispitze hinein in Ungnade gefallen ist und gerade erst ein Ausschlussverfahren überstand. Nun muss der SPD-Bezirk Hannover den Fall lösen.

Dessen Chef Matthias Miersch, Vize-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, soll bei der Ehrung ein Grußwort halten, als Laudator ist Herbert Schmalstieg vorgesehen, früherer Hannoveraner Oberbürgermeister. Rund 50 Gäste sollen nach Informationen des Magazins zu der Feier eingeladen werden, darunter enge Freunde des Ex-Kanzlers sowie ehemalige Mitglieder aus seinem Kabinett. Dem Vernehmen nach wird der 79-Jährige eine Anstecknadel erhalten sowie eine Urkunde. Auch die Bundesvorsitzenden, die Schröder zeitweise nahelegten, die SPD zu verlassen, werden die Urkunde wohl unterschreiben.

Das sei ein bei allen Jubilaren übliches Verfahren, hieß es dazu in der SPD. Schröder war im Oktober 1963 in die Partei eingetreten.


Foto: Gerhard Schröder (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Ai Weiwei rechnet nicht mit Angriff Chinas auf Taiwan

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der chinesische Künstler Ai Weiwei rechnet nicht mit einem Angriff Chinas auf Taiwan. „Es gibt eigentlich gar kein Problem für Taiwan“, sagte er dem „Tagesspiegel“ (Mittwochausgabe) vor der am Mittwoch beginnenden Berlin Art Week.

Auf die Frage, ob China den Ukraine-Krieg als Anlass für eine Invasion nehmen werde, sagte er: „Nein, so dumm ist China nicht.“ Einzig, wenn Taiwan sich als unabhängig erkläre, „wird China auf jeden Fall angreifen“. Daher sei es am besten, wenn Taiwan „einfach weitermacht“, so Ai Weiwei. Über die politische Situation in seinem Heimatland zeigte sich der zeitweilig inhaftierte Regimekritiker resigniert.

„Ich denke nicht, dass sich politisch in China in den nächsten Jahren viel verändern wird.“ Trotz der schlechten wirtschaftlichen Situation werde China überleben. „Überleben ist Teil der chinesischen Kultur geworden.“ Mit Deutschland zeigte er sich hingegen wieder versöhnt.

„In einer Liebesbeziehung gibt es immer Dinge, die man liebt und andere, die einen nerven“, sagte Ai Weiwei. Im August 2019 hatte der heute 66-Jährige erklärt, Deutschland zu verlassen, weil es keinen Raum für offene Debatten und abweichende Meinungen gebe. Deutsche hegten eine tiefe Abneigung gegen Ausländer, fügte er später hinzu. Vier Jahre lang hatte Ai Weiwei in Berlin gelebt.

Nun, während seines ersten Aufenthalts im Land seit der Corona-Pandemie, erklärte er: „Die heutigen Probleme in Deutschland sind nicht rein deutsch, sie sind überall in Europa und Amerika zu finden.“ Ai Weiwei wurde 1957 in Peking geboren und zählt zu den berühmtesten zeitgenössischen Künstlern der Welt. Er wohnt heute in England und Portugal, unterhält aber ein Atelier im Pfefferberg-Gelände am Prenzlauer Berg in Berlin.


Foto: Ai Weiwei (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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Union beklagt Diskriminierung bei Hotelmeldeschein-Abschaffung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Unionsfraktion im Bundestag sieht in der von der Regierung geplanten Abschaffung des Meldescheins in Hotels eine Diskriminierung ausländischer Gäste. „Eine solche generelle Abschaffung der Meldepflicht ist purer Populismus, da das nur für deutsche Staatsbürger gelten kann“, sagte die tourismuspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Anja Karliczek, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Mittwochausgaben).

„Gäste aus dem Ausland wären aufgrund von Artikel 45 des Schengener Durchführungsübereinkommens weiterhin verpflichtet, Meldevordrucke eigenhändig ausfüllen und zu unterschreiben. Eine solche Diskriminierung wäre das Gegenteil von Gastlichkeit und würde dem Image Deutschlands weltweit schaden“, so die CDU-Politikerin. Die Bundesregierung hat in Meseberg Eckpunkte zum Bürokratieabbau beschlossen. Unter anderem soll der Meldeschein auf Papier für inländische Gäste wegfallen.

Bislang ist es so, dass jeder Reisende einen Papierschein mit Name, Geburtsdatum und Adresse unterschreiben muss. Dieser muss ein Jahr von der Herberge aufbewahrt werden – für den Fall, dass die Polizei an die Daten will. Die tourismuspolitischen Sprecher der Ampel-Parteien beteuern, dass das Vorgehen nicht diskriminierend sei. Bei der Buchung und beim Einchecken „wird längst standardmäßig nach der Herkunft des Gastes gefragt“, sagte Lena Werner, stellvertretende tourismuspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.

„In Zukunft wird es nur so sein, dass für Inländer kein händischer Meldeschein mehr nötig ist. Das Beispiel Schweden zeigt, dass das funktioniert. Hier wird der Meldeschein nur für ausländische Gäste ausgefüllt.“ Ähnlich äußerte sich der fachspezifische Sprecher der FDP-Fraktion, Nico Tippelt: „Völlig unabhängig von der Meldepflicht und dem bisherigen Meldeschein müssen die Gäste von Hotels ihre Daten ja bei der Buchung angeben, also Name, Vorname und Adresse. Das erfordert der Beherbergungsvertrag, der zwischen Gast und Unterkunft geschlossen wird.“

Für Stefan Schmidt, den tourismuspolitischen Sprecher der Grünen im Bundestag, geht es bei der Ausgestaltung des Gesetzes darum, mit den Hoteliers ins Gespräch zu kommen und zu diskutieren, welche Daten sie brauchen und wofür. „Die Kurtaxe ist dabei ein kommunales Thema. Wir bezweifeln, dass ein bundeseinheitlicher Meldeschein der einzige Weg ist, damit die Kommunen an ihre Kurtaxe kommen“, sagte er der Mediengruppe Bayern. „De facto entspricht der Meldeschein einer verdachtslosen und damit unverhältnismäßigen Vorratsdatenspeicherung. Hinweise auf den polizeilichen Nutzen fehlen. Es kann nicht sein, dass wir zigtausende Daten erheben ohne erkennbaren Nutzen für das eigentliche Anliegen.“


Foto: Hotel (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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